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Universal-Fräserlehre Die Erfindung betrifft eine Universal-Fräserlehre
zum Bestimmen von Winkeln an Fräsern, insbesondere dies Brust- und Freiwinkels an
konischen Fräsern, und zum Messen des Durchmessers, des Rundlaufs o,. dgl. mit einem
Meßtaster und einer Fräseraufnahmeeinrichtung, der gegenüber der Taster um zwei
zueinander senkrechte Einstellachsen verstellbar ist. Bei den bekannten Fräserlehren
dieser Art mit zwei zueinander senkrecht stehenden Achsen lassen sich nicht alle
Winkel an, Fräsern einstellten, besonders nicht an Fräsern mit konischen Hüllflächen.
An diesen Fräsern können mit der bekannten Fräserlehre nur die Winkel senkrecht
zur Fräserachse, nicht aber die Winkel senkrecht zur Schneidkante gemessen werden,
die für die Beurteilung des Werkzeuges ausschlaggebend sind. Außerdem ist ,es mit
der bekannten Fräserlehre unmöglich, die Steigung der Schneidkanten bei schraubenförmigen
konischen Fräsern auf deren Umfang zu bestimmen. Es konnten also bisher von einem
Meßtaster nur Winkel an zylindrischen Fräsern eingestellt und bestimmt werden. Die
Erfindung ermöglicht es nun, auch Winkel an anderen als zylindrischen Fräsern, insbesondere
Brust- und Freiwinkel an konischen Fräsern zu bestimmen. Dies wird dadurch erreicht,
daß gemäß der Erfindung Fräseraufnahmeeinrichtung und Meßtaster relativ zueinander
um .eine weitere, dritte Achse, z. B. durch Verstellen der Fräseraufnabmeeinrichtung
um diese Achse verstellbar sind, die zur Fräserachse senkrecht steht. Die Fräseraufnahmeeinrichtung
ist dabei m einem Gestell drehbar gelagert, das eine zur Fräseraufnahmeeinrichtung
radial gerichtete Führungsschiene hat, auf der ein. Schlitten gleitet, in: dem um
eine senkrecht zur Führungsschiene stehende Achse ein Skalensegment drehbar ist,
vorn dem der drehbare Meß-Laster ;getragen wird. Der Taster ist feTnier in ,einer
weiteren Führung in Richtung senkrecht
zur Führungsschiene des
Gestells verschiebbar angeordnet und besitzt weiterhin eine Längenmeßskala.
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Durch die Verschiebbarkeit des Führungsstückes auf der Führungssichiene
des Gestells können Durchmesser und Winkel an verschieden großen Fräsern gemessen
werden, während durch die Verschiebbarkeit des Tasterlagers in der Richtung senkrecht
zur Führungsschiene Winkel an Fräsern von unterschiedlicher Dicke bestimmt werden
können, ohne daß durch Verschieben dies Fräsers der zu messende Teil des Fräsers
unter den Meßtaster gebracht werden ruß. Die Verschiebbarkeit des Tasterlagers kann
auch ersetzt werden durch ;eine verschiebbare Fräseraufnahmebuchse, die auf der
Fräseraufnahme feststellbar ist. Das umständliche Arbeiten mit Abstandringen, wie
sie biet bekannten ähnlichen Fräserlehren verwendet werden, fällt dadurch weg und
wird durch Verschieben des Tasters oder der Fräseraufnahmebuchse ersetzt. Durch
diese Anordnung besteht die Möglichkeit, gegebienenfalls auch Fräserdicken und Länge
und Breite von Schneiden an Fräsern zu, messen. Es zeigen: Abb. I eine perspektivische
Darstellung der der Erfindung, Abb. 2 .eine Teilansicht in Richtung A von Abb. i,
Abb. 3 eine als Schaftwerkzeugträger ausgebildete Fräsenaufnahmeeinrichtung.
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Auf der Grundplatte i ist eine Führungsschiene 2 befestigt -, an der
ein Lager 3 mit der Achse 6 und ein Skalensegment 4 angebracht sind. In dem Lager
3 ist :eine Fräseraufnahmeeinrichtung 5 um die Achse 6 drehbar angeordnet. Die Fräseraufnahmeeinrichtung
5 ist an dem Skalensegment 4 in beliebigen Winkellagen feststellbar, wobei eine
Zunge 7 den Winkel auf dem Skalensegment 4 angibt, den die Fräseraufnahmeeinrichtung
zur Horizontalen einnimmt. Auf der :Schiene 2 ist ein Gleitstück 8 verschiebbar
geführt, das in seiner jeweiligen Lage feststellbar ist. Auf dem Gleitstück 8 ist
ein Skalensegment 9 um eine Achse i o, die die Achse 6 senkrecht kreuzt, drehbar
angeordnet. Das Skalensegment 9 ist rin seiner Drehbewegung um die Achse Io feststellbar.
Mit dem Skalensegmen.t 9 ist einte Führung i i mit einer Meßeinteilung 12 starr
verbunden. Auf der Führung i i sitzt verschiebbar einte Hülse 13, die mittels eines
mit einer Kordelscheibe 14 verbundenen Ritzels, das in eine Zahnstange 15 der Führung
i i eingreift, verschoben werden kann. Auf der Hülse 13 ist ein Skalensegment 16
um eine weitere Achsre 17, die senkrecht zur Achsre i o steht, dreheinstellbar angeordnet.
In dem Skalensegment 16 sitzt ein auswechselbarer Meßtaster 18 mit einer Meßkante
i 9 und einer Meßeinteilung 2o, deren Mitte 21 auf dem Schnittpunkt der Verlängerungen
der Achsen Io und 17 liegt, wobei der Meßtaster 18 im Skalensegment 16 um die Achse
17 drehbar ist.
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Bei dem dargestellten Anwendungsbeispiel ist bei einem Prismen- oder
Winkelfräser 22 die Messung dies Freiwinkels a dargestellt. Unter dem Freiwinkel
a des Fräsers 22 ist der Winkel zu verstehen, den eine Tangentialebene 23 an dien
Hüllkörper des Fräsers 22 mit der Rückenfläche 24 der Schneidzähne in der Normalebene
zu: einer Fräserschneidkante 25 im Meßpunkt bildet. Nebenbei bemerkt, isst der Brustwinkel
dann gleichfalls der entsprechende Winkel in der Normalebene zurr Fräserschniedkante
25 im Meßpunkt. Der Freiwinkel ist hierbei auf dem Skalensegment 9 ablesbar, während
der Brustwinkel, der gleichfalls auf dem Skalensegment 9 ablesbar ist, mit Hilfe
eines Meßtasters bestimmt wird, dessen Meßkante in der Achse 17 liegt: Diese Messungen
sind zur Wahl des richtigen Fräsers für die Bearbeitung der Rückenflächen vom großer
Bedeutung und ermöglichen auch erstmalig, die wahre Beschaffenheit des Fräsers zu
beurteilen. Zwecks genauer Messung ist in dem dargestellten Beispiel der Fräser
22 um die Achse 6 so geschwenkt, daß die Schneidkante 25 des zu messenden Schneidmessers
in die Verlängerung der Achse Io zu liegen kommt. Bei komischen Fräsern mit schraubenförmigen
Schneiden kann der Freiwinkel ebenfalls nach der vorstehenden Beschreibung bestimmt
werden, wobei außerdem .noch das Skalensegment 16 um die Achse 17 mit,dem Taster
18 so gedreht werden ruß, daß die Meßkante i9 des Tasters 18 senkrecht zur Schneidkante
des Fräsers steht. Der Winkel zwischen den Mantellinien und der Achsre des Fräsers
ist auf dem Skalensegment 4 dadurch bestimmt, daß die Meßkante i 9 des Tasters i
8 parallel zu einer Fräsermantellinie gestellt ist.
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Die Länge der Schneidkanten an konischen und anderen Fräsern wird
auf Skala 12 dadurch gemessen, daß auf den in der Achse Io liegenden Mantellinien
des Fräsers der Meßtaster 18 mit seiner Meßkante i9 auf die Enden der Schneidkanten
eingestellt wird. Die Breite und auch die Länge der Schneidflächen eines Fräsers
kann durch .die auf dem Meßtaster 18 angebrachte Skala 2o bestimmt werden. Der Meßtastier
mit vertikaler Schneide kann ebenfalls eine Skala zum Messen.der Höhen der Schnieidzähne
haben.
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Die Abb.3 zeigt die Fräseraufnahmeeinrichtung in einer besonderen
Anisbildung, nämlich als Spitzenträger 3o und 31 zur Aufnahme
von
Schaftwerkzeugen 22'. Der Spitzenträger kann auch durch eine Spannzange o.dgl. ersetzt
werden. Durch diese Zusatzeinrichtung ist es erstmalig möglich, mit einer Universal-Fräserlehre
die genannten Winkel an Werkzeugen ohne durchgehende Bohrung insbesondere an Schaftwerkzeugen
zu messen. Diese Ausbildung ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
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Durch andere- bekannte- Zusatzeinrichtungen ist auch das Bestimmen
des Freiwinkels an Stirnverzahnungen möglich. Es ist selbstverständlich, daß mit
der Universal-Fräserlehre ausch die übrigen bekannten Messungen in der üblichen
Weise vorgenommen werden können. So wird z. B. der Rundlauf dies Fräsers 22 in der
in Abb. i gezeigten Anordnung in der üblichen Weise dadurch geprüft, daß an den
Taster eine Meßuhr 26 angeschlossen wird. Ebenso sind natürlich die Winkel an zylindrischen
Fräsern in der bisher üblichen Weise meßbar.
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Die Erfindung isst nicht auf die angegebene Ausführungsform beschränkt.
So kann z. B. die Fräseraufnahmeeinrichtung starr mit dem Gestell verbunden werden,
während alle Bewegungen dem Taster zugeordnet sind. Erstmalig möglich ist es rauch,
mit Hilfe der Ex'-findung mit einer Universal-Fräserlehre reinen auf nichtzylindrischen
Hüllflächen liegenden Steigungswinkel von Schneidkanten zu bestimmen.