DE743716C - Verfahren zum photomechanischen Herstellen von Druckformen - Google Patents

Description

• Verfahren zum photomechanischen Herstellen von Druckformen Bei der Entwicklung von Druckformen, insbesondere Offsetdruckforrnen, ergeben s-ch manchmal Änderungen des Bildcharakters .dadurch, daß die für den späteren Druckvorgang maßgebenden -unbelichteten Bildteile einer Chrom.at-Kolloid-Schicht nach .der Entwicklung der belichteten Schicht eine geringere Flächenausdehnung besitzen, als dem Original entspricht. Man ist gezwungen, je nach Absicht, stärker oder weniger stark deckende Vorlagen zu verwenden. Besonders unliebsam tritt das sog. Spitzerwerden oder sogar Fehlen der Rasterpunkte gelegentlich in Erscheinung, das darauf beruht, daß die unbelichteten Schichtteile nicht völlig entwickelt werden. Die Ursache dieser Erscheinung ist darin zu sehen, daß die Ränder .der durch Se-!ichtung gehärteten Ko.lloidschicht schwer in ösun,g gehen und so das volle Freilegen .der N-fetalloberfläche bz-,v. Schichtträger an den unbelichteten Bildteilen erschweren.
• In anderen Fällen ist es unmöglich, die unbeiichteten Bildteile be-spielsweise mitWasser wieder in Lösung zu bringen, weil offenbar die Trocknung der Kolloide eine Schwerlöslichkeit bewirkt. Eine mangelnde Entwicklungsfähigkeit kann auch auftreten, wenn beschichtete Platten dem diffusen Tageslicht zu 11nge ausgesetzt waren oder zu lange aufbewahrt würden.
• Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Druckformen zu entwickeln durch Verwendung von wasserlöslichen Rhodaniden zum I_öslichmachen schwerlöslicher, unbelichteter Schichtteile. Insbesondere ist das Verfahren ;eignet, die normalen Entwicklerflüssi.gkeiten, w-e z. B. Wasser, in ihrer `'Wirkung ztt unterstützen und zu verstärken. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Änderungen des Bildcharakters durch unvollkommene Entwicklung durch eine Nachentwicklung auszugleichen und nach Wunsch den Bildcharakter zu verändern. Das Verfahren ist anwendbar hei Druckschichten, die aus verschiedensten wasserlöslichen Kollo-den bestehen, so z. B. Polyvinylalkohol oder Eiweiß.

  Rhodanide können, was zu beachten ist,

  auch auf die durch Belichtung gehärteten

  Iiolloidschichten ein° quellende oder sogar

  lösende Wirktrog ausüben. Durch Verwen-

  =-lttng bzw. Mitvertver(Iting z@on wassermisch-

  baren Lösungsmitteln, die für die Kolloide

  Nichulöser sind, kann die Wirkung passend

  abgestuft werden. Geeignet sind beispiels-

  weise Glycerin, Glykole und andere Polyalko-

  hole sowie deren Derivate, Oxysäuren und

  ihre Derivate.

  Die anzliwen cienden Lösungsmittel richten

  sich nach den Eigenschaften der verwendeten

  Kolloidschicht und sind von Fall zut Fall aus- .

  zuprobieren; mehr Wasser verstiirlct die Wir-

  1Ctung, nlit organi-,cheil «"a@Sel'1oS11CteLI@ Lo-

  sungsmitteln kann man si;. passend al)-

  schwächen.

  Statt Ammoniurnrhodani.d können andere

  wasserlösliche Rlioaani@le @'ertvendttag finden.

  1;e:spielsweise die Ailcalirhodanide, Die

  R hodanidbehandlung 1,zai:ii mit dein Ät7vor-

  gang vereinigt werden.

  Ein weiterer Vorteil des Verfahrens be-

  steht darin, daß die freigelegte :lletallober-

  däche ganz besonders leicht durch die :fitzen

  angegriffen wird, anscheinend infolge der

  Entfernung der letzten Spuren von Kolloid.

  Das Haften von Lacken und Farben auf dem

  geätzten 'Metallgrund wird begünstigt. Eine

  günstige Wirkung von Rhodanid ist auch bei

  einer ZTorbehandlun- der ihletallplatten fest-

  zustellen, die Entwicklung und auch die Ent-

  schichtung der eingefärbten, geätzten Druck-

  platten wird dadurch gefördert.

  Zusatz von Rhodaniden hat malt unter an-

  derem schon vorgeschlagen, um die Nervig-

  keit von Polyvinvlallzoliolscliichten zu verbes-

  sern, den fördernden Einfluh eines Rhodanid-

  gehalts der @ntwichlerflüaigheit auf die Bild-

  entwicklung hatte man jedoch dabei nicht er-

  kannt.

  Beispiel i

  Eine nach Patent £93 158 durch Verwendttag von Polyvinylalkohol hergestellte Bildschicht einer Oftsetdruckplatte wird nach der Belichtung mit Wasser behandelt. Durch diese Entwicklung werden die unbelichteten Bildstellen freigelegt. Man behandelt die noch feuchte Schicht anschließend mit einer Lösung, bestehend aus 35 Gewichtsteilen Rhodailanimonium, 35 GewicbtSteilen - 'Iethyl-2..1-Dioxviientan un.l 3,3 Gewichtsteilen Wasser. Gegenüleer. ' einer nur mit Wasser entwickelten Schicht sind die freigelegten Bildteile vergrößert. Die Ränder der stehengebliebenen gebliebenen belichteten Schichtteile zeichnen sich durch besondere Schärfe aus. Die Behandlung kann auch mit der mit Wasser vorbehandelten getrockneten Schicht vorgünommen werden. Nach der üblichen Fertigstellung der Druckplatte erhält man ein itn Charakter kräftigeres Bild. Das Verfahren ist iliclit allein geeignet, zu flau erscheinende Kol)i;1il dein Original anzugleichen, sondern mich von dauen Originalen kräftigere Bilder zii urzielen.
• Beispiel Eine mit Caseiil-Ammonitiml)icllrotitat erzeugte Bildscliiciit, die durch Wasser hauen entwickelt wird, erfährt mit einer io°i"igeil w Arige - ii @hodanamn @oniumlösung eine vorzügliche Entwicklung. Das Ergebnis ist wesentlich besser als etwa eine Behandlung nur mit Antinoniakwasser.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum photomechanischen Herstellen von Druckformen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung des Schichtkörpers an den il-ieht belichteten Bildstellen einer Chromat-Kolloid-Schicht eine Entwicklerflüssigkeit, die ein RhoJansalz enthält, verwendet wird oder nach der Behandlung der Druckplatte mit eileer Entwicklerfliissigkeit eine Nachbehandlung mit einer Rhodanidlösung vorgenommen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von mit Wasser mischbaren N ichtlösern für das Kolloid als Lösungsmittel für das Rhodanid.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch Vorbehandlung des Schichtträgers mit einer Rhodanidlösung.