DE742723C

DE742723C - Verfahren zur Verbesserung von Filmen, die aus Polyurethanloesungen hergestellt sind

Info

Publication number: DE742723C
Application number: DEI68434D
Authority: DE
Inventors: Dr Heinrich Rinke
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1940-12-12
Filing date: 1940-12-12
Publication date: 1943-12-16

Description

Verfahren zur Verbesserung von Filmen, die aus Polyurethanlösungen hergestellt sind Unter der Bezeichnung Polyurethane werden hochmolekulare lineare Kunststoffe verstanden, wie sie gemäß dem Verfahren nach Patent 728 981 durch Umsetzung von Diisocyanaten mit Dioxyverbindungen erhältlich s-ind. Beide Ausgangsmaterialien sind vorzugsweise aliphatischer Natur. Unter der Bezeichnung Polvurethane fallen fernerhin auch \@Iischpolymerisate, d. h. Verbindungen, die durch Umsetzung von mehreren Diisocanaten mit einer Dioxyverbindung oder' von einem Dii'socyanat mit mehreren Dioxyverbindungen oder von Gemischen beider Typen entstanden sind.
Die Polvurethane können nach den verschiede-.iartigsten Verfahren zu geformten Gegenständen verarbeitet «-erden. Beispielsweise liefern sie beim Spinnen aus dem Schmelzfluß Gebilde (z. B. Borsten, Fäden, Folien o. (1g1.) von außerordentlich hohen Festigkeitseigenschaften. Soweit die Polvurethane in organi-:rhen Lösungsmitteln löslich sind, können sie strichen aus der Lösung benutzt werden. Trierbei zeigte sich jedoch die überraschende Erscheinung, daß die aus der Lösung durch Gießen, Streichen o. dgl. hergestellten Filme bzw. Anstriche aus Polyurethanen in ihrer Reiß- und Stoßfestigkeit den Filmen bzw. Anstrichen aus Polvurethanen unterlegen sind, die aus dein Schmelzfluß leergestellt wurden.
Es wurde nun gefunden, daß die aus Lösungen hergestellten Filme bzw. Anstriche aus f'olvuretlianen in ihren restigrkeitseigenschaften erheblich verbessert werden können, wenn inan sie einer Wärmebehandlung oberhalb ihres I?rweichungspunktes aussetzt. Im allgemeinen genügt bereits eine sehr kurze Wärmebehandlung. Iss empfiehlt sich, die Temperatur nicht zu hoch zu wählen, um unerwünschte Oxvdationserscheinungen zu verhindern. Die so hergestellten Anstriche und 1" ilnie sind (len aus dein Schmelzfuß leergestellten Produkten ebenbürtig. Die Arheits-

Ilerstcllun>;@m Filmfürs. @.@ also nach Ablösung von fier Unterlage ass solche verwandt werden sollen als auch zur Herstellung von Anstrichen auf beliebigen ?_"aterlagen benutzt werden.
In erster Linie wird man natürlich mit solchen Polyurethanen arl,eiten, die in den üblichen Lacklösungsmitteln. wie Alkoholen, Estern, Chlorkohlenwaserstoffen und Äthern sowie Gemischen derselben. ;öslich sind. Für die Herstellung derartiger Polyurethane können beispielsweise die folgenden Komponenten herangezogen werden: Tetra-. Hexa- und Octamethvlendiisocvanat sowie ein Diisocvanat der folzenden Formel einerseits sowie andererseits ;l-oder;-1Iethylhexandiol, 2.2-Dialkvlpropandiol, Undecandiol, Dodecandiol oder niedere Dioxyverbindungen. wie Propan- oder Butandiol. Vorzugsweise werden Gemische von verschiedenen Dioxyverbindungen benutzt.
Beispiel 1 Ein gemäß Patent 728981 hergestelltes Mischpolvmerisat aus Hexandiisocvanat, Butandiol. Hexandiol und lfethvlhetaridiol wird in einem Gemisch von Methanol und Chloroform (9 : i i zu einer 2o °'° i.--en Lösung gelöst. Die Lösunz wird auf Glasplatten aufgestrichen. -Nach dem Verdunsten der Hauptmenge des Lösungsmittels wird ein Teil des erhaltenen Films bei ; o = nachgetrocknet, während ein anderer Teil auf i,-,; @ erhitzt wird. Durch diese Nachbehandlun- in der Hitze steigt die Stoßfestigkeit der Filme von 85 auf 145 kg cm/cm3. wobei gleichzeitig die Dehnungsfähigkeit des Films von :!-,0!o auf über 750/0 angestiegen ist.
Ersetzt man in dem oben angegebenen llischpolvmerisat das lteth@-lhexar:füol durch Undecandiol, so erhält man Filme, deren Stoßfestigkeit auf 143 kg cm"cm3 angestiegen ist, während die Stoßfestigkeit der lediglich bei ; n ° getrockneten Filme 99 kg cm/em3 beträgt. Die Dehnungsfähigkeit ist bei dieser Behandlung von 311(o auf über So °!° angestiegen.
Beispiel 15 Gewichtsteile des Polyurethans gemäß Absatz i, Beispiel i, werden in 85 Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemisches aus 63 Gewichtsteilen Methylenchlorid, 7 Gewichtsteilen Methanol, ioGewichtsteilen Acetylentetrachlorid, 2o Gewichtsteilen Chloräthanol gelöst. Außerdem werden noch 3 Gewichtsteile Denzolsulfomonomethylamid als Weichmacher zugegeben.
Diese Lösung wird auf Tiefziehbleche aufgestrichen. Ein Teil der Bleche wird bei 6o ° getrocknet. Nach dieser Behandlung wird eine Tiefziehprobe im Erichsen-Apparat vorgenommen. Hierbei zeigt sich, daß der Lack an vielen Stellen sich von der Unterlage löst und leicht einreißt. Die Filmschicht ist außerdem deutlich trüb geworden. Behandelt man dagegen eine gemäß obigen Angaben gestrichene Platte nach dem Trocknen kurze Zeit bei i ,'o ", so zeigt sich bei der Tiefziehprobe, daß selbst bei einer Tiefung von 6 mm, bei der das Blech reißt, der Anstrich noch keineswegs zerstört ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung von Filmen, die aus in organischen Lösungsmitteln gelösten Polyurethanen hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet. daß man die Filme einer Wärmebehandlung oberhalb ihrer Erweichungspunktes aussetzt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.