DE3530269A1 - Implantierbare elektrode zur herzstimulation - Google Patents
Implantierbare elektrode zur herzstimulationInfo
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- A61N1/04—Electrodes
- A61N1/05—Electrodes for implantation or insertion into the body, e.g. heart electrode
- A61N1/0587—Epicardial electrode systems; Endocardial electrodes piercing the pericardium
Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrode der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Bei implantierbaren Herzschrittmachern bildet das Metall
gehäuse des Schrittmachers die indifferente Elektrode,
welche das Bezugspotential für die Stimulationsimpulse
bildet. Der Implantationsort bedingt, daß durch den flie
ßenden Ausgleichsstrom auch Muskelbereiche zu mechanischen
Reaktionen veranlaßt werden, deren Stimulation nicht beab
sichtigt ist.
Bei bipolaren Schrittmachern wird bisher die indifferen
te Referenzelektrode direkt an der Umhüllung einer ent
sprechenden koaxialen mehrpoligen Elektrodenleitung vor
gesehen, wobei die Lage der Referenzelektrode auf eine
Position innerhalb des Herzens beschränkt ist, so daß
auch die erreichbare Potentialverteilung Beschränkungen
unterworfen ist.
Zur Beseitigung dieser Nachteile liegt der im Anspruch 1
angegebenen Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Elek
trode einzugeben, welche innerhalb des Körpers so fi
xiert werden kann, daß einerseits die Effektivität der
Stimulation aufgrund der sich ergebenden Potentialver
teilung ein Maximum ist, andererseits die Bereiche, die
von der Stimulation nicht betroffen sein sollen, außerhalb
des Einwirkungsbereichs bleiben.
Vorteilhaft bei der Erfindung ist, daß sich die Elektrode
wegen ihrer Flexibilität dem Implantationsort organisch
anpaßt und dabei von außen kaum zu ertasten ist.
Bei verschiedenen in den Unteransprüchen gekennzeichne
ten Ausführungsbeispielen ist die dem Herzen zugewandte
Leiterfläche in unterschiedlicher Weise ausgebildet und
mit einem Leiterelement aus einem körperverträglichen
Kunststoff, insbesondere Silikonkautschuk, versehen.
Vorteilhaft ist dabei, daß, wenn die im Bereich der Elek
trode von ihrem Isoliermantel befreite Zuleitungswendel
auf dem Trägerelement mäander- oder spiralförmig geführt
wird, keinerlei zusätzliche Kontaktierungselemente zwi
schen Eletrodenleiter und -zuleitung erforderlich sind.
Das Trägerelement hat dabei die Aufgabe, einerseits die
Isolation bezüglich einer der räumlichen Orientierungen zu
bilden und andererseits den Elektrodenleiter in defi
nierter flächenförmiger Verteilung bezüglich der anderen
Raumrichtungen zu halten. Günstig ist dabei die Aufnahme
des Leiters mittels Klammern oder dergleichen bzw. in
Aussparungen, die durch Umspritzungen erzeugt werden. Die
äquidistante Verteilung der Leiter kann dabei durch eine
den Halterungen für die Leitungen bei Fußbodenheizungen
entsprechenden Halteelementen erfolgen, welche räumlich
verkleinert werden. Diese Analogie betrifft selbstver
ständlich nur die zu wählende Geometrie - nicht aber die
Eigenschaften und Funktionen der einzelnen Elemente und
Werkstoffe.
Bei anderen bevorzugten Ausführungsformen wird die leit
fähige Elektrodenoberfläche durch Kunststoff gebildet, dem
eine Beimischung aus leitendem Materiale zugegeben ist.
Die Herstellung erfolgt dabei bevorzugt auf Silikonbasis,
wobei dieses Material auf verschiedene Weise in das
Trägerelement eingeformt sein kann. Das leitfähige Sili
konmaterial in das becherförmig ausgebildete flexible
Trägerelement eingelassen, wobei eine umgebördelte Kante
bevorzugt das Ende der Zuleitungswendel aufnimmt, welche
damit gleichzeitig mit der leitenden Oberfläche in Kontakt
gehalten wird. Wird das leitende Material als Gießwerk
stoff ausgeführt, so kann es in dem dann becherartig aus
gebildeten Trägerelement aushärten und fixiert gleichzei
tig die vor dem Eingießen in das Becherelement eingelegte
Zuleitungswendel. In diesem Fall kann das "Trägerelement"
derart flexibel gewählt werden, da die leitende Elektro
denfläche nahezu selbsttragend ist, so daß das flexible
Trägerelement bezüglich der keinen Leiter enthaltenden
räumlichen Orientierung nur noch die Funktionen "Gießform"
und Isolationsfläche bilden muß.
Bei einer weiteren Ausführung ist das leitende Isolierma
terial als flexible Folie ausgebildet, die rückseitig iso
lierend ist. Diese Folie wird mitsamt der Zuleitungswendel
als Anschlußelement in das Trägerelement eingeklemmt. Die
Funktionen des Trägerelementes bestehen darin, die Folie
einerseits flexibel gespannt zu halten und andererseits
den für die Kontaktierung der Zuleitungswendel mit den
leitfähigen Bereichen notwendigen Anpreßdruck zu erzeugen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zu
sammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in
Draufsicht,
Fig. 2 dasselbe Ausführungsbeispiel im Schnitt,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 das weitere Ausführungsbeispiel im Schnitt sowie
Fig. 5 eine Prinzipdarstellung einer Anschlußweise der
erfindungsgemäßen Elektrode.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbei
spiel der erfindungsgemäßen Elektrode besteht der elek
trisch leitende Bereich 1 der Elektrode aus dem Material
der Zuleitungswendel 2, welches von seiner Isolation
befreit ist und ohne weitere Kontaktelemente in die Zulei
tung übergeht. Am Ende der Zuleitungswendel ist ein übli
cher Elektrodenstecker 3 vorgesehen, welcher mit dem
implantierten Schrittmacher verbunden ist. Der Leiter 1
ist in Spiralform befestigt, wobei die einzelnen Windungen
der Spirale untereinander keinen Kontakt haben. Er ist
dabei gehalten von einem Trägerelement 4, welches aus
Silikonkautschuk besteht und flexibel ausgebildet ist. Die
Windungen der Spirale werden durch mit den Trägerelement 4
vebundene Stege 5 beziehungsweise 6 gehalten, welche
kreuzförmig angeordnet sind. Bei anderen Ausführungen
kommt auch eine andersartige speichenförmige Ausrichtung
in Betracht.
Die Windungen der Spirale werden entweder von dem Material
des Trägerelementes 4 umspritzt, oder die Spirale wird
durch entsprechende Ausnehmungen hindurchgefädelt bzw. in
entsprechende Ausnehmungen eingeklemmt.
In Fig. 2 ist der Elektrodenbereich des Ausführungsbei
spiels gemäß Fig. 1 im Schnitt dargestellt, wobei die
Leitungswendel 1 im Bereich des dargestellten Stegs 5
jeweils vollständig von Silikonmaterial umschlossen ist.
Die Halterung des Leiters auf dem Trägermaterial kann auch
in anderer Weise erfolgen, wobei die Leiterbahnen mög
lichst gleichmäßig über die Fläche der Elektrode verteilt
sein sollten und doch der Kontakt zweier benachbarter Lei
terbahnen stets vermieden ist.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
- wie in Fig. 4 im Schnitt erkennbar ist - der leitende
Bereich 11 auf ein Trägermaterial 12 aufgebracht, welches
ebenfalls flexibel ist und die rückwärtige Isolierung
bildet. Der leitende Bereich kann dabei entweder als Folie
ausgebildet sein oder aus einer Beimengung einer elek
trisch leitenden Substanz zu dem betreffenden Kunststoff
bestehen. Um die flexible Folie mit der Zuleitungswendel
2′ zu kontaktieren, ist ein zusätzliches Trägerelement 13
vorgesehen, welches nach Art einer Umbördelung 14 die dop
pelschichtige Folie 11, 12 in der an einem Leiter 2′ an
liegenden Stellung festgeklemmt hält. Das Element 13 ist
selbst ebenfalls genügend flexibel, um sich den räumlichen
Verhältnissen am Implantationsort anpassen zu können, ist
aber andererseits stabil genug, um die flächige Grundform
der Elektrode zu erhalten. Bei den dargestellten Ausfüh
rungsbeispielen hält die Vorspannung der Elektrodenzulei
tung, welche als Schlaufe geformt ist, die Fläche der
Elektrode selbstständig aufgespannt. Die rückwärtige Flä
che des Trägerelements 13 kann Durchbrechungen 15 auf
weisen, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, oder gegeben
enfalls auch ganz entfallen, wenn die Anordnung bei
geeigneter Bemessung der Schichten 11 und 12 genügend
stabil ausgebildet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung, welche
der in Fig. 3 Dargestellten im wesentlichen entspricht,
wird der Randbereich der Schichten 11 und 12 in der Nach
barschaft der Wendel 2′ mit Silikon umspritzt, so daß ein
zusätzlich vorgeformtes Trägerelement entfallen kann.
Weiterhin kann die in den Fig. 3 und 4 dargestellte
Ausführungsform auch dahingehend abgewandelt werden,
daß das Trägerelement 13 (unter Fortfall der Aussparungen
15) ein geschlossenes Behältnis bildet, welches einen
becherartigen Rand aufweist, so daß anstelle der Folien 11
und 12 ein aushärtbarer leitfähiger Kunststoff eingebracht
werden kann, welcher die Leitungen 2′ kontaktiert.
In Fig. 5 ist in prinzipieller Weise der Anschluß der
erfindungsgemäßen Elektrode 15 an einen implantierbaren
Herzschrittmacher 16 dargestellt. Dieser Anschluß kann
entweder über eine separate Zuleitung erfolgen, wie es
aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 zu ersehen ist
oder - wie bei der Ausführung gemäß Fig. 5 - zusammen
gefaßt mit einer herkömmlichen Elektrode 17 mit einer Y-
förmigen Zuleitung 18 und einem bipolaren Steckeranschluß
19 wobei die Zuleitung vom Schrittmacher zur Y-Verzweigung
in bekannter Weise koaxial ausgeführt ist. Der in Fig. 5
dargestellte Schrittmacher 16 kann neben der konventionel
len Ventrikel-Elektrode 17 auch noch eine übliche Vorhof
elektrode aufnehmen. Die erfindungsgemäße indifferente
Elektrode bildet insoweit also ebenfalls die Bezugselek
trode für die Vorhofelektrode.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Claims (15)
1. Implantierbare Elektrode zur Herzstimulation aus
dauerhaft körperverträglichem Material,
gekennzeichnet durch
ein insgesamt flexibles Element, welches sich flächenhaft
erstreckt, wobei ein - gegebenenfalls mehrteiliger
- leitfähiger Bereich vorgesehen ist, der eine einseitige
räumliche Orientierung aufweist und mit einer isolierten
Zuleitung für die Elektrode leitend verbunden ist.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der leitfähige Bereich aus
einem spiralig und/oder mäanderförmig geführten und ein
seitig auf einem flexiblen Trägerelement befestigten fle
xiblen Leiter besteht, dessen eines Ende mit der isolier
ten Zuleitung verbunden ist.
3. Elektrode nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Leiter wendelförmig
ausgebildet und einstückig mit der ebenfalls wendelför
migen Zuleitung ausgeführt ist.
4. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Leiter folienförmig ausgebildet ist.
5. Elektrode nach Anspruch 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leiter aus
Kunststoff besteht, welcher mit einer leitenden
Beimischung versehen ist.
6. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der fle
xible Leiter rückwärtig mit einer nichtleitenden Schicht
versehen ist, die gegebenenfalls selbst das Trägerelement
bildet.
7. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Befestigung des Leiters
aus Stegen und/oder Umspritzungen besteht, in denen der
Leiter durch Umklemmung oder Umfassung gehalten ist.
8. Elektrode nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die stegförmigen Bereiche
im wesentlichen radial verlaufen.
9. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
flexible Trägerelement als ein den Leiter umschließendes
Gebilde ausgestaltet ist, welches an derjenigen Oberflä
che, die den leitfähigen Bereich bildet, mit Durchbrüchen
versehen ist.
10. Elektrode nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der flächenförmige ein
seitig mit einer Isolationsschicht versehene Leiter von
einer im wesentlichen ringförmigen Halterung als Träger
element in seinem Randbereich umfaßt ist.
11. Elektrode nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die im Bereich der
Elektrode, gegebenenfalls unvollständig, ringförmig aus
gebildete Zuleitung ebenfalls von der Halterung umfaßt
ist, so daß die elektrische Kontaktierung zwischen
Halterung und Leiter durch die Anpreßkraft der Halterung
erfolgt.
12. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Trägerelement becher
förmig ausgebildet und aus einem felxiblen Isolierstoff
besteht, wobei der becherförmige Bereich mit einem leiten
de Bestandteile enthaltenden Werkstoff ebenfalls flexiblen
Werkstoff ausgegossen ist und vorzugsweise das leitende
Ende der Zuleitungswendel mit eingegossen ist.
13. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuleitung für den bipolaren Anschluß an einen Herzschritt
macher mit einer weiteren konventionellen Elektrode und
einer koaxialen Zuleitung versehen ist.
14. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
nichtleitenden und gegebenenfalls auch die leitenden
Bereiche aus Silikonkautschuk bestehen, letzteres unter
Beimengung von Leitermaterial.
15. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
leitenden Bereiche mit Silikonkautschuk umspritzt sind,
wobei die so erzeugten Bereiche unter anderem das Träger
element bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853530269 DE3530269C2 (de) | 1985-08-22 | 1985-08-22 | Implantierbare indifferente Elektrode zur Herzstimulation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853530269 DE3530269C2 (de) | 1985-08-22 | 1985-08-22 | Implantierbare indifferente Elektrode zur Herzstimulation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3530269A1 true DE3530269A1 (de) | 1987-02-26 |
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ID=6279257
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853530269 Expired - Fee Related DE3530269C2 (de) | 1985-08-22 | 1985-08-22 | Implantierbare indifferente Elektrode zur Herzstimulation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3530269C2 (de) |
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