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Regeleinrichtung für elektrische Mehrmotorenantriebe Bei elektrischen
Mehrmotorenantrieben, z, B. für Papiermaschinen, werden oft Kegelscheibengetriebe
verwendet, um den Papierzug beliebig einstellen zu können. Die eine Kegelscheibe
eines solchen Getriebes pflegt von dem zu regelnden Einzelmotor angetrieben zu werden,
während die andere Kegelscheibe an der einen Seite des andrerseits von einer Leitgeschwindigkeit
beeinflußten Differentialgetriebes sitzt, das die Gleichlaufregelung des betreffenden
Einzelmotors besorgt, indem der dritte, auf die Geschwindigkeitsdifferenzen ansprechende
Teil des Differentialgetriebes z. B.. den Feldregler des Einzelmotors verstellt.
Doppeltgespeiste Asynchronmötoren als Differentialgetriebe zur Gleichlaufregelung
sind ebenfalls bekannt. Als Differentialgetriebe hat man auch bereits vorgeschlagen,
ständer- und läuferseitig gespeiste Drehstrominduktnonsmaschinen mit einem angetriebenen
und einem frei laufenden, den Regler des Einzelmotors verstellenden Teil zu verwenden,
deren angetriebener Teil aus einem Netz mit einer Leitfrequenz und deren anderer
frei laufender Teil mit einer Frequenz gespeist wird, die der Drehzahl des. zu regelnden
Einzelmotors entspricht. Läuft das Drehfeld des angetriebenen Teils mit gleicher
Drehzahl um wie dasjenige des frei laufenden Teils, so herrscht Gleichlauf, und
die Reglerstellung bleibt unverändert. Bei solchen Differentialgetrieben ist weiterhin
vorgeschlagen worden, den stetig umlaufen den Teil des elektrischen Differentialgetriebes
in die eine der erwähnten Kegelscheiben hineinzuverlegen.
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Bei diesen vorgeschlagenen und anderen bekannten Anordnungen ist man
jedoch mit der Aufstellung der Regeleinrichtung an den Platz gebunden, da ja eine
der Kegelscheiben immer mit dem zu regelnden Einzelmotor gekuppelt sein muß. Um
nun mit der Regeleinrichtung räumlich von der Papiermaschine unabhängig zu werden,
hat man beide Teile des Differentialgetriebes von. je einem besonderen Motor angetrieben,
sowohl den der Geschwindigkeit des Einzelmotors zugeordneten Teil als auch den Teil,
der der Leitgeschwindigkeit entspricht. Dabei erhält der erstere Teil für jeden
Einzelmotor der Papiermaschine einen besonderen Antriebsmotor, während der der Leitgeschwindigkeit
zugeordnete Teil sämtlicher Differentialgetriebe auf einer durchgehenden Welle sitzen
und von einem gemeinsamen Hilfsmotor angetrieben werden kann. Dieser letztere Hilfsmotor
kann entweder ein von der Leitfrequenz gespeister Synchronmotor oder ein Gleichstrommotor
sein, der von derselben Stromquelle gespeist wird wie die Arbeitsmotoren der
Papiermaschine.
Die letztbeschriebeneLösung mit beiderseitig motorisch angetriebenen Differentialgetrieben
ist aber wegen der vielen Hilfssynchrontnotoren, die auch Frequenzwandler sein können,
verwickelt und umfangreich, obwohl die Hilfsmotoren nur verhältnismäßig klein sind.
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Um nun eine möglichst zusammengedrängte, in jeder Beziehung einfache,
kleine und leichte Regelvorrichtung zu erhalten, macht man 'zwar teilweise von bekannten
Regelungsarten obiger Art Gebrauch, schafft aber eine Regeleinrichtung, die auch
wirktechnisch den Vorzug besitzt, daß der die Leitwelle für die Zugregelungen aller
Motoren antreibende Hilfsmotor nur mit der für den Regelvorgang erforderlichen Drehzahl
läuft. Die neue Einrichtung besteht aus einem Differentialgetriebe der bekannten
Drehstrominduktionsmaschinenart mit beweglichem Ständer und Läufer, welches einerseits
von der Leitfrequenz, andererseits von der Frequenz des ihm zugeordneten Arbeitsmotors
gespeist wird. Dieses Differentialgetriebe ist gemäß der Erfindung in die eine der
durch Riementrieb verbundenen Kegelscheiben der Zugregelvorrichtung eingebaut, und
dabei wird die andere Kegelscheibe mit den entsprechenden Kegelscheiben der übrigen
Arbeitsmotoren des Antriebes zusammen von einem besonderen Hilfsmotor mit gegenüber
der Drehzahl der Arbeitsmotoren wesentlich verminderter Drehzahl angetrieben. Dadurch
wird die Regelvorrichtung so klein, daß man nicht nur die Gleichlaufregelvorrichtung,
sondern auch die Zugeinstellvorrichtung für die ganze Papiermaschine zusammenfassen
und auf der Schalttafel unterbringen kann, was für -die Bedienung und den. Betrieb
der "Papiermaschine einen bedeutenden Vorteil schafft. Die Drehzahl des Hilfsmotors
bestimmt sich bei einem mittleren Übersetzungsverhältnis des Kegelscheibengetriebes
von i : i als Differenz zwischen der der Leitfrequenz und der der mittleren Frequenz
der Arbeitsmotoren entsprechenden Drehzahl und weicht von diesem Werte entsprechend
ab, wenn das Getriebe ein von i : i verschiedenes Übersetzungsverhältnis erhält.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt,
bei welchem der Hilfsmotor c ebenso wie die einzelnen Arbeitsmotoren b der Papiermaschine
am Arbeitsnetz a liegt. Jeder Einzelmotor b
ist mit drei Schleifringen
d ausgerüstet, deren Frequenz als Istfrequenz dem angetriebenen Teil der doppeltgespeisten
Drehfeldinduktionsmaschine fzugeführt wird, während ihr frei laufender Teil mit
der Frequenz des Vergleichsnetzes n als Leitfrequenz gespeist wird. Diese Induktionsmaschine
wirkt als elektrisches Differentialgetriebe. Sie ist in die eine kegelförmige Riemenscheibe
ä der Zugregeleinrichtung eingeschlossen, die zugleich das Gehäuse der Induktionsmaschine
bildet, und wird mittels Riemen h von der Gegenscheibe i entgegen dem Ständerdrehfeld
angetrieben. Die Scheibe i sitzt auf einer Welle k, die auch die den
anderen Einzelmotoren b zugeordneten Kegelscheiben i trägt. Der sie antreibende
Hilfsmotor c läuft mit einer kleinen Drehzahl und verbraucht nur geringe Leistung.
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Ist die mechanische Umlaufgeschwindigkeit des Ständers der Maschine
f gleich der Differenz der Umlaufgeschwindigkeiten des Ständer- und Läuferdrehfel.des,
so steht der Läufer still; stimmen dagegen diese Umlaufgeschwindigkeiten nicht überein,
so dreht sich der Läufer und verstellt somit das Regelorgan des Feldreglers na,
um so den Gleichlauf der Einzelmotoren b zu erzwingen.
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Die Hilfsmaschine f ist ebenfalls verhältnismäßig. klein und hat deshalb
innerhalb der Riemenscheibe g genügend Platz. Auf diese Weise wird nicht nur der
Raum innerhalb dieser Riemenscheibe vorteilhaft ausgenutzt, sondern auch Platz für
die Aufstellung der Gleichlaufregelteile (Hilfsmotor c, Welle k, Maschine
f, Regler in) gespart.
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Durch die Erfindung sind sämtliche Möglichkeiten, den Raumbedarf der
Zug- und Regelvorrichtung 'zu verringern., ausgenutzt, und: es ist eine Einrichtung
geschaffen, die den schwierigen Betrieb einer Papiermaschine wesentlich erleichtert.