DE647045C - Einrichtung zur induktiven Beheizung von Rezipienten fuer Metallpressen mittels eines den Rezipienten umschliessenden Transformators - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 26. JUNI 1937

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 647 KLASSE 21 h GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. August 1934 ab

Errichtungen zum Beheizen von Rezipienten für Metallpressen auf induktivem Wege sind an und für sich bekannt. Die bisher bekannte Außenbeheizung auf induktivem Wege erfolgte einphasig durch einfache Zylinderspulen, womit die Nachteile der einphasigen Last und des schlechten Wirkungsgrades und schlechten Leistungsfaktors verbunden sind. Durch direkte induktive Beheizung der massiven Rezipienten läßt sich dabei nur eine begrenzte Leistung in den Rezipienten übertragen.

Die Erfindung bezweckt, bei Einrichtungen zur induktivein Beheizung von Rezipienten für Metallpressen mittels eines den Rezipienten umschließenden Transformators· die erwähnten Nachteile zu vermeiden. Dies wird ge-• maß der Erfindung erreicht durch ein auf den Rezipienten unmittelbar aufgesetztes, beispielsweise aufgeschrumpftes, zugleich den Eisenkern des Transformators bildendes ringförmiges Blechpaket. Dieses Blechpaket kann mit Nuten zur Aufnahme einer den Primärteil des Transformators bildenden ein- oder mehrphasigen Wechselstromwicklung versehen • sein. Zweckmäßig unterteilt man das Blechpaket in zwei in. metallischer Berührung miteinander stehende konzentrische Ringkörper," von denen der äußere Ringkörper die Primärwicklung des Transformators trägt, während der innere Ringkörper mit einer die Erzeugung der Heizwärme durch Induktion unterstützenden Käfigwicklung versehen sein kann.

Ein Anwendungsfall der Erfindung, bei welchem es sich um idie induktive Beheizung eines Rezipienten handelt, der einen Teil einer hydraulischen Presse zur Bearbeitung von Metallblöcken zu Stangen oder Drähten bildet, ist in Fig. 1 der Zeichnung schema,-tisch (dargestellt.

ι bedeutet das Gestell der hydraulischen Presse,' 2 die Matrize, die beispielsweise zum Pressen von band- oder stabförmigem Material dient, 3 den dazugehörigen Stempel, 4 den zu verarbeitenden Metallblock, 5 den Rezipienten und 6 idjas den Rezipienten umschließende Blechpaket, welches so konstruiert ist, daß die Umsetzung der durch die Wechselstromwicklung zugeführtenielektrischenEnergie in Wärme begünstigt wird. Zu diesem Zweck ist die Stärke der Bleche so gewählt, daß die infolge der Bildung von Wirhelströmen in den Blechen sich entwickelnde Wärme, die wegen der unmittelbaren metallischen Beruhrung des ■ Blechpakets mit dem Rezipienten

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben'worden:

Hans Traßl und Dr.-Ing. Erwin Kubier in Berlin-Siemensstadt.

auf diesen übertragen wird, ausreicht, den Rezipienten betriebsmäßig auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen.

Das Blechpaket übt also eine doppelte Wir¹ kung aus. Einmal stellt es den Eisenkern des Transformators dar, bei dem die Lamellierung die richtige Ausbildung des magnetischen Feldes begünstigt; sodann aber macht es eine besondere Sekundärwicklung des ίο Transformators überflüssig, deren Unterbringung in manchen Fällen wegen beschränkter Raumverhältnisse auf Schwierigkeiten stoßen würde.

Fig. 2 stellt einen aufrechten Schnitt durch eine Ausführungsform einer induktiven Heizvorrichtung dar, ähnlich Fig. 1, jedoch in größerem Maßstabe, bei der das den Rezipienten 5 umschließende Blechpaket 6 mit Nuten 7 zur Aufnahme der den Primärteil des Transformators bildenden. Wechselstromwicklung 8 versehen ist.

Fig. 3 zeigt einen waagerechten Schnitt nach Linie I-I der Fig. 2.

Fig. 4 stellt einen aufrechten Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung 'dar, bei dem, vorzugsweise zur besseren Ausnutzung der gegebenen Oberfläche des Rezipienten, das Blechpaket 6 aus zwei in metallischer Berührung miteinander stehenden konzentrischen Ringkörper!! 9 und 10 besteht. Von diesen Ringkörpern trägt der äußere, 9, die Primärwicklung 11 des Transformators, während der innere, 10, mit einer die Erzeugung der Heizwärme durch Induktion unterstützenden Käfigwicklung 12 versehen ist. Der Ringkörper 10 hat eine größere axiale Länge als der Ringkörper 9. Dies wird dadurch ermöglicht, daß bei dem Ringkörper 10 auch derjenige Raum aus Blechen bestehen kann, der bei dem Ringkörper 9 für die Wicklungsköpfe der Primärwicklung 11 frei gehalten werden muß. Die durch Induk

tion erzeugte Heizwärme entsteht bei dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel sowohl durch die Wirbelströme, die in den 45 Ringkörpern 9 und 10 hervorgerufen werden, als auch durch die in der Käfigwicklung 12 sekundär erzeugte Stromwärme. Die gesamte Heizwärme wird auch hier wegen der unmittelbaren metallischen Berührung, die sowohl 50 zwischen den Ringkörpern 9 und 10 als auch zwischen dem Ringkörper 10 und dem Rezipienten 5 besteht, auf den Rezipienten übertragen.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   ι. Einrichtung zur induktiven Beheizung von Rezipienten für Metallpressen mittels eines den Rezipienten umschließenden Transformators, gekennzeichnet durch ein auf den Rezipienten (5) unmittelbar aufgesetztes, beispielsweise aufgeschrumpftes, zugleich den Eisenkern des Transformators bildendes ringförmiges Blechpaket (6).
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechpaket (6) mit Nuten (7) zur Aufnahme der den Primärteil des Transformators bildenden ein- oder mehrphasigen Wechselstromwicklung (8) versehen ist.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechpaket aus zwei in metallischer Berührung miteinander stehenden konzentrischenRingkörpern (9, 10) besteht, von denen der äußere Ringkörper (9) die Primärwicklung (11) des Transformators trägt.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Ringkörper (10) eine größere axiale Länge als der äußere Ringkörper (9) besitzt und mit einer die Erzeugung der Heizwärme durch Induktion unterstützenden Käfigwicklung (12) versehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen