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Elektrischer Kondensator Bei elektrischen Kondensatoren, deren Belegungen
aus dünnen Metallschichten. bestehen, die entweder als sehr dünn gewalzte Bleche
oder aber als Metallniederschlag auf den dielektrischen Schichten benutzt werden,
er ben sich große Schwierigkeiten bei der Herstellung der Kontaktverbindung zwischen
den Anschlußstücken und diesen dünnen, mechanisch sehr empfindlichen Belegungen.
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Das allgemein übliche Verfahren besteht bekanntlich darin, auf die
Kontaktstellen Metall niederzuschlagen, das gleichsam an dieser Stelle eine Verstärkung
der dünnen Belegung darstellt, an welchem dann gefahrlos die Anschlußstücke durch
Anlöten o. dgl. befestigt werden können. Obwohl -man alle bekannten Metallisierungswerfahren,
wie sie für die Herstellung der Belegung selbst verwendet werden, für diese Verstärkung
versucht hat, ergab sich, daß nur ein Verfahren, nämlich das Metallisieren nach
S c h o o p , wirtschaftliche Fertigung gestattete. Aus diesem Grunde stellt man
bei allen in der vorstehend g!egchilderten Art hergestellten Kondensatoren, insbesondere
auch bei den Metallpapierkondensatoren, schoopi.sierte Kontaktstellen fest.
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Es zeigte, sich nun, da.ß bei dieser Art der Kontaktherstellung, nämlich
die Belegung durch Metallisierung zu verstärken, die Haftung der aufschoopisierten
Verstärkungsschicht mangelhaft ist, so däß schon bei geringster Zugbeanspruchung
der Anschlußstücke ein Abheben der Verstärkungsschicht eintritt. Weiterhin bedeutet
das Aufspritzen des -flüssigen Metalles auf die Unterlage eine starke mechanische
Beanspruchung für diese, da z. B. dünne Papiere glatt durchschlagen werden können.
Auch ist die Schoopisierung nicht bei allen Stoffen, beispielsweise nicht bei thermisch
unbeständigen Stoffen, wie z. B. Kunstfolien aus Polystyrol o. dgl., anzuwenden,
da das Metall im Augenblick des Aufs
pp-tzens ri unter Umständen
noch eine unzulässige hohe Temperatur aufweist. SAließlich ist auch die Kontaktgabe
nicht als vollkommen einwandfrei zu bezeichnen, da die aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
verspritzten Metalle geringen Schmelzpunkt besitzen müssen und deswegen zu den leicht
oxydierbaren Metallen gehören, wobei sich insbesondere bereits während der Aufspritztutg
jedes kleine Metallkorn mit einer dünnen Widerstandshaut überzieht. Auch kann im
Laufe der Zeit das Anschlußstück selbst, wenn @es gleichzeitig mit eingespritzt
wird, sich mit einer @Viderstandsschicht überziehen, da das aufgespritzte Metall
porös ist und den Zutritt von Atmosphärilien gestattet.
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Gemäß der Erfindung erfolgt zur Vermeidung der aufgezählten Übelstände
die Anbringung der Anschlußstücke bzw#. die Verbindung zwischen diesen und den dünnen
Belegungen mittels leitenden Lackes. Ein leitender Lack ist ein an sich in der Widerstandsherstellung
geläufiger Begriff. Lacksubstanzen, beispielsweise Kunstharzlacke, werdenmit fein
verteilten leitend@?n Bestandteilen vermischt und weisen dann einen von dem Mengenverhältnis
der leitenden und nichtleitenden Teile abhängigen endlichen Widerstandswert auf.
Durch sehr stark gefüllte Lacke, d.h. Lacke mit großem Anteil von Leitermaterial,
lassen sich sehr kleine Widerstandswerte herstellen., die fast in der Größenordnung
der Metalleitfähigkeit liegen.
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Dieser leitende Lack haftet nun infolge seiner klebenden Eigenschaft
gut auf der Unterlage und läßt sich vor allen Dingen auf diese Unterlage in schonendster
Weise aufbringen. Da er die gleiche Temperatur wie die Unterlage aufweist, können
auch thermisch sehr empfindliche Stoffe damit behandelt werden. Auch ist die Aufbringung
selbst sehr einfach, beispielsweise durch Aufstreichen oder Auftropfen vorzunehmen,
und selbst wenn mittels einer Spritzpistole aufgespritzt wird, ist diese Art der
Aufspri zung weniger angreifend als das Schoopsche Metallisierungsverfahren. Wendet
man weiterhin als leitende Bestandteile fein unterteiltes Edelmetall oder Kohlenstoff
an, so ist eine Verschlechterung des übergangswiderstandes weder im Kontaktmittel
selbst noch durch Bildung von Sperrschichten an dem Anschlußstück zu befürchten,
d. h. der Kontakt wird vor allem .einen festen, über längste Zeit gleichbleibenden
Widerstandswert aufweisen, was unter Umständen wichtiger ist, als ein kleinerer,
aber im Werte schwank-ender Kontaktwiderstand. Dann ist auch, durch das Aufbringverfahren
des Lackes bedingt, in einfachster Weise, z. B. durch Schablonen, eine genaue Begrenzung
der Kontaktfläche zu ermöglichen, Zeas 'bisher ebenfalls mit Schwierigkeiten verknüpft
war.
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Der leitende Lack als leitendes Bindeglied zwischen den Belegungen
des Kondensators und den Anschlußstücken kann ebenfalls gleichzeitig als Haltemittel
für die Anschlußstücke dienen, indem man sie in die Lackschicht einbettet. Zweckmäßiger
ist es jedoch, die Anschlußstücke durch zusätzliche Mittel, beispielsweise an einem
den Kondensatorkörper durchsetzenden Isolierstück, zu haltern, wobei auch gleichzeitig
Biegebeanspruchungen der Anschlußstücke aufgenommen werden, so däß der leitende
Lack lediglich zur elektrischen Verbindung zwischen Belegung -und Anschlußstück
dient. Auch können weitere leitende Verbindungen durch ihn hergestellt «-erden,
insbesondere kann er dazu dienen, verschiedene Belegungen bz«. mehrere Punkte einer
Belegung miteinander in leitende Verbindung zu bringen.
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Es sei noch, erwähnt, daß man leitenden Lack bereits als Belegung,
also an Stelle einer dünnen Metallschicht, bei Kondensatordurchführungen, also Einrichtungen
mit kapa7itiver Wirkung, angewendet hat. Dort stellt die leitende Lackschicht jedoch
eine Belegungsfläche dar, die keine äußere Stromzuführung besitzt. Lediglich zur
Steuerung des dieser leitenden Fläche aufgezwungenen Potentials sind.mit der Längsausdehnung
der Lackschicht in Verbindung stehende Metallstreifen vorgesehen. Der Gedanke, äußere
Stromzuführungsteile in schonender und einfacher Weise mit einer empfindlichen Metallhaut
durch Anwendung von leitendem Lack in elektrisch leitende Verbindung zu bringen,
ist dadurch aber nicht bekanntgeworden.
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In der Zeichnung sind einige Kondensatoren als Ausführungsbeispiele
dargestellt, bei welchen ein leitender Lack-als Kontaktmittel Anwendung gefunden
hat.
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In Abb. t isst mit a ein Kondensatorstapel bezeichnet, aus dessen
einer Seite die dünnen Belegungen b herausstehen. Diese Belegungen b sind untereinander
und mit dem Ans.chlußstück e in Form eines Drahtes dAch den leitenden Lack d verbunden.
Die Herstellung der Kontaktverbindung kann beispielsweise so erfolgen, daß zunächst
durch Aufspritzen einer Lackschicht auf die gesamte Seitenfläche alle Belegungen
b miteinander verbunden werden. Darauf wird das Anschlußstück c angelegt und durch
eine im Bereich des Kontaktstückes stark aufgebrachte, z. B. atügetropfte Lackschicht
mechanisch und elektrisch mit den Belegungen verbunden.
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In den Abb. z und -3 ist eine günstigere Lösung dargestellt, wobei
die Abb. g die Aufsicht und Fig. 2 die Seitenansicht eines Flachwickels zeigt.
e ist der Wickelkörper, 1 der
Wickeldorn, an welchem
das Kontaktstück g befestigt und gehaltert isfi. Eine Verlängerung i des Kontaktstückes
g steht über die leitende Lackschicht h- mit der .zugehörigen Belegung des Kondensatorwickels
e in Vierbindung.