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Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Kälteleistung von Absorptionskälteapparaten
Laie Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der
Kälteleistung und zum Abtauen des Verdampfers bzw. Kühlkörpers von Absorptionskälteapparaten
mit druckausgleichendem Gas.
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Zu diesem Zweck hat man schon vorgeschlagen, einerseits Kältemitteldämpfe
vom Kocher direkt in den Verdampfer treten zu lassen. Bei den bisherigen Vorschlägen
war es jedoch nicht sichergestellt, daß der Gasumlauf zwischen Verdampfer und Absorber
gleichzeitig und schnell zum Stehen kam. Wurde aber der Gasumlauf nicht schnell
und sicher gedrosselt, so konnte,der Kocherdampf, der in den Verdampfer trat, die
Gaszirkulation so beschleunigen, daß es nicht zur vollständigen Kondensation der
Kocherdämpfe im Verdampfer kam, weil die auftretende Drucksteigerung nicht ausreichte,
um die Ktindensation@ im Verdampfer- zu erzwingen.
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Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, durch Zuführung von Kältemittelkondensat
an bestimmte Gasumlaufstellen eine Verdampfung .dieses Kondensats und damit eine
Veränderung des Gewichtes der einen Gassäule zu erreichen, um dadurch die Gaszirkulation
zu verringern und so die Kälteleistung zu beeinflussen.
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Endlich hat man vorgeschlagen, den Gasumlauf in derartigen Apparaten
dadurch au drosseln, daß man durch eine zusätzliche, vom Kocher verschiedene Heizquelle
in einem mit
Absorptionslösung gefüllten Behälter Gas austrieb,
dessen Flüssigkeitsinhalt infolge dieser Gasentwicklung in das Gasgem.isch-Uinlaufssystem
verdrängt wurde. Diese Anlage kostet besondere-Energiezufuhr zum System, um den
Abschluß des Gasumlaufes ganz oder teilweise zu erreichen, und erfordert in der
Praxis ferner einen doppelarbeitenden Therinostaten, der die beiden Heizquellen
des Kochers und des Zusatzbehiilters beherrscht, wodurch leicht Störungen ini Arbeiten
des Apparates auftreten. Auch die Erfindung ändert die Kälteleistung, insbesondere
zum Abtauen- des Verdampfers, durch Heben eines Flüssiglwitsspiegels, der den normalen
Umlauf des indifferenten Gases zwischen Verdampfer und Absorber ganz oder teilweise
absperrt. Die Erfindung erreicht dies aber dadurch, daß das Heben dieses Flüssigkeitsspiegels
mechanisch durch Bewegen elastischer Apparatteile erfolgt. Ein solches Haben der
Abschlußflüssigkeit durch Verhielten elastischer Apparatteile läßt sich in ganz
genauen Grenzen-halten, so daß die gewünschte Drosselung genau erreicht werden kann,
während eine Drosselung durch Zusat7,beheizung nie eine genaue Regelung der Gasströrnnng
möglich macht.
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Die Erfindung soll näher unter Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben werden, wobei sich weitere kennzeichnende Merkmale der Erfindung ergeben
werden.
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In Abb. i .ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einem Absorptionskälteapparat
mit Hilfsgas schematisch gezeigt.
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Abb. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung und -.'11b.
3 ein Kontrollorgan für das Flüssigkeitsschloß der Abb. i und 2.
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In der Abb. i bezeichnet 1o den Kocher des Kälteapparates, i i den
den Kocher beheizenden Gasbrenner, 12 das Steigrohr des Gasblasensiedehebers, durch
das Absorptionslösung vom Kocher zu deren Flüssigkeitsspiegel im Standrohr 13 gehoben
wird. Von diesem Standrohr treten die Kocherdämpfe durch einen .Luftgekühlten Rektifikator
14 zu dein, gleichfalls luftgekühlten Kondensator 1,5. Von :hier geht das Kondensat
zum' Verdampfer 16, der .in bekannter Weise innerhalb des nur teilweise dargestellten
Kühlschrankes 17 liegt. Mit 18 ist das sog. Druckgefäß bezeichnet, das in bekannter
Weise den überschuß an indifferentem Gas aufnimmt, -.der unter schwankenden Kühllufttemperaturen
auftritt. Das indifferente Gas im Apparat strömt in bekannter Weise zwischen..dem
Verdampfer 16 durch das Innenrohr.21 des Gastemperaturwechslers 2o zum Absorber
22, von wo aus das arme Gas durch den Außenmantel. des Temperaturwechslers 20 zum
1'erdanipfer zurückströmt. Der Absorber 22 ist indirekt luftgekühlt. Eine Rohrschlange
26 steht in wärmeaustauschender Verbindung mit dem Absorbermantel und gegehört zu
einem sekundären Kühlsystem, dessen luftgekühlter Kondensator mit 27 bezeichnet
ist. Vorzugsweise wird hierzu ein Verdampfungs- und Kondensationssystem benutzt.
Auch das Flüssigkeitsunilaufsystein des Kälteapparates ist an sich Bekannt. Die
reiche Lösung strilint vom -unteren Teil des Absorbers durch Leiturig 2.I und den
Tenperaturwechsler 25 zum Kocher, von dem aus die arme Lösung durch den Temperaturwechsler
25 in die Leitung :23 zum Absorber 22 zurückströmt. Im Absorber fällt flie arme
Lösung unter Anreicherung im Gegen--i zum indifferenten Gas.
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D?e Stärke Kles Gasumlaufs zwischen Ahsorber und Verdampfer hängt
eiherseits ah von der treibenden Kraft, d. h. dem Gewichtsunterschied zwischen dem
abwärts strömenden reichen, schwereren Gas und dem aufwärts strönienden armen, leichten
Gas, und andererseits von dem Strömungswiderstand, den das Zirkulationssysteni bietet.
Vorausgesetzt sind fini Ausführungsbeispiel Wasser als Absorptionsmittel, Ammoniak
als Kältemittel und Wasserstoff als Hilfsgas.
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Gemäß der Erfindung sind dun Vorkehrungen getroffen, die eine Regelung
des" Strömungswiderstandes ermöglichen. Der Strömungswiderstand läßt sich vergrößern
und dadurch den betreffenden Betriebihedingungen anpassen bzw. so e'.nregeln, daß
die jeweils gewünschte Verdampfung vom Kältemittel im Verdampfer zustande kommt.
Im Ausführungsbeispiel der Abb. i ist die Anordnung so getroffen, daß der Gasumlauf,
falls erwünscht, vollständig unterbrochen werden kann. wodurch die Kälteerzeugung
also ganz aufhört. Zu diesem Zweck ist ein Zwischengefäß 3o angeordnet, .in dem
der Flüssigkeitsspiegel bei normalem Betrieb auf der Standlinie I steht. Das Zwischengefäß
30 kommuniziert durch eine elastische, biegsame Leitung 31 mit dem Außenmantel des
Gasteinperaturwechslers 2o, und zwar- mit dessen unterem Teil,. ferner durch eine
gleichfalls biegsame Leitung 32 mit einem etwas höher gelegenen Teil des Wechslermantels
beim Punkte 33. Von einer bestinImten Höhe über dem. Boden des Zwischengefäßes
30 geht ein dritte, gleichfalls biegsame Leitung 34 aus, durch die das Gefäß
mit der Leitung 28 kommuniziert, durch die das reiche @Gas nach seinem Durchtritt
durch den Ciasteniperaturwechsler 2o in den unteren Teil des Absorbers 22 dicht
über dem Absorberspiegel eintritt. Wie die Zeichnung zeigt, sieht der Flüssigkeitsspiegel
im Zwischengefäß 30 und
der Leitung 3 t auf einer Höhe, die
die hlündung der vom Absorber zum Gastemperaturwechsler 2o führenden Leitung 35
-für das arme Gas freigibt, so daß der Gasun;laüf zwischen Aixsorber und Verdampfer
unbehindert ohne Einwirkung " der Flüssigkeit im Zwischengefäß zustande kommt. -Die
Druckausgleichsleitung 32 stellt sicher, da(5 die Spiegel im Zwischengefäß
30 und in der Leitung 31 stets auf gleicher Höhe stehen.
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Wird jedoch das Zwischengefäß 30 gehoben, so tritt schnell
ein Abschließen der Mündung der Leitung 35 in deal Gastemperaturwechsler ein. Ein
Haben des Zwischengefäßes 3o in eine Lage, in der die Mündung der Leitung 34 in
gleiche Höhe mit der Standlinie II tritt, bewirkt, daß der Flüssigkeitsspiegel sowohl
im Zwischengefäß 30 `als auch im unteren Teil des Gastemperafiurweehslers
2o auf die Standlinie II steigt und dadurch die Leitung fl5 abschließt. Hierdurch
wird der Gasumlauf vollständig unterbrochen. Die Zufuhr von Flüssigkeit zum Zwischengefäß
30 erfolgt durch das vom Verdampfer überlaufende Kondensat, das durch den
Außenmantel des Gastemperaturwechslers 2o und die Leitung 31 das Zwischengefäß 3o
auffüllt, indem Flüssigkeit .bis zur. Mündung der Leitung 34 ansteigen kann. Weiterer
Konidtnsatüberschuß läuft durch Leitung 34 zum Absorber über. Wird nur eine teilweise
Drosselung der Gasströmung zum Verdampfergewünscht, so braucht das Zwischengefäß
3o nur in eine geeignete Lage zwischen die Standlinien I und Il- eingestellt zu
werden. Im Ausführungsbeispiel der Abb. i ist jedoch eine Anordnung .gezeigt, bei
der ein t#ollständiger Abschluß -der Gaszirkulation erfolgt. Zur Bedienung des Zwischengefäßes.3o
sind besondere Einrichtungen vorgesehen.
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Mit dem Zwischengefäß 30 steht ein Hebel .4o in Verbindung,
und zwar über dem Zapfen 4r. Am Zwischengefäß 30 ist ferner ein Haken 42
befestigt. Der Hebel'4o dreht um -das feste Laker 43 und wird :n der dargestellten
Stellung von einer Spiralfeder 44 gehalten. Der Hebel 4o ist mit einem Handgriff
4.: versehen. Durch' Herab@drüeken des Handhebels 45 Nvird das#Zwischengefäß durch
den Zapfen 41, der .in einer I:ulisse gleitet, und den Haken 4a ,aufwärts gehoben,
und zwar in einer Stellung, in der der Flüssigkeitsspiegel im Zwischengefäß auf
die Standlinie II kommt. Durch einen in einem Lager 46 drehenden Haken 47, der als
Doppelhebel ausgebildet ist, wird.dec Haken 42 verblockt und. dadurch das Zwischengefäß
3o in der oberen Lage festgehalten, da eine Spirälfeder 48 die Verblockung der Haken
42 und 47 aufrechterhält. Der Ga@uinl:#tif ist dann also bis auf weiteres unterbrochen.
Es sei nun angenommen, daß der Verdampfer 16 bei Niederdrücken des Handgriffes 45
und der darauffolgenden Unterbrechung des Gasumlaufs eine niedrige Temperatur, beispielsweise
=5°, haf, und daß er mit einer Eisschicht bedeckt ist. Obgleich nun die Wärmezufuhr
turn Kocher ro ununterbrochen fortschfeitet und daher auch ständig neues Kondensat
zum= Verdampfer tritt, kann wegen der Unterbrechung des Gasumlaufs kein Kältemittel-
mehr im Verdampferverdampfen. fedeKä lteerzeugung hörtalso 2.uf. Durch den Wärmeeintritt
durch.die Kühlschrankwämle und durch den Eintritt des verhältnismüßig warmen, ständig
in rlen \ferdaml.>fer strömenden flüssigen Kältemittels wird ständig Wärme dem Verdampfer
zugeführt, so daß seine 'femheratur verhältnismäßig schnell steigt und hald+o°erreicht,
wobei sich die Temperatur fernerhin konstant hält, bi s die Eisschicht durch Abschmelzen
irr wesentlichen verschwunden ist. Erst dann steilst die Temperatur weiter. Gemäß
der Erfindung wird dieser Vorgang benutzt, um selbsttätig den unterbrochenen Gasumlauf
wiederherzustellen. Hierzu ist ein Tliermos.tat vorgesehen, der im Ausführungsbeispiel
auch die Wärmezufuhr zum Kocher durch Regelung der Gaszufuhr zum Brenner i i in
Abhängigkeit von der Temperatur des Kühlraumes bzw. des Verdampfers regelt. Der
Thermostat, der von bekannter Ausführung sein kann, besteht -aus einem Fühlkörper
5o, der durch eine Leitung 51 mit einem Ventil 52 in Verbindung steht, das in bekannter
Weise den Gasstrom durch die Gasleitung 53-beeintußt. - Bei sinkender Verdampfertemperatur
wird durch die Steuervorgänge des I#ühlkörpers die Gaszufuhr zum Brenner verringert.
Gemäß der Erfindung ist eine -Ab.zweigungsleitung 54 von-der Leitung 5.1 vorgesehen.
die in einen gegenüber -dem Doppelhebel 47 fest gelagerten Balgen 55 mündet. An
Stelle des Balgen kann auch eine Membran o. dgl. benutzt werden. Ein mit dem Balgen
fest verbundener Stab 5ß legt's:ch gegen das freie Ende des Doppelhebels
47 in einem in bezug auf den Drehzapfen 46 geeigneten -Abstand. Die Einrichtung'
ist so eingestellt, daß bei Ver4ampfertemperaturen unter o° der Balgen 55 keinen
Einfluß auf Bewegungen des Hakens 47 hat. Liegt jedoch .die Verdampferternperatur
über o°, so übt der Balgen durch den Stab 56 einen ständig wechselnden Druck gegen
den oberen Hebelteil des Hakens .s7 aus, bis der Haken, 47 aus dem Haken 42 ausklinkt.
Bei dieser hohen Temperatur ist das Ventil 52 in einer -Stellung, hei der der Brenner
1o volles Gas erhält. Durch das Freiklinken der beiden Haken 42 und 47 fällt das
Zwischengefäß 30 in seine normale, in der
Abbildung gezeigte
Lage. Der Flüssigkeitsverschluß im Gastemperaturwechsler 20 wind dadurch aufgehoben.
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Man hat hei Absorptionskälteapparaten bereits vorgeschlagen. das Abtauen
des Verdampfers dadurch zu hesclileunig; n, daß man die Kocherdämpfe am Kondensator
vorbei unmittelbar in den Verdampfer treten läßt. Bei derartigen bisher bekannten
Anordnungen war es jedoch nicht immer möglich, bei allen Betriebsverhältnissen eine
Kondensation der in den Verdampfer einströmenden Kocherdämpfe sicherzustellen, so
daß die an sich große Wärmemenge, die die Kondenstaionswärn-re der Kocherdämpfe
darstellt, nicht immer zum Abtauen nutzbar gemacht werden konnte. Dies kann jedoch
durch die vorliegende Erfindung sichergestellt werden, . indem die Gaszirkulation
durch den Verdampfer vollständig und mit Sicherheit gesperrt wird. So läßt es sich
erreichen, daß der Partial-druck des Ammoniaks im Verdampfer so weit erhöht wird,
daß die Konaensation der Kocherdämpfe im Verdampfer eintreten muß.
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In .der Abb. 2 ist ein Kondensationskälteapparat schenxatisch gezeigt,
bei dem Kocherdämpfe zum Verdampfer geschickt werden. Die Bezugszeichen entsprechen
denen der Abb. i. Obgleich einige Teile des Apparates, z. B. Kocher, Absorber und
Gastemperaturwechsler, etwas von denen der Abb. i abweichen, ist die Arbeitsweise
des Apparates im wesentlichen die gleiche. Von einem Punkt 6o des senkrecht angeordneten
Kocherman.tels geht die Hauptdampfleitung 61 zum Wasserabscheider 14 und `Kondensator
15. Der Absorber 22 .besteht aus einem luftgekühlten, sog. Schlangenabsorber mit
oder gegebenenfalls ohne Kühlflanschen. Die vom Kocher kommende arme Lösung wird
dem Absorber durch eine Leitung 23 und eine U-förmig gestaltete Schlinge 64 mit
im wesentlichen horizontalen Schenkeln zugeführt. Die Enden. der Schlinge sind zu
einer Doppelspirale 62 geformt. Diese biegsame Ausbildung der Schlinge 64 und der
Doppelspirale 62 erfüllt die Aufgaben des Zwischengefäßes 30 mit den zugehörigen
hiegsameh Leitungen der Anordnung i. Von der Doppelspirale 62 tritt d:e arme Lösung
weiter durch Leitung 63 zum Schlangenabsorber. Die Leitung 23 kommuniziert
ferner durch eine abgezweigte Leitung 65 mit einem Flüssigkeitsschloß 66, das in
die vom Gastemperaturwechsler 20 kommende Leitung ,b7 eingefügt ist. Durch diese
Leitung 67 tritt das reiche Gas vom Verdampfer über das ,6#bsorbersammelgefäß 68
.zum Schlangenabsorber 22. Die Leitung 67 ist über einen Schwanenhals
69 mit einem unten -geschlossenen Rohr 70 verbunden, in dein unten die genannte
Leitung 65 einmündet, wodurch eben ein Flüssigkeitsschloß 66 entsteht, dessen Arbeiten
später beschrieben wird. Das vom Absorber kommende arme Gas tritt durch eine Leitung
71 und den die Leitung 70 und den Gastemperaturwechsler2o teilweise umgebenden Mantel
7$ in den Gastemperaturwechsler 2o hinein und von dort weiter zum Verdampfer 16,
den das arme Gas im Gegenstrom zum heraiblaufenden Kondensat durchströmt. Der Mantel
72 hat u. a. die Aufgebe, Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf dem Gastemperaturwechsler
außerhalb des Kühlschrankes zu verhindern. Flüssigkeit, die gegebenenfalls duzrh
den Verdampfer und den Gastemperaturwechsler@ läuft, ohne zu verdampfen, wird durch
den Mantel 72 und eine Entwässerungsleitung 73 zur Leitung 67 entwässert, was insbesondere
von Wichtigkeit ist, wenn die Gaszirkulation, wie später beschrieben, unterbrochen
wird.
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Bei normalem Betrieb steht der Kocberspiegel auf der Standlinie I,
d. h. etwas unterhalb der Mündungsstelle 6o der Leitung 61; so daß also die Kocherdämpfe
frei zum Kondensator tre(en können. Die freie Spiegelhöhe der armen Lösung befindet
sich dabei im oberen Schenkel der U-Schlinge 6q., von wo die Lösung zum Absorber
niederrinnt. In der Leitung 65 steht die Lösung in gleicher Höhe, so daß also beim
normalen Betrieb das Flüssigkeitsschloß 66 offen bleibt, ,da keine Flüssigkeit eintritt
und die Gaszirkulation also ununterbrochen bleibt. Der Apparat arbeitet also normal.
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Um Kocherdämpfe bei Bedarf unmittelbar zum Verdampfer zu führen, ist
eine Umgehungsleitung 75, 76 vorgesehen, durch die vom oberen Ende des Kochers über
einen Flüss@gkeitsverschluß 77 Kocherdärnpfe zum Verdai.; r :r treten können. Die
Spiegelhöhe im Flüssigkeitsschloß 77 wird durch einen Überlauf sichergestellt, der
durch die Mündung einer an den unteren Teil das Kochers angeschlossenen Leitung
78 gebildet wird.. Der Flüssigkeitsinhalt des Flüssigkeitsschlosses 77 wird u. a.
vom Kondensat gebildet, das bei Inbetriebnabnie des Apparates in den Leitungen 75
und 76 entsteht. EvenfuellerrKondensatüberschuß wird durch Leitung 78 entwässert.
Bei normalem Betriebe ist die Umgehungsleitung 75, 76 durch den Inhalt des Flüssigkeitsschlosses
gesperrt, während der Dampfdurchtritt durch Leitung 61 zum Kondensator frei ist.
Uni eine unmittelbare Dampfzufuhr zum Verdampfer durch das Flüssigkeitsschlo8 77
hindurch zustande zu bringen, muß der freie Dampfdurchtritt durch Leitung 61 gesperrt
werden. Dies wird dadurch erreicht, daßdie U-Schlinge 64 so hoch gehoben wird, daß
der -Kocher-
Spiegel bis auf die Standlinie 11 steigt. Durch das
Heben der U-Schlinge 64 wird nämlich derÜberlauf der armen.Lösung zumAbsorber gehoben,
und da die Pumpe des Apparates weiterläuft, muß der Kocherspiegel entsprechend steigen.
Bei entsprechendem Heben der U-Schlinge 64 steigt der Kochers.piegel auf die Standlinie
II. Die in der Praxis durch Druckabfall und Reib,ing in den Verbindungsleitungen
.auftretenden Spiegelhöhenunterschiede sollen bei dieser Erörterung unberücksichtigt
bleiben. Das Steigen des Spiegels im Kocher bewirkt einen Abschltiß der Dampfleitung
61, und die hierauf folgende Drucksteigerung im Kocher erzwingt, daß Dampf durch
das Flüssigkeitsschloß 77 direkt in den Verdampfer tritt, in dem Kondensation der
Kocherdämpfe erfolgt.
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Diese Kondensation wirrt dadurch erzwungen. daß die Gaszirkulation
durch den Ver dampfer vollständig gesperrt wird. Das Heben der U-Schlinge 64 bewirkt
nämlich nicht nur eine Erhöhung des Kocherspiegels, sondern auch eine Erhöhung des
Spiegels in der Leitung 65 derart; daß nun arme Lösung in das Flüssigkeitsschloß
66 eintritt und dort die Mündung J.es Schwanenhalses 69 absperrt. Das so entstandene
Flüssigkeitsschloß spr.rrt infolgedessen den Strom des Gases zum Absorber. Nach
beendetem Abtauen wird die U-Schlinge 64 wieder in die in der Zeichnung .dargestelte
Lage gesenkt, was bewirkt, daß der Kocherspiegel und der Spiegel im Flüssigkeitsschloß
66 sinken und schnell wieder ihre normale Lage einnehmen, so daß einerseits der
gewöhnliche Dampfweg durch Leitung 6r frei wird und also das Strömen von Dampf durch
das Flüssigkeitsschloß 77 aufhört, und daß andererseits das Strömen des Gases zum
Absorber durch das Flüssigkeitsschloß 66 wieder normal wird.
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Die Unterbrechung. der Gaszirkulation im Appai:ät durch Abschluß des
Schenkels für das reiche Gas bewirkt,. da,ß die in den Verdampfer eintretenden Kocherdämpfe
eine Drucksteigerung imApparat zurFolge haben. Es sei beispielsweise angenommen,
daß der Apparat bei 2o Atm. Totaldruck und einer Verdampfertemperatur von etwa -io°,
d. h. einem Partialdruck des Ammoniaks von rund 3 kg -und also einem Wasserstoffdruck
von 17 kg normal gearbeitet habe. Solange der Ammoniakdruck 3 Atm. beträgt, kann
eine Kondensation -der Dämpfe nicht erfolgen. Die einströmenden Dämpfe erhöhen daher
den Partialdruck des Ammoniiaks, und zwar teilweise unter Steigerung des Totafdruckes,
teilweise indem, sie Wasserstoff durch den noch offen gebliebenen Schenkel des Zirkulationssystems,
d. h. über Temperaturwechsler, Mantel 72 und Leitung 71 zum Absorber drücken. Der
Am@monial:partialdruck erhöht sich dabei allmählich um etwa 1,4 kg auf 4,41e, wobei
die Kondensation weiter eintretender Kocherdämpife erfolgt, da bei diesein Partiaidruck
das Ammoniak bei +0,
d. h. bei der Abtautemperatur der Verdampfers,
-kondensiert. Die ,gesamte Kond,ensationswärtne der Kocherdämpfe wird daher zum
Abtauen des Verdampfers benutzt. Die 'im Apparat eintretende Drucksteigerung setzt
sich, wie erwähnt, durch den offen gebliebenen Gasschenkel zum Absorber und durch
eine vom Mantel 72 abzweigende Druckausgleichleitung auch zum Kondensator fort.
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Es ist von Wichtigkeit bei Apparaten der vorliegenden Art, die mit
drei Kreisläufen arbeiten, zu beachten, daß bei Unterbrechung des einen Kreislaufes,
z. B. des Gasumlaufes, die beiden anderen Kreisläufe ungestört aufrechterhalten
werden. Für deii Umlauf der Flüssigkeit entstehen keine Schwierigkeiten. Es ist
jedoch darauf zu achten, daß das Kältemittel, dä.s zum Verdampfer geführt wird und
dessen Verdampfung dort unterbrochen wird, mit Sicherheit derAbsorptionslösung wieder
zugeführt wird, da sonst eine Abnahme der Flüssigkeit im Flüssigkeitskreislauf auftreten
würde. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird dies dadurch erreicht, daB das sich
im Verdampfer bildende Kondensat beire Abtauen durch den Gastemperaturwechsler,
den Mantel 72 und die Ent--tdässerungsleitung 73 über Leiturig 67 zum Absorbergefäß
68 entwässert wird.
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Zum Bewegen der U -Schlinge 64 der Abb. 2 können ähnliche Mittel benutzt
werden, wie sie für die Abb. i beschrieben sind, doch kann -man auch andere Bewegungsmittel
benutzen, z. B. kann die Lt-Schlinge 64 durch eine Schnur, einen Stahldraht oder
ein anderes zweckmäßig biegsames Mittel bewegt werden. Statt .der in Abb. i ,benutzten
Haken kann man auch eine Sptrr- und Thermostatvorrichtung benutzen, wie sie in der
Abb. 3 schematisch dargestellt ist. Diese Abbildung zeigt im Schnitt einen Thermostaten
mit zugehöriger Sperrvorrichtung zum Festhalten der U-Schlinge 64 in der Abtaulage.
Die Anordnung besteht im wesentlichen aus einer biegsamen Membrane i7o, die dem
Balg 55 gemäß Abb. i entspricht. Zusammen mit dein Deckel 171 der Thermostatleitung
51 und dein Fühlkörper 5o bildet die Membrane 170 den temperaturempfindlichen
Teil der 'fiermostatanlage. Die Membrane 170 ist in bekannter Weise .durch
eine Slriralfeder 172 belastet, die zwischen zwei Scheiben 173, 174 gespannt ist.
Der Abstand dieser Scheiben ist so einstellbar, .daß die gewünschte Federspannung
erlialleii wird. Die Scheibe 174 ist
in ihrer- zentrischen Durchbohrung
mit -Gewinde versehen und dreht auf einer gleichfalls mit Gew inde versehenen Hülse
175. In dieser wieder steckt eine drehbare Welle 177.
Ein Stift
176 verhrindert eine Verdrehung zwischen der Welle 177 und der Hülse
175,
gestattet dieser aber, auf der Welle hin und her zu gleiten. Auf der
gleichen Welle ist auch die Scheibe 173 gelagert. Das freie Ende i78 der Welle
177 ist mit einer Kerbe 179 zum Drehen der Welle, beispielslveise
mittels eines Schraubenziehers, versehen und trägt ferner eine Feststellmutter 8o,
mit der die Welle 177 in -bestimmter Einstellung gesperrt werden kann. Durch
Verdrehen der Welle 177 wird die Spannung der Feder 172
vermehrt oder
vermindert, da beim Drehen -der Welle die Hülse 175 mitdreht,-die Scheibe
j74 jedoch beim Drehen der Welle durch einen Stift 81 am Drehen verhindert wird,
so daß sich die Scheibe 174. in axialer Richtung verschieben muß. Die Feder
172 und die Seheiben 173 und 174 sind von einem Gehäuse 82 umgeben, dessen
äußere Kante beispielsweise durch Lötung mit dem Deckel 171 Tiber den ganzen- Umfang
fest verbunden ist, so daß gleichzeitig ein hermetischer Aibschluß des zwischen
der Membrane 170 und dem Deckel 171 gebildeten Raumes erhalten wird.
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Dieses Gehäuse 82 ist, wie die Abbildung zeigt, mit einem am Kühlschrank
festen Arm verschraubt. Konzentrisch und drehbar auf der Hülse 175 ist außerhalb
des Gehäuses 82 noch eine Scheibe 83 vorgesehen. In eine Ausnehmung dieser Scheibe
83 tritt der fest mit der Scheibe 174. verbundene Stift 81, der durch ein Loch im
Gehäuse 82 hindurchnagt. Dieser Stift kann -also nur Hinundherbewegungen ausführen,
wenn sich die Scheibe 174 auf dem Gewinde der Hülse 175 verschiebt, kann aber weder
drehen noch schwenken, da er durch das Loch in dem am Kühlschrankfesten Gehäuse
82 gehalten wird. Dieser Stift hält also auch die Scheibe 83 gegenüber dem Gehäuse
82 fest, während. die Hülse 175 sich in der Scheibe. 83 drehen kann. Auf der Welle
177 ist ferner noch eine Trommel 84 drehbar gelagert, auf der eine Spiralfeder
85 aufgewickelt ist. Das freie Ende der Feder ist in einem Blechkranz 86 gelagert,
der seinerseits auf der Scheibe 83 sowie teilweise auch auf der Trommel 84 drehen
kann. Die Feder 85 wird gegen Abrutschen durch eine mit der Welle 177 fest verbundene
Platte 87 gesichert. Im Zwischenraum zwischen dem Kranz 86 und dem Gehäuse 82 ist,
wie -in der Abbildung gezeigt= eine Schnur oder ein Draht aufgewickelt" und an einer
Stelle mit dem Kranz 86 fest verbunden. Das eine Ende der Schnur ist an der U-Schlin$e
64 fest, das andere Ende der Schnur zweckmäßig an einem Handgriff von geeigneter
Form, durch denn sich die Schnur so bedienen läßt, daß unter Drehung der Trommel
84 die U-Schlinge gehoben wird. , Der Teil der Schnur zwischen Trommel 84 und dem
Handgriff kann in bekannter Weise, z. B. durch Spiralfeder o. dgl., unter dauernder
Spannung gehalten- werden. Um ein Heben. der U-Schlinge 64 zu erzielen, erhöht man
durch Drücken des Handhebels oder durch gewöhnliches Ziehen .die Spannung der Schnur
so stark, bis die U-Schlinge in die gewünsdhte Stellung gehoben ist. In dieser Lage
kann eine geeignete Sperrvorrichtung ein weiteres Legen des Handhebels verriegeln.
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Da die Schnur um den Blechkranz 86 gewickelt und an einer Stelle mit
ihm verbunden ist, erfolgt beim Heben der U-Schlinge vermittels der Schnur auch
ein Verdrehen des Kranzes 86. Der- Kranz 86 ist mit der Trommel 84 über die rutschende
Feder 85 verbunden, deren eines Ende am Kranz 86 fest ist, während ihr anderes Ende
auf der Trommel 84 .gleiten kann und nur durch die Federspannung selbst mit ihr
in Reibungskupplung steht. Die Wicklung der Feder 85 ist nun so im Verhältnis zur
Drehrichtung des Kranzes 86 beim Heben der U-Schlinge 64 gerichtet, daß sich die
Federspannung um die Trommel 84 beim Verdrehen des Kranzes 86 derart vermindert,
daß die Feder auf der Trommel 84 rutscht. Sobald jedoch nach .dein Heben der U-Schlinge
64 die Zugspannung der' um den Kranz 86 gewickelten Schnur aufhört bzw. ihre 'Richtung
ändert, saugt sich die Feder 85 momentan wieder an der Trommel-84 fest, so daß durch
die Federrutschkupplung wieder eine feste Verriegelung zwischen dem Kranz 86 und
der Trommel 84 zustande kommt. Die Trommel 84 ist nun durch Klauen, Zähne oder sonstige
an sich bekannte Aufrauhungen, d. h. durch Reibungskupplung, mit der Scherbe 83
verbunden. Die Scheibe 83 ist an einem Drehen um die Welle 177, wie erwähnt, .durch
den Stift 81. verhindert, der durch das Loch im Gehäuse 82 gehalten wird. Die Reibungskupplung
zwischen der Trommel 84 und der Scheibe 83 steht dadurch unter Druck, daß die Feder
172 die Scheibe 173 und damit auch die- Welle 177 nach links in der Ab-
bildung
zu drücken sucht, so daß die Mutter 8o gegen die Scheibe 87 und damit die Trommel
84 gegen die Reibungskupplung drück t.
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Der Federrutschkupplung der Feder 85 zufolge kann der die Schnur zum
Hefiel der U-Schlinge 64 bedienende Handgriff unmittelbar nach Ausführung der Hebebewegung
losgelassen werden, da die Federrutschkupplung verhindert, daß der Kranz 86 und
die auf
ihm abgewickelte Schnur zurücklaufen kann. Um nach beendetem
Abtauen die U-Schl:nge 64-wieder .zu senken, muß ein Zurückdrehen des Kranzges 86
und damit ein Abwickeln der Schnur erfolgen: Dies geschieht selbsttätig, wenn- nach
beendetem Abtauen die Verdampfertemperatur wieder steigt. Durch Ausdehnen des Füllmittels
des Thermostatfühlkörpers 5o erhöht sich der Druck im Thermöstatsystem derart, daß
die Membrane i7o in der Abbildung nach rechts gedrückt wird: Hiertdurch wird die
Scheibe 1.73 und die Welle 177 gleichfalls. nach rechts gedrückt, so daß die Reibung
zwischen Trommel 84. und der -Srheil)e 83 aufhört. Die Trommel 84 kann nach Lösen
. dieser Reibungskupplung also. frei auf- der Welle 177 drehen. Durch die Elastizität
der U-Schlinge 64 dreht daher unterldem Einfluß der Schnur der Kranz 86 mit. der
Feder 85 und der Trommel 84 zusammen in :die ursprüngliche Lage des Kranzes 86 -zurück.
In dieser Lage, in der die U-Sahlinge,.64 normal steht, ist die Dampfzuführung zum
.Verdampfer unterbrochen, der Gasumlauf kommt -wieder in Gang, zu= gleich auch die
Kälteleistung, die nun bewirkt, daß der Druck im Thermostaten sinkt, die Membrane
170 wieder nach links tritt, wodurch die Welle 177 gleichfalls durch die Feder 172
nach links gepreßt wird, wodurch die Reibungskupplung zwischen der-Tromniel 84 und
der Scheibe83 wieder zustande kommt.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel begrenzt.
Die zum Absperren des Gasumlaufs vorgesehene Flüssigkeit kann auch aus Kondensat
bestehen, das vom Verdampfer oder Kondensator dem FlüssIgkeitssehloß- zugeführt
wird, oder das Flüssigkeitsschloß kann durch reiche statt durch arme Lösung aufgefüllt
werden. Der Abschluß des Gasumlaufs ist unabhängig von der dargestellten Ausführungsform
des biegsamen Organs bzw. des lieb- und senkharen Zwischengefäßes. Der -Ahschluß
des Gasumlaufs -kann statt im Schenkel für das reiche Gas auch m Schenkel für das
arme Gas erfolgen, und die Sperrvorrichtungen, durch die die Spiegelsch«#ankungen
geregelt wenden, ebenso wie die 1)eschriel)enen' Tllermostatanordnungen können beliebig
verändert werden. Gegebenenfalls kann auf Thermostatanlagen vollständig verzMifiet
«erden.