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Elektrisches Heizsystem Es sind elektrische Heizöfen verschiedenster
Art bekannt, deren Wirksamkeit im wesentlichen darauf beruht, daß Heizdrähte durch
Anwendung des elektrischen Stromes zum Glühen gebracht werden.
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Von elektrischem Strom zum Glühen gebrachte Drähte bilden aber in
keiner Weise eine ideale Lösung des Heizproblems durch Elektrizität. Durch die Anwendung
der dünnen Heizdrähte muß eine hohe Amperedichte aufrechterhalten werden, damit
die Energie genügend groß wird, um in dem gegebenen Ofen die gewünschte Wärmemenge
zu erzeugen. Da die Heizdrähte nur sehr kleine Wärmeabgabeflächen haben, muß der
Draht zu diesem Zweck meist bis zur Rot-oder sogar bis zur Weißglut erhitzt werden.
Da der Glühdraht direkt mit der Luft in Berührurg kommt, verdunstet ein großer Teil
der Luftfeuchtigkeit, und die in der Luft enthaltenen Staubteilchen verbrennen,
wodurch eine unangenehm wirkende Geruchsveränderung vor sich geht. Außerdem wird
aber auch der 'Glühdraht durch. die Einwirkung von Wasserdampf und-Sauerstoff auf
seine Oberfläche mit der Zeit angegriffen und brüchig. So ist es zu erklären, da,ß
die Lebensdauer von' derartigen elektrischen Heizsystemen, wie z. B. die elektrischen
Heizsonnen, nur sehr kurz ist. Ihre durchgehende Verwendung mehrere Tage und Nächte
hintereinander, wie dies für eine wirkliche Heizung erforderlich ist, schließt darum
schon von selbst aus, denn die Benutzungsdauer der Drahtheizungen beschränkt sich
auf höchstens einige hundert Stunden.
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Ein auf -der Anwendung von Elektrizität beruhendes Heizsystem, das
eine Lebensdauer von mehreren jahren und einen praktischen wirtschaftlichen Wert
hat, war bis heute nicht bekannt, und es ist das Ziel der Erfindung, ein solches
zu schaffen.
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Der grundlegende und neue Gedanke besteht darin, daß an Stelle von
Heizdrähten mit kleiner Heizoberfläche große Heizflächen in Form von Heizplatten
angewendet werden. Um solche Heizflächen zu gewinnen, ohne dabei- einen zu hohen
Verbrauch an Heiz-
Strom zli haben, muß für die Herstellung der
Platten, Zylinder oder andersgeformter Heizelektroden ein gänzlich neues Prinzip
angewandt werden. Dieses liegt darin, daß man leitende Stoffe, wie Graphit, Kohle,
Koks, Ruß, gegebenenfalls unter Zusatz. von Widerstand erhöhenden 'Mitteln in feinster
kolloidaler oder nahe kolloidaler Form in die Poren der Oberfläche von porösen,
mineralischen Massen in möglichst dünner Schicht niederschlägt, so daß beim Durchgang
des elektrischen Stromes nur solche niedrige Temperaturen von 5o bis 3oo° C, aber
auf großen Flächen verteilt, erreicht werden, bei denen 'die Kohlenstoffe vom Sauerstoff
der Luft nicht angegriffen werden. Die Anwendung in einem Heizofen erfolgt dann
so, daß eine Strömung und Umwälzung der Luft und sogar eine Speicherung der Wärme
wie bei einem Kachelofen veranlaßt und ermöglicht wird.
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Die Heizplatten, -stäbe oder -zvlinder nach der Erfindung bestehen
aus keramischen, feuerfesten Stoffen, wie z. B. Porzellan, Ton, Glas, Onarz, auch
Mischungen von Ton und Magnesia oder Ton und Kieselsäure oder schließlich auch aus
Zementbeton, wie Filtermasse. Diese Grundkörper sind entweder durch und durch porös,
also sogenannte mineralische Filterplatten oder Diaphragmen, oder es wird nur ihre
Oberfläche porös gemacht. Diese Platten. Stäbe usw. werden nach der Erfindung mit
kolloidalem oder nahe kolloidalem Graphit, Koks, Kohle oder auch Ruß in wäßriger
oder alkoholischer Lösung getränkt, so daß in die Poren eine solche =Menge des leitenden
Stoffes ei:igesaugt wird, die bei gegebener Spannung und gewünschter Stromstärke
erlaubt, Oberflächentemperaturen zwischen 50 und 300° C zu erzeugen. -Nach
der Tränkung wird das Dispersionsmittel durch Abtrocknen völlig entfernt, und es
wird eine hauchdünne Leitschicht von kolloidalem Graphit oder Kohlenstoff in den
Poren der Unterlage erhalten, die gut in den Poren haftet und von nahezu unbegrenzter
Lebensdauer ist, da sie sich bei den auftretenden niedrigen Temperaturen der Luft
gegenüber als äußerst b,-ständig erweist.
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Bei gut leitenden Kohlenstoffen, z. B. Graphit, kann zur Erhöhung
des Widerstandes, beispielsweise bei Verkürzung der Elektroden oder Erhöhung der
Stärke der Leitschicht, der Gral>llitdispersion kolloidaler Ton, Silicagelhvdrat,Eisenoxvdulgel,
Aluminiumoxydgel oder schließlich auch Wasserglas in Dispersionsform in solcher
Menge zugesetzt werden, bis die gewünschte Leitfähigkeit erhalten wird.
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Die so mit mehr oder weniger dünner Leitschicht hergestellten Elektroden
können «-eiter noch gegen Luft und Feuchtigkeit mit einem dünnen Überzug versehen
«-erden. Dieser besteht entweder aus Wasserglas allein öder aus Wasserglas mit Zusätzen
von kolloidalem Ton oder Calciumcarbonat und wird so hergestellt, daß man nach dem
Überstreichen erst langsam an der Luft trocknen läßt und danach bei erhöhter Temperatur
zu einer emailleartigen Schicht härtet. Es kann bei so hergestellten Elektroden
die Leitschicht erheblich dicker sein, da beim Überstreichen mit der Überzugsschicht
diese zwischen die rjcch nicht fest miteinander verbundenen Graphit- oder Kohleteilchen
dringt und somit den Widerstand erhöht. Sollen Heizteinperaturen nicht über r5o
bis 20o° C angewendet «erden, so können als Schutzüberzüge auch Phenolkondensationslacke
mit oder ohne Härtemittel dienen.
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Eine weitere Möglichkeit der Elektrodenherstellung besteht darin,
daß die Platten, Stäbe usw. aus poröser Filtermasse mit Zuckerlösung geeigneter
Konzentration getränkt und dann in Heizöfen langsam, bis zur Verkohlungstemperatur
erhitzt werden. Sollen die Platten eine größere Heizstärke auf-«-eisen, so wird
die Tränkung und Verkohlung mehrere Male nacheinander vorgenommen, wodurch eine
festere Kohlenoberfläche erhalten wird. Auch hier kann der Widerstand geregelt werden,
indem man eine geeignete Menge Ton in der Zucker- oder Melasselösung dispergiert,
der sich beim Verkohlungsprozeß mit niederschlägt und dadurch gleichzeitig noch
die Kohleschicht festigt. An Stelle \ an Ton kann auch ein anderes mineralisches
Salz, das gleichzeitig ein schwacher Leiter ist, z. B. kolloidal oder nahe kolloidal
v errnahlenes magnetisches Ei senoxyd (Fe304), zugeschlemmt und mit der Zuckerlösung
bei möglichst niedriger Temperatur verkohlt werden.
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Platten, Zylinder oder Stabelektroden ans durch und durch porösen
Filtermassen werden je nach der gewünschten Strommenge wie auch der Endheiztemperatur
mehr oder weniger @-ollkonimen mit dem Leitwerkstoff durchtränkt. plan kann aber
auch Platten oder Rohre anwenden, die aus nichtporösem Werkstoff bestehen, deren
Oberflächen aber mit einer porösen Masse überzogen sind, nachdem sie durch :fitzen
oder Sandgebläse porös und rauh gemacht wurden. Der Vorzug der letzteren Ausfiihrung
besteht darin, daß in diesem Falle beide Plattenseiten elektrisch zueinander in
Serie geschaltet «-erden können.
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Die Herstellung solcher Platten entspricht derjenigen durchimprägnierter
Platten oder Rohre. Besonders einfach und billig können diese Heizplatten aus matten
Glas- oder Porzellanplatten
hergestellt werden, die mit porösem
Zement in i bis 5 mm Stärke überzogen werden. In diesem Falle wird die Kohle- oder
Graphitdispersion unter Zusatz von 5 bis io°[ö eines Bindemittels, z. B. Me= lasselösung,
mittels Spritzpistole bis zur Erreichung der gewünschten Durchtränkung und der gewünschten
Leitschichtstärke auf die Unterlage aufgespritzt, wo sie sich in die Poren einsaugt.
Nach dem Austrocknen wird die Kohleschicht so lange auf höhere Temperaturen erhitzt,
bis die Melasse verkohlt und damit das Kohle-, Koks- oder Graphitpulver fest an
die poröse Fläche fixiert ist.
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Legt man Wert auf dünne Leitflächen mit erhöhtem Widerstand, so gibt
man dem Bindemittel Wasserglas oder kolloidalen Ton oder beide bis zur Erzielung
der gewünschten Leitfähigkeit zu. Nach dem Eintrocknen an der Luft werden diese
Schichten auf porösem Zement oder Porzellan oder bis nahe an die Sinterungstemperatur
hart eingebrannt. Man gewinnt dadurch äußerst feste, gleichmäßige Heizwirkung aufweisende
Leitschichten.
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In gleicher Weise wie Platten mit dünnen und dünnsten Leitschichten
aus Graphit, Koks, Kohle, Ruß in kolloidalem oder nahe kolloidalem Zustand (o,oo8
bis o,oo5 mm Feinheit) können auch zylinderförmige Heizflächen hergestellt werden.
Lange, dünne Rohre mit porösen Oberflächen, die man gegebenenfalls unter Zumischen
geeigneter Mengen von kolloidalem Ton herstellt und einbrennt, können direkt als
Stabelektroden verwendet werden, wenn man die äußere und innere Oberfläche als hin-
und zurückführende, hohen Widerstand aufweisende Leitschicht von großer Fläche,
aber sehr geringer Stärke gemäß der Erfindung ausführt. Das untere Ende einer solchen
Stabelektrode wird als Verbindung zwischen der äußeren und der inneren Leitfläche
gleichfalls leitend gemacht. Nur das obere Ende bleibt auf i bis a cm frei, und
diese Stelle wird durch Aufspritzen metallisiert, und von da aus werden feste Leitungen
zu den Kontaktstöpseln geführt. Auch bei dieser Ausführung kann mit Wasserglas oder
seiner Mischung mit kohlensaurem Kalk oder Ton eine Schutzschicht für die dünne
Kohlenschicht gewonnen werden.
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Dieses System kann noch vereinfacht werden, indem man auf ein festes
Rohr in Serienschaltung abwechselnd poröse Rohrstücke und Metallscheiben aufreiht
und diese dann mit Hilfe des inneren Stromzuführungsstabes an den Enden fest anzieht.
Die Oberflächen der porösen Rohrstücke werden erst nach dieser Befestigung mit Graphit
o. dgl. imprägniert, getrocknet und bei Anwesenheit von Ton durch Einbrennen mehr
oder weniger fest gemacht. Solche Stabelektroden lassen sich hochwertig für Warmwasserheizung
verwenden, wenn man sie mit einem Porzellan- und Metallpanzer weiterumhüllt.
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Um eine elektrische Luftheizung mit solchen Heizplatten zu erzielen,
werden diese in einem geeigneten Gehäuse so zusammengelegt, daß zwischen je zwei
Platten ein Zwischenraum von i bis 5 cm (für normale Zwecke etwa 3 cm) für die Luftströmung
verbleibt. Die einzelnen Platten werden durch Distanzecken aus Porzellan, auch Zement,
Glas o. dgl. in gleichem Abstand voneinander gehalten. Diese Distanzecken haben
Schlitze solcher Breite und Tiefe, daß die metallischen Kontakte der Heizplatten
hineinragen und festgeklemmt «-erden können. Durch besondere Verbindungskontakte
in den Schlitzen werden die einzelnen Platten in Serienschaltung, gegebenenfalls
auch gruppenweise, je nach der angewendeten Stromspannung miteinander verbunden.
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Für diese Plattenheizung kann sowohl Wechsel- als auch Gleichstrom
als Energieduelle angewendet werden, so daß solche elektrische Heizung als Allstromheizung
bezeichnet werden kann.
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Um dem Heizofen mit den beschriebenen Heizplatten gleichzeitig Eigenschaften
eines Kachelofens zu geben, kann der freie Raum zwischen den einzelnen Platten mit
Füllkörpern gefüllt werden. Diese Füllkörper müssen jedoch genügend groß sein, um
die Luftströmung nicht zu stören. Beim Erhitzen der Luft werden diese Heizfüllkörper
miterhitzt und dienen einmal als Wärmespeicher und außerdem als Vermittler der Wärmeübergabe
an die durchströmende Luft.
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Durch Beschreibung der Zeichnungen werden die praktischen Ausführungsformen
des neuen Heizsystems näher erläutert.
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Fig. i bis ; zeigen einen, elektrischen Heizofen mit Platten sowie
die Ausführung der Platten für diese Zwecke mit Isolierecken (letztere sind in vergrößertem
Maßstab gezeichnet).
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Fig. ä gibt eine schematische Anordnung eines Heizkörpers mit -zylindrischen
Heizteilen, und Fig. 9 und io beschreiben eine rohrförinige Stahelektrode in zwei
Ausführungsformen.
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Auf Fig. i ist das aus Winkeleisen hergestellte Geriist mit einem
geschlossenen Unterraum 2 und darin eingebauten Luftzuführungen 3. Der Heizofen
ist auf Rädern q. aufgebaut und dadurch beliebig beweglich. Nach oben wird der Heizofen
durch ein durchlochtes Blech 5 mit möglichst großen
Löchern
zum Durchströmen des entstehenden warmen Luftstromes abgeschlossen.
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Die einzelnen Heizplatten bestehen, wie bereits beschrieben, aus porösem
Ton, porösem Glas, porösem Ziegelstein, porösen Filtermassen, Kieselstein oder auch
porösem Beton (Schaumbeton) usw. Sie liegen mit ihren Ecken auf Porzellanisolatoren
6 bzw. den an letzteren angebrachten Schlitzen 7. Diese Schlitze haben in den Ecken
metallische Kontakte B. Da die Enden der Heizplatten mit einer genügend dicken Schicht
metallisiert sind, wird durch Eindrücken mit metallischen Kontakten in die Schlitze
7 eine feste, elektrische Verbindung erzielt. Die oberen Enden der Heizplatten liegen
in gleicher Weise in den Schlitzeng der Porzellanisolatoren 611 mit Zwischenlage
eines metallischen Kontaktes io. Durch Schraubenbolzen 17 und Muttern 18 wird der
elektrische Kontakt hergestellt.
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Beim Anschließen an ein Netz höherer Spannung, z. B. 220 Volt, werden
die einzelnen Platten in Serie zueinander geschaltet. Bei niedriger Spannung werden
drei bis fünf Platten in Serie und einige solcher Serien parallel zu einem Heizaggregat
elektrisch zusammengeschlossen und mit einem Steckkontakt i i verbunden.
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In Fig. i, 2 und 3 sind alle Heizplatten durch die Verbindungen 12,
13, 1q., 15 usw. in Serie geschaltet, so dali der Strom, der beim Kontakt i i eingeführt
wird, über die Verbindung 12 zur ersten Plattenoberfläche gelangt, über die Verbindung
13 zur nächsten usf. bis zur letzten Platte, von wo er durch Leitung 16 zum Stöpsel
i i zurückgeführt wird.
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Beim Durchgang des elektrischen Stromes werden die mit Graphit o.
dgl. imprägnierten Oberflächen der porösen Platten heiß und erwärmen dadurch die
umgebende Luft, die durch drei huftzuführungsregulatoren 3 mehr oder weniger schnell
über die Heizflächen geleitet werden kann und dadurch mehr oder weniger gewärmt
durch das gelochte Blech 5 ausströmt.
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Fig. 2 und 3 zeigen einen horizontalen und einen vertikalen OOuerschnitt
zur näheren Erläuterung der beschriebenen Ausführung. Wie schon angedeutet, können
die Zwischenräume zwischen den Heizplatten mit geeigneten Füllkörpern 42 von i bis
2 cm Durchschnittsgröße angefüllt werden, um einmal Wärme zu speichern und außerdem
eine verbesserte Wärmeübergabe an die Luft zu erzielen.
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Fig. ¢, 5, 6 und 7 zeigen in vergrößerter Form Einzelheiten über die
Ausführung der oberen und unteren Porzellanisolatoren mit Schlitzen sowie auch den
metallischen Kontakt io, der seinerseits mit Hilfe von Schraubenbolzen 17 und Mutter
18 mit den Heizplatten oben wie unten - verbunden wird. Ferner sind in diesen Zeichnungen
die S tromi-erbindungen von einer Heizplatte zur anderen ersichtlich.
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Fig.8 bringt eine schematischeSkizzierung für den Fall, da,ß die Heizplatten
ig zylindrische Form haben und die Oberflächen erfindungsgemäß leitfähig gemacht
sind, indem die porösen Flächen mehr oder weniger mit kolloidalem oder nahe kolloidalem
Graphit oder Kohlenstoff imprägniert wurden. Auch bei dieser Ausführung werden die
oberen und unteren Enden der Zylinder metallisiert und über ringförmige, metallische
Kontakte, die, vom Gerüst isoliert, in Porzellan liegen, in Serie oder gruppenweise
in Serie elektrisch verbunden.
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Die zylindrische Form der Heizplatten mit mehr oder weniger leitend
gemachter Oberfläche bietet den Vorteil, daß der elektrische Heizkörper schmaler
gebaut werden kann und die Zylinder wie schornsteinartige Gebilde eine bessere Luftumwälzung
ermöglichen, auch wenn sie innen und außen mit Speichermasse angefüllt sind.
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Fig. g veranschaulicht eine Heizfläche in Sta.bform. Die Grundlage
einer solchen Heizelektrode ist ein undurchlässiges Quarz-, Porzellan- oder Steatitrohr
-2o, dessen Oberfläche mit einer porösen, hitzefesten Substanz, z. B. porösem Ton,
Zement, Schamotte, überzogen, porös eingebrannt und danach sowohl innen wie außen
mit einer Mischung von kolloidalem Graphit und Ton oder Kieselgel in solchem Verhältnis
imprägniert ist, daß nach dem Einbrennen ein Gesamtwiderstand der äußeren wie inneren
Fläche von gewünschter Ohmzahl erreicht wird. Die Endflächen werden metallisiert
und durch Metallringe 21 (innen) und 22 (außen) die Verbindung mit dem Steckkontakt
hergestellt.
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Beim Einschalten des elektrischen Stromes kann die Kohleoberfläche
je nach angewandter Spannung auf i$o bis etwa 3oo° C erhitzt w; rden. Diese Wärme
kann unmittelbar an die Luft übergeben werden. Es ist auch möglich, die so gewonnene
Heizfläche in eine Porzellanhülse mit Metallpanzer zu stecken (vgl. Fig. io) und
dadurch zur unmittelraren Warmwasserheizung anzuwenden.
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Fig. io zeigt eine ähnliche Elektrode %\-ie Fig. g, jedoch nur für
unmittelbare Warmwasserheizung mit Porzellanhülle und 'Metallpanzer darüber.
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z3 ist ein Quarzrohr mit einem 2q. i:m Innern, der an beiden Enden
mit Gewinden versehen ist. so daß Metallscheiben an den O_uarzrohrende?i durch Muttern
angezogen werden können. Auf dieses Ouarzrohr23 wird ein enau passendes Rohr-113
stück
aus porösem Ton, Porzellan, Schamotte oder Steatit 25 mit etwa 3 bis 7 mm Wandstärke
aufgeschoben, danach eine Metallscheibe 26, dann wieder ein poröses Rohrstück 27,
eine Metallscheibe 28, ein Rohrstück 2o usw. (Fig. io), bis das ganze Ouarzrohr
bedeckt ist. Zuletzt wird eine IOsolationsscheibe 3o auf das Ende des Quarzrohres
aufgesetzt und durch Muttern und Scheiben unter Zuhilfenahme des Stiftes 24 fest
angezogen, so daß ein inniger Kontakt zwischen den einzelnen Metallscheiben und
porösen Rohrstücken entsteht. Nach dieser Zusammenfassung werden die Oberflächen
der porösen Rohrstücke mit Dispersionen von Graphit oder Koks unter Zusatz von Ton
oder kollo:id'alem magnetischem Eisenoxyd (Feg04), Steatit oder Schamotte imprägniert.
Das Verhältnis von Graphit oder Koks zu Ton oder Steatit in Dispersion muß so sein,
daß nach dem Einbrennen bis zum Sinterungszustand der gewünschte Ohmsche Widerstand
der Oberfläche erreicht wird, um mit der gegebenen Stromspannung und Amperezahl
die gewünschte Heiztemperatur zu erzeugen (2oo bis 300° C). Die Stärke der Leitschicht
wie Größe und Durchmesser des Zylinders bestimmen bei gegebener Spannung die gewünschte
Amperezahl und damit die Heizwirkung.
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Die so hergestellte Elektrode wird in ein Porzellanrohr 31 eingeschoben,
das einseitig geschlossen und von einem Metallrohr 32 mit Metallflansch 33 umgeben
ist. Zum Abschluß dieser Heizelektrode für Warmwasserheizung wird auf Flansch 33
eine Bakelitplatte 34 mit Buchsen 35 an Stelle 36 durch . Stecker 39 und 40 mit
deren Gewinde angezogen, wodurch gleichzeitig die Steckerschutzhülle 37 und der
darinliegende Isolator 38 festgehalten. werden. Beim Anziehen wird Kontakt einmal
mit dem Silberstahlstift 24. und ein andermal mit dem an der Oberfläche liegenden
Metallring 41 hergestellt.
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Eine solcherweise hergestellte Elektrode für Warmwasserheizung kann
mit einem Joch, das auf einer Bakelitscheibe liegt, mit Hilfe von Bolzen und Schraubmuttern
wasserdicht in einen geeigneten Warmwa.sserheizapparat eingesetzt werden.
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Ein elektrisches Heizsystem mit oberflächlich mehr oder weniger porösen
Platten aus nichtmetallischen Stoffen als Heizgrundlage mit geringer Stromstärke
war bisher nicht bekannt und in -seiner Wirkung auch nicht vorauszusehen. Um geringe
Stromstärken und große Heizflächen zu gewinnen, mußte z. B. bei Zoo mm Breite nur
eine Leitschicht von o,oo5 bis o,oi mm und höchstens für stärkere Ströme o,i mm
artgewendet und bei diesem Ausmaß für Jahre haltbar gemacht werden, _was bis heute
nicht mit glatten Flächen möglich war. Verwendet man aber nach der Erfindung poröse
Platten oder solche mit einem porösen Überzug auf einer glatten Unterlage als Träger
der Koblenstoffteilchen, brennt dieselben an und überzieht zuletzt mit einer Schutzschicht
aus Wasserglas usw., gegebenenfalls bei Anwesenheit bemessener Zusätze von kohlensaurem
Kalk, Ton, Eisenmagnetitoxyd (Feg 04), Chromoxyd in kolloidaler oder nahe kolloidaler
Form, so erhält man eine fest fixierte, dünne, aber haltbare Leitschicht. Die Beständigkeit
der dünnen Kohlenschicht wird durch den Wasserglasüberzug geschützt und Funkenbildung
zwischen den einzelnen Kohlenöder Graphitteilchen verhütet, womit aber auch die
Lebensdauer der Leitschicht auf Jahre gewährleistet wird. Außerdem ist bei der Ausführung
der Erfindung wichtig, daß die Heizflächentemperaturen nicht über 300° C, meistens
nur ioo bis 2oo° erreichen, wodurch gleichzeitig ihre Lebensdauer erhöht wird, da
bei diesen Temperaturen Kohle und Graphit mit Luftsauerstoff nicht verbrannt werden.
Selbstverständlich kann die Heiztemperatur der Elektrodenplatten, wenn gewünscht,
bei genügender Größe der Heizoberfläche auf So bis 6o° C heruntergedrückt werden.
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Durch die Ausführung der Erfindung ist es erst möglich, ein lange
Jahre arbeitsfähiges elektrisches Heizsystem mit Heizplatten oder Elektroden auszuführen,
das gegenüber anderen bekannten Methoden der elektrischen Widerstandsheizung außer
der Erhöhurg der Lebensdauer eine Erhöhung der Wärmewirkung und -übergabe sowie
Verbilligung und Ersparnisse an Metallen, d. h. große technische Fortschritte zu
verzeichnen hat.
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Für größere Stromstärken kann man die Heizplatten oder Elektroden
auch - so herstellen, daß man von porösen Kohleplatten ausgeht und ihre Poren durch
Imprägnieren mit Dispersionen von kolloidalem Ton, Eisenoxyden o. dgl. füllt und
diese nach dem Eintrocknen in einer sauerstoffarmen oder -freien oder einer neutralen
Gasatmosphäre bis zur Sinterungsternperatur des Tones erhitzt.
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Ebenso können für die Zwecke der Erfindung geeignete Leitplatten und
Elektroden hergestellt werden, wenn man Kohle und poröse Filtermassen bildende Substanzen
in ge-Wünschten Mengenverhältnissen mischt und zu porösen Platten preßt und auf
diese Weise schon in einem Arbeitsgang fertige, mehr oder weniger Elektrizität leitende
Flächen erzielt, die dann direkt oder nach Tränkung mit Ton o. dgl. Stoffen verwendet
werden können.