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Liegende Metallrohr- und Strangpresse mit am Pressenholm fliegend
angeordnetem, elekrische Heizung enthaltendem Blockaufnehmer Die Erfindung bezieht
sich auf eine liegende Metallrohr- und Strangpresse mit am Pressenholm fliegend
angeordnetem, elektrische Heizung enthaltendem Blockaufnehmer, der an seinem Umfang
gegen Wärmeabstrahlung isoliert und zentrisch am Pressenholm nur durch zwei schwenk-
oder verschiebbare Klauen befestigt ist. Hierdurch erübrigen sich besondere selbsttätig
wirkende Vorkehrungen, eine Verschiebung des Blockaufnehmers gegenüber der Pressenachse
zu vermeiden. Der durch den Wärmeunterschied zwischen dem Blockaufnehmerteil und
hydraulischen Teil der Presse erforderliche Minenausgleich erfolgt nur durch eine
am Pressenholm angebrachte Handnachstelleinrichtung. Der Blockaufnehmer ist besonders
schnell und leicht auswechselbar, und die Presse baut sich denkbar einfach, kurz
und entsprechend billiger.
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Es sind schon liegende Metallrohr- und Strangpressen mit am -Pressenholm
fliegend angeordnetem evtl. auch elektrische Heizung enthaltendem Blockaufnehmer
vorgeschlagen worden, die aber entweder besondere selbsttätig wirkende Ausgleicheinrichtungen@
besitzen oder aber einen solchen WärmAibergang zum Pressenholm zulassen, daß ein
einwandfreies Arbeiten der Presse nicht mehr gewährleistet ist.
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Jedoch bei allen bisher bekanntgewordenen ausgeführten liegenden Metallrohr-
und Strangpressen sind zur Erzielung gleichwandiger Rohre besondere selbsttätige
Vorrichtungen getroffen, um die Mittelachse, besonders des geheizten Blockaufnehmers,
genau in der Preßstempel
- bzw. Lochdornachse zu halten. Der Blockaufnehmer
und seine ihn umgebenden Teile dehnen sich nämlich bei Erwärmung aus und verursachen
ein Verschieben der Pressenachse.
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Um diese Verschiebung zu vermeiden, sind Lösungen bekanntgeworden,
die grundsätzlich auf zwei Wegen das Ziel zu erreichen suche: Bei der ersten Art
nach Abb. i und 2 der Blockaufnehmer i durch seinen Haftei:. 2-der seinerseits am
Pr essenholm 3 befesti ist, auf seinem ganzen Umfang umfaßt. In den Ringraum q.
ist eine Heizung eingebaut. Es ist auch bekannt, die Heizung in Bohrungen des Aufnehmers
selbst unterzubringen. Um nun die drohende Achsverschiebung zwischen Blockaufnehmer
i und Preßstempelachse 5 bzw. Lochdornachse 6 durch die Wärmedehnung zu vermeiden,
wird der Pressenholm vorgesehen «=erden müssen, um die Aufnehmerachse mit der Achse
des Preßstempels in Übereinstimmung zu bringen.
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Die zweite Art zeigen Abb. 3 und ¢, wobei der Blockaufnehmer i in
dem Halter 2, der als aus einem Stück mit dem Pressenholm 3 bestehend angenommen
ist, sich nach allen Seiten ausdehnen kann. Gehalten wird er nur in der waagerechten
und senkrechten Mittelebene durch Vorsprünge, die radial in Nuten im Halter verschiebbar
sind, so daß die Mittelebenen sich nicht versetzen können. Da aber die Wärmewirkung
der Heizung in dem Ringraum q. des Halters 2 so stark ist, daß die Wärmezuführ zum
Pressenholm 3 eine merkbare Ausdehnung desselben mit sich führt, ist eine Achsverschiebung
zwischen Blockaufnehmer i und Preßstempel 5 bzw. Lochdorn 6 die Folge. Sie muß,
ähnlich wie in Abb. i, durch besondere Stellschrauben die sich auf dem Grundrahmen
der Presse abstützen, ausgeglichen werden.
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Ein weiterer Nachteil dieser Pressen besteht noch darin, daß der Aufnehmerhalter
den Blockaufnehmer auf seiner ganzen Länge umfaßt. Dies bedeutet Schwierigkeiten
beim Auswechseln des Blockaufnehmers. Das Ein-und Herausschieben des Aufnehmers
in und aus einem solchen Halter ist umständlich und zeitraubend. Ähnlich ist es
auch bei zweiteilig ausgeführtem Halter, wobei .beim Auswechseln erst das Oberteil
gelöst und abgehoben werden muß, ehe der Blockaufnehmer entfernt werden kann.
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Bei den Metallrohr- oder Strangpressen liegender Bauart gemäß der
Erfindung wird, wie aus Abb.5 bis 7 hervorgeht, auf den Blockaufnehmerhalter in
der üblichen Ausführung und damit auf den kostspieligen, selbsttätig wirkenden Ausgleich
bewußt verzichtet, wobei Wert auf die geringste Wärmezufuhr zum Pressenholm gelegt
wird. Der erforder-]ich bleibende busgleich von Blockaufnehmer-und Preßstempel.
bzw. Lochdornachse ist ausschließlich den Handnachstellvorrichtungen an den Pressenholmfüßen
überlassen.
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Der mit elektrischen Heizstäben r o ausgestattete Blockaufnehmer i
wird in an sich bekannter Weise durch schwenkbare bzw. ver-@'hiebbare Klauen r t
bzw. 12 oder ähnliche Haltevorrichtungen am Presscnhoim3 festgehalten. Der Blockaufnehmer
i besitzt einen Mansch 13, der auch ein aufgeschrumpfter Ring sein kann,
an seiner Matrizenseite. Vorteilhaft wird dieser auch an der offenen Seite aus Symmetriegründen
vorgesehen. Gegen den matrizenseitigen Flansch 13 oder Ring legen sich die Klauen
i i bzw. 12 an und drücken den fliegend angeordneten Blockaufnehmer i einseitig
in die Zentrierausdrehung des Pressenholms ; ein.
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Abb.5 und ; zeigen z«-ei Ausführungsarten der Klauen.
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Die Klaue i i, die in der waagerechten Mittelebene beiderseits am
Blockaufnehmerflansch 13 oder -ring angreift, ist schwenkbar angeordnet,
wobei Schrauben 17 die Klauen gegen den Flansch 1; drücken und den Blockaufnehmer
halten. Nach Lösen der Schrauben 17 können die Klauen i i aus dem Bereich
des Flansches 13 geschwenkt und der Blockaufnehmer aus der Ausdrehung des Pressenholms
3 gedrückt werden.
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Die Klaue 12 ist an dem äußeren Ende in einem durch Schraubspindel
r8 verstellbaren Gleitschuh i9 drehbar gelagert. Durch ein Handrad 2o o. dgl. kann
der Gleitschuh i 9 mittels der Schraubspindel r 8 so verschoben werden, daß die
Klaue 12 in oder aus dem Bereich des Flansches 13 des Blockaufnehmers i gebracht
wird. Auch hier werden durch Schrauben 17 die Klauen 12 zum Festhalten gegen den
Flansch 13 gedrückt.
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Der Blockaufnehmer kann infolge seiner Form vorzüglich gegen Wärmeabgabe
nach außen isoliert werden, wobei die symmetrische Form auch ein gleichmäßiges Dehnen
ohne die Gefahr des Verziehens gewährleistet, und die Flansche oder Ringe ein Rollen
des Blockaufnehmers beim Transport ohne Beschädigung des Isoliermantels gestatten.
Die Wärmeabstrahlung ist daher gering, auch der Wärmeübergang zum Pressenholm bleibt
infolge seiner verhältnismäßig kleinen Berührungsflächen in so engen Grenzen. daß
die auftretende Achsverschiebung z«-ischeir dem heiß gewordenen Blockaufnehmer i
und dem Preßstempel 5 bzw. Lochdorn 6 leicht und ausschließlich durch die bekannte
Handnachstelleinrichtung, wie Stellschrauben 9 u. dg1., ausgeglichen werden kann.
Das Hochbringen des Blockaufnehmers auf die P ressenholmmitte zum hinschieben in
die Ausdrehung
wird durch bekannte Vorrichtungen, wie z. B. eine
Brücke 14, vorgenommen, die sich mit Steilschrauben 15 auf die unteren Säulen 16
oder auf den Rahmen der Presse abstützt. Im Betriebszustand schwebt der Blockaufnehmer
fliegend angeordnet und nur einseitig durch die Klauen I I oder 12 im Pressenholm
eingespannt in der Luft. Diese Klauen behindern auch in keiner Weise die Wärmeausdehnung
des Blockaufnehmers in der Zentrierung am * Pressenholm.
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Ein Vorteil der als Erfindung beanspruchten Verwendung eines gegen
Wärmeabstrahlung gut isolierten, fliegend angeordneten, einseitig in ,einer Zentrierung
gehaltenen, elektrisch beheizten Blockaufnehmers, der in an sich bekannter Weise
durch Klauen befestigt wird, sind die unwesentlichen Wärmedehnungen in dem Pressenholm,
so daß die geringe Achsverschiebung zwischen Blockaufnehmer und Preßstempel bzw.
Lochdorn nicht durch selbsttätig wirkende kostspielige Ausgleicheinrichtungen berichtigt
werden muß, sondern die bei jeder neuzeitlichen Presse vorhandene Handnachstelleinrichtung
an den Pressenholmfüßen genügt.
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Ein weiterer Vorteil ist die leichte Auswechselbarkeit des Blockaufnehmers.
Dieser wird vorher auf der hochgeschraubten Brücke 14 abgestützt, dann werden die
Klauen I I oder 12 gelockert und aus dem Bereich des Blockaufneh merflansches
13 geschwenkt oder verschoben. Nach dem Herausdrücken um die Zentriertiefe
aus dem Pressenholm 3 kann der Blockaufnehmer sofort durch einen Haken von der Brücke
abgehoben werden. Gegenüber früher bekanntgewordenen Pressenbauarten bedeutet dies
eine wesentliche Zeitersparnis, außerdem braucht sich der Preßstempel- bzw. Lochdornhub
(Abstand a in Abb. 6 im Gegensatz zu Abstand a in Abb. 2 und Abstand a '-x
in Abb.4) nur nach der Einsatzlänge des Blockes zu richten, wodurch die Presse sich
kürzer und billiger baut.