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Selbständig angetriebenes Farbwerk für Zylinderschnellpressen Die
Erfindung betrifft ein selbständig angetriebenes Farbwerk für Zylinderpressen, insbesondere
Haltzylinderschnellpressen, dessen Auftragwalzen nach Einfärben der Druckform von
dieser abgehoben werden.
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Die Erfindung hat zur Aufgabe, das Einfärben der Auftragwalzen durch
Vergrößerung der Drehzahl zu verbessern.
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Bei Rotationsmaschinen hat man schon vorgeschlagen, den Lauf der vom
Formzylinder angetriebenen Farbwalzen in der Zeit, in der sie die Druckplatte nicht
berühren, zu beschleunigen und dieses Verfahren auch bei Schnellpressen beim Rückgang
des Druckkarrens anzuwenden. Das würde bei Schnellpressen aber dazu führen, daß
das vom Druckkarren angetriebene Farbwerk bei jeder Umkehr des Druckkarrens stillgesetzt
und wieder beschleunigt werden müßte, wodurch ein erheblicher Zeitverlust für das
Verreiben der Farbe entstehen würde. Eine genügende Erhöhung des Farbwalzenumlaufes
würde infolgedessen nur dadurch erzielt werden kÖnnen, daß der Farbwalzenumlauf
beim Rückgang des Druckkarrens wesentlich über die höchste Druckkarrengeschwindigkeit
hinaus beschleunigt werden müßte, was für den Gang der Maschine nachteilig ist.
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Weiter ist es bei Zweitourenmaschinen bekannt, die Auftragwalzen oder
das Farbwerk getrennt -und mit einer der Druckkarrengeschwindigkeit entsprechenden
gleichförmigen Geschwindigkeit anzutreiben. Bei diesen Maschinen liegen also die
Umdrehungszahlen der Auftragwalzen ohne Rücksicht auf die Erfordernisse der Farbverreibung
fest, was besonders dann ungünstig ist, wenn die Auftragwalzen sehr groß gewählt
werden.
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Die Erfindung löst die Aufgabe für Schnellpressen dadurch, daß die
Auftragwalzen: una`b@ hängig vom Druckkarren mit einer im wesentlichen gleichförmigen,
jedoch, auf die Durchschnittsgeschwindigkeit des Druckkarrens bezogen, höheren Geschwindigkeit
angetrieben b)
werden, wobei die Geschwindigkeit während
des Einfärbens entsprechend der Druckkarrengeschwindigkeit abgewandelt wird. Bei
einen solchen Antrieb der Farbauftragwalzen kann auch die Zeit der Umkehr des Druckkarrens
zum Farbverreiben ausgenutzt werden, wobei man die Umlaufgeschwindigkeit der Farbauftragwalzen
während des Verreibens den jeweiligen Erfordernissen anpassen kann, ohne die Umlaufgeschwindigkeit
übermäßig erhöhen zu müssen.
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Besitzen. die Auftragwalzen, wie bei Schnellpressen üblich, einen
wesentlich kleineren Umfang als die größtmögliche Drucklänge der Maschine, so werden
trotz guter Einfärbung der Farbwalzen die von der Druckform anfallenden farbarmen
und farbreichen Stellen nicht in genügender Weise vom Farbzylinder ausgeglichen
und infolgedessen auf den folgenden, über die Abwicklungslänge der Walzen hinausgehenden
Teil auf die Druckform sowohl beim Vorwärts- als auch beim Rüclwärtsgang wieder
übertragen. Besonders schwierig wird die Einfärbung einer Druckform dann, wenn in
der Druckform Aussparungen vorhanden sind, die sich beim Abwickeln der Auftragwalzen
mehrere Male auf der Durckform wiederholen, indem sich dann die bei den ersten Abwicklungen
der Auftragwalzen nicht abgenommene Farbe bei der zweiten. Abwicklung als Farbanhäufung
auf der Form absetzt, während die Stellen der Auftragwalzen, von welchen die Farbe
abgenommen wurde, nicht sofort eine volle Sättigung vom Farbzylinder erfahren, so
daß ein wesentlich magerer Farbfilm bei der nachfolgenden Abwicklung an die Druckform
abgegeben wird. Die Druckform erhält auf. diese Weise eine Reihe von ungleichmäßigen
Farbschichten, die in ihrer Gesamtheit nur dann dem Auge als annähernd gleichmäßige
Farbschicht erscheinen, wenn mit einer Vielzahl von Auftragwalzen und mit entsprechend
starker Farbgebung gearbeitet wird.
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Gemäß der weiteren Erfindung sind daher die Auftragwalzen in ihrem
Umfang der Länge der größtmöglichen Druckform angepaßt,was bei Tiegeldruckpressen
bereits bekannt ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird zur Anpassung des
Umlaufes der Farbauftragwalzen an die Druckkarrenbewegung ein formschlüssig wirkendes
überlagerungsgetriebe benutzt. Bei der bereits erwähnten Rotationspresse ist für
diesen Zweck ein Freilaufgetriebe vorgesehen, das aber den Nachteil hat, daß es
die Vorgänge beim Verzögern des Umlaufes der Farbwalzen nicht beherrscht.
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Um sicherzustellen, daß bei jeder Einfärbung andere Stellen der Farbwalzen
mit der Form in Berührung kommen, werden nacl der weiteren Erfindung die Farbauftragwalze
derart angetrieben, daß sie während eine vollständigen Druckperiode einen Bruchtei
mehr als eine volle Zahl von Umdrehungei ausführen.
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Die Anordnung nach Anspruch 2 gilt 11u1 in Verbindung mit der Anordnung
nach Anspruch i als Gegenstand der Erfindung.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielstveise Ausführungsform einer Zylinderschnellpressc
mit einem Farbwerk entsprechend der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht auf die Schnellpresse, soweit dies
für das Verständnis der Erfindung notwendig ist.
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Fig. 2 zeigt einen Grundriß nach 11-II der Fig. i.
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Fig. 3 zeigt einen Teil der Fig. 2 bei stillstehendem Druckkarren.
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Fig. d. zeigt das Zusatzgetriebe zur Erzielung der ungleichförmigen
Farb@verkbewegung, und die Fig. 5 und 6 zeigen zwei Bewegungsdiagramme eines Farbwerkes
nach der Erfindung bei einer Haltzy linderschnellpresse und einer Ein- sowie Zweitourenschnellpresse.
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In der Zeichnung ist der hin und her gehende Druckkarren der im allgemeinen
eine übliche Ausbildung besitzenden Zylinderschnellpresse mit i bezeichnet. Wie
in Fig. i und 2 dargestellt, wird der Druckkarren i in der üblichen Weise durch
die Pleuelstange 6 von einem Zahnrad 2 aus angetrieben, das von einem auf der Hauptantriebswelle
3 sitzenden Zahnrad .I aus angetrieben wird und seinerseits fest auf der Welle 5
sitzt. Auf dem Rade der Welle 3 sitzt lose eine Riemenschwungscheibe 7, die von
dem Elektromotor 8 aus oder von einer anderen Kraftquelle aus ihren Antrieb durch
den Riementrieb 9 erhält. Mittels einer bekannten und nicht näher gezeichneten Kupplungseinrichtung
läßt sich die Schwungriemenscheibe 7 nach Belieben mit der Welle 3 kuppeln oder
von dieser loskuppeln, in welch letzterem Falle der Antrieb des Druckkarrens unterbrochen
wird. Die nach innen liegende Stirnfläche der Scheibe 7 ist als Teil io einer Kupplung
ausgebildet, oder ein Kupplungsteil io ist mit der Riemenscheibe fest verbunden.
Diesem Kupplungsteil io liegt eine Kupplungsscheibe ii gegenüber, die auf beiden
Seiten mit Kupplungsteilen, z. B. Kupplungsklauen, versehen ist und mit einer Hülse
12 starr verbunden ist, die mit ihrer Nabe in Längsrichtung der Welle 3 verschiebbar
ist, und deren =\ abe zu einem Zahnrad iz ausgebildet ist. Im Innern der Hülse 12
sitzt fest auf der Welle 3 eine Kupplungsscheibe i-.. Die Hülse 12 ist mit einer
Ringnut versehen, in die eine Rolle i5
am Rande eines Hebelarmes
16 eingreift, der um einen in einem Ansatz 17 des Gestelles 18 der Maschine sitzenden
festen senkrechten Zapfen ig drehbar ist. Auf diesem Zapfen i9 sitzt ein Handgriff
2o, der mit der Aussparung eines Ringstückes ai ein Ringstück 22 auf dem Arm 16
umfaßt, wobei das Ringstück 22 am Arm 16 die Aussparung in dem Ringstück 21 nicht
voll ausfüllt, so daß hei einer Schwenkung des Handgriffes 2o in Richtung des Pfeiles
23 zunächst keine Mitnahme des Armes 16 in Richtung des Pfeiles 24 erfolgt.
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Mit dem Handhebel 2o starrverbunden ist ein Anschlagstück 25, das
unterhalb des Handgriffes 2o liegt und mit einem Stift oder einer Rolle z6 zusammenwirkt,
die von einem Ansatz 27 einer an dem Gestell der Vorrichtung längs verschiebbaren
Stange 28 getragen wird (s. Fig. 3).
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Das Zahnrad 13 steht im Eingriff mit einem Zahnrad 29, das lose auf
einer Nebenachse 3o sitzt. Auf dieser Achse 30 sitzt ebenfalls lose ein Zahnrad
31 und eine Schwinge 32, die zwei miteinander in Eingriff stehende Zahnräder 33,
34 trägt und an die eine Stange 3 5 angreift, die bei dem Betrieb der Maschine eine
Hinundherbewegung von einer Schwinge '36 aus erhält, die fest auf einem Zapfen 37
sitzt, der drehbar in einem festen Gestenteil 28 gelagert ist.
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Von den beiden Zahnrädern 33, 34 steht das Zahnrad 33 dauernd in Eingriff
mit dein Zahnrad 29, während das Zahnrad 34 dauernd mit dem Zahnrad 31 kämmt. Von
dem Zahnrad 31 aus wird über ein üblich ausgebildetes Zahnradgetriebe das Farbwerk
A angetrieben.
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Die Auftragwalzen 58 des Farbwerkes A besitzen einen derartigen Durchmesser,
daß ihre Abwicklung annähernd der größtmöglichen Drucklänge der Maschine entspricht.
An Stelle von zwei Auftragwalzen könnte das Farbwerk auch mit mehr Auftragwalzen
versehen sein, doch genügen im allgemeinen bei Ausbildung des Farbwerkes nach der
Erfindung zwei Auftragwalzen. Jede Auftragwalze 58 sitzt einstellbar in einem um
die Achse q_q. schwenkbaren Arm 59, wobei die Arme 59 über ihren Drehpunkt verlängert
sind. Zwischen die Verlängerungen 6o, 6o der beiden Arme 59, 59 greifen zwei Stifte
61, die an einem. Arm sitzen, der seinerseits von einem Lenker 63 getragen wird.
Am anderen Ende dieses Lenkers greift ein Doppelhebel 64, 65 an, der auf einem Zapfen
66 im Gestell der Vorrichtung schwenkbar ist. Die Stifte 61, 61 liegen nicht unmittelbar
gegen die inneren Seitenflächen der Verlängerungen 6o, 6o der Arme 59, 59 an, sondern
gegen Platten, die in ihrem Abstand von den Ansätzen 6o mittels Schrauben einstellbar
sind und lose auf der Achse 44 sitzen. Diese Platten dienen zur Einstellung der
Walzen 58 gegenüber der Druckform, indem sie dadurch, daß sie stets gegen die Stifte
61 anliegen, eine stets gleichbleibende Abschwenkung der Auf-' tragwalzen 58 von
der Druckform ohne toten Gang gewährleisten, aber andererseits mittels der Einstellschrauben
eine mehr oder weniger große Annäherung der beiden Arme 59 aufeinander in
gewissen Grenzen, @entsprechend dem bei dem Betrieb der Maschine sich infolge Abnutzung
ändernden Durchmesser der Walzen 58, gestatten. Eine zwischen den Armen 59,
59 angeordnete Feder 69 sucht die Arme 59 mit den Auftragwalzen 58 dauernd
aufeinander zu in, die in Fig. i gezeichnete Lage zu ziehen, in der die Auftragwalzen
58 bei dem Vorgang des Druckkarrens i in Richtung des Pfeiles 7o die von dem Druckkarren
i getragene Form einfärben.
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Auf der Drehachse 37 der Schwinge 36 sitzt an anderen Ende des Zapfens
37 ein Arm 71, der mit einer Rolle 7a in eine Kurvennut 73 auf der Innenseite des
Zahnrades 2 eingreift. Die Kurvennut 73 ist derart gestaltet, daß bei der Drehung
des Zahnrades 2 der Arm 71 und somit auch die Schwinge 36 eine Hinundherbewegung
in Richtung des Pfeiles 74 ausführen, wodurch die Zahnräder 33, 34 auf den Zahnrädern
29, 31 abgewälzt werden, was die unten näher erläuterte Wirkungsweise zur Folge
hat.
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Auf der Welle 5 des Zahnrades 2 sitzt am anderen Ende der Welle 5
eine Kurvenscheibe 75, die demnach stets zusammen mit dem Zahnrad 2 in Richtung
des Pfeiles 76 umläuft. Gegen die Kurvenscheibe 75 liegt ein auf einem Zapfen 77
im Gestell'der Vorrichtung schwenkbarer Hebel 78 mit einer Rolle 79 an, an
dessen anderem Ende die bereits obenerwähnte Stange 28 angreift. Eine Feder 8o zieht
den Hebel 78 dauernd gegen die Kurvenscheibe 75.
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Die Stange 28 greift mit ihrem anderen Ende an einen Winkelhebel 81
an, der im Gestell der Vorrichtung drehbar -gelagert ist und mit dessen anderem
Arm eine im Gestell der Vorrichtung senkrecht verschiebbare Stange 82 gelenkig verbunden
ist. Auf der Stange 82 ist eine Platte 83 mit einer Kurvennut 84 befestigt, in die
ein Arm des Doppelhebels 64, 65 mit einem Zapfen eingreift, so daß bei der Hinundherbewegung
der Stange 82 die Stange 63 eine Hinundherbewegung in ihrer Längsrichtung erhält,
was, wie weiter unten näher erläutert, ein Senken oder Anheben der Auftragwalzen
58 zur Folge hat.
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Die Arbeits- und Wirkungsweise des dargestellten Farbwerkes ist folgende:
Es sei angenommen, lag der Druckkarren i die in Fig. i dargestellte Lage einnimmt,
d. 1h. mit dem Vorgang in Richtung des Pfeiles 70
beginnt, bei dein
die Einfärbung der Druckform zu erfolgen hat. Die Auftragwalzen 5 nehmen dann die
in Fig. i gezeichnete Lagt ein, bei der sie bei dem Vorbeigang der Druckform in
Richtung des Pfeiles 70 mit dieser iii _ Berührung gelangen und diese einfärben.
Bei dieser Stellung der Teile liegt die -Nebenwalze 54 an die erste Verreibewalze
an, wie dies in Fig. i dargestellt ist, und die Stange 82 nimmt ihre am weitesten
aufwärts geschobene Stellung ein entsprechend der in Fig. i gezeichneten Lage der
Kurvenscheibe 75.
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Nimmt bei dieser Stellung der Teile der Handhebel2o die in Fig. 2
gezeichnete Lage ein, bei welcher die Kupplungsscheibe ii mit der fest auf der Welle
3 sitzenden Kupplungsscheibe 14 in Eingriff stellt, und wird nunmehr die Maschine
in Betrieb gesetzt, so daß die Welle 3 in Richtung des in Fig. i eingezeichneten
Pfeiles umläuft, so erfolgt gleichzeitig mit der Verschiebung des Druckarmes i in
Richtung des Pfeiles 7o über das dargestellte Zahnradgetriebe ein Antrieb der Auftragwalzen
58 in Richtung der eingezeichneten Pfeile, und die Auftragwalzen 58 färben die Druckform
ein. Da bei der dargestellten Haltzylinderschnellpresse die Bewegung des Druckkarrens
i ungleichförmig entsprechend der in Fig.5 gezeichneten Sinuskurve ioi erfolgt,
so wird mit Hilfe der entsprechend gestalteten Kurvennut 73 in dem Zahnrad -2 beim
Umlauf des Zahnrades 2 in Richtung des Pfeiles 76 erreicht, daß, solange die Einfärbung
der Druckform, stattfindet, d. h. also, solange die Druckform in Richtung des Pfeiles
7o an den Auftragwalzen 58 vorbeigeht, auch der Antrieb des Farbwerkes ungleichförmig
in genauer Übereinstimmung mit der Druckkarrenb:ewegung erfolgt. Dies wird dadurch
bewirkt, daß durch die Kurve 73 die Schwinge 36 hin und her geschwenkt wird und
hierdurch die Stange 35 hin und her bewegt wird, wodurch auch der Schwinge 32 eine
Schwenkbewegung um die Achse 30 erteilt wird.
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Solange die Stange 35 in Richtung des Pfeiles io2 verschoben wird
und dementsprechend auch die Schwinge 32 mit Bezug auf Fig. 1 nach links geschwenkt
wird, wird das Zahnrad 35 in eine schnellere Umdrehung versetzt, als es sie durch
das mit gleichförmiger Geschwindigkeit umlaufende" Zahnrad 2g erhält. Infolgedessen
erteilt auch das von dein Zahnrad 32 angetriebene Zahnrad 3d. dem Zahnrad 31 eine
beschleunigte Bewegung, die auf das Farb-,verk weitergeleitet wird. Bei einer Umkehr
der Bewegungsrichtung der Stange 35 wird in entsprechender Weise der Antrieb des
Farbwerkes verzögert, und bei der Vorbeibewegung des halbkreisförmigen Teils der
Kurve 73 an der Rolle 7.: der Scllwillge 36 ändert 1 sich die Lage der Sc11-,vinge
36 nicht, und es findet dann während dieses Teils der Drehung des Zahnrades 2 ein
gleichförmiger Antrieb des Farbwerkes A statt. Diesen gleichförinigen Antrieb erhält
das Farbwerk -A voll dem Augenblick an, in dem die Druckform das Farbwerk bei der
Bewegung des Druckkarrens in Richtung des Pfeiles 7o verlassen hat und während des
gesamten Rückganges des Druckkarrens z mit der Druckform, da während dieser Zeit
die Walzen 58 von der Druckform abgehoben sind. Man kann also mit Leichtigkeit ein
Geschwindigkeitsdiagramm für den Farb-,verksantrieb erhalten. wie es in Fig. 5 ausgezogen
dargestellt und mit 103 bezeichnet ist.
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Die Kurvenscheibe 75 ist so ausgebildet, daß sie bei ihrem Umlauf
aus der Stellung nach Fig. i in Richtung des Pfeiles 76 nach einer gewissen Zeit
eine Verschwenkung des Armes 78 und somit eine Verschiebung der Stange a8 in Richtung
des Pfeiles iod. bewirkt. Dies hat zur Folge, daß die Stange 82 abwärts gezogen
wird, wodurch die Heberwalze 5.1. durch eine nicht dargestellte Feder gegen die
Duktorwalze 5o angedrückt wird und neue Farbe aufnimmt. Die Abwärtsverschiebung
der Stange 82 endet in dein Augenblick, in dem die Druckform durch den Druckkarren
i aus dein Farbwerk wieder herausbewegt worden ist. In dem Augenblick, in dem dies
geschehen ist, erhält der Hebel 64, 65 durch die Kurvenführung 84 eine Schwenkbewegung,
was zur Folge hat, daß die Stange 63 mit Bezug auf Fig. i voll links nach rechts
verschoben wird find der Arm 62 aus der senkrechten Lage in eine Schräglage verschwenkt
wird. Die Stifte 61 bewirken bei ihrer Schwenkbewegung ein Auseinanderspreizen der
Arme 59, wodurch die Auftragwalzen 58 aus der Ebene der Oberfläche der Form
herausgehoben werden, und die Auftragwalzen 58 bleiben so lange von der Form abgehoben,
bis die Form wieder in ihre Anfangslage nach Fig. i zurückgegangen ist, so daß beim
Rückgang des Druckkarrens i keine Einfärbung der Forin stattfindet.
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Soll der Druckkarren stillgesetzt werden, so wird in bekannter Weise
die Kupplung zwischen der Riemenschwungscheibe 7 und der Hauptantriebswelle 3 gelöst.
Wird alsdann der Hebel 2o aus der Lage nach Fig. 2 in die Lage nach Fig.3 umgelegt,
so wird nach Beendigung des toten Ganges zwischen dem Hebel 2o und dem Hebel 2:a.
die Kupplungsscheibe i i mit der Kupplungsscheibe io an der Riemenscheibe 7 in Eingriff
gebracht, und dies hat zur Folge, daß das Zahnrad 13 trotz stillstehender Welle
3 weiter angetrieben
wird und seinerseits das Farbwerk weiter antreibt,
so daß das Farbwerk auch bei stillstehendem Druckkarren i, z. B zum Einlaufenlassen
einer neuen Farbe bzw. Einregeln der Farbzuführung, mit gleichförmiger Geschwindigkeit
weiterlaufen kann. Gleichzeitig mit der Umlegung des Hebels 2o aus der Lage nach
Fig. 2 in die Lage nach Fig. 3 verschiebt der Anschlag 25 über den Stift 26 und
den Ansatz 27 die Stange 28 aus der Lage ;gemäß Fig. z nach rechts, gleichgültig,
welche Stellung die Kurvenscheibe 73 in diesem Augenblick einnimmt, und hierdurch
wird in der oben erläuterten Weise bewirkt, daß im Augenblick des Umlegens des Hebels
2o auch die Auftragwalzen 58 angehoben werden, so daß sie auch dann, wenn der Druckkarren
i unterhalb des Farbwerkes stehenbleibt, keine Einfärbung der Druckform mehr vornehmen
können.
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Bei dem Weiterlauf des Farbwerkes wird auch die Duktorwälze 5o weiter
in Drehung versetzt. Es kann dann von der weiterlaufenden Duktorwalze jede gewünschte
Farbmenge von der Heberwalze abgenommen und an die Verreiberwalze abgegeben werden,
indem die Heberwalze 54 mittels des Handhebels io5 nach Belieben von der Duktorwalze
50 abgeschwenkt und gegen die erste Verreiberwalze geführt werden kann.
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Infolge des Weiterlaufens der Duktorwalze mit dem Farbwerk bei stillstehendem
Druckkarren kann auch das Farbmesser io8 nach Belieben eingeregelt werden.
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Durch Umschwenken des Hebels 2o aus der Lage nach Fig. 3 in die Lage
nach Fig. 2 wird -bei stillstehender Welle 3 auch der Farbwerkantrieb unterbrochen.
Wird alsdann die Riemenscheibe 7 wieder mit der Welle 3 gekuppelt, so läuft die
Maschine wieder in der oben beschriebenen Art und Weise unter Mitnahme der zusätzlichen
Antriebseinrichtung für das Farbwerk, durch die dem Farbwerk ein der Druckkarrenhewegung
angepaßter Antrieb erteilt wird. Da das Zusatzgetriebe bei der Stillsetzung der
Druckkarrenbewegung genau in der Lage stehenbleibt, die der Druckkarrenlage entspricht,
so tritt auch im Augenblick der Wiedereinschaltung der Druckkarrenbewegung ein Antrieb
des Farbwerkes in der Art und Weise ein, daß ohne weiteres der Farbwerkantrieb wieder
genau mit der Druckkarrenbewegung übereinstimmt.
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Handelt es sich bei einer mit einem Farbwerk entsprechend der Erfindung
zu versehenden Zylinderschnellpresse nicht um eine Haltzylinderschnellpresse, sondern
z. B. um eine Eintouren- bzw. Zweitourenpresse, deren Bewegungsdiagramm in Fig.6
dargestellt und mit' io6 bezeichnet ist, so erhält zweckmäßig das Farbwerk einen
derartigen Antrieb mittels der Zusatzantriebseinrichtung, daß man ein Geschwindigkeitsdiagramm
erhält, wie es in, Fig. 6 'ausgezogen gezeichnet und mit 107 bezeichnet ist, wodurch
erreicht wird, daß die Druckform am vorderen Ende in geringer Entfernung von der
letzten Auftragwalze umkehren kann.
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Wie aus der vorhergehenden Beschreibung hervorgeht, besitzt das beschriebene
Farbwerk nebst Antrieb den Vorteil, daß der Druckkarren vollkommen von dem Antrieb
des Farbwerkes entlastet ist, also das Farbwerk nicht bis zum toten Punkt verzögert
und dann in entgegengesetzter Richtung wieder in Umlauf versetzt wird. .Infolgedessen
benötigt eine entsprechend der Erfindung ausgebildete Druckpresse viel weniger Kraft,
als wenn sie mit dem bisher bekannten Farbwerk ausgerüstet ist, und kann wesentlich
schneller laufen, insbesondere, da der Druckkarren von dem Antrieb des Farbwerkes
vollkommen entlastet ist. Außerdem wirkt sich die gleiche Drehrichtung der Walzen
des Farbwerkes günstig auf die Massewalzen aus, da diese nicht wechselseitig beansprucht
werden, sondern stets nur in der gleichen Richtung.