DE735694C - Azeotropes Schleppmittel fuer Wasser - Google Patents

Azeotropes Schleppmittel fuer Wasser

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DE735694C
DE735694C DED85741D DED0085741D DE735694C DE 735694 C DE735694 C DE 735694C DE D85741 D DED85741 D DE D85741D DE D0085741 D DED0085741 D DE D0085741D DE 735694 C DE735694 C DE 735694C
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DE
Germany
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water
entrainer
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azeotropic
oxidation
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Expired
Application number
DED85741D
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English (en)
Inventor
Dr Alfred Sobek
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/34Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping with one or more auxiliary substances
    • B01D3/36Azeotropic distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Azeotropes Schleppmittel für Wasser Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines azeotropischen Schleppmittels für Wasser, das aus den bei der Oxydation aliphatischer Kohlenwasserstoffe vermittels molelçularen Sauerstoffs oder solche enthaltenden Gasen in Gegenwart von Katalysatoren, die zwischen 60 bis 2000, vorzugsweise zwischen So bis I600 siedenden Anteile der Oxydationsprodukte, abgetrennt wird.
  • Erfindungsgemäß kommen Oxydationsproedukte der verschiedensten Kohlenwasserstoffe in Frage, insbesondere jedoch von Paraffinkohlenwasserstoffen, Besonders geeignet erwiesen haben - sich hierfür Paraffinkohlenwasserstoffe, wie sie bei der Reduktion von Kohlenoxyd mit Wasserstoff nach dem sogenannten Fischer-Trops ch--Verfaliren anfallen.
  • Die Schleppmittel bestehen in der Hauptsache aus ni edrigmoleltilareii Carbonsäuren, deren Estern, ferner primären Alkoholen, Aldehyden und Ketonen. Für diese Stoffe hat man bis jetzt eine technische Verwertung nicht gefunden. Bisher hat man nämlich niedrigsiedende Anteile zusammen mit den Hauptreaktionsprodulcten auf Fettsäuren und sogenanntes Rückparaffin verarbeitet, wozudas Gesamtgemisch mit Alkalien verseift wurde, aus den Verseifungsprodukten durch Extraktion oder VVasserdampfdestillation das unverseifbare Rückparaffin abgetrennt, aus dem-Seifengemisch durch Mineralsäuren die Carbonsäuren- in Freiheit gesetzt und aus diesen die eigentlichen Fettsäuren isoliert. Bei diesem Verfahren findet aber immer eine intensive Wasserwäsche der Oxydationsprodukte statt, wobei die niedrigsiedenden wasserlöslichen Produkte verlorengehen. Ebenso gehen niedrigsiedende sauerstoffhaltige Neutralprodukte, wie Alkohole und Aldehyde, bei der erneuten Oxydation des Rückparaffins. mehr oder weniger verloren. -Durch die vorliegende Erfindung werden nun gerade die bisher als wertlos betrachteten niedriger siedenden Anteile in vorteilhafter Weise einer Verwertung zugeführt. Die genannten Stoffe finden sich zum Teil in der Oxydationsmischung, zum Teil in den in Abstreifern oder Kühlen gesammelten öligen und wäßrigen Flüssigkeiten. Zufolge der relativ größeren Flüchtigkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte (Siedepunkte von 60 bis 2000 oder vorzugsweise So bis 160?) sind im allgemeinen die in den-ersten Kühlern bzw. Abstreifern gesammelten wäßrigen und öligen Kondensate besonders reich an diesen Schleppmitteln. Die Gewinnung der Schleppmittel bildet an sich keine Schwierigkeiten; es genügt, die Hauptreaktionsmischung zu fraktionieren, und zwar gegebenenfalls bei vermindertem-Druck oder auch in Gegenwart von Wasser. Dabei werden die bei normalem Druck zwischen 6o und 200°. übergehenden Fraktionen abgetrennt und können erfindungsgemäß direkt als Schleppmittel benutzt werden. An StelIe dieses Gesamtdestillates kann man auch Teilfraktionen hiervon verwenden. Im allgemeinen hat sich eine Fraktion als günstig erwiesen, welche zwischen So und I600 übergeht. Je nach Wunsch können von dieser Fraktion wiederum Teilfraktionen herausgenommen und als azeotrope Schleppmittel verwendet werden.
  • In ähnlicher Weise kann man auch die in nachgeschalteten Kühlen u. dgl. aufgefangenen ölartigen Stoffe verarbeiten. Auch die in den Kühlern gesammelten wäßrigen Kondensate, welche wertvolle Schleppmittelfraktionen in homogener Lösung enthalten, können in einfacher Weise derart aufgearbeitet werden, daß man diese wäßrigen Flüssigkeiten destilliert, und zwar so lange, als noch in dem Kondensat ölige Abscheidung erfolgt Das im I(ondensat sich jeweils ansammelnde wäßrige Destillat wird vorteilhaft stetig in den Rücklauf gegeben. Nach Beendigung des Überganges von ölartigen Stoffen wird das - Öl abgehoben und gegebenenfalls durch wasserentziehende Stoffe oder auch vermittels azeotroper Destillation- entwässert. An Stelle 8der neben der genannten Aufarbeitung durch Destillation kann man die genannten Oxydationsprodukte auch durch Behandlung mit Extraktionsmittel auf Schleppmittel aufarbeiten. Als solche Extraktionsmittel kommen z. B.. in Betracht: Wasser, wäßrige Salzlösungen, z. B. Chlorcalciumlösung, Alkohole bzw. Gemische der genannten Stoffe.
  • Die Produkte sind im allgemeinen direkt verwendbar. Für bestimmte Zwecke kann es jedoch erwünscht sein, noch eine reinigende Nachbehandlung mit geringen Mengen starker Säuren, Laugen oder kondensierend wirkender Stoffe zu unterwerfen. Die -erfindungsgemäß verwendbaren Produkte stellen wertvolle azeotropische Schleppmittel für Wasser dar. Sie besitzen ein relativ zu ihrer Siedelage sehr gutes Schleppvermögen für Wasser, wie sich aus der nachfolgenden Tabelle ergibt: Siedegrenze Siedetemperatur -GevicI,t-Prozent So bis 95 75 bis 82 I0 95 - 106 82 - 85 28,4 I06 - I26 85 - 90 23,8 I26 - 178 S9 - 92 28,6 138 - I56 91 - 95 46 I56 - I60 96 50 In dieser Tabelle sind in der ersten Spalte die Siedegrenzen (wasserfrei siedend) der verwendeten Fraktionen angegeben; die zweite Spalte enthält die j.e,oeiligen Siedetemperätüren des azeotropen Gemisches mit Wasser; die dritte Spalte gibt an, wieviel Gewichtsprozent Wasser jeweils azeotrop geschleppt worden sind.
  • Es zeigt sich ferner, daß beim EConzentrieren wäßriger Lösungen von z. B. Carbonsauren, wie etwa wäßrige Essi-gsäuren, bei Verwendung der neuen Schleppmittel eine praktisch vollständige Aufkonzentrierung möglich ist, ohne daß dabei irgendwie nennenswerte Anteile an Säuren mit iibergeffihrt werden Demzufolge lassen sich die neuartigen Schleppmittel mit Vorteil auch dazu verwenden, die in den Paraffinoxydationsrohgemischen bzw. Kondensaten enthaltenen Carbonsäuren-selbst zu konzentrieren. Es genügt z. 13., die in den Kühlern, welche den Oxydationsgefäßen nachgeschaltet sind, niedergeschlagenen wäßrigen und öligen Ge--iscbe einer azeotropischen Destillation bzw. einer stetigen azeotropen Destillation zu unterwerfen. Diese Destillation wird kontinuierlich oder diskontinuierlich so lange fort-~gesetzt, als noch Wasserabscheidungen im Kühler feststellbar sind.. Nach Beendigung dieser Destillation hinterbleiben im Kolben bzw. in der Kolonne die bei der Oxydation gebildeten Carbonsäuten in konzentrierter Form.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß die Schleppmittel wider Erwarten auch bei längerer Benutzung.als Schleppmittel keine merkliclle Neigung zur Bildung harz- oder pechartiger Stoffe zeigen. Dies ist ein Nachteil, der békanntlich die Verwendungsmöglichkeiten sehr vieler bekannter Schleppmittel stark einschränkt. Zufolge der chemischen Beständigkeit der neuen Schleppmittel eignen diese sich zur azeotropen Entwässerung von Stoffen der verschiedensten Art, d. h. also von Stoffen mit alkalischer oder Säurereaktion bzw. auch von Stoffen, welche an sich eine oxydative Wirkung besitzen. Außerdem kann-man dieneuen Schleppmittel auch verwenden zur Abtrennung von Wasser, welches erst zufolge einer chemischen Reaktion-gebildet wird, wie z. 13. bei Verestentngsprozessen. Zu diesem Zweck genügt es, das Gemisch von Säuren und Alkoholen gegebenenfalls nach Zusatz von Veresterungskatalysatoren in Gegenwart der neuen Schleppmittel so lange zu destillieren, als noch mit dem Schleppmittel Wasser iibergeht. Nach Beendigung dieses Wasserüberganges bzw. des Veresterungsprozesses selbst wird dann aus dem Veresterungsgemisch das überschüssige Schleppmittel abfraktioniert und der so isolierte Ester gegebenenfalls rektifiziert.
  • Die Tatsache, daß aus Paraffinoxydatiönsprodukten, technisch wertvolle Produkte hergestellt werden können, die erfindungsgemäß als azeotrope Schleppmittel verwendet werden können, war nicht naheliegend. Es zeigt sich nämlich, daß die bei den genannten Oxydationsprozessen anfallenden Gemische organische Perverbindungen enthalten. Diese sind so stabil, daß sie auch nach mehrmaligem Destillieren oder selbst Neutralisieren mit Laugen nicht zerstört werden. Bei der be- -iannten großen Aggressivität solcher Perverbindungen auf Metalle aller Art mußte man annehmen, daß eine technische Verwendung dieser Schleppmittel in metallischen Apparaten, Kolonnen u. dgl. nicht möglich wäre.
  • Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt, daß unter diesen Bedingungen- keinerlei Korrosionserscheinungen auftreten.
  • Bis jetzt hat man im allgemeinen Stoffe wie Benzol, Xylol, Chloroform oder Butylacetat, d. h. also definierte Stoffe; als azeotrope Schleppmittel verwendet: Je nach dem vorliegenden Destillationsproblem mußte man jedoch das jeweils günstigste azeotrope Schleppmittel auswählen, wobei entweder ein höheres Schleppvermögen oder eine größere -Selektivität erforderlich war. Diese Auswahl wurde vielfach noch dadurch erschwert, daß manche der hier in Frage kommenden Stoffe zufolge rascher Verharzung oder auch nicht zuletzt zufolge ihres höheren Gestehungspreises nicht in Betracht kommen. Die neuen Schleppmittel zeigen diese Nachteile nicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung der bei der Oxydation aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit molekularem Sauerstoff oder solche enthaltenden Gasen in Gegenwart -von Katalysatoren erhaltenen Produkte, welche zwischein 60 und 2000, vorzugsweise zwischen So und I600 sieden, als azeotropische Schleppmittel für Wasser.
DED85741D 1941-08-21 1941-08-21 Azeotropes Schleppmittel fuer Wasser Expired DE735694C (de)

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