DE744279C - Verfahren zur teilweisen oder vollstaendigen Azotierung von Calciumcarbid - Google Patents

Verfahren zur teilweisen oder vollstaendigen Azotierung von Calciumcarbid

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DE744279C
DE744279C DEB178615D DEB0178615D DE744279C DE 744279 C DE744279 C DE 744279C DE B178615 D DEB178615 D DE B178615D DE B0178615 D DEB0178615 D DE B0178615D DE 744279 C DE744279 C DE 744279C
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Germany
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azotization
carbide
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nitrogen
drum
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DEB178615D
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English (en)
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Dr Hans Fueldner
Dr Gerhard Hoffmann
Dr Rudolf Wendlandt
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof
    • C01C3/18Calcium cyanamide

Description

  • Verfahren zur teilweisen oder vollständigen Azotierung von- Calciumcarbid Bei der Azotierung von Calciumcarbid zu Kalkstickstoff .ist bekannt, glühflüssiges, aus dem Carbidofen ausfließendes Carbid in Pfannen aufzufangen und gegebenenfalls durch -die Wandungen derselben bzw. durch das schmelzflüssige Carbid Stickstoff zum Zwecke einer teilweisen Azotierung hindurchzupressen, nachfolgend das im Schmelzfluß teilweise azotierte Carbid fein zu mahlen und erneut zu azotieren. Es ist auch bekannt, abgekühltem Carbid vor der Azotierung fertigen Kalkstickstoff zuzusetzen. Ein anderes bekanntes Verfahren zerteilt Carbid durch einen unschädlichen Gasstrom unter rascher Abkühlung bis unter die Azotiertemperatur. Diese Verfahren haben die Nachteile starken Verschleißes der erforderlichen Carbidbehälter für .die Teilazotierung bzw. umständlicher-Transportwege bzw. ungünstiger Stoff-und Energiebilanzen bzw. schwieriger großtechnischer Durchführbarkeit, so daß sie sich bisher in die Großtechnik nicht einbürgern konnten.
  • Alle diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, die darin besteht, daß aus dem Carbidofen ausfließendes, glühflüssiges Carbid nach zweckmäßig feiner Zerteilung, z. B. unter Benutzung von Zentrifugalkräften, auf beliebige Weise in -eine sich drehende Trommel übergeführt, insbesondere hineingeschleudert wird, wobei es vor oder im vorderen Teil der Trommel im Stickstoffstrom unter Wärmeabgabe erstarrt und anschließend mittels durchgeleiteten Stickstoffs von höheren Temperaturen kommend in Bewegung -azotiert wird. Es wurde nämlich-gefunden, daß eine Azotierung bzw. Teilazotierung bei von oben kommenden Tempera@uren; wie. sie bei der Abkühlung eines Carbid; scliriiefzflusses durchlaufen werden, überraschenderweise dun chführbar und betriebssicher nur durchführbar ist, wenn das. Gut in dauernder rollender Bewegung gehalten wird, ohne daß es erfindungsgemäß- notwendig wäre, wie bei anderen Verfahren möglichst schnell unter die Azotiertemperatur abzukühlen. Durch die vorliegende Erfindung werden nicht nur Abkühlung des Carbides in einer Kühlhalle und die damit verbundenen Carbidverluste sowie Brecher zur Vorzerkleinerung des Carbides vermieden bzw. die Schädigungen des Azotierprozesses durch Kohlensäure- und Wassergehalt des Carbides herabgesetzt, sondern es wird in besonders vorteilhafter und einfacher Weise eine Rückführung von fertigem Kalkstickstoff zwecks Zumischung zum Carbidfüllgut sowie die Zumischstation für Kalkstickstoff selbst überflüssig gemacht. Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil besteht darin, daß durch das Verfahren der Erfindung die Kapazität einer Kalkstickstoffanlage ohne Erhöhung der Zahl und Größe der an sich beliebigen Azotieröfen beträchtlich gesteigert wird, z. B. ergibt sich bei Anfangsstickstoffgehalten des Carbidfüllgutes von 5 bis 7 °/o N eine Kapazitätserhöhung um 25 bis .I0 °;`o. Durch Vermeidung der Rückführung von Kalkstickstoff werden außerdem nicht nur die Transportwege kürzer und einfacher, sondern es werden darüber hinaus auch die durch die Rückführung bzw. bisher längeren Transportwege bewirkten Schädigungen durch Wasser und Kohlensäureaufnahme beseitigt, so daß durch Erhöhung der Azotierausbeuten weitere günstige Wirkungen erzielt werden. In der Verbesserung der Energie- und Stoffbilanzen des Azotierprozesses, z. B. durch Ersparnis von Mühlenstrom, Ofenheizstrom und Transportenergie, bestellt ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein besonderer Vorzug bestellt weiter darin, daß alle diese verschiedenartigen Vorteile und Verbesserungen innerhalb einer Apparatur in besonders einfacher Weise verwirklicht werden.
  • Die Zerteilung des aus dem Carbidofen ausfließenden, glühflüssigen Carbides kann auf beliebige Weise erfolgen, z. B. durch Verspritzen des flüssigen Carbidstrahles mittels Stickstoff, wobei indessen während oder nach der Zerteilung eine zu starke Abkühlung des verspritzten Carbides durch übermäßigen Wärmeentzug hintanzuhalten ist. Es ist insbesondere vorteilhaft, die Zerteilung durch eine sich drehende Walze oder Scheibe oder eine Schwingvorrichtung o. dgl. vorzunehmen und das derart fein zerteilte Carbid auf beliebige Weise in eine rotierende Trommel überzuführen, vorzugsweise unmittelbar in die rotierende Trommel hineinzuschleudern, so daß die Drehwalze u. dgl. gleichzeitig Zerteilungs- und Transportmittel darstellt. Die rotierende Trommel enthält gegebenenfalls ganz oder teilweise Leitschaufeln oder wendelförmige Leitvertiefungen in der Ausmauerung o. dgl. und/oder ist von vorn nach hinten geneigt angeordnet, so daß z. B. hineingeschleudertes zerteiltes Carbid sich durch die Trommel hindurchbew egt. Im vorderen Teil wird erforderlichenfalls das Carbid unter Wärmeabgabe wenigstens bis zum Erstarren bewegt. Daran anschließend erfolgt die teilweise Azotierung des zerteilten, erstarrten Carbides erfindungsgemäß von höheren Temperaturen kommend und in Bewegung vermittels Stickstoffs, der vorzugsweise im Gegenstrom zum Carbid geführt wird. Es kann auch Gleichstrom oder teilweise Gleichstrom und teilweise Gegenstrom angewendet werden, z. B. bei Zerteilung des Carbides durch Verspritzen mittels Stickstoffs. Für die teilweise Azotierung kann reiner Stickstoff oder Abfallstickstoff von Carbid- oder Kalkstickstoffmühlen oder" Azoti.eröfen o. dgl. verwendet werden, und umgekehrt.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, daß es auf diese Weise möglich ist, innerhalb nur kurzer Verweilzeiten für eine spätere Endazotierung günstige Stickstoffmengen, z. B. 3 bis io 0'o Stickstoff, in das Carbid hineinzubringen. Es ist auch überraschend, daß bei der erfindungsgemäßen Teilazotierung in Bewegung das zerteilte Carbid nicht zusammenbackte, sondern ohne Anbackungen u. dgl. die Apparatur durchläuft. Das z. B. bei Verwendung einer Spritzwalze in Form von koksgrusartigem, porösem Material anfallende Carbid ist für die Teilazotierung besonders geeignet und nimmt unter den erfindungsgemäßen Temperaturbedingungen innerhalb kurzer Zeit überraschend leicht und weitgehend Stickstoff auf, z. B. in Zeiten von weniger als 20 Minuten mehr als 5 °/o N. Die aufgenommenen Stickstoffmengen können auch kleiner oder größer sein und hängen nicht nur von den Verweilzeiten in d°r Azotierzone, sondern auch von den Temperaturbedingungen der Teilazotierung, Zusätzen bzw. Zusatzgemischen, Korngröße und Kornzusammensetzung, Prozentgehalt des Carbides, Entstehungsbedingungen des Carbides, Entstehungsbedingungen des zerteilten Carbides usw. ab. Diese Bedingungen lassen sich teilweise regulierbar beeinflussen, z. B. bei Verwendung einer unter Ausnutzung der Fliehkraft arbeitenden Zerteilvorrichtung, durch deren Größe und Umlaufgeschwindigkeit, ferner durch Länge, Ausmauerung, Umlaufgeschwindigkeit, Neigung usw. der Drehtrommel. Je nach Bedarf eines höheren oder niedrigeren Stickstoffgehaltes im teilazotierten Carbid können die einzelnen Größen bzw. Maßnahmen so einreguliert werden, daß die gewünschte Stickstoffaufnahme in dem bewegten, von höheren Temperaturen kommenden Carbidgut erfolgt.
  • Erfindungsgemäß hat sich als vorteilhaft für die Teilazotierung bei Atmosphärendruck der Temperaturbereich zwischen 160o und 120o°, insbesondere zwischen 1400 und I250°, erwiesen. Sowohl unterhalb wie oberhalb des Temperaturbereiches verläuft die Stickstoffaufnahme mit geringerer Geschwindigkeit, im ersteren Falle wegen zu geringer Reaktions-bzw. Diffusionsgeschwindigkeit, im letzeren Falle wegen des Einflusses der der Stickstoffaufnahme engegenwirkenden Dissoziation. Gleichwohl lassen sich auch Temperaturen von 1400 bis 160o° und darüber für die Teilazotierung verwenden.
  • Die Stickstoffaufnahme verläuft selbstverständlich um so schneller und gleichmäßiger, je gleichmäßiger und feiner die Zerteilung des Calciumcarbidstrahles ist. Es ist indessen keineswegs so, daß das vorliegende Verfahren nur mit besonders schwierigen Zerteilungsvorgängen durchführbar wäre. Es -hat sich nämlich überraschenderweise herausgestellt, daß auch bei verhältnismäßig grober und ungleichmäßiger Zerteilung günstige Stickstoffaufnahmen -zu erzielen sind. So hatte z. B. durch eine sich schnell drehende Walze zerteiltes Carbid zu 4o11,) eine Korngröße bis zu 5 mm' und zu 83 % eine Korngröße bis to mm. Bei Verwendung von Zusätzen wurden gleichwohl bei einer mittleren Temperatur der Teilazotierzone von rq.oo bis r3oo° und einer Verweilzeit von nur 5 Minuten Stickstoffgehalte von 2 % erzielt. Betrug die Verweilzeit to Minuten, so wurde mit Flußspat 5,o °/01T erreicht, während bei 2o bis 25 Minuten Verweilzeit mit Zusatzstoffen 7,7 bzw. 9,6 erhalten wurden, Als vorteilhafter Zusatz hat sich auch ein ungefähr gleichteiliges Gemisch von Flußspat und Kalkstickstoff erwiesen.
  • Das teilweise- azotierte Carbid wird nach der Azotierung v orteilhafterweise gekühlt, z. B. -durch Erweiterung des freien Querschnittes der Trommel, Außenkühlung, freien Fall durch gegebenenfalls mit Schutzgas gespülte Räume, Kühlungsschnecken o. dgl. Nach Abkühlung bis auf zur Weiterv erarbei-.tung geeignete Temperaturen kann es mit oder ohne weitere, z. B. die Azotierreaktion begünstigende oder verdünnende Zusatzstoffe vermahlen und dann azotiert werden. Man kann auch teilazotiertes Carbid mit höheren Stickstoffgehalten als erforderlich herstellen und vorgebrochenes oder vorgemahlenes Carbid von niedrigerem Stickstoffgehalt in passender Menge zusetzen oder nach Vermahlung des teilazotierten Carbides in feiner Verteilung zumischen. Auch andere Zusatzstoffe können erst nach der Vermahlung des teilazotierten Carbides zugemischt werden.
  • Bei einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird das Material innerhalb der rotierenden Trommel nach der Teilazotierung weiter azotiert. Diese Weiterazotierung erfolgt bei bzw. unterhalb der Temperaturen der Teilazotierung. Besonders vorteilhaft ist es, die Aufenthaltszeit in den anfänglichen Zonen bzw. den an die Teilazotierung anschließenden Zonen so zu verlängern, daß das Material zu Ende azotiert, so daß unmittelbar ein Kalkstickstoff in Farm eines körnigen bzw. koksgrusartigen Materials anfällt, der auf dem Abkühlungswege des Carbides, von höheren Temperaturen kommend, zwischen Carbidabstich und Ende der rotierenden Trommel in Bewegung entstanden ist. Das Material kann, von den höheren Temperaturen der Teilazotierung kommend, beispielsweise zwischen 1300 und 100o°, weiterazotiert werden. Diese Vollazotierung läßt sich ohne Energiezufuhr allein durch Ausnutzung des Wärmeinhaltes des glühenden Abstichcarbides und der Reaktionswärme bewerkstelligen. Überschüssige Reaktionswärme kann zu beliebigen Zwecken, z. B. zur Dampferzeugung, ausgenutzt werden. Unter Umständen besteht jedoch die Möglichkeit, insbesondere gegen Ende der Vollazotierung oder z. B. bei diskontinuierlicher Arbeitsweise, auch zusätzliche Energiezufuhr anzuwenden.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß bei der Teilazotierung oder Weiteräzotierung auf Zonen des Temperaturanstieges durch Reaktionswärme bzw. gleichbleibender Temperatur Zonen der Abkühlung folgen oder umgekehrt. Findet nämlich die Teilazotierung bei höheren Temperaturen statt, so sind die aufnehmbaren Stickstoffmengen physikalisch-chemisch begrenzt; wird eine Abkühlung auf tiefere Temperaturen vorgenommen, so tritt erneut Stickstoffaufnahme ein. Z. B. findet Temperaturanstieg und Abkühlung verfahrensgemäß mehrmals hintereinander statt oder auf Zonen gleichbleibender Temperatur folgen solche der Abkühlung oder Temperaturanstieg und gleichbleibende Temperatur folgen, durch Abkühlungszonen unterbrochen, beliebig wechselweise. Auf diese Weise erfolgt bei dem vorliegenden Verfahren eine Regelung der Stickstoffaufnahme ohne Gefahr der Überhitzung.
  • Dem einer teilweisen Azo:tierung zu unterwerfenden Carbid werden vorteilhafterweise die Azotierung bzw. die Teilazotierung begünstigende Zusatzstoffe auf die Spritzwalze bzw. -Scheibe o. dgl. oder auf die sich dreliende Trommel zugegeben. Zum Zwecke der Teilazotierung verwendet man im Interesse kurzer Verweilzeiten des Materials in der Teilazotierungstrommel vorzugsweise solche Zusatzstoffe, die eine besonders schnelle anfängliche Stickstoffaufnahme herbeiführen. Solche Zusatzstoffe sind beispielsweise Chloride und Fluoride der Alkalien und Chloride der Erdalkalien oder Kalkstickstoff selbst oder Gemische dieser Stoffe untereinander oder mit arideren Stoffen. Legt man indessen gleichzeitig auf eine Weiterazotierung bzw: Endazotierung innerhalb derselben Trommel Wert, so wird man gleichzeitig diese Teile der Azotierung begünstigende Zusatzstoffe verwenden, z. B. Flußspat. Flußspat kann auch für die Teilazotierung Verwendung finden. Der Zusatz solcher die Weiter- bzw. Endazotierung begünstigender Stoffe kann ebenfalls auf die mit Wasserkühlung versehene Spritzwalze bzw. Scheibe o. dgl. oder im vorderen Teil der sich drelienden Trommel, aber auch erst nach der Teilazotierung in der Abkühlzone bzw. vor oder nach den Mühlen erfolgen. Eine geeignete Form der Zugabe des Zusatzstoffes bzw. Zusatzstoffgemisches besteht auch darin, ihn fein zerteilt durch einen Gasstrom, z. B. Stickstoffstrom, auf das Zertei'lungsorgan oder in die sich drehende Trommel hinauf-bzw. hineinzublasen. Dabei kann der den Zusatzstoff führende Gasstrom beispielsweise in Richtung des Materialflusses und der die Trommel versorgende Gasstrom entgegengesetzt dem Materialfluß geführt werden, so däß die Stickstoffbespülung teilweise im Gleich- und teilweise im Gegenstrom erfolgt.
  • Das zerteilte 'Material wird verfahrensgemäß in der Azotierzone der Trommel, z. B. durch Stauringe, angestaut und/oder die Azotierzone wird durch Ausmauerung, Wärmeisolation, doppelte Wände o. dgl. so weit verengt, daß bei günstiger Verweilzeit bzw. günstigsten Temperaturen der Teilazoti@erung die Stickstoffbespülung der Azotierzone auf ein geringstes Maß herabgesetzt werden kann. Auf diese Weise erfolgt die Teilazotierung bei einem Minianam an Stickstoffverbrauch ohne Behinderung des Durchsatzes.
  • Erfindungsgemäß ergeben sich weitere Vorteile, wenn Carbidofenabstich, Zerteilungsorgan und Drehtrommel bzw. Drehtrommelkopf oder wenigstens Zerteilungsorgan und Drehtrommel durch eine gemeinsame, leicht zugängliche und durch Stickstoff b.°spülte Kammer, gegebenenfalls mit den notwendigen Abdichtungen gegen sich drehende Teile (Drehtrommel, Antriebachse des Zerteilorgans usw.), zusammengeschaltet werden. Bei dieser Ausführungsform fließt der Carbidstrahl lediglich innerhalb der stickstoffbespülten Kammer, die sowohl gegen Carbidofen wie gegen die Drehtrommel abgedichtet wird. Hierdurch werden Abbrandverluste des ausfließenden bzw. zerteilten Carbides völlig ausgeschlossen, die Bedienungsmannschaft vor jeder Belästigung wirksam geschützt und eine praktisch verlustfreie Ausnutzung des Spülstickstoffs erzielt. Insbesondere kann der Stickstoff wieder verwendet werden bzw. umgepumpt werden und erforderlichenfalls nach Reinigung erneut der Drehtrommel bzw. Abstichkammer bzw. den Mühlen zugeführt werden. Die nach Bedarf wassergekühlte Kammer erhält Öffnungen zum Aufbrennen des Abstichloches und zum Entleeren "heruntergefallener Carbidstücke. Bei kontinuierlichem Abstich entsteht auf diese Weise ein einziges Aggregat, durch das man unter höchster Ausnutzung des Stickstoffs ohne Carbidverluste und ohne zusätzliche Energiezufuhr unmittelbar von flüssigem Carbid fortlaufend zu vorazotiertem, körnigem Carbid bzw. fertigem, körnigem Kalkstickstoff gelangt.
  • Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung besteht darin, die Trommel in zwei oder mehrere Trommeln zu unterteilen, wobei die verschiedenen Trommeln die Funktionen der ursprünglichen Trommelteile übernehmen. Auf diese Weise lassen sich auch bei sehr wechselnden Durchsatzmengen die der Azotierung bzw. Teilazotierung bzw. .1#bkühlung usw. dienenden Einzeltrommeln, z. B. in der Umlaufgeschwindigkeit, Neigung, Durchmesser usw., so regeln, daß bei kleinstem Kraftverbrauch günstigste Azotier- bzw. Kühlwirkungen erzielt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur teilweisen oder vollständigen Azotierung von Calciumcarbid bzw. Carbidgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Carbidofen ausfließendes, glühflüssiges Carbid nach zweckmäßig feiner Zerteilung, z. B. unter Benutzung von Zentrifualkräften, auf beliebige Weise in eine' sich drehende Trommel übergeführt, insbesondere hineingeschleudert wird, wobei es vor oder im vorderen Teil der Trommel im Stickstoffstrom unter Wärmeabgabe erstarrt und anschließend mittels durchgeleiteten Stickstoffs von höheren Temperaturen kommend in Bewegung azotiert wird. a. Verfahren nach Anspruch F, dadurch gekennzeichnet, daß die Azotierzone der Trommel bei Atmosphärendruck vornehmlich auf Temperaturen zwischen i6oo° und i2oo°, insbesondere i4oo° bis ia5o°, gehalten wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Azotierung das teilweise azotierte Carbid gekühlt -wird. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Teilazotierung das Material innerhalb der Trommel weiterazotiert. . 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufenthaltszeit des zerteilten Carbides in den anfänglichen Zonen bzw. den an die Teilazotierung anschließenden Zonen bis zur Vollazotierung derart verlängert wird, daß unmittelbar Kalkstickstoff in Form von körnigem Material anfällt, der auf dem Abkühlungswege des Carbides, von höheren Temperaturen kommend, zwischen. Carbidabstich und Ende der rotierenden Trommel in Bewegung entstanden ist. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Teilazotierung bzw. Weiterazotierung auf Zonen des Temperaturanstiegs durch Reaktionswärme bzw. gleichbleibende Temperaturen Zonen der Abkühlung folgen. oder umgekehrt, z. B. Temperaturanstieg bzw. gleichbleibende Temperatur und Abkühlung mehrmals hintereinander stattfinden. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Azotierung bzw. die teilweise Azotierung begünstigende Zusatzstoffe auf die Spritzwalze bzw. Scheibe o. dgl. oder in die sich drehende Trommel zugegeben werden. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Azotierzone der Trommel das Material angestaut wird und/oder durch Ausmauerung, Wärmeisolation o. dgl. die Azotierzone so weit verengt wird, daß die Stickstoffbespülung auf ein geringstes Maß herabgesetzt werden kann. 9. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die teilweise Azotierung Stickstoff verwendet wird, der bereits in der Endazotierung und/oder in Zerkleinerungseinrichtungen benutzt wurde, vorzugsweise unter Führung des Stickstoffs im Gegenstrom durch die Teilazotierzone. io. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Carb@idofenabstich, Zerteilungsorgan und Drehtrommel bzw. Drehtrommelkopf durch eine gemeinsame, leicht zugängliche und durch Stickstoff bespülte Kammer zusammengeschaltet sind. ii. Vorrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel in zwei oder mehrere Trommeln unterteilt ist und die verschiedenen Trommeln die Funktionen der ursprünglichen Trommelteile übernehmen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 546 335, 446410.
DEB178615D 1937-05-30 1937-05-30 Verfahren zur teilweisen oder vollstaendigen Azotierung von Calciumcarbid Expired DE744279C (de)

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