-
Mehrmotorenantrieb für Kreppapiermaschinen Bei der Herstellung von
Kreppapier entsteht die Aufgabe, die Motoren hinter dem Kreppapparat (im Laufe der
Papierbahn gesehen) mit einer 2,0 bis 50 °io geringeren Geschwindigkeit zu betreiben
als .die Motoren vor. dem Kreppapparat. Das Verhältnis der Motordrehzahl der beiden
Gruppen von Teilmotoren muß entsprechend dem gewünschten Kreppungsgrade regelbar
sein. Ferner besteht die Bedingung, daß die Teilmotoren vor und hinter dem Kreppapparat
untereinander in bestimmten einstellbaren Drehzahlverhältnissen laufen. Um letztere
Bedingung zu erfüllen, werden elektrische Gleichliaufsicherungen vorgesehen, welche
die Feldregler der Teilmotoren in bekannter Weise derart steuern, daß diese ständig
mit den vorgeschriebenen Drehzahlen laufen. Den Gleichlaufregelvorrichtungen wird
die Leitdrehzahl durch eine Leitwelle zugeführt, welche durch einen Leitmotor angetrieben
wird.
-
Um nun bei derartigen Antrieben sowohl glattes Papier als auch Kreppapier
herstellen zu können und um außerdem Kreppapier mit verschiedenem Kreppungsgrad
zu erhalten, hat man die Leitwelle mittels eines Kegelriementriebes unterteilt,
derart, daB die Leitgeschwindigkeit für die Teilmotorgruppen vor und hinter dem
Kreppungsapparat verschieden groß ist. Da man, wie bereits gesagt, die Leitgeschwindigkeit
für die Motoren hinter dem Kreppapparat im Werte r ::2 regeln muß, ergeben sich
Schwierigkeiten für die Auslegung und Unterbringung des Kegelriementriebes, welcher
naturgemäß sehr groß sein muß. Dieser Riementrieb ist außerdem bei der Herstellung
von glattem Papier überflüssig und nimmt dann erst recht nutzlos Raum weg. Bei Herstellung
von glattem Papier stellt der Riementrieb überdies eine schwere Störungsquelle dar,
da er infolge des Schlupfes nicht genau arbeitet und es gerade bei der Herstellung
von glattem Papier auf eine Regelgenauigkeit von einigen pro Mille ankommt. Ein
weiterer Nachteil der Verwendung eines Kegelriementriebes besteht darin, daß sich
diese Anordnung naturgemäß nicht für solche Antriebe verwenden läßt, bei welchen
elektrische Gleichlaufregelvorrichtungen verwendet werden. Bei diesen Antrieben
wird bekanntlich ein Leitnetz mit einer Leitfrequenz durch einen Generator gespeist,
und elektrische Differentialgetriebe werden durch die Leitfrequenz beeinflußt. Diese
sehr- vorteilhaften Anordnungen können daher gerade für die Herstellung von Krepp-
papier mittels. der vorstehend angegebenen Schaltung nicht verwendet
werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Antriebsanordnung, durch welche
in einfacher Weise sowohl die Herstellung glatten Papiers als auch von Kreppapier
auf einer Papiermaschine ermöglicht wird. Zu diesem Zwecke sind zwei Leitmotoren
vorgesehen, welche jeder eine besondere Leitwelle bzw. einen besonderen Leitgenerator
antreiben. Die beiden Leitwellen bzw. die beiden Leitnetze können bei Herstellung
von glattem Papier ohne weiteres miteinander gekuppelt werden, so daß bei Herstellung
dieses Papiers eine vollkommene Übereinstimmung zwischen der Leitdrehzahl vor und
hinter dem Kreppapparat erzielt wird. Dabei ist es praktisch nebensächlich, daß
die beiden Leitdrehzahlen bei der Herstellung von Kreppapier immerhin relative Abweichungen
aufweisen können; denn bei Kreppapier weicht die Papiergeschwindigkeit vor und hinter
.dem Kreppungsapparat in so hohem Grade voneinander ab, daß selbst Ungenauigkeiten
von wenigen Prozenten zwischen den Leitdrehzahlen keine Rolle spielen. Wesentlich
für die Erfindung ist somit auch die Erkenntnis, daß man bei Herstellung von glattem
Papier die Leitdrehzahl für sämtliche Teilantriebe absolut Bleichhalten muß, um
einen einwandfreien Betrieb zu erzielen, daß aber die relative Gleichmäßigkeit der
Leitdrehzahlen bei der Herstellung von Kreppapier in der Praxis nicht unbedingt
erforderlich ist. Man kann trotzdem den Gleichlauf zwischen den beiden Leitmotoren,
sofern dies in Einzelfällen erforderlich sein sollte, durch eine Gleichlaufregelvorrichtung
aufrechterhalten, welche z. B. auf ein die Drehzahl eines der beiden Leitmotoren
beeinflussendes Regelorgan wirkt.
-
Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, die Leitwelle durch Kupplungen
und Schalter zu unterteilen und die Einzelteile besonders zu betreiben. Diese Anordnung
hat aber nicht die Aufgebe, bei Kreppapiermaschinen den Kreppungsgrad einzustellen,
sondern hierdurch sollen während des Betriebes durch selbständige Regelung einer
Anzahl von Teilmotoren Unstimmigkeiten in .der Päpierherstellung, z. B. ein Bauch
in der Papierbahn, behoben werden.
-
In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
In Abb. r ist z ein vom Drehstromnetz 2' gespeister Drehstrommotor, welcher die
Leonarddynamo 3 und die als Nebenschlußgenerator ausgebildete Erregermaschine 4
antreibt. Die Leonarddynamo speist das Netz 5, während die Erregermaschine auf das
Erregernetz 6 arbeitet. An das Netz 5 sind die Teilmotoren 10 bis 14 angeschlossen,
deren Felder 15 bis 19 vom Erregernetz 6 gespeist werden. Ebenso wird das
durch den Feldregler 8 beeinflußte Feld 7 der Leonarddynamo vom gleichen Erregernetz
gespeist. 2o und 2r sind die an das Netz 5 angeschlossenen Leitmotoren, deren Felder
22 bzw. 23 ebenfalls vom Erregernetz 6 gespeist sind und welche die Leitwellen 23
und 24 antreiben. 9 ist eine Kupplung, welche bei der Herstellung von glattem Papier
beide Leitwellen starr miteinander verbindet. In diesem Falle braucht man unter
Umständen nur einen der Motoren 2o oder 21 in Betrieb zu nehmen. Die Leitwellen
23 und 24 beeinflussen über Kegelräder 25 bzw. 26 Differentialgetriebe 27 bzw. 28,
welche andererseits in bekannter Weise über Kegelrsementriebe 29 bzw.
30 von den Teilmotoren beeinflußt werden. Die von den Differentialgetrieben
gesteuerten Nebenschlußregler sind mit 3o bzw. 31 bezeichnet. In der Zeichnung sind
der Einfachheit halber die Differentialregeleinrichtungen für lediglich zwei der
Motoren dargestellt. Die übrigen Motoren sind naturgemäß mit denselben Gleichlaufregelvorrichtungen
versehen.
-
In der Abb. 2 ist ein Papiermaschinenantrieb dargestellt, dessen Gleichlauf
durch elektrische Gleichlaufregelvorrichtungen erzielt wird. Die aus der Abb. r
bekannten Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Im vorliegenden Falle
treiben nun die Leitmotoren 2o und 2,1 je einen Drehstromgenerator 31 bzw. 32 an,
von denen jeder ein besonderes Leitnetz 33 bzw. 34 speist. Die beiden Leitnetze
können bei der Herstellung von glattem Papier durch einen Schalter 35 miteinander
gekuppelt werden. In diesem Falle genügt unter Umständen die Verwendung nur eines
Leitaggregates 2o, 31
bzw. 21, 32. Die Leitnetze beeinflussen die Statoren
von elektrischen Differentialgetrieben 36 bzw. 37, deren Rotoren von den Teilmotoren
über Kegeltriebe 29, 3o beesnflußt werden. Auch in diesem Falle sind der Einfachheit
halber die Gleichlaufregelvorrichtungen für nur zwei der gezeichneten Motoren dargestellt.
-
Um an Typengröße der Motoren zu sparen, kann man bei größeren Abweichungen
zwischen den Drehzahlen der beiden Gruppen vor und hinter dem Kreppapparat . gemäß
der weiteren Erfindung Spannungsregelung anstatt Feldregelung wählen; d. h. man
kann auch das Steuerspannungsnetz teilen und den beiden Leitmotoren und den zugehörigen
Motorgruppen j e nach dem gewünschten Kreppungsgrade verschiedene Spannungen zuführen.
In den Abb. 3 und 4 sind z. B. zwei Ausführungsmöglichkeiten für die Spannungsregelung
zum Zwecke der Veränderung des Kreppungsgrades dargestellt.
Bei
der Anordnung gemäß Abb. 3 sind 'zwei Steuergeneratoren 38 und 39 vorgesehen, welche
von den Motoren 4o und 41 angetrieben sind und auf zwei Steuerspannungsnetze 42
.und 43. arbeiten. An den beiden Netzen sind die beiden Leitmotoren sowie die zugehörigen
Teilmotoren angeschlossen. Der Motor 40 treibt außerdem eine Erregermaschine 4.4
an, welche .das Netz 45 speist, an welches die Erregerwicklungen 4a und 43 der Steuergeneratoren
38 und 39 sowie sämtlicher Teilmotoren und Leitmotoren angeschlossen sind.. Solange
glattes Papier auf der Papiermaschine hergestellt wird, sind die beiden Steuerspannungsnetze
42 und 43 durch den Kupplungsschalter 48 miteinander verbunden, und=- die beiden
Generatoren 38
und 39 arbeiten parallel. Ebenso sind in diesem Falle die beiden
Leitfrequenznetze 33 und 34 durch .den Kupplungsschalter 35 verbunden, so daß auch
die beiden Leitgeneratoren 2o und 21 parallel arbeiten, sofern nicht überhaupt nur
einer von beiden genügt, um die gekuppelten Leitfrequenznetze zu speisen. Der Kreppungsgrad
wird bei dieser Anordnung durch den Feldregler 46 des Steuergenerators 38 bzw. den
Feldregler 47 des Steuergenerators 39 oder durch beide gleichzeitig eingestellt.
Die Feldregler der Leitmotoren haben nur die Aufgabe der feinstufigeren Einstellung
des Kreppungsgrades bzw. die Aufgabe, unter Vermittlung der Differentialvorrichtungen
die Feldregler der Teilmotoren in den günstigsten Arbeitsbereich zu bringen.
-
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit ist in Abb.4 dargestellt. Bei
dieser Anordnung sind die beiden von den Generatoren 52 und 53 gespeisten Steuerspannungsnetze
57 und 58 für die Herstellung glatten Papiers durch den Kupplungsschalter 59 unmittelbar
gekuppelt, und der Steuergenerator 52 speist allein beide Steuerspannungsnetze mit
den zugehörigen Leitmotoren und Teilantriebsmotoren. Sobald Kreppapier hergestellt
werden soll, wird durch Umlegen des Schalters 59 der Steuergenerator 53 in Reihe
mit dem Generator 52 geschaltet (vgl. die Zeichnung). Bei dieser Anordnung wird
das Verhältnis der Spannungen in den beiden Steuerspannungsnetzen 57 und 58 zueinander
durch den Feldregler 6o des Steuergenerators 55 eingestellt.
-
Man kann die Kupplung 9 bzw. die Schalter 35 mit den Feldern der Leitmotoren
verriegeln, um eine einseitige Belastüngdieser Motoren zu verhindern. Die Verriegelung
kann vorteilhafterweise so ausgebildet sein, daß der Kupplungsschalter oder die
Kupplung nur dann geschlossen werden können, wenn gleiche oder annähernd gleiche
Leitdrehzahl eingestellt oder wenn einer der Motoren abgeschaltet ist. Es ist weiterhin
möglich, die Anordnung so zu treffen, daß einer der Motoren zwangsläufig abgeschaltet
wird, sobald bei ungleich eingestellter Leitdrehzahl die Kupplung oder der Kupplungsschalter
geschlossen werden. i. Mehrmotorenantrieb für Kreppapiermaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede- der beiden Teilmotorgruppen vor und hinter dem Kreppapparat ein besonderer
Leitmotor für die Gleichlaufregelung vorgesehen ist.
-
2. Mehrmotorenantrieb nach Anspruch i bei Verwendung von mechanischen
Differentialgetrieben, dadurch gekennzeichnet, daß die von den beiden Leitmotoren
zur Herstellung von Kreppapier gesondert angetriebenen Leitwellen bei der Herstellung
glatten Papiers miteinander gekuppelt sind.
-
3. Mehrmotorenantrieb nach Anspruch i bei Verwendung von elektrischen
Differentialgetrieben, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Leitmotoren zwei Leitfreqüenzgeneratoren
antreiben, die bei der Herstellung von Kreppapier zwei getrennte Leitfrequenznetze
speisen und die bei der Herstellung von glattem Papier miteinander gekuppelt sind.
-
4. Mehrmotorenantrieb nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehzahlverhältnis der beiden Leitmotoren und damit der Kreppungs:grad durch
Änderung der Erregung oder Ankerspannung eines oder beider Leitmotoren engestellt
wird.
-
5. Mehrmotorenantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Drehzahlverhältnis beider Leitmotoren durch eine an sich bekannte elektrische
oder mechanische Gleichlaufsicherung aufrechterhalten wird.
-
6. Mehrmotorenantrieb nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilmotoren vor und hinter dem Kreppapparat an von besonderen Steuergeneratoren
gespeiste Steuerspannungsnetze angeschlossen sind, die bei der Herstellung glatten
Papiers miteinander gekuppelt sind.
-
7. Mehrmotorenantrieb nach Anspruch i bis 3, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl bei Herstellung von glattem Papier als auch bei Herstellung von Kreppapier
ein gemeinsamer H.auptsteuergenerator beide Steuerspannungsnetze speist und bei
Herstellung von Kreppapier mit dem Hauptsteuergene-