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Elektrisch beheizte Vorrichtung zur Bereitung von Kaffee u. dgl. Aufgüssen
Es sind bereits Vorrichtungen zur Bereitung von Kaffee u. dgl. Aufgüssen bekannt,
welche aus einem Kochgefäß und einem mit diesem durch ein Steigrohr verbundenen
Aufbrühgefäß bestehen. Bei solchen Vorrichtungen ist es, um Beschädigungen zu @
vermeiden und zur bestmöglichen Ausnutzung der Heizkraft notwendig, den Augenblick
der Abstellung der Heizung richtig zu wählen und ein Übersehen dieses Augenblickes
zu vermeiden.
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Es sind bereits Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen das Gewicht
der aus dem Kochgefäß -verdrängten Flüssigkeit ausgenutzt wird, um die Heizung zu
unterbrechen, sobald das Wasser in dem Gefäß hinreichend verdampft ist. Bei diesen
Vorrichtungen ist es notwendig, den Flüssigkeitsbehälter oder einen Teil desselben
beweglich zu lagern und eine Gegenkraft vorzusehen, welche dem Ge-%vicht der verdrängten
Flüssigkeit bis zu einem gewissen Maß entgegenwirkt. Solche Vorrichtungen sind verhältnismäßig
empfindlich und daher in Haushalts- und Wirtschaftsbetrieben nicht brauchbar. Auch
ist es schwer, sie auf verschiedene Flüssigkeitsmengen einstellbar zu machen. .
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Es ist ferner bei derartigen Vorrichtungen bekannt, im Kochgefäß einen
Bimetallstreifen anzuordnen, der beim Erreichen einer bestimmten Temperatur des
Kochguts den Heizstrom unterbricht und ihn beim Unterschreiten einer bestimmten
niedrigeren Temperatur wieder einschaltet. Diese Ausbil-
Jung hat
den Nachteil, daß der Vorgang des Cffnens und Schließens des Heizstromes so lange
selbsttätig wiederholt wird, bis der Heizstrom von Hand ausgeschaltet wird. Wird
das Ausschalten aus Versehen unterlassen, so können nach Verdampfen des Inhalts
Beschädigungen oder Zerstörungen des Geräts eintreten.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
in dem Aufbrühgefäß elektrische Kontakte angeordnet sind, welche im Stromkreis einer
den Heizstromkreis ausschaltenden Vorrichtung stehen und durch das in das Aufbrühgefäß
übergeströmte Wasser unmittelbar oder mittelbar (z. B. über einen Schwimmer) geschlossen
werden, sobald das Wasser in diesem Gefäß eine bestimmte Höhe erreicht hat. Die
Kontakte sind zweckmäßig im Innern eines Steigrohres angeordnet und höhenverstellbar.
Auch im Kochgefäß können elektrische Kontakte angeordnet sein, «-elche im Stromkreis
einer den Heizstromkreis .einschaltenden Vorrichtung stehen und durch die im Kochgefäß
befindliche Flüssigkeit unmittelbar oder mittelbar geschlossen werden.
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Die beiliegenden Figuren zeigen zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und zwar Fig. i einen Schnitt der ersten Ausführungsform, Fig. a ein
Schaltbild und Fig.3 den Unterteil der zweiten Ausführungsform im Aufriß und teilweisen
Schnitt.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Kochgefäß r- und einem Aufbrühgefäß
b, welches einen Siebeinsatz c zur Aufnahme des Kaffeemehls o. dgl. enthält. Vom
Aufbrüligefäß 1) aus ragt ein Steigrohr d bis naht an den Boden e des Kochgefäßes.
Unter dem Boden e ist ein elektrischer Heizkörper f sowie ein Schalter b zum Ein-
und Ausschalten desselben untergebracht. Der Antrieb des Schalters ä erfolgt durch
zwei Elektromagnete Ir. und i, dessen einer, 1a, das Einschalten und dessen anderer,
i, das Ausschalten besorgt.
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Am Deckel h des Aufbrühgefäßes b ist ein Steigrohr l gelagert,
in welches verstellbar eine elektrische Kontakte in tragende Schraube n eingesetzt
ist. Das Steigrohr l kann ebenfalls verstellbar sein, so daß es mehr oder weniger
tief in das Aufbrühgefäß b ragt. Die Kontakte in liegen im Stromkreis des
Ausschaltelektromagneten. i und schließen den Strom, sobald sie durch das in das
Aufbrühgefäß übergeströmte Wasser erreicht werden.
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Das Kochgefäß a. besitzt nächst seiner Öffnung o, in der ein Gummipuffer
v angebracht ist. einen Ansatz p. In demselben ist durch Zwischenschaltung einer
Gummidichtung ein Glaskörper 7c, mit zwei eingegossenen Kontaktstiften q `verschiebbar
geführt. Die Kontaktstifte q liegen im Stromkreis des Einschaltelektromagneten k.
Die Stromführung zu den Kontakten q erfolgt über einen abnehmbaren Handgriff r,
an «-elchen ein Handschalter s, z. B. ein kleiner Steckkontakt, angebracht ist.
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Der Einschaltmagnet 1t. und die zugehörigen Stromkreise und Kontakte
q können auch weggelassen werden. Die Einschaltung hat dann von Hand zu erfolgen.
Die Magnetschalter 1a und i können auch nächst dem Anschlußsteckert angeordnet oder
in denselben eingebaut sein, wobei die verlängerten Magnetkerne über das Steckergehäuse
seitlich vorstehen und Druckknöpfe tt zur Betätigung von Hand tragen.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun wie folgt
Das Kochgefäß a wird, je nach Bedarf, mit Wasser gefüllt. Sodann wird der Glaskörper
Ü, so weit in das Innere des Kochgefäßes eingeschoben, bis die Kontaktspitzen cl
in das Wasser tauchen, wodurch der Heizstromkreis durch den Elektromagneten h. selbsttätig
eingeschaltet wird. Kocht das Wasser, so wird es durch den dabei entwickelten Dampf
allmählich durch das Steigrohr d hindurch in das Aufbrühgefäß b gedrückt, wobei
es durch das in dem Siebeinsatz c untergehrachtc Kaffeemehl o. dgl. hindurchgetrieben
wird. Ist das Wasser bis auf eine dünne Bodenschicht, welche zum Schutze des Kochgefäßes
in diesem verbleiben muß, in das Aufbrühgefäß übergeführt, so muß die Ausschaltung
des Heizstromes erfolgen. Zu diesem Zweck ist das die Kontakte na tragende
Steigrohr I so eingestellt, daß es vom Wasser im Aufbrühgefäß b erreicht wird, bevor
der Wasserstand im Kochgefäß a unter die Mündung des Steigrohres d sinkt. Sobald
dies der Fall ist, strömt der Dampf durch das Steigrohr d hindurch und durchwallt
die Füllung des Aufbrühgefäßes. Der Dampf drückt hierbei auf den Spiegel der Flüssigkeit
im Aufbrühgefäß, so daß diese Flüssigkeit im Steigrohr I hochgeht, die Kontakte
;n erreicht und dadurch den Stromkreis des Ausschaltmagneten i schließt, so daß
der Heizstromkreis unterbrochen wird. Durch die Anordnung der Kontakte in. ini Steigrohr
Z wird somit die Ausschaltung des Heizstromes so lange verzögert, bis das Wasser
und das Kaffeemehl o. dgl. durch den durchsprudelnden Dampf hinreichend durchmischt
sind. Hierbei kann eine genaue Regelung durch entsprechendes Einstellen der Kontakte
-in im Steigrohr l und durch geeignete Wahl der Länge und des Durchmessers
des
Steigrohres erfolgen. Die Kontakte in und das Steigrohr Z sind
vorteilhaft zwecks leichter Reinigung der Vorrichtung abnehmbar.
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An den Trägern der Kontakte in und q
sind zweckmäßig Maßeinteilungen
vorgesehen, welche eine genaue Einstellung der Kontakte ermöglichen.
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Sobald der entwickelte Dampf genügend abgekühlt und niedergeschlagen
ist, strömt die Flüssigkeit von dem Aufbrühgefäß in das Kochgefäß zurück. Es ist
nun oft erwünscht, den Aufbrühvorgang zur besseren Ausnutzung des Kaffeemehls o.
dgl. zu wiederholen. Dies erfolgt bei der dargestellten Anordnung selbsttätig, sobald
der Flüssigkeitsstand im Gefäß a wieder bis an die Kontakte q reicht. Eine zweite
Wiederholung des Aufbrühvorganges wird dadurch vermieden, daß nach dem zweiten Aufbrühen-infolge
des Flüssigkeitsverlustes durch Verdampfen der Flüssigkeitsstand im Kochgefäß a
die Kontakte q nicht mehr erreicht. Will man ein zweimaliges Aufbrühen vermeiden,
so braucht man nur den Stromkreis des Einschaltmagneten i mittels des Händschalters
s zu unterbrechen.
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Die Kontakte q sind so angeordnet, daß ein Stromschluß durch Dampfniederschlag
nicht erfolgen kann. Die Anordnung kann auch so getroffen sein, daß der Stromschluß
statt unmittelbar durch die Flüssigkeit mittelbar durch Schwimmer erfolgt.
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Um zur Herbeiführung einer Wiederholung des Aufbrühvorganges eine
möglichst rasche Abkühlung des Dampfes zu erreichen, ist bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 der Abstand zwischen dem Heizkörper f und dem Boden e des Kochgefäßes
veränderlich. Zu dem Zwecke ist der Heizkörper/ in einem im Sockel x der Vorrichtung
höhenverschiebbar gelagerten Träger y untergebracht. Die Bewegung des Trägers erfolgt
durch die Magnete lt und i, deren Kerne mit einer Zahnstange N verbunden
sind, in die ein als Zahnsegment r ausgebildeter Arm eines Hebels eingreift, dessen
anderer Arm als Nocken 2 mit einer Rastfläche 3 ausgebildet ist. Der Träger y liegt
unter der Last des Eigengewichtes auf dem Nocken 2 auf und wird somit durch denselben
gehoben und gesenkt.
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Im Sockel x. sind Luftdurchtrittsöffnungen 4. angeordnet, derart,
daß diese bei gehobenem Heizkörperträger y durch diesen abgedeckt, bei gesenktem
Träger jedoch freigegeben sind.
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Die Senkbewegung des Trägers y wird durch eine verstellbare Exzenterscheibe
5 begrenzt, welche auf der gleichen Achse 6 sitzt wie der Hebel r, 2. Die Verstellung
der Scheibe 5 erfolgt mit Hilfe eines auf der Achse 6' festsitzenden Drehgriffes
7. Die Scheibe 5 kann hierbei auch so eingestellt werden, daß sie eine Senkbewegung
des Trägers überhaupt verhindert, also den Träger in der gehobenen Lage festhält.
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Sobald der Einschaltmagnet h über die Kontakte q Strom erhält, wird
durch den Hebel i, 2 der Träger y gehoben, so daß der Heizkörper f unmittelbar unter
den Boden e des Kochgefäßes a zu liegen kommt und das im Gefäß a befindliche Wasser
wirksam erhitzt. Wird sodann über die Kontakte m der Magnet i erregt, so gibt der
Hebel i, 2 den Träger y frei, und dieser senkt sich unter der Wirkung seines Eigengewichtes
so weit, bis er auf den Nocken 5 zur Auflage kommt. Gleichzeitig wird der Heizstromkreis
durch den Schalter g unterbrochen. Der Träger y gibt hierbei die Öffnungen q. frei,
so daß unter dem Boden des Gefäßes Luft hindurchstreichen kann, wodurch der Niederschlag
des gebildeten Dampfes und damit der Rückfluß der in das Aufbrühgefäß b verdrängten
Flüssigkeit in das Kochgefäß a beschleunigt wird und der zweite Aufbrühvorgang sich
schon nach kurzer Zeit vollziehen kann.
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Soll jedoch, wenn auf ein zweites Aufbrühen verzichtet wird, die Abkühlung
langsam vor sich gehen, so wird . der Nocken 5 so verdreht, daß er den Träger y
in gehobener Lage festhält und sich nicht senken kann.