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Streckwerk für Ringspinnmaschinen u. dgl. Die Erfindung betrifft ein
Streckwerk mit drei und mehr Zylinderpaaren, bei dem jeder Klemmpunktabstand zwischen
je zwei Zylinderpaaren verstellbar ist. Das ermöglicht, einen Klemmpunktabstand
zu verstellen, ohne den anderen zwangsläufig dadurch neu einstellen zu müssen.
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Die bisher bekanntgewordenen Konstruktionen von Streckwerken, die
mindestens zwei verstellbare Klemmpunktabstände, d. h. drei Zylinderpaare aufweisen,
haben den Nachteil, daß sie bei einer Verstellung eines Klemmpunktabstandes dadurch
viel unnötige Arbeit verursachen, daß bei Verkleinerung bzw. Vergrößerung des einen
Abstandes der folgende .Abstand dadurch zwangsläufig vergrößert bzw. verkleinert
wird.
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Es sind inzwischen auch Konstruktionen bekanntgeworden, bei denen
zur Vermeidung dieses Nachteils der Schlitten des hinteren Unterzylinders auf dem
Schlitten des mittleren Unterzylinders festgeklemmt werden kann. Die Aufhängewelle,
an der die Oberwalzenhalter aufgehängt sind, ist am Schlitten des mittleren Unterzylinders
befestigt und dadurch der rückwärtige Teil des Oberwalzenhalters bis zur mittleren
Oberwalze als starres, in sich unverstellbares Stück ausgebildet. Das hintere Walzenpaar
ist dann zwischen dein mittleren Walzenpaar und der Aufhängewelle mittels des auf
dem mittleren Unterwalzenschlitten verstellbaren Schlittens und eines entsprechend
am Oberwalzenhalter verstellbaren Schiebers in den gewünschten Grenzen verschiebbar.
Diese Bauweise hat nun den Nachteil, daß bei den neuzeitlichen, sehr weit versteilbaren
Streckwerken
die Ausladung der Streckwerke sehr groß wird, weil zwischen dem mittleren Walzenpaar
und der AuflLängewelle genügend Platz für die Verstellung des hinteren Walzenpaares
vorhanden sein inuß. Der Nachteil besteht insbesondere darin, daß die Ausladung
der Streckwerke auch bei eng gestelltem Zylinderabstand sehr groß ist, weil der
Abstand zwischen mittlerem Walzenpaar und Aufhängewelle unveränderbar ist und nach
dem größten Klemmpunktabstand zwischen Mittelwalzen- und Hinterwalzenpaar, festgelegt
ist. Der Materialbedarf für die Streckwerke ist groß, weil, wie vorstehend angegeben,
die Baulänge sehr groß ist.
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Die Erfindung überwindet diese Nachteile dadurch, daß für die Halter
der vorderen und mittleren Oberwalze nicht, wie bisher üblich, eine gemeinsame Stange
verwendet wird, sondern der am Schlitten des hinteren Unterzylinders befestigte
und sowohl zwischen vorderer und mittlerer als auch zwischen mittlerer und hinterer
Oberwalze verstellbare Oberwalzenhalter für den Halter der "orderen Oberwalze und
für den Halter der mittleren Oberwalze je eine eigene, im jeweils folgenden Halter
verstellbare und feststellbare Stange aufweist.
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Diese Konstruktion ermöglicht dann im Zusammenhang mit der Unterzylinderlagerung,
bei der der Schlitten des hinteren Unterzylinders auf dem Schlitten des mittleren
Unterzylinders verstellt und festgestellt werden kann, eine Verstellung des vorderen
Klemmpunktabstandes, ohne den hinteren Klemmpunktabstand zu verändern und neu ein=
stellen zu müssen und umgekehrt eine Verstellung des hinteren Klemmpunktabstandes,
ohne den vorderen zu beeinflussen.
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Bei der Verstellung des Klemmpunktabstandes zwischen dem vorderen
und dem mittleren Walzenpaar, die häufig erfolgen muß, weil eine genaue Anpassung
an den Stapel nötig ist, wobei der Abstand zwischen dem mittleren und dem hinteren
Walzenpaar gleichbleiben kann, an einem Streckwerk gemäß der Erfindung ist es beispielsweise
nötig, bei einer Maschine mit 400 Spindeln Zoo Schrauben am Oberwalzenhalter und
52 Schrauben am Unterwalzenschlitten zu lösen und festzuziehen, während bei doppelt
verstellbaren Streckwerken der bisher bekannten Bauart beispielsweise durch die
Veränderung des vorderen Klemmpunktabstandes der nächste, d. h. der hintere Klemmpunktabstand
neu eingestellt werden mußte und dadurch weitere 200 Schrauben oben und 52 Schrauben
unten, also die doppelte Anzahl, zu lösen und festzuziehen sind.
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Die Einstellgenauigkeit des Streckwerkes ist größer durch die Vermeidung
der Neueinstellung, beispielsweise des hinteren Klemmpunktabstandes, da dann etwaige
Fehleinstellungen ebenfalls ausgeschlossen sind.
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Die Ausladung dieses Streckwerkes wird für jede Zylinderentfernung
so klein als möglich, weil die Aufhängewelle mit dem Hinterzylinderpaar verstellt
wird, und damit wird die Baulänge sowie der Materialbedarf bei dem Streckwerk gemäß
der Erfindung sehr günstig.
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Abb. i zeigt den Gegenstand der Erfindung in Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, im verkleinerten Maßstab, Abb.2 einen Oberwalzenhalter dieses Streckwerkes
gemäß der Erfindung in Seitenansicht, jedoch in natürlicher Größe.
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Die drei Zylinderpaare sind mit 11, 112, 1113 bezeichnet.
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Der mittlere, untere Zylinder II ist in einem auf der Stanze .¢ verstellbaren
Lagerschlitten 5 gelagert und der hintere Unterzylinder III in einem Schlitten 6,
der nun auf dem Schlitten 5 verstellbar und feststellbar ist mit Hilfe der Schraube
16.
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An diesem Schlitten 6 ist in bekannter Weise die Aufhängewelle 12
für den Oberwalzenhalter mittels des Bügels 17 befestigt. Der Oberwalzenhalter trägt
im hinteren Teil 9 mittels einer Führung die hintere obere Walze 3, die damit stets
die gleiche Stellung gegenüber der hinteren UnterwalzeIII hat. Die Halter io und
ii für die vordere Oberwalze i und die mittlere Oberwalze 2 sind nun nicht an einer
gemeinsamen Stange befestigt, sondern je an einer besonderen Stange 7 bzw. B. Die
Stange 7 und damit der Halter io können im Halter ii mittels der Schraube 13 festgeklemmt
werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Stange 8 als Rohr ausgebildet werden.
Die Stange 8 nebst dem Halter i i kann für sich im Halter 9 mittels der Schraube
14 festgeklemmt werden. Die Abstände der Oberwalzen i und 2 bzw. der Oberwalzen
2 und 3 können damit nun jeweils für sich verstellt werden, ohne dabei den anderen
Abstand zwangsläufig zu verändern.
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Im Zusammenhang mit der sinngemäß gleichgestalteten Lagerung der Unterzylinder
I, 1I und lII sind bei der Änderung des Klemmpunktabstandes zwischen dem Zylinderpaar
11, 112 lediglich die Schrauben 13 und 15 zu lösen und festzuziehen, und bei Änderung
des Abstandes zwischen den Zylindern 112 und 1113 müssen nur die Schrauben 14 und
16 bedient werden. Bei der Einstellung des häufig zu verstellenden Abstandes zwischen
dem vorderen und dem mittleren Zylinderpaar ist die Anzahl der Handgriffe bei diesen
doppelt verstellbaren Streckwerken nicht größer als bei einem nur einfach verstellbaren
Streckwerk, bei dem der Abstand zwischen Mittel- und Hinterzylinderpaar nicht geändert
werden kann, d. h. die Verstellarbeit ist auf das Mindestmaß beschränkt, ohne die
Verstellmöglichkeit des Streckwerkes einzuengen.