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Verfahren zum Entgraten, Abrunden und Polieren von Bleischrot o. dgl.
und Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens Zum Entgraten und Abrunden
von Bleischrot sind bereits Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die mit gegeneinander
sich drehenden ebenen oder kegelförmigen Arbeitsflächen versehen sind. Diese Arbeitsflächen
sind gegeneinander federnd gelagert, so daß sich ihre Distanz verschiedenen Schrotdurchmessern
anpassen kann. Es ist auch schon bekannt, die Arfieitsflächen derartiger Vorrichtungen
mit S:piralnuten zu versehen, um einen geregelten und kontinuierlichen Arbeitsfortschritt
zu erreichen. Auch Poliertrommeln, das sind sich drehende, trommelförmige Behälter,
in welchen die Bleischrotkörner eingefüllt werden, um sich durch gegenseitiges Abreiben
abzuschleifen und zu polieren, wurden schon vorgeschlagen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entgraten, Abrunden
und Polieren von Bleischrot oder von kugelförmigen Körpern, aus ähnlichen Metallen
bzw. Metalllegierungen, das darin besteht, daß die beispielsweise durch Pressen
mehr oder weniger roh geformten Schrotkugeln, bevor sie in die Poliertrommel eingeführt
werden, zunächst in einer Entgratevorrichtung entgratet werden, die aus zwei relativ
zueinander sich drehenden Scheiben besteht, von welchen die eine eine ebene Arbeitsfläche
aus nachgiebigein elastischem Werkstoff, die andere feststehende eine harte aus
Stahl oder Bronze bestehende Arbeitsfläche mit vertieften Spiralnuten von halbkreisförmigem,
dem Schrotkugeldurchmesser entsprechenden Querschnitt aufweist, worauf die Schrotkugeln
in einer Abrollvorrichtung durch Verformung abgerundet werden, die aus zwei relativ
zueinander rotierenden Scheiben mit harten, metallischen Arbeitsflächen gebildet
ist, deren eine feststehende Scheibe vertiefte Nuten mit ebenem Nutengrund hat und
deren Nutenbreite zweckmäßig einem Vielfachen des Schrotkugeldurchmessers entspricht.
Durch die erfindungsgemäße Unterteilung des Verforinungsverfahrens für die Bleischrotkugeln
in einem Entgratevorgang, einem Abrundungsvorgang und einem Poliervorgang und durch
die besondere neue Ausbildung der
zum Entgraten und zum Abrunden
verwendeten Vorrichtungen wird erreicht, daß die erzeugten Schrotkugeln untereinander
genau gleich groß sind und dein gewünschten Kugeldurchmesser mit großer Präzision
entsprechen. Da auf verschiedenen Gebieten der Technik gerade in letzter Zeit Schrotkugeln
gefordert werden, -die das vorgeschriebene Kalibermaß mit nur ganz geringen Fehlern
einhalten, entspricht das neue Verfahren :einem dringenden Bedürfnis der Technik,
denn mit den bisherigen Schrotherstellungverfahren war die genaue Einhaltung vorgeschriebener
Kalibermaße nicht möglich.
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In der Zeichnung sind diese Vorrichtungen in beispielsweiser Ausführungsform
veranschaulicht. :4bb. i zeigt eine Vorrichtung zum Entgraten der Schrotkugeln in
Ansicht, teilweise im Schnitt; Abb: 2 zeigt einen Grundriß der Entgratevorrichtung;
Abb.3 ist eine Abrollvorrichtung zur Erzielung einer vollständigen Rundung der Schrotkugeln
irn Vertikalschnitt dargestellt; Abb. d. zeigt eine Draufsicht auf die Abrollvorrichtung;
Abb. 5 zeigt einenLängsschnittdurch eine erfindungsgemäß ausgeführte Trommel zum
Polieren der Schrotkugeln.
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Die beispielsweise in einer Presse roh geformten Schrotkugeln weisen
in der Regel noch einen Grat auf, der erfindungsgemäß in der Entgratevorrichtung
gemäß Aibb. i beseitigt wird. Diese Entgratevorrichtung bestellt aus einer feststehenden
Scheibe i, die über einer rotierenden Scheibe 2 angeordnet ist. Die Drehbewegung
:der Scheibe 2 wird durch ein Kegelradpaar 3, d. erzeugt. Die untere Fläche der
Scheibe i weist eine spiralenförinige Nut 5 auf, von deren inneren Endpunkt eine
Bohrung 6 quer durch die Scheibe verläuft. Die Bohrung 6 ist zweckinäßigerweise
so angeordnet, daß sie nicht in die Drehachse der unteren Scheibe :2 zu liegen kommt,
sondern von dieser einen gewissen Abstand hat. Die -Nut 5 hat einen halbkreisförmigen
Querschnitt, der der Größe der Schrotkugeln entspricht. Während die Scheibe i aus
Stahl oder Bronze hergestellt ist, weist die untere Scheibe 2 einen ebenen Belag
aus einem elastischen Material, beispielsweise aus Gummi, auf. Die noch finit einem
Grat versehenen Schrotkugeln werden durch die Bohrung 6 eingeführt und gelangen
so in den Raum zwischen den Scheiben i und -2. Zufolge der Rotationsbewegung der
Scheibe 2 werden die Schrotkugeln unter ständiger Abrollung entlang der Spiralnut
5 gegen den äußeren Scheibenrand bewegt. hierbei wird der Grat der Schrotkugeln
entweder abgeschert oder eingedrückt, so daß die KucIeln, bis sie am Rande der Scheiben
aus der Vorrichtung austreten, bereits eine veri hä ltnisinäßig gute Kugelformaufweisen.
Uni
das Austreten der Kugeln aus dein Raum zwischen den Seheiben i und :2
zu erleichtern. können die Randteile der Platten etwas zurückspringend ausgebildet
werden.
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Zur weiteren Verfeinerung der Formgebung gelangen die Schrotkugeln
in eine Abrollvorrichtung gemäß den Abb.3 und q.. Diese Vorrichtung besteht ebenfalls
aus zwei übereinander angeordneten Scheiben 7 und 8, von welchen die obere feststeht,
während die untere in Rotation versetzt wird. Die Bewegung der Scheibe 8 ist eine
zusammengesetzte Rotationsbewegung, die dadurch erzeugt wird, daß die Scheibe 8
an einer Kurbelwelle 9 :drehbar gelagert ist und mit einem Zahnkranz io in die Innenverzahnung
i i des feststehenden Gehäuses 12 eingreift. Der Antrieb der Kurbelwelle 9 erfolgt
über das Zahnradpaar 13, 14. Die von der Entgratevorrichtung kommenden Schrotkugeln
werden durch den Trichter 15 in eine Querbohrung der Scheibe 7 eingeführt und gelangen
so in den Raum zwischen den beiden Scheiben 7 und B. Hier werden sie durch die zusammengesetzte
Rotationsbewegung der Scheibe 8 nach allen Seiten hin abgerollt und erhalten dadurch
eine vollkommen runde Form. -Um einen dauernden Durchtritt der zu bearbeitenden
Schrotkugeln durch die Abrollvorrichtung zu erwirken, wird auch hier die feststehende
Scheibe 7 an ihrer Unterseite finit einer spiralenförmigen Nut 5' versehen. Die
Nut 5' weist einen rechteckigen Querschnitt auf, dessen Breite ein Vielfaches des
Schrotkugeldurchmessers beträgt, so daß der _@brollbewegung der Kugeln kein Widerstand
entgegengesetzt wird. Die Oberfläche der unteren Scheibe 8 ist aus hartem Metall,
beispielsweise aus Stahl oder Bronze, gebildet und stellt eine glatt polierte ebene
Fläche dar. Der Abstand zwischen den Scheiben 7 und 8 ist so gewählt, daß auf die
zwischen den Scheiben sich abwälzenden Schrotkugeln ein verhältnismäßiggroßerDruckausgeübtwird.
Die aus den Scheiben austretenden Schrotkugeln sainineln sich in einem Ringkanal
16 des Gehäuses i? und werden von hier durch eine Bohrung i7 abgeführt.
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Das Polieren der in der beschriebenen Weise behandelten Schrotkugeln
erfolgt geinäß der Erfindung in einer Poliertrommel, in welcher die Schrotkugeln
laufend zugeführt und wieder abgeführt werden, wobei dafür Sorge getragen wird,
daß die in der Poliertrommel befindlichen Schrotkugeln selbsttätig und regelmäßig
ausgewechselt «-erden. Die neue Poliertrommel ist durch einen walzenförmigen Hohlkörper
18 gebildet, -der schräg zu :einer horizontal oder annähernd horizontal verlaufenden
Lagerachse angeordnet
ist. Die Ein- und Austrittsöffnungen der
Poliertrommel werden durch trichterförmige Ansatzstücke icg und 20 gebildet, die
sich in der Richtung des Poliergutdurchtrittes erweitern. Hierbei hat die Eintrittsöffnung
einen geringeren Durchmesser als die Austrittsöffnung, so daß bei der Umdrehung
der Poliertrommel der untere Rand der Eintrittsöffnung stets höher liegt als der
untere Rand der ;gustrittsöffnung. Durch diese wird ein selbsttätiger Durchtritt
des Poliergutes durch die Trommel erzielt, während durch die eigenartige Formgebung
der Trommel bewirkt wird, daß die einzelnen Schrotkugeln nicht zu lange in der Trommel
verbleiben, sondern nach einer gewissen Bearbeitungszeit wieder aus der Trommel
austreten. Durch die neuartige Formgebung der Trommel werden die Schrotkugeln gezwungen,
sich ä ' w hrend des Durchganges durch die Trommel nach allen Seiten
abzuwälzen, so daß sie während des Poliervorganges ihre runde Form vollkommen bewahren.
Die Stutzen i9, zo haben eine zylindrische Außenfläche, mittels welcher die Trommel
in Lagern 21, 22 drehbar gelagert ist. Die Drehbewegung der Poli=ertrommel wird
durch eine Rolle 23 erzeugt, die sich an einem rund um die Trommel verlaufenden
kreisförmigen Ring 24 abwälzt.
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Der Fortschritt des neuen Verfahrens zum Abrunden und Polieren von
Bleise'hrot o. dgl. beruht einerseits darauf, daß das zu bearbeitende Bleischrot
eine vollkommen runde Form erhält, andererseits auf dem Umstand, daß das neue Verfahren
einen ununterbrochenen, laufenden Bearbeitsvorgang darstellt, so daß das Bleischrot
(den einzelnen Bearbeitungsvorrichtungen dauernd zugeführt und das fertig bearbeitete
Produkt laufend abgeliefert werden kann.