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Verfahren zur Herstellung von Druckformen
Es ist bekannt, Flachdruckformen auf photo- mechanischem Wege in der Weise herzustellen, dass man Platten oder Folien aus Metall, beispiels- weise aus Aluminium, die mit Schichten aus was- serunlöslichen lichtempfindlichen Substanzen ver- sehen sind, vorzugsweise solchen aus Diazoverbin- dungen-das sind also vorsensibilisierte Schicht- träger-auf der lichtempfindlichen Seite unter einer Vorlage belichtet und dann die belichtete
Schicht mit Hilfe von verdünnten wässerigen alkalischen Lösungen zu einem Bild entwickelt.
Bekannte Entwickler für dieses Verfahren sind beispielsweise niedrigprozentige wässerige Lösungen von Di- oder Trinatriumphosphat oder von wasserlöslichen organischen Basen.
Je nach der Art der verwendeten lichtempfindlichen Substanz erhält man mittels der alkalischen Entwickler von den Originalen positive Druckbilder oder negative Druckbilder, was davon abhängt, ob die bei der Belichtung getroffenen Teile der lichtempfind- lichen Schicht oder die nicht getroffenen Teile durch den Entwickler entfernt werden.
Damit das hergestellte Druckbild fette Druckfarbe annimmt, ohne dass diese auch von den Teilen der Oberfläche des Schichtträgers angenommen wird, die nicht zum Druckbild gehören, wird die entwickelte Platte nach einer gründlichen Wasserspülung mit Lösungen von Säuren oder sauren Salzen behandelt. Diese saure Behandlung, auch Fixierung genannt, gewährleistet tonfreien Druck und führt zu einer guten Differenzierung in oleophiles Bild. und hydrophile Metalloberfläche.
Die Herstellung der Druckplatte umfasst somit folgende Verfahrensstufen :
1. Belichtung der lichtempfindlichen Platte,
2. alkalische Entwicklung der belichteten Platte,
3. Spülung der mit Entwickler behandelten Platte mit Wasser,
4. saure Behandlung der gewässerten entwickelten Platte (Fixierung),
5. Einfärben des Bildes mit fetter Druckfarbe.
Gegenstand der Erfindung ist eine wesentliche vereinfachte Arbeitsweise zur Herstellung von Druckformen unter Verwendung von wässerigen alkalischen Entwicklern.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man vorsensibilisierte Schichtträger aus Aluminium oder Zink, die in an sich bekannter Weise unter einer Vorlage belichtet sind, mit im pH-Bereich von 7 bis 12 liegenden wässerigen Lösungen von Salzen entwickelt, die auf den Schichtträgern hydrophile wasserunlösliche Schichten bilden, beispielsweise von Alkalimetall- oder Ammonium-
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Metakieselsäure, der Titansäure, der Zinnsäure, worauf die entstandenen Druckbilder, gegebenen- falls in einer Druckmaschine, mit fetter Druck- farbe eingefärbt werden.
Wenn die gemäss der Erfindung zur Herstellung der Entwicklung und gleichzeitig Fixierung be- wirkenden Behandlungsmittel zu verwendenden
Salze, das sind solche Salze, die auf den Schichtträgern hydrophile wasserunlösliche Schichten zu bilden vermögen, bei ihrer Auflösung in Wasser alkalisch reagierende Lösungen ergeben, bedarf es im allgemeinen nicht des Zusatzes einer andern, den pH-Wert der Salzlösung in den angegebenen pH-Bereich bringenden Substanz. Fehlt den Lösungen der erfindungsgemäss anzuwendenden Salze die alkalische Reaktion, so ist es notwendig, durch Zugabe von alkalische Lösungen ergebenden Stoffen die alkalische Reaktion der erfin- dungsgemässenbehandlungsmittel herbeizuführen.
Das geschieht vorteilhaft durch Zugabe von Substanzen, die auch bisher zur Herstellung von alkalischen Entwicklern für vorsensibilisierte Druckfolien gebraucht wurden, beispielsweise sekundäre und tertiäre Alkalisalze der Phosphorsäure oder wasserlösliche organische Basen.
Vorteilhaft beträgt der Gehalt der Behandlungsmittel an erfindungsgemäss zu verwendenden Salzen 0, 2-10 Gew.-%, wobei sich die besten Resultate mit Behandlungsmitteln ergeben, deren Gehalt an diesen Salzen 0, 5-5 Gew.-% ausmacht.
Als Beispiel der erfindungsgemäss zur Herstel- lung der Behandlungsmittel zu verwendenden Salze werden angeführt : die mit saurer Reaktion in Lösung gehenden Salze der Kieselfluowasser- stoff säure mit den allgemeinen Formeln MI (SiF6) und M 11 (SiF6), der Titanfluowasserstoff-
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zur Erzeugungwasserunlöslichen Deckschicht auf der Metalloberfläche während des Entwicklungsvorganges den alkalischen Lösungen zu ; die mit alkalischer Reaktion in Lösung gehenden Salze der Orthokieselsäure und Metakieselsäure
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Unter diesen Verbindungen haben die Salze der Alkalimetalle und die Ammoniumsalze das vorwiegende praktische Interesse, doch ist die Erfindung keineswegs auf ihre Verwendung beschränkt.
Aus der Reihe der sauer in Lösung
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tetrafluoborat, aus der Reihe der mit alkalischer Reaktion in Lösung gehenden Salze Natriumorthosilikati, Natriummetasilikat, Natriumtitanat und Natriumhexahydroxostanat. Den wässerigen Entwicklungsmitteln kann man, wie es an sich bekannt ist, auch hochmolekulare organische Substanzen zusetzen, beispielsweise wasserlösliche Cellulosealkyläther, Polyvinylalkohol, Polyglykole, die sich auf die Gleichmässigkeit der Benetzung der belichteten Schicht und deren Entwicklung günstig auswirken. Auch der Zusatz von organischen Lösungsmitteln erweist sich oft als vorteilhaft, weil dadurch eine Beschleunigung der Entwicklung erreichbar ist.
Die Behandlung der belichteten vorsensibilisierten Schichtträger aus Aluminium oder Zink nach dem erfindungsgemässen Verfahren bringt den wesentlichen Vorteil mit sich, dass die Behandlung der entwickelten Schicht mit verdünnten sauren Lösungen und damit auch die dieser Behandlung vorhergehende Spülung der alkalisch entwickelten Schicht mit Wasser entbehrlich werden. Das Herstellungsverfahren der Druckformen aus den vorsensibilisierten Schichtträgern verkürzt sich daher auf die drei Stufen.
1. Belichtung der lichtempfindlichen Platte unter einer Vorlage,
2. alkalische Entwicklung der belichteteten Platte, gleichzeitig Fixierung,
3. Einfärben des Bildes mit fetter Farbe, und seine technische Fortschrittlichkeit ist unverkennbar.
Wenn der pH-Wert des nach der Erfindung hergestellten Entwicklungsmittels höher ist als 12, gelingt das einwandfreie Einfärben der entwickelten Schicht nur, wenn ihm eine Wasserbehandlung zwecks Herabsetzung oder Beseitigung des vorhandenen Alkalitätsgrades vorausgeht. Insofern ist dann ein ungünstiger Einfluss des Behandlungsmittels auch auf die Bildstellen zu beobachten, als die Qualität und Zahl der anzufertigenden Kopien zurückgeht.
Beispiel l : Zur Entwicklung einer vorsensibilisierten Aluminiumfolie, deren lichtempfindliche Schicht aus einem p-Naphtochinon-diazidsulfosäureamid besteht und die in an sich bekann- ter Weise unter einer transparenten negativen Vorlage belichtet ist, verwendet man Entwicklungsmittel folgender Zusammensetzung : a) 7, 5 g tertiäresNatriumorthophosphat-12HLO
3, 5 g Natriummetasilikat
2, 0 g primäres Natriumorthophosphat - l H O
1, 0 g Natriumhexametaphosphat
1, 0 g wasserlösliche Methylcellulose mittle- ren Viskositätsgrades
985, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, l ; oder b) 4, 0 g tertiäres Kaliumorthophosphat
4, 0 g Natriummetasilikat
2, 0 g primäres Kaliumorthophosphat
0, 5 g Polyvinylalkohol
989, 5 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 0 ; oder c) 10, 0 g tertiäres wasserfreies Natriumortho- phosphat
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01, 0 g wasserlösliche Methylcellulose mitt- leren Viskositätsgrades
988, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 2 ; oder d) 4, 5 g Natriummetasilikat
0, 9 g Natriumhexametaphosphat
994, 6 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 35 ; oder e) 10, 0 g Natriumstannat
0, 5 g Polyvinylalkohol
989, 5 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 2.
Die entstehende positive Druckplatte wird unmittelbar mit Druckfarbe eingefärbt.
Zur Behandlung einer vorsensibilisierten und unter einer transparenten negativen Vorlage belichteten Zinkfolie, deren lichtempfindliche Schicht aus einem monomeren Arylidenfurfurylidenaceton, z. B. Cinnamal-furfuryliden-aceton, durch Kondensation von Cinnamalaceton mit Furfurol hergestellt, oder Benzal-furfurylidenaceton, aus Benzalaceton und Furfurol gewonnen, besteht, verwendet man Mittel folgender Zusammensetzung : f) 50, 0 g Natriummetasilikat
5, 0 g Polyglykol mit einem mittleren Mole- kulargewicht von 6000
945, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 6 ; oder g) 50, 0 g tertiäres wasserfreies Natriumortho- phosphat
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05, 0 g Polyglykol mit einem mittleren Mole- kulargewicht von 6000
941, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 4.
Die entstehende positive Druckplatte wird unmittelbar mit fetter Druckfarbe eingefärbt.
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Zur Behandlung einer vorsensibiliserten und unter einer transparenten negativen Vorlage belichteten Aluminiumfolie, deren lichtempfindliche Schicht aus einem Anthracensulfonsäureamid, z. B.
Anthracen-ss-sulfonsäureanilid oder Anthracen-ss-
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h) 10, 0 g Natriummetasilikat 1, 0 g wasserlösliche Methylcellulose mitt- lerer Viskosität
989, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 12, 0 ; oder i) 50, 0 g Monoäthanolamin
10, 0 g Natriumhexahydroxostannat
940, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 8.
Die entstehende positive Druckplatte wird unmittelbar mit fetter Druckfarbe eingefärbt.
Beispiel 2 : Um eine in an sich bekannter Weise unter einer transparenten positiven Vorlage belichtete, mit einer Schicht aus einem
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senbilisierte Aluminiumfolie zu entwickeln, verwendet man eines der folgenden Entwicklungsmittel : a) 200, 0 g Diäthanolamin
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05, 0 g wasserlösliche Methylcellulose mitt- leren Viskositätsgrades
790, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt lu, 2 ; oder c) 56, 0 g Natriummetasilikat
10, 0 g Natriumhexametaphosphat
934, 0 g destilliertes Wasser. der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 65 ; oder d) 50, 0 g tertiäresNatriumorthophosphat'12H2O
10, 0 g Natriumhexahydroxostannat
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Zur Behandlung einer in an sich bekannter Weise unter einer transparenten positiven Vorlage
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sierten Zinkfolie verwendet man Mittel der Zusammensetzung :
e) 58, 0 g Natriummetasilikat
18, 0 g tertiäres Natriumorthophosphat 12 ho
4, 0 g primäres Natriumorthophosphat
920, 0 g destilliertes Wasser
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 8 ; oder f) 15, 0 g Natriummetasilikat
2, 0 g tertiäres Kaliumorthophosphat
3, 0 g Natriumhexametaphosphat
1, 0 g wasserlösliche Methylcellulose mittle- ren Viskositätsgrades
160, 0 g Glykolmonomethyläther
819, 0 g destilliertes Wasser.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 11, 6.
Die Folie wird nach vorgenommener Entwicklung in eine Flachdruckmaschine eingespannt und ist druckfertig.
PATENTANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von Druckformen auf photomechanischem Wege aus vorsensibilisierten Schichtträgern mit Hilfe alkalischer Entwicklungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man in an sich bekannter Weise unter einer Vorlage belichtete vorsensibilisierte Schichtträger aus Aluminium oder Zink mit im pH-Bereich von 7 bis 12 liegenden wässerigen Lösungen von Salzen behandelt, die auf den Schichtträgern hydrophile wasserunlösliche Schichten bilden, beispielsweise von Alkalimetall-oder Ammoniumsalzen der Kieselfluowasserstoffsäure, der Titanfluowasserstoffsäure, der Zinnfluowasserstoffsäure, der Borfluowasserstoffsäure, der Ortho- und Metakieselsäure, der Titansäure, der Zinnsäure, worauf die entstandenen Druckbilder, gegebenenfalls in einer Druckmaschine, mit fetter Farbe eingefärbt werden.