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Elektromagnetisch gesteuerte Brennstoffeinspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen
Die gegenwärtig bei.Dieselmotoren meist gebräuchlichen Brennstoffeinspritzvorrichtungen,
bei denen eine mechanische Pumpe auf hydraulischem Wege die Einspritzung bewirkt,
weisen verschiedene Nachteile auf. Da der absolute Einspritzdruck des Brennstoffes
bei diesen Vorrichtungen von Beginn bis zum Ende der Einspritzung gleich hoch ist,
während der absolute Druck in der Brennkammer der Maschine vom Verdichtungsdruck
zu dem Druck am Ende der Verbrennung ansteigt, vermindert sich der tatsächliche
Einspritzdruck während dieses Arbeitsganges. Dieser effektive Druck wird, wenn er
genügend hoch gewählt ist, um eine günstige Zerstäubung am Ende der Einspritzung,
d. h. auch dann zu gewährleisten, wenn bei fast beendeter Verbrennung der in der
gasförmigen Masse zu überwindende Druck hoch und der verfügbar bleibende Sauerstoff
knapp oder in dieser Masse schlecht verteilt ist, übermäßig groß zu Beginn der Einspritzung
sein, wie in der gasförmigen Masse der V erdichtungsdruck herrscht und der verfügbare
Sauerstoff reichlich ist. Es wird demnach beim Einspritzbeginn der Brennstoffstrahl
mit übermäßigem Druck einströmen und sich zum Teil beim Auftreffen auf die Gegenwandung
in dicken, kaum oder nur schwer verbrennenden Tropfen niederschlagen, und gegen
das Ende der Einspritzung wird mit abnehmender Einströmung die Schwierigkeit.der
Vermischung von Brennstoff und Luft zunehmen. Dieser Übelstand wird dadurch noch
verschlimmert, daß die Langsamkeit, mit welcher der Einspritzdruck erzeugt wird
und aufhört, die Tropfenbildung nicht nur am Beginn, sondern auch am Ende der Einspritzung
begünstigt.
Uni diesen Mängeln abzuhelfen, ist es schon bekannt,
eine Pumpe, welche durch den im Brennraum des Motors jeweils vorhandenen Druck angetrieben
wird, mit einer mechani,2cli gesteuerten Einspritzdüse zusammenarbeiten zu lassen.
Da jedoch diese Brennstoffeüi#, spritzvorrichtung, wie sie auch immer aus--1 gebildet
ist, eine Daumenscheibe verwenden muß, so erfolgen die Öffnung und die Schließung
des kleinen Ventils der Einspritzdfise notwendigerweise wegen der Trägheit der ganzen
beweglichen Teile der Vorrichtung langsam, was wiederum zu Tropfenbildung Veranlassung
gibt. Der Vorteil, daß die Einspritzung unter gleich hohem Effektivdruck stattfindet,
ist somit auf den mittleren Teil der Gesamteinspritzdauer, in dem die Zerstäubung
erfolgt, beschränkt und wird außerdem durch die Bildung der nicht oder nur unvollkommen
verbrennenden und Rauch im Auspuff erzeugenden Tropfen wieder aufgehoben. Auch ist
die mechanische Steuerung der Einspritzdüse ungeeignet für Motoren mit hohen Drehzahlen,
weil dabei mit gesteigerter Geschwindigkeit der nutzbare Abschnitt der wirklichen
Zerstäubung eingeschränkt und die beiden Endabschnitte mit Tropfenbildung ausgedehnt
werden.
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Es ist weiter für eine Brennstoffeinspritzung, bei welcher der Brennstoff
in einem Speicherbehälter unter gleich hohem Druck gehalten und von da aus dein
Maschinenzylinder zugeführt wird, nicht mehr neu, das diese Brennstoffzufuhr regelnde
Ventil statt mechanisch auf elektromagnetischem Wege zu steuern. Hierbei findet
die Einspritzung unter einem gleichbleibenden absoluten Druck statt und ist daher
mit den eingangs erwähnten Nachteilen dieser Einspritzungsart verbunden, und außerdem
genügt die bisher für die elektromagnetische Steuerung des Einspritzventils angegebene
Vorrichtung infolge ungeeigneter Anordnung und Ausbildung des Elektromagneten und
seines Ankers sowie des Ventils in keiner Weise den praktischen Anordnungen, selbst
wenn es sich nicht um Brennkraftmaschinen finit hohen Drehzahlen handelt. Deshalb
hat dieser bereits vor mehr als zwanzig Jahren aufgetauchte Gedanke der elektromagnetischen
Steuerung der Brennstoffeinspritzung bis heute keinen Eingang in die lebendige Technik
gefunden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für die schnell laufenden
neuzeitlichen Breimkraftinaschinen, die mit Einspritzfrequenzen von mehreren Tausend
Einspritzungen in der Minute und mit Einspritzzeiten von wenigen Tausendsteln einer
Sekunde arbeiten, eine auch bei den höchstmöglichen Maschinendrehzahlen dauernd
einwandfrei arbeitende Brennstoffeinspritzvorrichtung zii schaffen. Die Lösung dieses
Problems verlangt, daß von beispielsweise 6ooo Einspritzungen in der Minute jede
einzelne genau gemäß den jeweils im Zylinder herrschenden Druckverhältnissen geregelt
und dabei der ektive Einspritzdruck für einen möglichst äroßen Abschnitt der Einspritzdauer
gleich gehalten wird. Trotz der hohen Einspritzfrequenzen darf es bei den einzelnen
Einspritzungen keine Zeitabschnitte, etwa zu Anfang und zu Ende, geben, in denen
der Druck niedriger wird, d. h. langsam von Null bis zum Höchstwert und von diesem
wieder auf Null geht und deshalb eine Einspritzung in dicken Bremistofftropfen und
damit eine unvollständige Verbrennung stattfindet, so da13 der Vorteil der Einspritzung
mit gleich hohem Effektivdruck nur für einen kleinen ungenügenden Bruchteil der
Gesamteinspritzdauer verwirklicht ist.
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Erfindungsgemäß hat sich gezeigt, daß diesen Erfordernissen der Brennstoffeinspritzung
bei newzeitliehen,schnell laufenden Brennkraftmaschinen erfolgreich genügt werden
kann, wenn neben der bekannten Regelung der periodisch erfolgenden Brennstoffzufuhr
nach der Größe des jeweils in der-Brennkammer der Maschine herrschenden Druckes
die ebenfalls an sich bereits bekannte elektromagnetische Steuerung der Einspritzdüse
vorgesehen und gleichzeitig bei der Ausbildung der elektromagnetischen Antriebsmittel
des Einspritzventils den durch die Abhängigkeit des Antriebes der Einspritzpumpe
vom Druck im Motoreinspritzraum bedingten besonderen Anforderungen Rechnung getragen
wird. Der die Ventilspindel tragende Solenoidkern und die Spindel müssen von dem
Druck, unter den der flüssige Brennstoff gesetzt wird, vollständig entlastet sein,
damit sie leicht und rasch beweglich sind und so ein schnelles und augenblickliches
Öffnen und Schließen des Ventils und damit eine genaue Bestimmung und Regelung der
Dauer des gleichbleibenden effektivenEinspritzdruckes gewährleisten können sowie
außerdem keine Druckverluste durch verzögertes langsames Öffnen und Schließen des
Ventils verursachen.
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Auch ist es erforderlich, daß der Druck auf den Brennstoff lange vor
der Öffnung des Einspritzventils einzuwirken beginnt und andererseits lange nach
dessen Schließung endet, so daß reichlich Spielraum für die Verschiebung des Zeitraumes
der Einspritzung mit gleichbleibendem `wirksamem Druck vorhanden ist, und dies verlangt
gleichfalls ein augenblickliches Öffnen und Schließen des Ventils, d. h. eine schnelle
und leichte Beweglichkeit von Spindel und Solenoidkern, damit eine scharfe Abgrenzung
des jeweils gewählten Einspritzzeitraumes gegenüber der davor und cler dahinterliegenden
Druckdauer
erreicht wird, wo vielleicht noch nicht bzw. nicht mehr der volle gleichbleibende
effektive Einspritzdruck vorhanden ist. Ferner muß der Verdichtungsdruck, der im
Augenblick des Öffnens und des Schließens des Ventils vom Brennraum der Maschine
aus auf die Ventilspindel wirkt, gleiche sein, dem in diesem Zeitpunkt der flüssige
Brennstoff ausgesetzt ist, und auch hierfür ist ein plötzliches rasches Verschieben
von Spindel und Solenoidkern erforderlich, damit die gleichbleibende Höhe des effektiven
Einspritzdruckes und der Einspritzgeschwindigkeit gewahrt wird.
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Diesen Bedingungen wird erfindungsgemäß dadurch genügt, daß bei einer
Einspritzvorrichtung mit einer in bekannter Weise ihren Förderdruck nach dem jeweiligen
Druck im Einspritzraum der Maschine ändernden Einspritzpumpe ein in dem Patent 712
425 bereits vorgeschlagenes, elektromagnetisch gesteuertes Einspritzventil angewendet
wird, bei welchem der durch die Spule verschiebbare magnetisierbare Kern mittels
einer dünnen Spindel den Ventilkörper trägt und bei seiner Bewegung ständig in Berührung
mit dem die magnetischen Kraftlinien führenden Gehäuse der Spule bleibt sowie mit
diesem einen sich lediglich über seine Masse schließenden Weg für die magnetischen
Kraftlinien bildet und mit seine freie Verschiebung gegenüber dem flüssigen Brennstoff
ermöglichenden Flüssigkeitsdurchtrittskanälen versehen ist.
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Durch diese Vereinigung eines besonders ausgebildeten, elektromagnetisch
gesteuerten Einspritzventils mit einer durch den Druck in der Maschinenbrennkammer
angetriebenen Pumpe wird eine Brennstoffeinspritzvorrichtung geschaffen, welche
einwandfrei allen den Anforderungen genügt, die bei den schnell laufenden, mit z.
B. 6ooo Einspritzungen in der Minute arbeitenden Brennkraftmaschinen hinsichtlich
genauer Regelung jeder einzelnen Einspritzung nach den jeweiligen Druckverhältnissen
im Zylinder und bezüglich Gleichhaltung des effektiven Einspritzdruckes für den
erforderlichen großen Abschnitt der Einspritzdauer sowie auch hinsichtlich der Vermeidung
von. Anfangs- und Endzeiten mit niedrigem Druck bei den einzelnen Einspritzungen,
wie erwähnt, zu erfüllen sind. Erfindungsgemäß- ergibt sich eine Brennstoffeinspritzung,
die auch bei den höchsten Drehzahlen der Maschine richtig und genau bemessen ist
und. praktisch vom Beginn bis zum Ende ihrer Dauer unter gleich hohem Druck erfolgt,
da das Ventil sich mit Augenblickswirkung öffnet und schließt und der auf den Brennstoff
ausgeübte Druck stets in einem bestimmten Verhältnis höher als im Zylinder ist.
Die Zeichnung veranschaulicht die Brennstoffeinspritzvorrichtung nach der Erfindung
beispielsweise in mehreren Ausführungsformen in Fig. i bis 3 teils im Schnitt und
teils in. Ansicht.
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Gemäß Fig. i besteht die elektromagnetische Steuervorrichtung für
das Einspritzventil aus einem in den Maschinenzylinder 2 eingesetzten Körper 6,
in welchem sich mit Spiel die dünne Spindel 7 bewegt, deren Längsverschiebung an
einem Ende durch den in die Einspritzbohrung 9 übergehenden Ventilsitz 8 und am
anderen Ende durch den festen Kern io eines Solenoids 13 begrenzt wird, der
an einer auf den Körper 6 aufgeschraubten Abschlußkappe i i für die Solenoidwicklung
sitzt. Zwischen dem festen Solenoidkern io und der Spindel 7 ist eine Feder 12 eingefügt,
welche die Spindel 7 ständig gegen den Ventilsitz 8 drückt. Der Körper 6, die Spindel
7 und die Kappe ii bestehen aus magnetischem Werkstoff. Die Spindel 7 ist rnit dem
beweglichen Kern 15 des Solenoids 13 verbunden, dessen magnetischer Kreis
nur durch das Spiel zwischen dem festen Solenoidkern io und der Spindel ? unterbrochen
wird. Wenn Strom durch das Solenoid 13 läuft, zieht dieses augenblicklich die Spindel
7 an, und wenn der Strom aufhört, geht die Spindel 7 infolge der Wirkung der Feder
12 sofort zurück. Der Körper 6 ist mit einer Bohrung 16 versehen, in welche der
Brennstoff unter Druck eintritt und in der die Spindel 7 mittels eines Zylinderkörpers
18 geführt ist. Der auf der Spindel 7 sitzende Führungskörper 18 ist am Umfang mit
Längsnuten versehen, so daß der Brennstoff aus dem Raum i6 nach dem am Ventilsitz
8 gelegenen Raum 17 gelangen kann, aus dem er nach der Brennkammer 34 des
Zylinders 2 austritt, sobald der Einspritzkanal 9 durch die Spindel 7 freigegeben
wird. Der bewegliche Solenoidkern 15 ist als die Feder 12 aufnehmender Topf ausgebildet,
der mit Durchtrittslöchern für den Brennstoff versehen ist, so daß er gegenüber
diesem leicht und frei verschiebbar ist.
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Der für die Steuerung des Stromes in dem Solenoid 13 bestimmte Schalter
ist in Fig. i in Anwendung bei einem Einzylindermotor dargestellt. Eine Trommel
2i aus Isolierstoff sitzt an einer Welle 22, die in einem am Maschinengehäuse 24
befestigten Lager 23 läuft und von der Maschine mit gleicher Umdrehungszahl, wenn
es sich um Zweitaktmaschinen handelt, und mit der halben Umdrehungszahl der Maschine,
wenn es sich um Viertaktmaschinen handelt, mitgenommen wird. Auf der zylindrischen
Fläche der Trommel 2 i ist eine Metallamelle 25 von trapezartiger Form aufgesetzt,
die in elektrischer Verbindung mit einem an der Trommel 2 1
-zentrisch
befestigten Knopf 26 steht. Eine Muffe 27 aus Isolierstoff kann sich längs der Außenfläche
des Lagers 23 verschieben und trägt zwei Bürsten, von denen die eine 28 sich in
ständigem Kontakt mit dem Knopf 26 befindet, während die andere 29 in dauernder
Berührung mit der Zylinderfläche der Trommel 2 1 steht. In diesen beiden Bürsten
endigen die Leitungen des elektrischen Stromkreises, in dem das Solenoid 13 und
die Batterie 3 liegen. Wenn die Maschine in Umlauf ist und mit ihr die Trommel 2
i sich dreht, ist die Dauer der Einspritzung gleich der Dauer des Kontaktes zwischen
der trapezförmigen Platte 25 und der Bürste 29. Wenn die Trommel 21 des Schalters
sich in der in Fig. i angegebenen Pfeilrichtung dreht, wird durch eine Längsverschiebung
der Muffe 27 infolge der Trapezform der Platte 25 die Dauer des Kontaktes und damit
der Einspritzung in der Weise verändert, daß eine Verschiebung des Einspritzbeginnes
bei gleichbleibender Beendigung der Einspritzung stattfindet. Bei Mehrzylindermaschinen
sind so viele je mit einem Solenoid 13 verbundene Bürsten 29, wie Zylinder
vorhanden sind, in. gleicher gegenseitiger Entfernung vor einer einzigen Kontaktplatte
25 entsprechender Länge vorgesehen.
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An dem das Einspritzventil und das Steuersolenoid tragenden Körper
6 sitzt seitlich ein weiterer Körper 30, in dem sich ein kleiner Stufenkolben 3i,
32 bewegt, der durch eine Feder 33 ständig mit der Stirnfläche größeren Durchmessers
nach dem Körper 6 hingedrückt wird. Auf dieser Seite steht er durch den Kanal 35
dauernd mit dem Verdichtungs- und Arbeitsraum 34 des Motors in Verbindung, während
von der Seite des kleineren Kolbendurchmessers aus ein Kanal 36 nach der zylindrischen
Kammer 16 des Einspritzventils führt. Ein Kanal 37, der beim Hubende von dem kleinen
Kolben 32 freigelegt wird, bringt die Kammer 38 mit einem Brennstoff speicherbehälter
5 in Verbindung, und ein ständig offener Kanal 4o dient zur Abführung der in der
Kammer .I1 auftretenden Verluste nach dem Brennstoffbehälter 5 oder nach einem anderen
Behälter. Die Stirnflächen der beiden Kolben 31 und 32 stehen untereinander in einem
Verhältnis, das dem zwischen den Drücken des Brennstoffes und der Verbrennungsluft
zu erzielenden Verhältnis entspricht.
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Die Vorrichtung nach Fig. i arbeitet bei einer Viertaktmaschine wie
folgt: Während des Ansaughubes der Maschine bleibt der Stufenkolben 31, 32
unter der Einwirkung des Druckes der Feder 33 und des Unterdruckes in der Kammer
3:4 des Zylinders 2 in der Stellung, die er beim Hubende einnimmt. Während des Verdichtungshubes
bekommt der zunehmende Druck in der Kammer 34 das übergewicht über die Feder 33,
der Kolben 3 i, 3a treibt bei seiner Verschiebung etwas Brennstoff durch den Kanal
37 hindurch nach dem Behälter 5, und in dem Augenblich, in dem der kleine Kolben
32 den Kanal 37 abdeckt, ist in dem Raum 38, 36, 16 ein Druck hergestellt, dessen
Wert zu dem in der Kaminer 3.4 herrschenden Druck in einem Verhältnis steht, das
dem zwischen den beiden Kolbenflächen des Stufenkolbens 3r, 32 bestehenden Verhältnis
entspricht. In dein bestimmten Zeitpunkt schließt der von der Maschine angetriebene
Schalter 21, 25 den Stromkreis des Solenoids 13, so daß die Einspritzdüse 9 auf
elektromagnetischem Wege geöffnet wird, und die Einspritzung beginnt. Der Brennstoffdruck
nimmt selbsttätig ebenso zu wie der Druck in der Kammer 34, und die Einspritzung
erfolgt deshalb unter ständig gleichbleibendem effektivem Druck. Die Einspritzung
endet, wenn der Strom für das Steuersolenoid 13 vom Schalter -2i, 25 unterbrochen
und daher die Spindel? durch die Feder 12 wieder in die Schlußstellung geschoben
wird. Der Stufenkolben 3i, 3-2 bleibt in der Stellung, in der er sich in diesem
Augenblick befindet, bis zum Ende des Auspuffes der Maschine stehen, wo er, da der
Druck in der Kammer 34 verschwindet, von der Feder 33 zurückgedrückt wird:und den
Kanal 3; freigibt, wodurch in der Kammer 38 ein Unterdruck geschaffen wird, bei
dem sie sich finit Brennstoff für den nächsten Kreislauf füllt.
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Diese Schilderung der Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. i läßt
erkennen, da13 der Druck auf den Brennstoff lange vor der Öffnung des Einspritzventils
einzuwirken beginnt und andererseits lange nach dessen Schließung endet, so daß
reichlich Spielraum für die Verschiebung des Zeitraumes für die Einspritzung vorhanden
ist. Ferner weist die bei dieser Vorrichtung vorgesehene selbsttätige Pumpe mitgleichbleibendem
wirksamem Druck keine höheren Drücken unterworfenen Rohrleitungen und weder Ventile
noch mechanische Antriebe auf. Auch hat die Abnutzung des Kolbens keinerlei Einfluß
auf die Genauigkeit der Einspritzung, weil diese lediglich von der elektrischen
Steuerung des Einspritzventils abhängt und die Undichtigkeiten durch die Vermehrung
des Hubvolumens des kleinen Kolbens 32 ausgeglichen werden. Bei einer Zweitaktmaschine
ist die Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. i vollständig gleich dem für eine
Viertaktmaschine beschriebenen Steuer- und Einspritzvorgang.
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Bei der Vorrichtung nach Fig. i wird die Veränderung der aus der Einspritzdüse
jeweils austretenden Brennstoffmenge durch Änderung der Einspritzdauer, d. h. der
Dauer
des elektrischen Kontaktes des umlaufenden Schälters, erreicht.
Diese Änderung kann aber auch dadurch erzielt werden,- daß der wirksame Querschnitt
der Einspritzdüse geändert wird. Ein in dieser Weise regelbares elektromagnetisch
steuerbares Einspritzventil. ist in Fig. 2 in einem Ausführungsbeispiel für sich
allein ohne die zugehörige selbsttätige Pumpe dargestellt. Gemäß Fig. 2 läuft die
dünne Ventilspindel 7b, die mit dem beweglichen federbelasteten Kern des im Topf
i 1b eingeschlossenen Steuersolenoids verbunden ist, in einem stark verjüngten Konus
8b aus; und ihr Hub ist mittels Verstellung des für gewöhnlich festen Solenoidkernes
iob, der mehr oder weniger weit in den Topf i ib hineingeschraubt werden kann, oder
mit Hilfe eines anderen verstellbaren Anschlages veränderlich. Mit der Veränderung
des Öffnungshubes der Spindel 7b ändert sich der Brennstoffaustrittsquerschnitt
zwischen dem Ventilkonus 8b und dem Ventilsitz. Der Solenoidkern lob geht in einen
in einer Stopfbüchse 48 geführten Zapfen über, der an sqinem freien Ende einen Bedienungshebel
49 trägt, mittels dessen der Öffnungshub der Ventilspindel 7b von Hand verändert
werden kann. Die Stopfbuchse 48 verhindert ein Entweichen des durch den Stutzen
i4.P unter Druck in den Raum um die Spindel 7b eingeführten Brennstoffes längs der
Umfangsfläche des festen Solenoidkerns lob. Der mit der Spindel 7b verbundene bewegliche
Solenoidkern ist wie der Kern 15 von Fig. i mit in Fig. a nicht wiedergegebenen
Durchtrittskanälen für den Brennstoff versehen. Ein weiterer Weg zur Änderung der
eingespritzten Brennstoffmenge besteht in der Änderung des Druckes im Speicherbehälter
5 in Fig. i.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Brennstoffeinspritzvorrichtung
nach der Erfindung wird für den Antrieb des den Brennstoff unter Druck setzenden
verschiebbaren Körpers der durch die Ansaugung im Maschinenzylinder hervorgerufene
Unterdruck nutzbar gemacht, indem hierfür der sich jeweils in den beiden Abschnitten
der Speiseleitung diesseits und jenseits der Lüftregelklappe herausbildende Druckunterschied
verwendet wird. In Fig. 3 ist der Maschinenzylinder 51 mit einem Speiseventil 52
versehen, zu welchem die Leitung 53, 53' führt, welche die durch den Hebel 55 verstellbare-Luftregelklappe
54 enthält. Die Leitung 53, 53' kann nach der Außenluft führen oder mit dem Verdichter
in Verbindung stehen. In diese Leitung mündet das elektromagnetisch gesteuerte Einspritzventil
56, das in der Bauart dem Einspritzventil 6 von Fig. i gleich ist und dessen Elektromagnet
mit dem Steuerschalter 57 in den Stromkreis der Batterie 58 und der Masse M eingeschaltet
ist. Die Speisung des Einspritzventils 56 mit Brennstoff erfolgt mit Hilfe eines
Stufenkolbens 59, 6o, der sich in dem feststehenden Zylinderkörper 61, 62 bewegt
und dabei die beiden Kammern 63, 6.4 bildet. Die Kammer 63 steht durch das Rohr
65 und den festen Abzugsstutzen 66 in ständiger Verbindung mit dem Abschnitt 53
der Speiseleitung der Maschine zwischen der Luftregelklappe 54. und dem Speiseventil
52. Die Stirnfläche des großen Kolbens 59 steht bei durch Ansaugung gespeister Maschine
durch das Loch 67 in ständiger Verbindung mit der Außenluft und bei vom Verdichter
her gespeister Maschine durch das Rohr 68 und den beweglichen Abzugstutzen 69 in
dauernder Verbindung mit dem Abschnitt 53 der Speiseleitung außerhalb der Luftregelklappe
5:4. Die Kammer 64 ist durch das Rohr 70 ständig mit dem Innern des Einspritzventils
56 verbunden und kommt durch das Rohr 72 mit dem Brennstoffspeieherbehälter 71 in
Verbindung, wenn die Öffnung 73 vom kleinen Kolben 6o beim Hubende freigegeben wird.
Eine Feder 7.4 zwingt den Stufenkolben 59, 6o ständig in die untere Stellung, wobei
eine zweite Feder 75 zusammengedrückt wird, die schwächer als die erste Feder 74.
ist und durch Drehung der Schraube 76 mittels des Hebels 77 eingestellt werden kann.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig.3 vollzieht sich wie folgt:
Bei Öffnung des Speiseventils 52 bildet sich, wenn die Maschine mit Ansaugung arbeitet,
im Abschnitt 53 ein Unterdruck. oder es entsteht ein Druck, der geringer ist als
der Druck im Abschnitt 53't wenn die Maschine mit Verdichter arbeitet. In jedem-
Falle wird der Stufenkolben 59, 6o gezwungen, sich nach oben zu bewegen, wobei er
die Feder 74 zusammendrückt und den in der Kammer 64. befindlichen Brennstoff in
das Einspritzventil 56 treibt, sobald die Öffnung 73 geschlossen wird. Im vorgesehenen
Zeitpunkt schließt der Steuerschalter 57 den Stromkreis, und das Einspritzventil
56 wird geöffnet, so daß die Einspritzung ihren Anfang nimmt. Wenn der Schalter
57 im entsprechenden Zeitpunkt den Stromkreis wieder unterbricht, wird das Einspritzventil
56 geschlossen, die Einspritzung endet, der Kolben 59, 6o steht still, und einen
Augenblick später schließt sich auch das Speiseventil 5:2. Nunmehr hört auch der
Unterdruck in der Leitung 53 oder der Druckunterschied zwischen den Leitungsabschnitten
53 und 53' auf, der Kolben 59, 6o wird von der Feder 74 nach unten, zurückbewegt,
wobei er in der Kammer 6.1. einen Unterdruck hervorruft, so daß mit der Freigabe
der Öffnung 73 eine Ansaugung von Brennstoff aus dem Behälter 71 durch das Rohr
72 stattfindet.
Die Druckwirkung der durch den Stufenkolben 59,
6o gegebenen Pumpe auf den Brennstoff im Einspritzventil 56 ist auf den Zeitraum
der Einspritzung selbst beschränkt, während die Dauer dieses Zeitraumes ausschließlich
von der elektrischen Steuerung mittels des Drehschalters 57 bestimmt wird. Der dem
Brennstoff mittels der Pumpe 59, 6o erteilte Druck ändert sich entsprechend dem
Grade der öffnung der Luftregelklappe 54. Wenn die Geschwindigkeit auf Grund äußeren
Widerstandes abnimmt, bleibt die Luftklappe ganz geöffnet, und der Einspritzdruck
geht soweit wie angemessen herab. Wenn die Geschwindigkeit infolge von Luftdrosselung
abnimmt, steigt der Einspritzdruck, und es ist nötig, ihn herabzusetzen. Diese Berichtigung
wird durch Nachlassen der Schraube 76 erreicht, die dadurch, daß sie die Feder 75
entspannt, die Feder 74 verstärkt. Der Einstellhebel 77 der Schraube 76 kann von
Hand bedient oder selbsttätig gehandhabt werden.