DE737299C - Vorschiffsform - Google Patents

Description

• Vorschiffsform Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorschiffsform jener bekannten Art, bei welcher von einer birnenförmigen Anschwellung nach Art des Taylorschen Bubwulstes Gebrauch gemacht wird. ' Während bei vielen auch in der Praxis ausgeführten Schiffsformen die gesamte birnenförmige Anschwellung am Kiel des Schiffes bzw. in der unteren Hälfte des unter Wasser befindlichen Vorschiffes vorgesehen ist, geht ein weiterer bekannter Vorschlag dahin, diese Anschwellung im Bereich der Konstruktionswasserlinie vorzusehen. Der letztgenannte Vorschlag, der hinsichtlich des wellenbildenden Widerstandes gewisse Verbesserungen denkbar erscheinen läßt, also zu einer Erhöhung der Geschwindigkeit bei gleichbleibender Leistung Veranlassung geben könnte, nimmt nicht genügend Rücksicht auf die Bedürfnisse des praktischen Betriebes. Insbesondere muß mit einer Veränderung des Tiefganges und der Trimmlage, hervorgerufen durch die nach Menge. und Gewicht verschieden .ausfallende Ladung und die während der Reiseeintretenden Verbräuche, sowie mit den Einflüssen der bewegen See gerechnet werden. Alle diese Umstände führen dazu, daß eine in der Konstruktionswasserlinie angebrachte Anschwellung während des Betriebes häufig austaucht und so ihrer eigentlichen Zweckbestimmung entzogen wird. Des weiteren ist es als nachteilig zu bezeichnen, daß eine in der Konstruktionswasserlinie befindliche Anschwellung erfahrungsgemäß zu starker Spritzwasserbildun:g Veranlassung geben kann.
• Alle diese Nachteile können vermieden werden. wenn erfindungsgemäß die nach oben verlegte birnenförmige Anschwellung mit ihrem "Zentrum oberhalb dc`s halben Tiefganges in .aineni solchen Abstand von. der Konstruktionswasserlinie oder der Tiefladelinie angeordnet wird, daß sie bei mittlerem Wellengang sowie hei veränderter Trimmlabe des Schilfes infolge der üblichen Beladungsunterschiede während (Irr Fahrt vom Wasser überdeckt bleibt.
• Eine Vorschiffsform dieser Art ist auch in den zahlreichen theoretischen Abhandlungen, die sich bisher mit Bugwulstanordnungen befaßt haben, nicht in Vorschlag gebracht worden. Wohl befinden sich in einigen dieser Abhandlungen Hinweise darauf, daß nach der Theorie ein möglichst nahe am Kiel angeordneter Wulst nicht immer und unbedingt die günstigste Lösung darstellt. Es ist hierbei indessen vorwiegend ein Wulstanordnungen gedacht, die sich über den ganzen Tiefgang des Schiffes in gleichmäßiger Breite erstrecken, oder es ist nur in allgemeiner Form eine Verlegung des Wulstes in die Nähe der Wasserlinie vorgeschlagen, wobei jedoch wegen der Gefahr der Spritzerbildung eine praktische Verwirklichung dieses Gedankens nicht weiter verfolgt worden ist.
• Im übrigen sind die Ergebnisse der verschiedenen theoretischen Arbeiten nicht einheitlich, und es ist weder praktisch noch theoretisch ein geeigneter und begründeter Vorschlag für eine Wulstanordnung oberhalb des halben Tiefganges gemacht worden, bei der die geschilderten nachteiligen Eigenschaften vermieden werden.
• Schleppversuche haben gezeigt, daß ein; Anordnung -gemäß der Erfindung schon in einem Geschwindigkeitsbereich Gewinne bringt, in dein ein tiefer gelegenen- Taylor-Wulst normalerweise noch keine Verbesserung, in vielen Fällen sogar eine Verschlechterung bewirkt.
• Durch geeignete Bemessung der Anschwellung in der Lange und im Durchmesser hat man es in der: Hand,, die Interferenzwirkungzwischen der von der Anschwellung erzeugten Bugwelle und der normalen Bugwelle so zu legen, daß für jede gegebene Ausgangsform des Schilfes der Höchstwert des Gewinnes etwa bei der Dienstgeschwindigkeit erreicht wird. Der Erfindungsgedanke läßt sich bleich einfach bei Neubauten wie bei Umbauten vorhandener Schiffe anwenden.
• Durch Schleppversuche ist weiter festgestellt, daß die durch einen tiefliebenden Bugwulst (Taylor-Wulst) bei höheren Geschwindigkeiten erreichten Leistungsgewinne auch bei Anordnung eines zweiten Wulstes" oberhalb des hallten Tiefganges erhalten bleiben und daß die Wirkungen und Wirkungsbereiche beider Anschwellungen bei richtiger Konstruktion unabhängig voneinander für sich bestehen.
• Aus diesem Grunde ist ein weiterer Erfindungsgedanke darin zu sehen, die gesamte erfindungsgemäße Anordnung der birnenförmigen Anschwellung mit dem Taylorschen Bugwulst zu kombinieren, d. i. in diesem Falle befinden sich im Vorschiff zwei birnenförmige Anschwellungen, und zwar eine in üblicher Weise nach Art des Taylorschen Bugwulstes. am Kiel bzw. in der unteren Hälfte des Unterwasservorschiffes und die andere oberhalb des halben Tiefganges, aber unterhalb der Konstruktionswasserlinie in dem weiter oben gekennzeichneten Abstand.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorschiffsform mit einer vom unteren Teil des Tiefganges fort nach oben verlebten birnenförmigen Anschwellung am Bug nach Art des Taylorschen Bugwulstes, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschwellung mit ihrem Zentrum oberhalb des halben Tiefganges in einem solchen Abstand von der Konstruktionswasserlinie oder der Tiefladelinie angeordnet ist, daß sie bei mittlerem Wellengang sowie bei veränderter Trimmlabe des Schiffes infolge der üblichen Beladungsunterschiede während der Fahrt vom Wasser überdeckt bleibt.
2. 2. Vorschiffsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich noch eine zweite Anschwellung am Kiel oder in dessen Nähe vorgesehen ist (Taylorscher Bltgwulst.).