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Vorrichtung zur Verständigung zwischen Kraftfahrzeugen zur Übertragung
von optischen Überholsignalen Es ist bekannt, als Signalübertragungsmittel von einem
Fahrzeug auf das andere eine Strahlung vorzugsweise aus sichtbarem Licht zu benutzen,
welches bei dem Empfänger eine lichtempfindliche Zelle erregt, in deren Stromkreis
die das Signal veranlassenden Übertragungsmittel eingeschaltet sind. Es ist weiter
bereits bekannt, Signale mit konstantem Licht auf ein in Bewegung befindliches Fahrzeug
mit Hilfe einer dort angeordneten Selenzelle zu geben, die durch die Veränderung
ihres Widerstandes beim Lichtauffall ein direkt im Stromkreis der Selenzelle liegendes
Signal betätigt.
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Derartige Einrichtungen haben sich nicht einzuführen vermocht, da
auch die Schwankungen des Tageslichtes eine Signalauslösung bewirken und die unvermeidbaren
Schwankungen der für die Selenzelle erforderlichen Stromquellen ihrerseits unkontrollierbare
Signale veranlassen. Das hier vorliegende Problem ist durch derartige Einrichtungen
nicht gelöst worden.
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Es ist auch bekannt, Signale durch pulsierendes Licht auf ein Fahrzeug
von einem anderen zu übertragen, und zwar mit Hilfe eines auf dem überholenden Fahrzeug
angeordneten Spiegelsystems, das von dem pulsierenden Licht des zu überholenden
Fahrzeugs getroffen wird und direkt durch optische Mittel die Signalgebung des zu
überholenden Wagens sichtbar macht. Bei dieser Anlage befindet sich also die Lichtquelle,
deren Strahl rhythmisch unterbrochen wird, auf dem zu überholenden Wagen, also gewöhnlich
einem Lastkraftwagen.
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Es ist auch bekannt, pulsierende Lichtsignale für Leitzwecke in der
Schiffahrt anzuwenden, indem ein Lichtstrahl als Leitstrahl benutzt wird, der auf
einem die Fahrtrinne benutzenden Schiff durch eine Photozelle aufenommen und nach
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gegangener Zerlegung in eine bestimmte Frequenz und unter
Benutzung von Resonanzmitteln, dazu dient, um dem die Einfahrt begehrenden Schiff
die genaue Richtung des Leitstrahls feststellen zu lassen.
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Die bekannten Vorrichtungen erfüllen ihren Zweck nur unvollkommen;
im besonderen gewähren sie nicht die für den modernen Kraftverkehr erforderliche
Sicherheit, die nur durch vollständige Ausschaltung der Einfüsse des Tageslichtes
oder anderer Lichtquellen (Straßenbeleuchtung), ferner durch zuverlässige Signalgebung
auf dem empfangenden Fahrzeug auch bei großer Entfernung der beiden beweglichen
Fahrzeuge und durch eine zuverlässige Übermittlung des eigentlichen Überholsignals
gegeben ist.
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Es ist auch bekannt, Signale auf ein Fahrzeug von einem anderen zu
übertragen, und zwar mit Lichtimpulsen einer bestimmten Frequenz. Von der Empfangseinrichtung
werden die Impulse aufgenommen und in Stromstöße verwandelt, die über einen Röhrenverstärker
und über eine Siebkette einem Frequenzrelais zugeführt werden. Durch diese bekannte
Anordnung kommen aber nur Stromimpulse einer bestimmten Frequenz zur Wirkung.
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Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zur Verständigung
zwischen Kraftfahrzeugen zur Übertragung von optischen Überholsignalanlagen, die
aus intermittierenden Lichtstrahlen bestehen, von dem Überholung begehrenden Wagen
ausgesandt und von einer Photozelle aufgenommen werden, die in dem zu überholenden
Wagen angeordnet ist, bei der erfindungsgemäß durch den Strom der Photozelle über
eine Drosselspule und einen Kondensator sowie einen Gleichrichter ein elelitrodvnamisches
Svstem beeinflußt wird, durch dessen Tauch- oder Drehbewegung eine Blende bewegt
wird, die einen von einer zusätzlichen lrichtquelle gelieferten Lichtstrom blockiert
oder freigibt, und bei der nach Maßgabe der Stellung der Blende eine zweite Photozelle
erregt wird, die ihrerseits einen der gewählten Lichtstärke entsprechend kräftigen
Strom erzeugt, welcher das Signal betätigt.
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Der Vorteil der Erfindung gegenüber dem Bekannten besteht darin, daß
die Lösung des Problems mit wesentlich einfacheren Mitteln erreicht wird. die dazu
noch weniger störanfällig sind als Verstärkersiebketten und Frequenzrelais der bekannten
Anordnungen.
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In den Abb. i und 2 ist in einem Ausführungsbeispiel eine bekannte
Vorrichtung zur Verständigung zwischen Kraftfahrzeugen beschrieben.
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Der auf dem überholenden Wagen angebrachte Sender ist in Abb. i dargestellt.
Mit i ist ein Scheinwerfer bezeichnet, welcher die Form eines Autoscheinwerfers
besitzt. Außer der üblichen, im Fokus des Scheinwerfers befindlichen Lampe 2 ist
eine rotierende Scheibe 3 in der Nähe der Ausgangsöffnung des Scheinwerfers vorgesehen,
die durch einen kleinen lllotor .l in Umdrehung versetzt werden kann. Zur Betätigung
des Motors sowie dem Betrieb der Glühlampe dient die Batterie 3, welche mit Hilfe
des Schalters 6' an den Motor .l bz«-. an die Glühlampe angelegt werden kann.
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Die rotierende Blende kann beispielsweise auch durch ein Flügelrad
ähnlich wie bei einem Ventilator ersetzt werden, jedoch besitzt eine derartigeAusführung
nicht den gleichenWirkungsgrad, weil hierbei eine stärkere Lichtquelle gewählt werden
muß, da die Flügel des Ventilators in jeder Stellung einen gewissen Betrag des Lichtes
abschirmen, während bei der dargestellten rotierenden Scheibe in der in der Zeichnung
dargestellten Stellung praktisch der gesamte Lichtstrom für die Signalisierung benutzt
werden kann. Die Schalter 6, 6' können nach Belieben getrennt oder gleichzeitig
betätigt «-erden. Bei getrennter Handhabung erhält man den Vorteil, daß der Senderscheinwerfer
auch bei nicht eingeschaltetem Motor als Beleuchtungslampe (z. B. Sucher oder Nebellampe)
benutzt «erden kann. In diesem Fall wird eine Feder oder eine magnetisch bzw. elektromagnetisch
hervorgerufene Irraft vorgesehen, «-elche die rotierende Blende bei ruhendem Motor
stet: in einer solchen Lage hält, in der derLichtstrom nicht abgeschirmt wird, d.
h. die Scheibe befindet sich bei nicht eingeschaltetem Motor stets in der in der
_@hbildung dargestellten Stellung.
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Der auf dem zu überholenden Fahrzeug angebrachte Empfänger ist in
Abb. 2 dargestellt. Hierin bedeutet 7 eine Einrichtung zur Sammlung der vom Sender
herrührenden Strahlung, 8 eine lichtelektrische, d. h. selbst stromliefernde Zelle,
c) eine Vorrichtung, welche den pulsierenden, durch die Zelle entwickelten Strom
gleichrichtet und gegebenenfalls verstärkt, io eine Signalvorrichtung, z@B. in einer
zweckmäßig in Augenhöhe des Fahrers angebrachten (farbigen) Glühlampe. Mit letzterer
ist ein weiteres Signal i i verbunden, derart, daß es zwangsläufig bei Signalisierung
von io erscheint. Das Signal i i besteht aus einer zweckmäßig gefärbten Lampe, welche
in dem Lichtstrahlensammler 7, z. B. einem Hohlspiegel, angeordnet ist. Sie wird
deshalb vorteilhaft innerhalb des Hohlspiegels angebracht, damit sie diesen beim
Brennen farbig erleuchtet.
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Mit 12 ist eine Stromquelle bezeichnet, die sowohl für die Einrichtung
9 wie die Signällampe
io und- f 1- gegebenenfalls auch für die
Erregung der Photozelle gemeinsam benutzt wird und gegebenenfalls die Wagenbatterie
selbst sein kann. Mit 13 ist ein weiteres Signal bezeichnet, das durch den Schalter
1.4 mittels einer Stromquelle 15 von Hand betätigt werden kann.
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Die Arbeitsweise der Empfangseinrichtung ist folgende: Die von dem
Sender herrührende pulsierende Strahlung - es kann sichtbares oder unsichtbares
Licht, wie Blaustrahlung, verwendet werden - wird durch die Vorrichtung,7, die als
Parabolspiegel dargestellt ist, gesammelt auf die Photozelle 8 geworfen. Diese Anordnung
gewährt den Vorteil, daß auch bei sehr schwachem Licht, d. h. auch bei sehr grof?,er
Entfernung, eine für den Empfang durch die Photozelle ausreichendeLichtmenge empfangen
wird. Ferner bietet die Anordnung den Vorteil, daß die Photozelle verhältnismäßig
kleine Abmessungen erhalten kann, wodurch diese besonders zuverlässig arbeitet und,
was für die vorliegenden Zwecke wesentlich ist, nicht zu kostspielig wird. Als Photozelle
kann auch eine selbststromliefernde Zelle der Schichtenbauart, z. B. ein sogenanntes
Selenlichtelement, verwendet werden, das ohne Hilfsstromquelle selbst einen Strom
von mehreren Milliampere erzeugt; Sobald der Fahrer des zu überholenden Wagens sein
Signal io erhalten hat, wird er, falls er zur Überholung bereit ist, das Aufforderungssignal
zum Überholen -geben. Zu diesem Zweck dient die Signalanlage 13, 15, welche durch
den Schalter 14 betätigt wird. Das überhol- bzw. Freigabesignal 13 kann als Lampe,
Winker usw. ausgebildet sein.
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Die Empfangseinrichtung gemäß der Erfindung, welche in der Abb. 3
dargestellt ist und ohne Röhrenverstärker arbeitet, ist geeignet, mit sehr schwachem
Licht. auf große Entfernungen Überholsignale zu übertragen. Hierin bedeutet 16 die
photoelektrische Zelle, 17 eine Drosselspule oder Transformator, 18 eine Einrichtung,
welche einen pulsierenden Strom gleichzurichten vermag, z. B. einen der üblichen
Trockengleichrichter in Grätzschaltung, 1g einen Kondensator, 2o eine Stromquelle,
21 ein elektrodynamisches Antriebssystem, 22 eine Blende, 23 eine Photozelle, 2.4
eine Lichtquelle, 25 ein durch die Photozelle 23 zu betätigendes erschütterungsunempfindliches
Relais, 26 der zu diesem Relais gehörige Kontakt, der die Signalvorrichtung 27 einschaltet.
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Die Wirkung dieser Vorrichtung ist folgende: Die Photozelle 16, welcher
zweckmäßig mit Hilfe einer Linse oder eines Spiegels die ankommende pulsierende
Strahlung zugeführt wird, erzeugt gegebenenfalls unter Zwischenschaltung der Stromduelle
20 einen pulsierenden Strom, welcher einerseits über die Drosselspule oder den Transformator
17, andererseits über den Kondensator ig und den Gleichrichter 18 fließt. Von diesem
Gleichrichter wird der erzeugte pulsierende Strom als Gleichstrom einem dynamischen
System 21 zugeführt. Dieses besteht beispielsweise aus der Dreh- oder Tauchspule,
die sich in einem kräftigen Magnetfeld befindet.. Durch die Tauch- oder Drehbewegung
der Spule wird die Blende 22 bewegt, die einen Lichtstrom, der von der Lampe 24
geliefert wird, abschneidet oder freigibt. Dadurch wird die Photozelle 23 erregt,
die ihrerseits einen der gewählten Lichtstärke entsprechend kräftigen Strom erzeugt,
welcher zur Betätigung von Anzeigevorrichtungen direkt oder unter Vermittlung eines
Relais dient.
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Die vorstehend beschriebene Einrichtung stellt einen röhrenlosen Verstärker
dar. Sie kann auch als Kaskadenverstärker ausgebildet werden, falls der Verstärkungsgrad
mit einer einzigen derartigen Vorrichtung nicht ausreichen sollte.
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Durch die erfindungsgemäße Signalvorrichtung werden alle von dem modernen
Kraftverkehr gestellten Anforderungen erfüllt. Es wird durch Anwendung der pulsierenden
Strahlung der Forderung nach einer geräuschlosen Signalgabe entsprochen. Durch die
vorgesehenen photoelektrischen Zellen mit oder ohne Verstärkung wird eine Signalisierung
auf q.o bis ioo m gewährleistet, d. h. die Einrichtung entspricht sowohl dem Verkehr
auf den gewöhnlichen wie auch auf den Autobahnstraßen.
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Durch Anwendung von Richtstrahlern w irä eine störende Blendung weitgehend
verhindert, da die Signalisierung durch tiefe Anbringung des Senders und Empfängers
Personen und entgegenkommende Fahrzeuge nicht zu stören vermögen, und endlich kann
durch Wahl von rotem oder ultrarotem Lich t auch eine gute Durchdringung bei unsichtigem
Wetter erfolgen.
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Die Erfindung stellt, als Ganzes betrachtet, ein neues System von
Überholsignalanlagen mit außerordentlichen Vorzügen dar.