-
Verfahren zum Bedrucken von Folien aus Polyvinylchlorid Die Erfindung
befaßt sich mit dem Be. drucken von Folien aus Polyvinylchlorid, insbesondere jener
weichen Folien, die bekanntlich aus Polyvinylchlorid unter Zusatz von Weichmachungsmitteln
hergestellt werden können und die für Regencapes, Schwammbeutel, Arbeitsschürzen
und andere Artikel verwendet werden, die abwaschbar und reibbeständig sein müssen.
Hierher gehönen auch solche Polyvinylchloridfolien, die eine Ein. oder Unterlage
aus Gewebe oder anderen Werkstoffen enthalten.
-
Wie auf Folien anderer Zusammensetzung kann man auch auf Polyvinylchloridfolien
Drucke erzielen; doch zeigen die gebräuchlichen Druckfarben eine sehr geringe Haftfestigkeit,
und zwar besteht diese geringe Haftfestigkeit nicht nur bei, wäßrigen oder Emulsionsdruckfarben,
die demzufolge praktisch ganz ausscheiden, sondern auch dann, wenn man die üblichen
in organischen Lösungsmitteln gelösten Lacke verwendet. Demgegenüber muß man gerade
bei Drucken auf weichen Folien aus Polyvinylchlorid mit Rücksicht auf den Verwendungszweck
sehr hohe Anforderungen an die Haftfestigkeit stellen. Ferner trocknen die üblichen
in organischen Lösungsmitteln gelösten lackbildenden Substanzen auf den Folien aus
Polyvinylchlorid sehr langsam, auch dann, wenn man den niedrig siedenden Lösungsmittelanteil
so hoch wie möglich hält.
-
Das langsame Trocknen der aufgedruckten Farben ist bei den Polyvinylchloridfolien
um so unangenehmer, als man praktisch nur bei niedrigen Temperaturen trocknen kann:.
Wendet man höhere Temperaturen an, so erweicht die Folie, .ändert durch Zug und
Spannung ihre Form und geht dann -auch nach .dem Erkalten nicht wieder in den alten
Zustand zurück. Ein stetiges Arbeiten ist daher nicht möglich.
Es
wurde nun gefunden, daß man diese Mißstände beseitigen kann, wenn man als Bindemittel
für die Druckfarbe das Polyvinylchlorid selbst verwendet.
-
Es ist bereits früher gelegentlich vorgeschlagen worden, beim Bedrucken
von Kunststoffolien für die Druckfarbenbindemittel Lösungen desselben Kunststoffes
zu verwenden, also beispielsweise Folien aus Cellulosederivaten mit cellulosederivathaltigen
Lösungen. o. dgl.
-
Das schwer lösliche, nicht nachchlorierte Polyvinylchlorid ist dagegen
bisher als Bindemittel für Druckfarben noch nirgends vorgeschlagen worden, vielmehr
wird es wegen seiner mangelnden Lösbarkeit in fast allen gebräuchlichen Lösungsmitteln,
seinem geringen Pigmentbindevermögen und der geringen Haftfestigkeit damit hergestellter
Überzüge als Ausgangsstoff für Lacke und Farben als ungeeignet angesehen. Deshalb
hat man auch durch besondere Nachbehandlung, beispielsweise durch Chlorieren, aus
dem schwer löslichen Polyvinylchlorid leichter lösliche Produkte hergestellt, die
bessere lacktechnische Eigenschaften aufweisen. Es konnte deshalb nicht als nahehegend
angesehen werden, für Drucke auf Folien aus Polyvinylchlorid nun mit Druckfarben
zu arbeiten, die das sehwer lösliche Polyvinylchlorid als Bindemittel enthalten.
Vielmehr wird der Fachmann immer zu den für Lack- und Farbzwecke besonders hergestellten
und empfohlenen Polyvinylchloridarten greifen. Man erhält abermit diesen Stoffen
Drucke von sehr viel schlechteren Echtheitseigenschaften. Die mit den nachchlorierten
Polyvinylchloridarten erzielten Drucke sind nicht wesentlich besser als diejenigen,
die man mit anderen in organischen. Lösungsmitteln gelösten Bindemitteln erzielt.
Ebenso läßt sich mit diesen Druckfarben auch ein stetiges Arbeiten nicht ermöglichen.
-
Zu Drucken von hervorragender Haftfestigkeit auf weichen Folien aus
Polyvinylchlorid -kommt man erst dann, wenn man als Bindeknittel eine Lösung eines
schwer löslichen, nicht nachchlorierten Polyvinylchlorids unter Zusatz von Weichmachern
verwendet. Solche Druckfarben geben ferner die Möglichkeit des ununterbrochenen
Arbeitens, da die aufgedruckten Farben schon bei Zimmertemperatur im ganz kurzer
Zeit so weit erhärten, daß die Ware ohne Befürchtung des Abfleckens oder Klebens
abgelegt werden kann. Demgemäß ist nach der Erfindung ein Verfahren zum Bedrucken
von aus schwer löslichem (nicht nachchloriertem) Polyvinylchlorid hergestellten
Weichfolien dadurch gekennzeichnet, daß als Druckfarbenbindemittel eine Lösung eines
schwer löslichen, nicht nachchlorierten Polyvinylchlorids unter Zusatz von Weichmachern
verwendet wird.
-
Die Vorteile gegenüber den sonst üblichen Druckfarben in organischen
Lösungsmitteln sind folgende: absolute Haftfestigkeit, störungsfreies, ununterbrochenes
Arbeiten und die Möglichkeit, auch im Maschinendruck mehrfarbige Muster herzustellen,
was bei andersartigen Druckfarben wegen der langsamen Trocknung der Drucke und des
damit verbundenen starken Klebens nicht möglich ist. Ein weiterer Vorteil ist der,
daß man den Druckfarben aus Polyvinylchlorid beträchtliche Weichmacheranteile zusetzen
kann, ohne daß dadurch die Haftfestigkeit und die Trocknungsgeschwindigkeit ungünstig
beeinflußt wird. Das ist insofern sehr wichtig, als der Weichmacheranteil der Folie
die Kältebeständigkeit maßgebend bestimmt.
-
Während bei andersartigen Druckfarben wegen der Schwierigkeit der
Trocknung der Weichmacheranteil sehr niedrig gehalten werden muß oder sich die Verwendung
von Weichmachern überhaupt verbietet, kann man bei den erfindungsgemäßen Druckfarben
den Anteil an Weichmachern mit der zu bedruckenden Folie so abstimmen, daB auch
an den aufgedruckten Stellen die Kältebeständigkeit genau so groß ist wie an den
unbedruckten Stellen. Es ist ohne weiteres möglich, in Folie und Druckfarbe auch
denselben Weichmacher zu verwenden. Ausführungsbeispiele
I. Ioo Teile Polyvinylchlorid, |
6o - Trikresylphosphat, |
200 - Titandioxyd |
werden mit |
64o Teilen Cyclohexanon |
in der Wärme zu einer Druckfarbe gelöst. Man bedruckt mit dieser Farbe eine schwarze,
undurchsichtige Weichfolie aus Polyvinylchlorid, legt nach dem Durchgang durch die
Trockenkammer in üblicher Weise ab und verhängt zur Entfernung des Geruchs für einige
Stunden.
2. 100 Teile Polyvinylchlorid, |
70 - Phthalsäuredibutylester, |
5o Titandioxyd, . |
5o - Ultramarin |
werden mit _ |
i 5o Teilen Aceton, |
i 5o - Benzol, |
430 - Methylcyclohexanon |
in der Wärme zu einer gleichmäßigen Farbe gelöst. Man- bedruckt eine rote, durchsichtige
Weichfolie- von Poly@znylchlorid und behandelt weiter, wie unter Beispiel i angegeben.