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Kugelgelenkverbindung für Drehventile von Blasinstrumenten Die Erfindung
betrifft eine besondere Ausbildung,der 'Gelenkverbindung der Drehventile von Blasinstrumenten
mit ihren Druckhebeln.
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Bei den bekannten, für Blasinstrumente üblichen Drehventilen wird
die Verbindung des Druckhebels mit dem zugehörigen Ventil. bisher im allgemeinen
so hergestellt, daß die verbindende Schubstange mit dem Druckhebel über ein Kreuzscharnier
und mit dem Ventil über eine senkrechte, das Ende der Schubstange durchdringende,
am Anschlaghebes sitzende Schraube gekuppelt ist. Eine derartige Verbindung ist
aber ziemlich bald ausgelaufen, d. h. sie bekommt zuviel Spiel. Ein weiterer Nachteil
der bekannten Verbindungen dieser Art besteht darin, daß schon bei geringfügigen
Verbiegungen irgendeines Teiles des Druckwerkes das Ventil nicht mehr einwandfrei
geschaltet werden kann.
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Man hat bereits versucht, diese Übelstände dadurch zu beseitigen,
daß man die Schubstange sowohl am Druckhebel als auch am Anschlagbügel des Drehzapfens
des Ventils mit Hilfe von Kugelgelenken anlenkte. Diese Gelenke besitzen innen einen
federnden Sprengring, der zur Sicherung der Kugelschalen, auf den Kugelkappen dient.
Bei Benutzung derartiger Kugelgelenkverbindungen muß der Anschlagbügel sehr schlank
und damit schwach ausgebildet werden, damit man möglichst nahe an die Mittellinie
des Ventils her-` ankommen und den Drehradius so klein wie möglich halten kann.
Dadurch hat der Anschlagbügel nur geringe Festigkeit und sitzt mit ganz dünnen Wandungen
'auf dem Laufzapfen des Drehventils.
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Weiterhin ist vorgeschlagen worden, den Druckhebel mit einem Kugelgelenk
an die Schubstange und diese mit einem Kugelgelenk an die Ventilwelle anzuschließen.
Hierbei sitzen an beiden Enden der Schubstange die Kugelschalen, die über die am
Ende des Druckhebels und auf der Ventilwelle sitzenden Kugeln fassen.
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Von diesen bekannten Ausführungen unterscheidet sich die Kugelgelenkverbindungnach
der Erfindung vorteilhaft dadurch, daß die Kugelzapfen an zweigegenüberliegenden
Seiten schwächer gehalten oder abgeflacht sind und in Kugelpfannen oder-Lagern laufen,
die über einen Schlitz im Lagerstück, das die Kugelpfannen enthält, zugänglich sind,
dessen Breite der schwächsten Stelle der Kugelzapfen entspricht, so daß letztere
nach einer Drehung um go° aus den Schlitzen heraus-, ziehbar bzw. in dieselben einfuhrbar
sind.
Bei der bevorzugten Ausführungsform sind die Kugelpfannen
in den Enden von in den Lagerstücken verschraubbaren Schrauben eingearbeitet. Erfindungsgemäß
sitzt ferner der die Schubstange mit dem Druckhebel gelenkig verbindende Kugelzapfen
an einem von der Schubstange senkrecht nach unten gerichteten Zapfen oder Arm, der
gegebenenfalls lösbar, z. B. durch Verschrauben, mit der Schubstange verbunden ist.
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Eine Anordnung gemäß der Erfindung läßt sich besonders einfach zusammenbauen
und auswechseln. Ferner hat die besonders feste Kugelgelenkverbindung den Vorteil
bester Staubdichtigkeit. Sie kann sich nicht so leicht ausarbeiten, wie andere Verbindungen.
Die Reihung selbst ist auf ein geringes Maß herabgesetzt, und etwa eindringender
Startb wird sofort durch die Gelenkbewegung ausgetragen, so daß er sich nicht festsetzen
kann.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht der einen Ausführungsform, Abb. 2 eine
Vorderansicht des unteren Teiles des Druckhebels nebst der Kugelgelenkverbindung,
Abb.3 das eine Ende der Schubstande nebst Gelenkverbindung in vergrößertem Maßstab,
Abb. 4. eine Seitenansicht der zweiten Ausführungsform, Abb. 5 eine Vorderansicht
des unteren Teiles des Druckhebels nach Abb.4 nebst Ge-
lenkverbindung, Abb.6
das eine Ende der Schubstange nebst Gelenkverbindung nach Abb.4 in vergrößertem
Maßstab.
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Bei der Ausführung nach Abb. i bis 3 sitzt am unteren Ende des Druckhebels
i, der um den Punkt 2 schwenkbar in dem Ständer 3 gelagert ist, ein Lagerstück 4.
Dieses Lagerstück 4 weist einen Schlitz. 5 auf, der den Zugang zu den beiden Lagerschalen
oder Kugelpfannen 6. ; ermöglicht. In den Kugelpfannen 6, ; befindet sich der Kugelzapfen
8, der am Ende eines Zapfens 9 sitzt, welcher mit der Schubstange i o verbunden,
z. B. verschraubt ist.
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Am anderen Ende der Schubstange io ist ein Lagerstück 12 vorgesehen,
das ebenfalls einen Schlitz 13 hat, der den Zugang zu den Kugelpfannen oder Lagerschalen
1.1, 15 ermöglicht. Dieses Lagerstück 13 nimmt einen Kugelzapfen 16 auf, der mit
der den Anschlagflügel 17 tragenden, um den Drehzapfen 18 des Ventils 23 drehbaren
Hülse i9 in Verbindung steht. Die Verbindung kann so, wie in Abb. i dargestellt,
ausgebildet sein. Der Kugelzapfen 16 kann aber auch gemäf.'-Abb. 3 in die Hülse
19 eingeschraubt «-erden.
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Die Kugelzapfen 8 und 16 sind an zwei cgenüberliegenden Seiten, und
zwar bei der auf der Zeichnung gewählten Darstellung auf der Seite 2o bzw. ;1 und
der ihnen gegenüberliegenden, hier nicht ersichtlichen Seite abgeflacht. Die Abflachung
erfolgt derart. daß der Kugelzapfen an dieser Stelle nicht stärker ist als der Schlitz
5 im Lagerstück .l bzw. der Schlitz 13 im Lagerstück 12. Dadurch wird das Einführen
und Herausnehmen der Kugelzapfen in die Lagerstücke 4. und 12 ermöglicht, ohne daß
diese zweiteilig ausgeführt oder auseinandergenommen zti werden brauchen. Sollen
nämlich die Kugelzapfen in die aus einem Stück bestehenden Lagerstücke .l, 12 eingeführt
werden, dann werden sie so gedreht, daß sie mit ihren abgeflachten Seiten 2o bzw.
2 1 in die Schlitze 5 bzw. 13 eingeschoben «-erden können. Hierauf «erden die Kugelzapfen
8 bzw. 16 um 90' um ihre Achse verschwenkt, so daß nunmehr die balligen oder kugeligen
Flächen in die Kugelpfannen 6, 7 bzw. 14, 15 der Lagerstücke 4 bzw. 12 gelangen,
wodurch die Kugelgelenkverbindung hergestellt ist.
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Die Ausführungsform nach Abb.4 bis 6 ist insofern abweichend, als-
eine oder beide Kugelpfannen bzw. Lagerschalen 6,7. die am Ende des Druckhebels
i sitzen, verstellbar sind. Die Anordnung kann dabei, wie aus dem Ausführungsbeispiel
ersichtlich ist, so getroffen werden, daß die Kugelpfannen 6, 7 in die Enden von
Schrauben 22, 22' eingearbeitet sind, die in dem Lagerstück 4 beliebig ein- und
ausschraubbar sind.
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Weiterhin ist der Kugelzapfen 16 im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach Abb. i nicht an der Hülse 19 befestigt, die die Drehachse 18 des Ventils 23
umgibt und das Anschlagstück 17 trägt, sondern er sitzt am Ende der Schubstange
i o, während die Hülse i9 das Lagerstück 12 trägt. Auch hier kann die Anordnung
derart getroffen werden, daß eine oder beide Kugelpfannen 14, 15 verstellbar sind.
Beim Ausführungsbeispiel ist nur eine, und zwar die obere Kugelpfanne verstellbar.
Zu diesem Zweck ist eine Schraube 2.1 vorgesehen, deren unteres Ende kugelpfannenartig
ausgebildet ist und die mehr oder minder tief in das Lagerstück 12 einschraubbar
ist.
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Beide Anordnungen nach Abb. i und 4 gestatten, den Drehpunkt ganz
dicht an das Zentrum des Laufzapfens des Ventils zu verlegen, so daß ein ganz kurier
Druck ohne Beeinträchtigung der Festigkeit des Flügelsitzes möglich ist.
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Bei der Ausbildung nach Abb.4 wird die Schubstange wie folgt herausgenommen:
Die
Kopfschraube 25, welche die Hülse ig nebst Anschlagflügel 17 auf dem Drehzapfen
des Ventils 23 festhält, wird herausgeschraubt. Die Hülse i g nebst Anschlagflügel
i7 wird dann vom Drehzapfen i8 abgehoben und durch eine Drehung tun 9o° in eine
solche Lage gebracht, daß die abge flachte Fläche 21 sowie die entsprechende, ebenfalls
abgeflachte, auf der Zeichnung nicht ersichtliche Gegenfläche des Dreh7,tpfens in
den Schlitz 13 des Lagerstückes 12 zu liegen kommt. Nunmehr kann der Kugelzapfen
16 aus dem Schlitz 13 des Lagerstükkes 12 herausgezogen werden. Nachdem die Kugelgelenkverbindung
zwischen dem Anschlagflügel und der Schubstange gelöst wurde, kann, und zwar gleichfalls
nach einer Drehung um 9o°, auch die Kugelgelenkverbindung zwischen der Schubstange
und dem Drückwerkhebel gelöst «-erden. Der Zusammenhau der einzelnen Teile erfolgt
in umgekehrter Reihenfolge und in entgegengesetztem Sinne.