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Verfahren zur Herstellung 'von Isolierkörpern aus Kunstharzschaum
und natürlichen Bindemitteln Für Isolierzwecke, insbesondere in -der Kältetechnik,
verwendet man vielfach Isolierkörper in Form von Platten- u. dgl., bestehend aus
Kunstharzschaurn. Dieser Kunstharzschaum ist außerordentlich druckempfindlich und
saugt begierig Feuchtigkeit.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, Kunstharzschaum für Isolierkörper
zu verwenden, wobei den Isolierkörpern eine gegenüber den bisherigen Fabrikaten
wesentlich gesteigerte Druckfestigkeit gesichert ist und außerdem mit ,Sicherheit
erreicht wird, daß selbst bei stärkeren mechanischen Beanspruchungen dieser Isolierkörper
die Kunstharzschaummasse vor dem Aufnehmen von Feuchtigkeit weitgehend geschützt
bleibt.
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Dementsprechend bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung.
von Isolierkörpern aus Kunstharzschaum und natürlichen Bindemitteln und besteht
darin, daß Kunstharzschaum in Form grober Körner mit möglichst glatten Schnittflächen,
die gegebenenfalls einen schützenden Kunstharzüberzug aufweisen, mittels dickflüssigen,
auf höchstens 16o° erhitzten Pechs und bzw. oder Bitumens zu einem druckfesten Isolierkörper
verbunden wird.
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Nach der Erfindung weist der Isolierkörper ein druckfestes, poriges
Gerüst auf, in dessen einzelnen Poren die äußerst druckempfindliche Kunstharzschaummasse
in Form von einzelnen Körpern .eingelagert ist. Dieses druckfeste, porige Gerüst
des Isolierkörpers besteht aus einem Bindemittel, welches zusätzlich die in Form
grober Körner vorliegende Kunstharzschaummasse gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit
schützt. Außerdem ist -dieses Bindemittel so beschaffen, daß es selbst nur in begrenztem
Maße von der Kunstharzschaummasse aufgesaugt wird. Als
Bindemittel
wird demzufolge Steinkohlenhartpech und bzw. 'oder Bitumen benutzt. Dieses hindemittel
wird in dickflüssigem Zustand mit den Kunstharzschaumkörnern verarbeitet und hiei-llei
höchstens etwa auf 16o' erhitzt, damit die einzelnen Körner nicht durch höhere Temperatur
in ihrer Struktur leiden und insbesondere wesentlich an.. 1,9 lumen verlieren.
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Mit den Mitteln der Erfindung ist man sö@'` mit in der Lage, aus Kunstharzsschaum
Isolierkörper herzustellen, die eine durchaus ausreichende Druckfestigkeit aufweisen,
ohne daß eine Verihiderung der Kunstharzschaummasse in der Weise eintritt, daß die
Isolierwirkung dieser Masse beeinträchtigt würde. Liegt nämlich die Kunstharzschaummasse
in gegen Zutritt von Feuchtigkeit möglichst umhüllten Körnern vor, dann wird die
auf den Isolierkörper auftreffende Feuchtigkeit nicht durch die Kunstharzschaumkörner
dringen, sondern unter Berücksichtigung des weit geringeren Widerstandes sich ihren
Weg durch die verbleibenden Kapillaren des porigen. druckfesten Skeletts suchen.
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Es ist zwar schon bekannt, Steinkohlenhartpech als Bindemittel zur
Herstellung von Isolierkörpern zti benutzen bei Verwendung von anders gearteten
Isolierstoffen in Kornform, wie z. B. bei der Verwendung von Korkschrot. Im vorliegenden
Fall «-erden die Eigenschaften von dickflüssigem und höchstens etwa bis auf 16o'-'
erhitztem Pech in Verbindung von Körnern aus Kunstharzschaummasse in neuartiger
Weise in der Beziehung ausgenutzt, als diesein Bindemittel bei der Gerüstbildung
des Isolierkörpers die Aufgabe zufällt, die sonst äußerst druckempfindlichen Kunstharzschaumbestandteile
von den Druckbeanspruchungen des Isolierkörpers zu entlasten und andererseits diese
Kunstharzschaumbestandteile gegen die Möglichkeit der Feuchtigkeitsaufnahme zu sichern.
Vorzugsweise werden bei der Herstellung von Isolierkörpern nach dem Verfahren der
Erfindung Kunstharzschaumkörner verwendet, die eine glatte, gegebenenfalls regelmäßige
Oberflächenatisgestaltungaufweisen. Diese glatten, gröberen Körner von gegebenenfalls
regelmäßiger Oberflächenausgestaltung ermöglichen es, einen dichten Isolierkörper
zu schaffen mit einem sehr engmaschig verzweigten und deshalb auch druckfesten Gerüstaufbau.
Die regelmäßige Oberflächenausgestaltung dieser glattflächigen Körner gibt die Vorbedingung
dafür, daß trotzdem der Verbrauch an Pech bzw. Bitumen verhältnisinäßig gering bleibt.
so daß das Raumgewicht derartiger Platten nicht zu groß wird. Bei Verwendung von
Kunstharzschaumkörnern in Gröle von etwa io bis -1o 111111 größter Kantenlänge hat
es sich ergeben,
daß Isolierplatteil hergestellt werd» können, die nur ein
Raum,ervicht voll Zoo bis 300 kg je Kubikmeter aufweisen.
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Die gröberen Kunstharzschaumkörner können nun in der Weise gewonnen
werden, da(.l ,man entsprechend größere Platten oder Köraus Kunstliarzscliauni mit
geeignete» \Ä-erkzeugen zerteilt. So kann nian auch für das Verfahren der Erfindung
Abfälle von Kunstharzschaumkörpern benutzen. Bei dicsetn Zerteilen der Kunstharzschauinniasse
zwecks Gewinnung der einzelnen Körner ist zweckmäßig darauf zu achten, daß keine
wesentliche Staubentwicklung eintritt, die die Bindung und Umhüllung der Körner
mit deni Pech ungünstig beeinflussen könnte.
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Als ganz besonders vorteilhaft hat es sielt erwiesen, aus der Kunstharzschaunimasse
unmittelbar Körner in den gewünschten Größen herzustellen, da in diesem Falle jedes
einzelne Korn mit einer natürlichen glatten und geschlossenen 0l erflächenschutzhaut
in Forin einer Kruste überzogen wird. Diese unmittelbar aus der Kunstharzschauinmasse
hergestellten Körner sind völlig staubfrei und lassen sich daher mit einer besonders
geringen Menge an Pech umhüllen und zu druckfesten Isolierkörpern verarbeiten. so
daß das Raumgewicht z. B. von derartig hergestellten Isolierplatten nur 15o bis
kg je Kubikineter beträgt. Hierbei ist zu beachten, dall die Druckfestigkeit derartiger
Dammplatten nicht geringer ist.
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Man kann die in Plattenform erzeugte Kunstharzschaummasse nach der
durch das Anziehen dieser Masse hervorgerufenen Verfestigung mit feinen Messern
oder Stahldrähten aufteilen, und sofern diese Messer und Stalildrälite beim Aufteilungsvorgang
in Bewegung gehalten werden, erhält man aufgeteilte Körner, die eine glatte Oberfläche
aufweisen, so daß das Eindringen des Pech weitgehend verhindert ist.
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Es ist möglich, insbesondere die Körner, die aus dein bereits abgebundenen
Material hergestellt wurden, nachträglich mit Lösilngen zu versehen, die eine künstliche
Schutzhaut der Körner erzeugen. Es kann z. B. beim Schneiden der Körner in kleinen
Mengen die Kunstharzlösung auf die für den Zerteilungsvorgang bestimmten rotiernden
Messer geträufelt «-erden. Hierdurch wird gleichzeitig eine gute Verteilung der
Lösung auf die Gesamtoberfläche der Körner erreicht.
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Uni den Herstellungsvorgang von Isolierkörpern nach der Erfindung
zti erleichtern, empfiehlt es :ich, das dickflüssige und höchstens etwa bis auf
16o' erhitzte Steinkohlenhartpech mit die Haftfestigkeit verbessernden
Mitteln,
wie verharzenden Dickölen, Bitumen o. dgl., derart zu versetzen, daß das Gesamtbindemittel
nicht in die einzelnen kunstharzschaumkörner eindringt. Das Pech kann auch in vollem
Umfang durch Bitumen ersetzt werden. Es können aber auch Mischungen zwischen Steinkohlenhartpech
und Bitumen Anwendung finden. Hiervon wird man in den Fällen Gebrauch machen, in
denen man etwas größere Elastizität des Formkörpers erhalten will.
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Nach der Erfindung erhält man Isolierkörper, deren Oberfläche durchaus
als rauh bezeichnet werden kann insofern, als unregelmäßige Vertiefungen entstehen,
die zwecks besserer Anhaftung des Putzes durchaus erwünscht sind.
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Es ist-bereits bekannt, zur Herstellung geformter elastischer Massen
zerkleinerte Kunstharzschaummasse zu benutzen. Die hier verwendete Kunstharzschaummasse
ist durch einen Zerreißvorgang in Stücke verschiedenster Korngröße mit völlig unregelmäßiger
Oberflächenausgestaltung zerkleinert, und diese so zerkleinerte Kunstharzschaummasse
wird mit natürlichen oder künstlichen Bindemitteln verformt, die, wie z. B. Kautschuk,
elastische und klebende Eigenschaften besitzen sollen. Bei diesem bekannten Verfahren
ist es nicht möglich, gemäß dem der Erfindung zugrunde liegenden Verfahren einen
starren Isolierkörper zu schaffen, in dem die Kunstharzschaumkörner druckentlastet
eingebettet sind. .