DE737956C - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylaethern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Polyvinyläthern :Nach früheren Angaben (Ber. 1927 [6o] S. r66i) geht Polyvinylalkohol leim Erhitzen auf 200 bis 22o° unter Drucken von 3oAtmosphärcn in eine harte, hornartige Modifikation über, clie ihrer Zusammensetzung nach unveränderter Polyvinylahcohol ist. Es ist ferner aus der Patenschrift 4.8o 866 bekannt, (lurch Irrhitzen von Polyvinylalkohol auf roo° bei gewöhnlichem Druck Wasser al)zusl>alten und die WasserAhspaltung durch strömende indifferente Gase zu begünstigen, wobei sich grundsätzlich polyvinylätherartige Produkte bilden, die jedoch schon durch ihre Schwarzfärbung eine ziemlich weitgehende Zersetzung und Uneinheitlichkeit erkennen lassen.
• Es wurde nun gefunden, daß sich bei dieser Wasserabspaltung .ganz wider Erwarten Zersetzungserscheinungen dadurch vermeiden lassen, (laß man sie hei Temperaturen oherhall) ioo° durchführt. Überraschenderweise überragt bei der Temperatursteigerung die schonende Wirkung einer Abkürzung der Erhitzung bei weitem die zersetzende Wirkung der höheren Temperaturen an sich. Man kommt mit vergleichsweise sehr kurzen ErhitzurYgszeiten aus und erhält dabei verhält= nis.mäßig helle polyvinylätherartige Produkte von sehr viel größerer Homogenität, Reproduzicrl>arkeit und gleichmäßigerer Verarbeitbarkeit. Es ist nur erforderlich, allzu hohe, derWasseral>spaltun g stark entgegenwirkende Drucke, wie beispielsweise 3o Atmosphären, zu vermeiden. Man wird deshalb einen Druck von io Atmosphären nicht erheblich überschreiten.
• Der Umbil-dungsv organg kann durch strömendes trockenes Gas, sonstige Verminderung des Wasserpartialdruckes, durch Katalysatoren nach Menge und Art, insbesondere durch geeignete Medien und durch andere Maßnahmen gefördert und beeinflußt werden, so daß einerseits die Umsetzung sich rascher vollzieht, andererseits die Umbildungsprodukte reine Polyvinyläther oder zwischen Polyvinyläther und Polyvinylalkohol liegende Zwischenprodukte sind. Der Reaktionsvor-: gang ist auch abhängig von Reinheit, -Mt und Polymerisationsgrad kler angewanrlfe-n, Polyvinylallcohole.

  Beispiel i

  Neutraler lalyvinylalloholwird 3 Stutrden im Autoklaven auf 2oo° erhitzt. Es resultiert eine löwengelbe Modifikation des Pcilyvinyläthers von der Zusammensetzung:

  7(1',601o C

  7,201o1-1-

  Beispiel 2 ioo g reiner, neutraler Polyvinylal.kohol wird in goo,g 5°1Qiger wässeriger Schwefelsäure gelöst. Die Lösung wird 6 Stunden im Autoklaven auf 17o° erhitzt. Es ergibt sich ein ltellhraunes,. festes, bröckeliges, cuprenartig aussehendes Reaktionsprodukt von der Zusammensetaung

  69,4°1o C

  S,d.°l" Il.

  Beispiel 3

  Zoo g neutraler Polyv inylalkohol wird in

  3,8 kg Glycerin (t,23) gelfist. Die Lösung

  wird mit So ccm konzentrierter Schwefel-

  säure versetzt. ßeün Frhitzen tritt oberhalb

  13o° lebhafte Dampfentwicklung auf, wobei

  der Polyvinylalkoliol irtimer schwerer- wasser-

  löslich wird, uni schließlich in einen gallert-

  artigen Zustand überzugehen. Diese Gallert

  gebt beim Auskochen finit Wasser in eilt

  löwengelbes, voltiniinöses Pulver voll der

  Zusanitnensetzung des Polvvinyl:itliers über.

  Durch Altänderung der Süäureinenge 1;a1111

  die Reaktionsgeschwindigkeit beeinfluß1 wer

  den.

  Die Polyvinyläther fallen nach dem vorliegenden Verfahren in großer Mannigfaltigkeit und mit abgewandelten Eigenschaften ;4rer verschiedenen Spielarten sowohl der -feinen Äther als auch .der Zwischenstufen an. Ein äußeres Merkmal ist die helle Farbe. Ein weiteres wesentliches Kennzeichnen ist die gegenüber den Polyvinylalkoholen his zur LTnlöslichkeit verminderte Löslichkeit. Die so gewonnenen Polyvinyläther sind in den üblichen organischen Lösungsmitteln unlös-1ich, auch in Wasser. Bei höherer Tempera tur und hohen Drucken sind sie verpreßhar.
• Diese Eigenschaften, vor allem die Irrilöslichl:eit auch in Wasser, empfehlen diese nunmehr verhältnismäßig rein, reproduzierbar und .gut verarbeitbar erhältlichen Polvvitivlätlier z. B. auf dem Verwendtttigsgeltiete der Kunststoffe, der plastischen Nfassen, z.B. auch als !Ausgangsmaterialien für lösungsinittelfeste und zugleich völlig wasser.1ie#;tändige Schläuche, Fäden, Dichtungen t1. ctgl.. was sie vorteilhaft von den auf anderen Wegen hergestellten Polyvinvl:itlierti unter scheidet.

Claims (1)

1. PATFNTANSPR1rCHE: t. Verfahrest zur Herstellung v(-#ti Polyt-itivl:itherii und 1)olyviny-lätlierarti- geit .Produkten aus ;Polyvin-#-lalkoliolen, -dadurch gekennzeichnet, claß Polycinvl- alkoluile einer thermischen 13eliandlung oberhalb t00" so lange unterworfen teer den, liis auf je zwei ini Polv%-iit@.lalkoliol entlialteite Mole Vinylalkoliol etwa ein Jhsl Wasser abgespalten ist. a. Verfahren stach Anspruch i, dadurch gelcennzeichnet, tlaß die thermische 8e hawilung ist Gegenwart eine:, h_ydropliilen Mediuttis erfolgt. 3. Verfahrest nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dieWasserabspaltung unter Druck vorgenommen wird.