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Vorrichtung zur Einstellung des Sekundenzeigers von Taschen- und Armbanduhren
auf die volle Minute Bei besseren Taschen- und Armbanduhren, die am Tage nur wen3,ge
Sekunden von :der richtigen Zeit abweichen, fehlte bisher eine Einrichtung, die
es ermöglicht, auch den Siekundenzeiger auf einfache Art wieder richtigzustellen.
Eine solche Einrichtung muß vor allem genügend einfach sein, um die Herstellungskosten
nicht sehr zu erhöhen.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Einstellung des Sekundenzeigers
dadurch bewirkt wird, daß, ähnlich wie. bei ,den Stoppuhren, durch das Herausziehen
der Aufzugkrone die Unruh durch eine Feider angehalten wird- Die Nachteile einer
solchen Vorrichtung sind folgende: Die Uhr wird beim Her-z> der Aufzugkrone
sofort angehalten. Will man also z. B. die Uhr nach der Zeitansage des Rundfunks
sekvndeng enau einstellen, so muß der Sekundenzeiger biss zu i Minute lang beobachtet
werden; die Aufzugkrone kann erst in dem Augenblick gezogen werden, in dem .der
Sekundenzeiger d2e volle Minute zeigt. Ist dabei versäumt worden, auch den Minutenzeiger
richtigzustellen, so ist dessen nachträgliches Einstellen nicht möglich, ohne die
Uhr erneut anzuhalten und dadurch wieder den Sekundenzieiger zu verstellen. Ein
weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß eine Kompensationsunruh
durch die sie anhaltende Drahtfeder infolge der Erschütterung beim Anhalten verformt
wird, was eine Gangänderung zur Folge hat.
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Ferner wird durch das Anhalten der Unruh mittels Drahtfeder eine,
wenn auch geringe Abnutzung der Unruhschrauben hervorgerufen. Die dadurch eintretende
Gewichtsverminderung bewirkt ein Vorgehen der Uhr und schließt die Anwendung -dieser
Einrichtung bei Präzisionsuhren aus.
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Weiter ist eine Einrichtung bekannt, bei der die von den Stoppuhren
her bekannte Herznullstellung Anwendung findet. Das Herzstück mit dem Sekundenzeiger
sitzt dabei
federnd auf dem Sekundenzapfen und kann durch einen
von außen zu bedienenden Hebel auf Null gesteilt «-erden, während die Uhr weiterläuft.
Nachteilig bei dieser Anordnung ist folgendes: Der Sekundenzeiger sitzt nichtfest
und unverrückbar auf dein Zapfen. Bei der ,geringen Stärke dies Sekundenzapfens
bei Taschenuhren ist ein sicheres Funktionieren dieser Einrichtung nicht möglich
und bei Armbanduhren schon gar nicht. Für die Nullstellung des Sekundenzeigers ist
bei dieser Einrichtung ein besonderer Hebel notwendig, der durch einen Schlitz im
Gehäuse von außen bewegt werden kann und der gegen zufälliges Verstellen gesichert
sein muß. Wird aber die Nullstellung durch die Zeigerstellvorrichtung bewirkt, so
ist ein getrenntes Einstellen vom Minuten- und Sekundenzeiger nicht möglich. Diese
Vorrichtung kann überdies nur in besonders dafür konstruierte Uhren eingebaut «-erden;
ihre Herstellung ist nicht @einfach.
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Bei der vorliegenden Erfindung sind diese Nachteile vermieden. Sie
kennzeichnet sich dadurch, :daß das Halteglied als längs. verschiebbarer Draht d
ausgebildet ist, der mit einem Vorsprung b an der Sekundenradwelle e derart zusammenwirkt,
daß er :das Gangwerk bei Erreichen der vollen Minute stillsetzt. Vorzugsweise ist
der längs, verschiebbare Drahtd in :einer Ausfräsung der Werkplatine f gelagert.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i zeigt die eine in Seitenansicht, die Werkplatte im Schnitt;
Abb. 2 stellt eine Draufsicht auf die gleiche Anordnung dar, von der Zifferblattsefe
aus gesehen; Abb.3 zeigt eine andere einfache Ausführung.
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An dem Sekundenradtrieb :a ist ein kleiner Finger b undrehbar befestigt,
der bis dicht an die Wandung der Ausdrehung reicht. Ein 'Winkelhebel c trägt ein
Loch, in welches ein Stahldraht d eingehängt ist, der :durch eine Bohrung im Zeigerwerksklobene
und in der Werkplatte f geführt ist. Nach dem Herausziehen der Aufzugkrone läuft
die Uhr noch so lange weiter, bis der Sekundenzeiger die volle Minute erreicht hat,
und bleibt dann stehen. Wird die Aufzugkrone bei der Zeitangabe wieder hineingedrückt,
so geht die Uhr genau mit der vollen Minute und richtigen Sekunde weiter. Ein nachträgliches
Einstellen dies Minutenzeigers ist ohne weiteres möglich; die richtige Sekundenzeit
wird dadurch nicht verstellt.
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Durch das Anhalten des Sekundenzeigers ,:erden die Unruhschwingungen
nicht unterbrochen; die Unruh schwingt mit allmählich immer kleiner werdenden Schwingungen
je nach Art der Uhr etwa noch 3o Sekunden lang weiter und bleibt dann in der Ruhelage
stehen. Sie läuft sofort an, wenn durch das Eindrücken der Aufzugkrone das Gangwerk
freigegeben wird; bei kürzerer Haltezeit kommt dieses also nicht zum Stillstand.
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Vorgehende Uhren können leicht, auch ohne Beobachtung des Zifferblattes,
sekund:enbenaueingestellt werden.
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Diese Sekundeneinstellung eignet sich besonders für die. Abnahme :der
genauen Zeit, die täglich mehrmals durch die Zeitangabe oder das Zeitzeichen im
Rundfunk übermittelt wird.