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Anordnung für Zeitkreise mit Kondensatoren zum Steuern von Entladungsstrecken
Es sind schon verschiedene Anordnungen zum Steuern von Entladungsstrecken bekanntgeworden,
bei denen das Arbeiten eines elektrischen Zeitkreises für eine vorbestimmte ganze
Anzahl kurzer Zeitelemente, welche den Perioden eines taktgebenden Netzes entsprechen,
dadurch erreicht wird, daß entweder der Zeitkreiskondensätor eine stufenförmige
Ladung ,erfährt oder .daß über eine stetige Ladung im Takte der zugrunde gelegten
kleinen Zeitelemente Steuerspannungen, insbesondere spitzer Wellenform, überlagert
werden. Alle diese Anordnungen dienen dem Zweck, das stetige Überstreichen des Ansprechbereiches
eines von dem Zeitkreis ausgesteuerten Hilfsrelais, vorzugsweise eines Entladungsrohres,
dadurch zu unterbinden, daß .entweder der Zeitkreis unstetige Ladungsänderungen
- erfährt oder solche Ladungsänd-erungen durch die Überlagerung von Wechselspannungen,
vorzugsweise spitzer Wellenform, über diQ gleichmäßig verlaufende Kurve vorgetäuscht-
werden. Der grundsätzliche Nachteil aller dieser Anordnungen ist aber der, daß bei
längeren Zeiten entweder die einzelnen Ladestufen. so klein werden, daß der Arbeitsbereich
des ausgesteuerten Rohres (Relais) durch eine Ladestufe nur teilweise überschritten
wird, oder daß sich dann die einzelnen Steuerspitzen in ihrer Höhenlage so wenig
unterscheiden, daß man nicht mit Sicherheit voraussagen kann, ob auch immer die
gewünschte nte Spitze das Ansprechen des Hilfsrohres (Relais) bewirkt.
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Bei vielen dieser Anwendungen, insbesondere Kurzzeitschaltungen für
Röntgeneinrichtungen und Schweißmaschinen, ist nun die Tatsache, ob das Ansprechen
nach yler n- oder n-r. Stufe bewirkt wird, nicht so wesentlich wie die Forderung,
daß das Ansprechen sicher sofort zur Auslösung des gewünschten Effektes in voller
Größe führt und genau in einem gewünschten Phasenaugenblick der taktgebenden Spannung
bewirkt wird, der sich durch die Ladestufe oder Iden der stetigen Ladung überlagerten
Steuerimpuls spitzer Wellenform theoretisch festlegen läßt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann man die Schwierigkeiten dadurch
beseitigen, daß die Gesamtdauer des Zeitschaltvorganges durch zwei Zeitkreise bestimmt
ist, von denen der erste, Zi, den gesamten Zeitschaltvorgang roh festlegt und während
dieser Zeit den zweiten, .auf eine kürzere Zeitspanne eingestellten und für eine
phasenmäßige Festlegung des Endpunktes des Zeitschaltvorganges
eingerichteten
Zeitkreis Z2 derart verriegelt, daß der Kondensator des zweiten Zeitkreises :erst
dann aufgeladen wird, wenn die Zeit des ersten Zeitkreises abgelaufen ist. Bei dem
Ausführungsbeispiel der Zeichnung wirkt ein Zeitkreis Z, auf einen zweiten Zeitkreis
Z@ ein, der aus einer als Laderohr benutzten ilischhexode L besteht, deren Triodenteil
zur Aussteuerung des Entladerohres E des Zeitkreiskondensators T( benutzt wird.
Durch den die gewünschte Zeitdauer in ihrem Hauptbetrag roh festlegenden ersten
Zeitkreis Z, und das von ihm ausgesteuerte Rohr wird an das mit seinem Einschaltimpuls
EJ bezeichnete Gitter des Laderohres L für die Dauer dieses roh festgelegten Zeitablaufs
eine negative Spannung gelegt. Diese unterbindet einmal jeglichen Ladestrom über
den Hexodenteil des Laderohres L und bewirkt außerdem, daß das Gitter des Entladerohres
E praktisch direkt mit dem Pluspol der Gleichspannungsquelle verbunden wird. Der
Zeitkreiskondensator I( wird damit entladen und hält alsdann über das Schirmgitter
die als Beispiel gezeichnete Duodiode-Pentode DP während,der durch den ersten Zeitkreis
roh festgelegten Zeitspanne dauernd voll geöffnet. Das Hauptgitter dieses Rohres
ist mittels einer Wicklung des Anodentransformators AT derart stark rückgekoppelt,
daß beim Einsetzen des Anodenstromes die Gitterspannung im positiven Sinne stark
verändert wird und daß die ursprünglich im Gitterkreis vorhandene Steuerspannung
in der Nachbarschaft des Aussetzens des Anodenstromes derart stark negative Werte
annimmt, daß die den Anodenstrom aufrechterhaltende Rückkopplung wirkungslos gemacht
wird. Diese Steuerspannung wird mittels der Duodiodenstrecken aus der Netzspannung
erzeugt. Diese Impulse kommen fortwährend zustande. Sobald nun der vorgeschaltete
Hauptzeitkreis Z1 diesen Einschaltimpuls aufhebt, d. h. das Gitter des Laderohres
positiv macht, wird schlagartig durch den auftretenden Anodenstrom des Triodenteils
der Mischhexode das Entladerohr E gesperrt. Dem Zeitkreiskondensator fließt jedoch
erst Ladung zu, wenn auch dem ersten Gitter der Mischhexode als sog. Stufenimpuls
SJ eine Spannung zugeführt wird, deren Phasenlage nun endgültig den Abschluß aller
bis jetzt von der Duodiode-Pentode DP gelieferten Impulse festlegen soll. Im Augenblick
des Stufenimpulses fließt nämlich dem v Zeitkreiskondensator I( eine so große Ladung
zu, daß das ,Potential des Schirmgitters der Duodiode-Pentode sich so weit dem der
Kathode dieses Rohres nähert, daß kein oder nur ein sehr schwacher Impuls für dieses
Rohr zustande kommen kann. Damit wird das Rohr DP gesperrt. Diese Sperrung kann
auch durch mehrmalige, in Stufenform vor sich gehende Aufladung des Zeitkreiskondensators
I( erreicht werden. Damit auch ein schwacher Impuls dieses Rohres über den Anodentransformator
AT nicht mehr zur Wirkung kommt, ist dieser durch einen Ohmschen Parallelwiderstand
W vorbelastet. Das in der Zeichnung außerdem gezeichnete Endrohr Z ist in der üblichen
Transformatorverstärkerschaltung an die Duodiode-P@entode DP angekoppelt.
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Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
Es ist z. B. ohne weiteres möglich, als Laderohr eine Doppeltriode zu verwenden.
Der Einschaltimpuls muß dann dem Gitter des Triodenteils, dessen Anode mit dem Gitter
des Entladerohres verbunden ist, direkt zugeführt werden. Dem Gitter des Triodenteils,
der die Ladung für den Zeitkreiskondensator freigeben soll, ist eine zusätzliche
Sperrspannung (Gleichspannung) vorzuschalten, über die dann in direkter Ankopplung
der sog. Stufenimpuls, der den Phasenmoment der Ladung und damit den endgültigen
Abschluß der am Haupt-und Abschlußzeitkreis eingestellten Zeitspannung bestimmt,
überlagert wird.