DE741477C - Verfahren zur Herstellung von Sulfinsaeureabkoemmlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfinsaeureabkoemmlingen

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DE741477C
DE741477C DESCH112469D DESC112469D DE741477C DE 741477 C DE741477 C DE 741477C DE SCH112469 D DESCH112469 D DE SCH112469D DE SC112469 D DESC112469 D DE SC112469D DE 741477 C DE741477 C DE 741477C
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DE
Germany
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group
sulfinic acid
nitro
acid
production
Prior art date
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Expired
Application number
DESCH112469D
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English (en)
Inventor
Dr Josef Vonkennel
Dr Josef Kimmig
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Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
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Publication date
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  • Pyridine Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfinsäureabkömmlingen Bisher ist über die -physiologische Wirksamkeit von Sulfinsäuren bzw. ihren Abkömmlingen nichts bekanntgeworden. Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß aromatische Sulfinsäureamide, die außer der S.ulfinsäurearnidgruppe noch eine in eine Aminogruppe überführbare Gruppe, wie eine Nitrogruppe oder eine Acylaminogruppe, in p-Stellung zur Sulfinamidgruppe tragen, therapeutisch wertvolle Stoffe darstellen.
  • Die Herstellung dieser Verbindungen erfolgt gemäß vorliegender Erfindung in der Weise, daß Siulfinsäurehalogenide, die neben der S-ulfinsäurehalogenidgruppe noch eine in die Aminogruppe -überführbare Gruppe im Molekül tragen, der Einwirkung von Ammoniak oder organischen Basen unterworfeniv.erd#en, worauf bei Anwesenheit einer anderen als einer Nitro- oder Acylaminogruppe diese in die Nitro- oder Acylaminogrnppe Übergeführt wird. Als besonders wertvolle Stoffe haben sich die bisher unbekannten p-S-tilfinsäureamide des Nitrobenzols erwiesen, wie sie durch Reduktion von p-Nitro13enzolsulfoiisäurechlorid zur entsprechenden Sulfinsäure. Überführung derselben z. B. mit Thionylchlorid in das entsprechende Sulfinsättrechlorid und Umsetzung des . Säurechlorids mit Ammoniak oder organischen Basen erhalten werden können. An Stelle der -'-Nitrogruppe kann auch :eine andere in die Aminog ruppe überführbare Gruppe, z. B. die Acvlaminogrupp:e, stehen.
  • Die Herstellung des Ausgan#"smaterials, vie z. B. der Nitro- oder- Acetvlamiiiobenzolsuifinsäurehalogenide,erfolgt zweckmäßig durch Reduktion der elftsprechenden Sttlfonsä:tirehalogenide, z. B. mit Hilfe von Zinncliloriir in alkoholischer Lösung oder mit Natrium-=r fit in alkalischer Lösung, zu den e!itspre-
    chenden Sulfinsäuren mit nachfolgender Iia-
    logenici-ung derselben, z. B. mittels Thion@-1
    chlorid.
    Es ist zwar bereits bekannt, aromatische
    Sulfinsäurechloride durch Reduktion von Sul-
    fonsäurechloriden und Chlorierung der ent-
    stehenden Sulfinsäuren mit Thionylclilorid
    herzustellen (B e i 1 s t e i n . Hand:b. d. crgan.
    Chemie, 4.. Aufl., Bd. i r [i928], S. 12, und
    Ergänzungsband (i9331, S.3; Berichte d. D.
    Ch em. Ges., Bd. 63 (193o1, S. 2836 bis 2842)
    und die Chloride durch Unisetzung mit Am-
    nioniak oder Aminen in die Amitde überzu-
    führena (Ber. 1. c. S.2839 und Ber. 1923,
    S. 552/53), doch ist .eine solche Umsetzung
    noch nicht von aromatischen SuIfiiisäurehalo-
    geniden bekannt, die außer der Sulfinsäure-
    halogenidgruppe noch eine Nitro- oder eine
    andere in eine Amino:gruppe überführbare
    Gruppe in p-S@tellung im Molekül traKen, deren
    Gegenwart die bisher nicht bekannten wert-
    vollen therapeutischen Eigenschaften der
    neuen Stilfinsäureamide bedingen.
    Durch Vergleichsversuche wurde festge-
    stellt, daß in Fällen männlicher Gonorrhoe
    durch Verabreichung von p-Nitr obetizolz;ulfin-
    säureainid in Dosierungen von 7 bis 13 g an
    4. aufeinanderfalVnden Tagen eine ioo%ige
    Heilung erzielt werden konnte, während sich
    finit S@ulfanilsäureamid bei einer Gesamtdosis
    von I5.0 bis 30,0g 1i1. 3 bis I4 Tagen nur e4'11
    Heilungseffekt erzielen läßt, der zwischen 5o
    bis Solo der behandelten Fälle schwankt.
    Ebenso konnte mit den nach den. Beispielen i.
    2 und 3 hergestellten Produkten im Tierver-
    such.' und zwar an Mäusen, die intraperitoneal
    mit Streptokokken infiziert waren, durch zwei-
    malige Verabreichung von Dosen von 2 bis
    i o mg pro 20 g Maus peroral am r. Tage und
    eine einmalige am 5. Tage ein iooo,aiger Hei-
    lungseffekt festgestellt werden, während die
    Verabreichung von vorhekannten Sulfixis-ä,ure-
    amiden (Benzolsulfinsäureamid, Toluoisulfin-
    säureamid, aminobenzolsulfinsaui-es Natrium)
    in Dosen bis zu 2o mg pro 2o s Maus peroral
    ohne Erfolg blieb.
    Die folgenden Beispiele dienen zur Erläute-
    rung der Erfindung.
    Beispiel i 4g p-Nitrobenzolsulfinsäureclilorid (Fp.68°) werden in Wasser- und peroxydfreiein Äther gelöst. Statt des reinen Sulfinsäurechlorids kann man auch das primär b.ei der Halogenierung der S.ulfnsäure mit Thionylchlorid entstehende gelbbraune Cif verwenden; nur muß man dann von einigen. nicht gelösten Flocken abfiltrieren. In die. leicht gelb gefärbte ätherische Lösung wird trockenes Ammoniak ecngeleitet. Nach 2 bis 3 Minuten fällt ein Schön gefärbter amorpher Nieden--.chlag aus. Nachdem man r5 Minuten lang einen starken Ammoniakstroin eingeleitet hat. wird der a(isbcfallene Niederschlag abfiltriert. Er läßt sich aus absolutem Alkohol kristallin erhalten-Farblose Prismen vom Schmelzpunkt 164-Das Das so dargestellte Sulfinamid ist beständig und kann aus heißem Wasser umkristallisiert werden. Ausbeute .lo@',,, der Theorie. Beispiele
    So g p-Acetylaniinobenzolstilfi:is-,itireclilc)-
    rid, erhalten aus der p-Acetylaniinoben7.ul-
    sulfinsäure, die man aus dem entsprechen,cle ii
    p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid z. B.
    durch Reduktion mit Zinnchlürfr und Salz-
    säure gewinnen kann, durch Umsetzung mit
    Thionylchl:o,rid, werden in ebener eisgekühlten
    wäßrigen Ammoniaklös:ung, die eine äqu:-
    valente Menge Ammoniak enthält, eingetra-
    gen, wobei sofort das entstehende Amid als
    weiße amorphe Substanz ausfällt. Nach Ab
    filtration und Waschen mit Wasser wird es
    durch Umkristallisieren aus absolutem Alko-
    hol rein erhalten. Das p Acety-lamino1ic,izol-
    sulfinsätireamid kristallis:@ert in Prismen. die
    sich bei tob bis 110' zersetzen.
    Beispiel 3
    2o- p-Nitrobenzolsulfinsiiurechloricl @#e. den
    in t50 ccm Äther gelöst. Die Lösung «ird
    dann langsam in eine Lösung von ;o g
    2-Aminopyridin in Zoo ecin Äther hinzutropfen
    gelassen. Es fällt sofort das p-Nitrobenzo'-
    sulfinsäure-2-aminopyridid aus der ätherischen
    Lösung aus. Nach dem Abdekantieren deg
    Äthers wird noch zweimal mit Äther gewaschen.
    hierauf der Niederschlag mit Wasser vom an-
    haftenden 2-Aminopyridin und seinem Clilc»--
    livdrat befreit. Nun wird das Produkt auf
    einem Porzellanfilter scharf abgenutscht und
    atisÄtliylalkohol zweimal umkristallisiert. Das
    so erhaltene reine p-Nitrobenzolsulfin-iätiri--
    --amidopyridid schmilzt bei i4=°.
    Beispiel ..1
    .Zti einer Lösung von Sog Diinetliy-Iamin in
    50o ccm wasserfreiem Äther läßt man eine
    Lösung von 44g p-Nitrobenzolstilfinsiiure-
    chlorid in iooo ccm Äther hinzutropfen. Aus
    dem vom sofort ausgefallenen Dimethy-latnin-
    chlorhydrat abgetrennten Filtrat kristallisiert
    nach etwa 2o Minuten das p-Nitrobeiizolsulfin-
    säured:imethylamid aus, welches abgesaugt,mit
    Wasser ausgewaschen und aus 5o0,loigeni Al-
    kohol umkristallisiert wird. Schmelzpunkt ,,^.l°.
    Unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol.
    Beispiel 5
    to g Carbäthoxyamiiiol)enzolstilfiusätire-
    clilurid werden in Zoo ccm einer gesättigten -
    ätherischen Lösung von 2-Ami;nopyridin eingetragen und anschließend unter Rühren kurze Zeit auf dem Wasserbad erwärmt. Die ausfallende Substanz wird abgesaugt, gewaschen und nach dem Troicknen aus Äthylalkohol umkristallisiert. Schmelzpunkt 18q.° (unter Zersetzung). Ausbeute io bis i2 g.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Sulfinsäureabkömmlingen, dadurch gekennzei chnet, daß aromatische Sulfinsäurehalogenide, die neben der Sulfins.äurehalageni:dgruppe noch eine Nitrogruppe oder eine andere in die Aminogruppe überführbare Gruppe in p-Stellung zur Sulfinsäurehalogenidgruppe tragen, der Einwirkung von Ammoniak oder organischen Basen unterworfen werden, worauf bei Anwesenheit einer anderen als einer Nitro- bzw. Acylaminogruppe diese in die Nitro- oderAcylaminogruppe übergeführt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß p-Nitrobenzolsulfinsäurechlorid als Ausgangsmaterial benutzt wird.
  3. Zur Abgrenzung des Anmeld.unngsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Beilstein, Organische Chem:_e,
  4. 4. Aufl., i. Ergänzungswerk Bd. IX (1933), S. 15 und 27.
DESCH112469D 1937-03-28 1937-03-28 Verfahren zur Herstellung von Sulfinsaeureabkoemmlingen Expired DE741477C (de)

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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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