DE734288C - Verwendung komplexer Verbindungen als Pigmente - Google Patents

Verwendung komplexer Verbindungen als Pigmente

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DE734288C
DE734288C DES122291D DES0122291D DE734288C DE 734288 C DE734288 C DE 734288C DE S122291 D DES122291 D DE S122291D DE S0122291 D DES0122291 D DE S0122291D DE 734288 C DE734288 C DE 734288C
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water
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DES122291D
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Siegle & Co G GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B57/00Other synthetic dyes of known constitution
    • C09B57/10Metal complexes of organic compounds not being dyes in uncomplexed form

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verwendung komplexer Verbindungen als Pigmente Man hat bereits wissenschaftliche Untersuchungen über .die Umsetzung von Triäthanolamin mit wäßrigen Lösungen von Metallsalzen, z. B. Kobaltchlorid, -sulfat, -rhodanid, Nickelsulfat, -chlorid, Kupferrhodanid oder Zinkchlorid oder -sulfat, zu den entsprechenden Komplexverbindungen :des Triäthanols mit den Metallsalzen angestellt, ohne dabei auf die etwaige technische Verwertbarkeit solcher Verbindungen einzugehen.
  • Ferner ist es auch bekannt, Komplexverbindungen -aus Kobalt- und Kupfersalzen durch Umsetzen mit Triäthanolamin und einem Rhod.ansalz herzustellen. Nach den Angaben des einschlägigen Schrifttums soll das auf solche Weise gewonnene Kobalt- und Iiupfertriäthanol.aminrhodani:d wasserzersetzlich sein.
  • Demgegenüber wurde gefunden, daß solche und ähnliche, durch Umsetzen von Schwermetallsalzlösungen mit organischen Stickstoffverbindungen und Salzen cyanhaltiger Säuren erhaltene und aus Metallatomen, stickstoffhaltigen Resten organischer Verbindungen und cyanhaltigen Säureresten bestehende Komplexverbindungen in den heute in der Anstrichtechnik verwendeten Bindemitteln ausgesprochen gute, in dieser Art in der Farbenindustrie bisher nicht bekannte anstrichtechnische Eigenschaften besitzen, die sich vor .allen Dingen in ein-er guten Bindemittelechtheit, einer guten-Wasser- und Lichtechtheit sowie einer sehr guten Trockenfähigkeit in Öllacken zeigen, und daß solche Komplexverbihdungen diher in ausgezeichneter Weise als Pigmente verwendet werden können.
  • Nachprüfungen der vorerwähnten Angaben über die Wasserzersetzlichkeit von Kupfer-und Kobalttriäthanolaminrhodanid haben ergeben, daß sich eine Wasserzersetzlichkeit bei ;der ersteren Verbindung überhaupt nicht und bei der letzteren, wenn sie im Reagenzglas mit Wasser überschüttet wurde, nur in geringem Maße zeigte. Hieraus darf jedoch nicht geschlossen werden, daß die Verbindung deshalb in wäßrigen Bindemitteln als Farbpigment nicht verwendbar sei. Viele Pigmente gehen ja mit Bindemitteln sogar chemische Reaktionen ein und werden trotzdem oder oft gerade deshalb verwendet. Wenn also bei der teilweisen Zersetzung von Kobalttriäthanolaminrhodanid im Wasser eine kleine Menge eines basischen Kobaltsal.zes entsteht, so ist solches auf die Verwendbarkeit als Pigment ohne Enfiuß, da die dabei entstandenen Zersetzungsprodukte ebenfalls schwer löslich sind und in der Praxis, wie bereits gesagt, ja sowieso :häufig Farbkörper verwendet werden, die eine Reaktion mit dem
    Bindemittel eingAien. Dieserlialb sei nur all
    <1-e Seifenbilrluii- voll Bleipigmenten in Lein-
    öl sowie von Bremer Blau erinnert, wobei
    eine Farbtoilqn.lerung von Grün nach Blatt
    eintritt.
    Die erfindungsgeniiilals Pigmente zu vur-
    wendenden Iiompleverbindung"n stehen als
    Farbkörper zwischen den reinen organischen
    Farbstoffen, di-e in sehr vielen Fällen in Alen
    neueren Lösungsmitteln keine genügende Z n-
    löslichkeit aufweisen, und den anorganischen
    Farbstoffen, die nur in einer begrenzten Far-
    benskala zur Verfügung stellen und in ihrem
    Ton von den vorliegenden Komple-xverbin-
    dungen an Feuer- vielfach übertroffen werden.
    Die vorliegenden hoinplexverhindungen stel-
    len daher zweifellos eine wesentliche Ber, i-
    Cherung der Pignientfarbenskala dar.
    Die Herstellung der erfindungsgemäß als
    Pigmente ztu verwendenden Iiomple@verbi@i-
    dungen, als v; elcli=2 beispielsweise cii,° f o@gen-
    den@genannt seien:
    i. Kupferpyriclinrlio,danid (grün),
    z. Zinlspyridilirliodanid (weiß),
    3. Kupfertriätlianolaininrliodani-cl (grün),
    d.. ILobalttriät@lianolaniinrho,dani.d (violett"r,
    kann nach alledeinderart erfolgen, doll
    Schwermetallsalzn, z. B. Kobalt-, Kupfer-,
    Zink-, Nickel- o. dgl. Salze, in t@-äl')ri.7er
    Lösung mit den ziveckmäfii.- gemeinsam zti-
    gesetzten beiden anderen Komponenten, nän l-
    lich organischen Stickstoffverbindungen (wie
    'J@riäthaIiolainin ttnd(Qd°"jr anderen alipllati-
    schen oder aromatischen Aminen und stich
    stofflialti.gen Ringverbindungen) einerseits
    und Salzen der kliodan-, Cyan- oder Eisen-
    cvanwasserstoffsäure oder sonstiger Säuren,
    die die Cyangruppe enthalten (wie Rhorlan-
    salzen, Cvanaten, Cganiden, Ferrocyanilen
    u. dgl.) andererseits., zur L'ms"etzung gebracht
    werden. Hierüber lil@ä'e@i nachstehende Her-
    stellungsbeispiele im einzelnen näheren Auf-
    schluP -geben:
    I. "28 g KobaItsulfat werden in Wasser
    i : 10 gelöst und unter Umrühren in -eilte
    Lösung von 2o g Rliorlankalium 1 : @ ln:t
    Nasser, der 30 `- Triätlianolamin zugefügt
    wurden, gegeb-.2 n. Es entstellt ein violetter
    Niederschlag, der nach dem --,1,1)filtern, Trock-
    i-ien und Pulverisieren den fertigen Farbkör-
    per darstellt.
    1I. 25 g Kupfervitriol werden in Wasser
    i : io gelöst. Diese Lösung läßt man in eine
    Lösung von 2o g Rhod.ankaliuln i : 3 in Z@'as-
    ser, die 30 g Triäthanolamin enthält, lang-
    :.am einfließen. Der Nie lerschlag wird dann
    allfiltriert, getrocknet und pulverisiert und
    stellt Sann eine l:hhaft#e grüne Farbe dar.
    ähnlich dem Schweinfurter Grün.
    III. 23 g Iitipfervitriol i : io in Wasser
    gelabt wer:_leIl ztt einer LOsulig voll 20 g Rho-
    dankalium 1 : 5 gegeben, der 16g Pyridin
    zugefügt wurden. Es entsteht ein -reines
    rallun gsprodukt, ähnlich dem in Beispiel Il
    angeführten.
    IV. Nimmt inan beim Versuch Beispiel lII
    an Stelle von 25 g Kupfervitriol 29 g Zink-
    sulfat, so ergibt sich ein weißer Farbkörper.
    31 g Kobaltstilfat werden i : io in Was-
    V.
    ser gelöst und mit log Pyridin versetzt. Der
    zuerst elltstehen_te Niederschlag löst sich so-
    tort wie`ler. Dana werden 2."'.,,g @errOCyall-
    kaliuin, i : io in Wasser fielst, hinzugefügt.
    worauf ein dttnlcelgriiner Far')körper aus-
    fällt.
    VI. 36g _i_helsulia t, 1 : io in t@ asser ge-
    löst, werden mit 33 g Triäthanolaniin zum
    Kochen erhitzt uil.a mit -23 g Kaliumferri-
    cyanicl, i : io in Wasser gelöst, ausgefällt.
    Es entsteht ein grüner bzw. blaugrüner Farb-
    körper.
    VII. Kupfer-2i -picolincvanat. Zu 2,3 Tei-
    len Kupfervitriol, i : io gelöst, werden
    i8,6 Teile a'-Picolin gegeben unter gutem
    Rühren. Nach einiger Zeit werden 16.2 Teile
    Kalituncvanat, i : io in Wasser gelöst, ztige-
    ;eben. Der Niederschlag minint eitle fcurihe
    blaublaugrüne Farbe an. Derselbe wird al)-
    getrocknet.
    gefiltert und bei etwa 5o'@getrocknet.
    VIII. httpfer-o'-toiidincyatlid. @5 Teile
    hupf,#rvitriol, i : io in Wasser gelöst. Der
    kalten Lösung werden 20 Teile o`-"I'olidin zu-
    ge`;eben, wobei ein gr11nlichweIßer Nte'1Nr-
    schlag entstellt, und rasch darauf wercleii
    26 Teile Cvankalium, gelöst in i : io Wasser,
    zugegeben. Der tiefblaue Niederschlag wird
    gefiltert und bei etwa 3o',' getrocknet.
    Derartige an sich nicht mehr neue 1'erbill-
    dungen können nun erfinciungsgelnäß als
    Pignieilte verwendet werden, wie nach-
    stehende an@vendtingsbeispiele zeigen:
    A. -So Teile Trockenfarbe nach ßzisl)iel I
    werden mit 6o Teilen Üllack auf einer- Trich-
    tel-ultthle aIlgeriel)en. Die erhaltene streich-
    fertige Farbe ergibt auf Holz. -Metall tlsw.
    ein sehr feuriges und leuchtendes Violett von
    sehr guter Lichtheständigkeit, sehr gutuni
    Trockenvermögen und guter Deckkraft.
    B. 3 o Teile Trockenfarbe #nach Beispiel I i
    werden finit ; o Teilen Alkydallach t,hunst-
    harzlack) auf einer Trichtermiihle angerie-
    ben. Die Farbe zeigt ein Aufstrich einen sc'ir
    rein:n, frischen grünen Ton von guter I-icllt-
    echtlieit und v an gutem T rockenve rinö-en.
    C. 2o Teile Trockenfarbe nach Beispiel I11
    @verflen mit >o Teilen Sichelleini ! i : 2o mit
    Wasser verdünnt) angeriebeil. Es rusultiert
    reinen, frischen grünen Ton voll guter L icht-
    echtheit un-l mit guter D.@ckhraft.
    1). `o Teile Trückerfarbe nach BeiSpiel IV
    finit io Teilen I-eillölfirilis angerle@)@Ii,
    heil ein ':'eifi;, z@-@Iches in lliscli:ingen mit
    anderen Farben, infolge seines lasierenden Tones teilweise das sonst gebräuchliche Aluminiumhydrat ersetzen kann. Das Trocknungsv ermögen ist gut.
  • E. 1o Teile Farbpulver nach Beispiel V «-erden mit go Teilen Nitrolack auf der Trichtermühle angerieben. Die erhaltene Farbe ergibt im Aufstrich ein tiefes Blaugrün von sehr klarem Ton, gutem Trockenvermögen und sehr guter Lichtechtheit. Mit den gleichen Gewichtsteilen Trockenfarbe und N itrolack wird nach Beispiel VI ein Olivgrün mit gleichen Eigenschaften erzielt.
  • F. 5o Teile Trockenfarbe nach Beispiel VII werden mit 5o, Teilen Leinölfirnis auf einer 1lühle angerieben. Man erhält ein dunkles Blau von guter Lichtechtheit und guter Deckkraft. G. 2o Teile Trockenfarbe nach Beispiel VIII werden mit 8o Teilen Alkydallack (I#-unstharzlack) auf ,einer Mühle angerieben. Der Lack ergibt schöne schwarzblaue Anstriche von gutem Trockenvermögen und guter Lichtbeständigkeit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung der in bekannter Weise durch Umsetzen von Schwermetallsalzlösungen mit organischen Stickstoffverbindungen und Salzen cyanhalti.ger Säuren erhaltenen und bekanntlich aus Metallatomen; stickstoffhaltigen Resten organischer Verbindungen und cyanhaltigen Säureresten bestehenden Komplexverbindungen als Pigmente.
DES122291D 1936-04-09 1936-04-09 Verwendung komplexer Verbindungen als Pigmente Expired DE734288C (de)

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