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Einrichtung zum Beobachten des Innern von Druckgefäßen In vielen Fällen
ist es erwiinscht, Vorgänge in druckfesten Gefäßen, z. B. den Trommeln von Dampfkesseln,
Wasserreinigern oder den In der chemischen Industrie verwendeten Druckgefäßen, zu
bobachten. Zu diesem Zwecke werden in den Wandungen der Gefäße kleine Beobachtungsöffnungen
angebracht, wobei das Innere des Gefäßes mittels eingebauter Lampen oder mittels
durch. andere Fenster eingestrahltem Licht so weit beleuchtet wird, daß die Vorgänge
mit genügender Deutlichkeit erkennbar sind. Als -Abschluß der Beobachtungsöffnung
werden Glas- oder Glimmerscheihen verwendet, die beispielsweise mittels eines Vorschraubflansches
an die Wandung des Gefäßes angedrückt werden l{onnen. Derartige Glas-oder Glimmerscheiben
sind stets der Gefahr des Platzens ausgesetzt, namentlich bei hohen Drücken und
Temperaturen der zu beobachtenden Gefäße.
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Man hat deshalb bereits die Beobachtungsöffnung in einem als Ventilsitz
ausgebildeten Teil angeordnet, der an einem einen Ventilteller zum Abschluß der
Beobachtungsoffnung tragenden schwenkbaren Hebel gelagert ist. Dieser Hebel sitzt
an einer von außen zu betätigenden Spindel. Bei einem Bruch des Schauglases wird
der Ventilteller in die Beobachtungsöffnung eingeschwenkt, so daß sie durch den
Innendruck gegen ihre Dichtungsfläche gepreßt wird und das vor dem Ventilteller
liegende Schauglas nach Abschrauben des Halteringes ausgewechselt werden kann. Ein
sicherer Abschluß der Beobachtungsöffnung kann hierdurch jedoch nicht erreicht werden,
da sich auf dem Ventilsitz leicht Verunreinigungen ablagern können, besonders bei
Dampferzeugern, deren Kesselwasser stets Verunreinigungen enthält, die sich als
Schlamm an der Innenwand der Trommel ansetzen. Außerdem ist hierbei für die Spindel
eine Durchführung durch die TrommeIwandung erforderlich, die namentlich bei hohen
Drücken schwierig herstellbar ist und besonders auch bei hohen Temperaturen nicht
dauernd dicht gehalten werden kann. Die bekannte Ausbildung der Beobachtungseinrichtung
ist daher zur Untersuchung von unter hohem Druck stehenden Druckgefäßen, wie z.
B. der Kesseitrommeln von Hochdruckdampferzeugern, deren Betrieb während der Beobachtung
nicht unterbrochen werden darf, nicht brauchbar.
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DieSe Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der zum
Abschluß der Beobachtungsöffnung dienende Ventilteller an der Außenseite des Gefäßes
an einem schwenkbaren Bügel angeordnet wird. Da der Ventilsitz an der Außenseite
des Druckgefäß
es liegt, können sich hier keine Verunreinigungen
ablagern, sc; daß in jedem Falle ein dichter Abschluß des Druckgefäßes beint Brechen
des Schauglases erreicht wird. Außer- -dem hat die Anordnung des Ventils außerhalb
des Druckgefäßes den Vorteil, daß an den Wandungen des Gefäßes keine Durchführungen
angebracht zu werden brauchen. Auch ermöglicht die Anordnung der Ventileinrichtung
an der Außenseite des Gefäßes die Führung einer zum Reinigen der Glas- bzw.
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Glimmerabdeckung dienenden Spritzwasserleitung an der Innenseite des
Gefäßes, wobei die Abspritzleitung in die kegelförmige Beob; achtungsöffnung hineinragt,
so daß das Schauglas wirksam abgespült werden kann, ohne daß die Abspritzleitung
durch das Absperrventil behindert ist. Beim Beobachten des Gefäßinnern wird der
Ventilsitz nach der Seite verschwenkt, so daß die als Ventilsitz ausgebildete Beobachtungsöffnung
frei zugänglich ist. Sobald die Glas- bzw. Glimmerabdeckung der Beobachtungsöffnung
bricht, wird der den Ventilteller tragende Bügel vor die Beobachtungsöffnung geschwenkt
und der Ventilteller gegen den die Beobachtungsöffnung enthaltenden Ventilsitz angedrückt,
wodurch die Öffnung auch bei höheren Drücken des zu untersuchenden Gefäßes gut abgedichtet
wird und das Gefäß weiter in Betrieb gehalten werden kann. Durch die Erfindung ist
es möglich, auch die Trommeln von in Betrieb befindlichen Dampfkesseln zu untersuchen
und insbesondere den Dampfraum der Trommel zu beobachten, wodurch wichtige Aufschlüsse
für den Verdampfungsvorgang und das Arbeiten des Dampfkessels erhalten werden können.
Auch beim Brechen der Beobachtungsfenster kann der Kessel im Betrieb bleiben, da
die Beobachtungsöffnung durch das in diesem Falle zur Wirkung kommende Ventil vollkommen
dicht nach außen abgeschlossen wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung im Schnitt
dargestellt. In den Boden X einer Kesseltrommel ist eine Öffnung 2 eingearbeitet,
in die ein Flansch 3 eingeschraubt ist. Dieser ist nach dem Einschrauben fest mit
der Trommelwand r verschweißt und weist eine sich nach dem Innern der Trommel zu
kegelförmig erweiternde Bohrung 4 auf, die an ihrem engsten Ende das durch eine
Glimmerscheibe 5 verschlossene Beobachtungsfenster 6 enthält. Die Glimmerscheibe
5 ist durch einen Vorsetzflansch 7 gehalten, der mittels der Schrauben 8 an dem
Einschraubflansch 3 befestigr ist. Der Vorsetzflansch 7 ist mit einem Ventilsitz
g versehen, gegen den sich der an einem Bügel 1 1 befestigte Ventil teller 10 legen
kann, wenn das Fenster 6 beim Brechen der Glimmerscheibe 5 verschlossen werden soll.
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Der den Ventilteller 10 tragende Bügel 11 ist auf einem in dem Einschraubflansch
3 eingelassenen Bolzen 12 schwenkbar gelagert und wird mit seinem anderen Ende mittels
einer balbkreisförmigen Aussparung 14 von dem Bolzen 13 gehalten, der gleichfalls
in den Einschraubfiansch 3 eingeschraubt ist. Der Bügel 11 wird in der dargestellten
Lage, in der sich der Ventilteller 10 gegenüber seinem Sitz g befindet, durch die
@ Verriegelung 13 gehalten. Der Ventilteller 10 sitzt auf einer in dem Bügel geführten
Ventilspindel 16, die mittels eines auf den Vierkant 17 gesteckten Betätigungsorgans
auch von größerer Entfernung von der Trommel aus bewegt werden kann. An dem Bügel
11 ist noch ein Winkel 1 8 zum Halten einer vor das Fenster 6 geschwenkten optischen
Einrichtung angebracht, durch die das Innere der Trommel beobachtet werden kann.
An der Innenwand des Trommelbodens 1 befindet sich eine Spritzwasserleitung 19,-
du;c-h die die Glimmerscheibe 5 zwecks dauernder Reinhaltung mit Wasser bespritzt
werden kann. Der Abfluß des Einspritzwassers sowie des an der Glimmerscheibe niedergeschlagenen
Dampfes wird durch eine unterhalb der Fensteröffnung besonders angebrachte Einkerbung
20 der kegelförmigen Bohrung 4 erleichtert.
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Soll das Innere der Trommel entweder mit bloßem Auge oder mittels
der nicht dargestellten, an dem Winkel 18 befestigten Optik beobachtet werden, so
wird der den Ventilteller 10 tragende Bügel 1 1 aus der dargestellten Lage um 180°
nach oben geschwenkt, so daß das durch die Glimmerscheibe 5 ver schlossene Fenster
6 frei zugänglich ist und das Innere der Trommel daher gut beobachtet werden kann.
Bricht die Glimmerscheibe 5, so wird der Bügel 1 nach unten in die dargestellte
Lage verschwenkt und der Ventilteller 10 durch Verdrehen der Ventilspindel 16 auf
den Ventilsitz 9 gedrückt und dadurch das Beobachtungsfenster 6 vollkommen dicht
nach außen abgeschlossen. Die Kesseltrommel und damit auch der ganze Kessel kann
daher ohne weiteres in Betrieb bieiben. Auch bei größeren Drücken kann beim Brechen
der Glimmerscheibe 5 nur ver hältnismäßig wenig Dampf durch die Beobachtungsöffnung
6 entweichen, da diese nur einen kleinen Durchmesser hat. nu aber durch das Entweichen
des Dampfes das Bedienungspersonal zum Bet-ätigen des Ventiltellers in veranlaßt
wird und die Beobachtungsöfinung 6 abschließt, so kann nur wenig Datnpf durch die
Beobachtungsöffnung 6 nach außen dringen.
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Die Trommelwandung 1 ist mit einem Wärmeschutzmantel 21 versehen.
Um eine zu
starke Abk':ililung der die Glimmer scheibe 5 haltenden
Flansche 3 und 7 zu verhindern, sind diese mit einer Blechverkieidung 22 versehen,
die sich über die ganze Vorderseite der Flansche bis nahe an den Ventilsitz 9 erstreckt
und dadurch einen guten Wärmeschutz bildet Außerdem wird hierdurch ermöglicht, daß
man beim Beobachten des Trommelinnern den Kopf dicht an das Feinster 6 heranbringen
und dadurch auch mit bloßem Auge gut beobachten kann.