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Tropenbett mit Einrichtung zur Abführung der Körperwärme Die Bemühungen,
Europäern den Aufenthalt in den Tropen durch Schaffung von Klimaanlagen in den Schlaf-,
Wohn- und Arbeitsräumen erträglicher zu gestalten, haben bisher nicht zu dem gewünschten
Ergebnis geführt. Immerhin hat es sich gezeigt, daß man der Lösung dieser Aufgabe
schon wesentlich näherkommt, wenn man von einer Klimatisierung ganzer Räume absieht
und durch Anordnung von Kühleinrichtungen an den Betten den in den Tropen lebenden
Europäern die Möglichkeit bietet, wenigstens während der Schlafzeit eine den europäischen
Verhältnissen angepaßte Bequemlichkeit zu finden. Es ist nämlich erwiesen, daß der
Europäer nach gesundem Schlaf durchaus in der Lage ist, die Tageshitze in den Tropen
leichter und ohne starke Einbuße an Arbeitskraft zu ertragen.
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Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung zur Abführung der Körperwärme,
insbesondere für Tropenbletten, durch Erzeugung eines künstlichen 'Temperaturgefälles
zum Körper hin und zur Außenluft. Es sind bereits Kühleinrichtungen für Betten bekanntgeworden,
die jedoch insbesondere für die Verwendung in den Tropen nicht geeignet sind. So
sind beispielsweise Einrichtungen bekanntgeworden, bei denen die Kühlung in der
Weise erfolgt, daß an einer Stirnwand des Bettes, von Pfosten zu Pfosten, ein von
Kühlluft durchströmtes Rohr angeordnet ist, aus dem die Luft durch längs des Rohres
befindliche öffnungen in Richtung des Bettes zu dem Schlafenden hin ausströmt. Durch
eine besondere Drehvorrichtung kann der Luftaustritt je nach Wunsch unter einem
größeren oder kleineren Winkel zur Bettoberfläche erfolgen und damit der Grad der
Kühlung geregelt werden. Diese Anordnung hat den großen Nachtseil, daß die Kühlung
lediglich von oben erfolgt, während gerade an den Auflagestellen des Körpers auf
dem Unterbett eine erhöhte Wärrnebildung und damit Transpiration auftritt. Außerdem
gibt die ausströmende Luft leicht zu Zugluft Anlaß, was insbesondere mit Rücksicht
auf den in den Tropen herrschenden starken Temperaturwechsel
leicht
zu gesundheitlichen Schädigungen führen kann.
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Bei anderen bekannten Kühleinrichtungen sind unterhalb des Unterbettes
z. B. zwischen den Matratzenfedern verlaufende Rohrschlangen fest angeordnet, die
von Kaltluft durchströmt werden. Diese Art der Kühlung ist nachteilig, da sie ebenfalls
nur einseitig, in diesem Falle von unter, erfolgt, und außerdem erfordert diese
Anordnung den festen Einbau der Rohrschlangen, so daß diese nicht ohne weiteres
ausgetauscht werden können. -Eine weitere Anordnung zur Kühlung von Betten besteht
darin, daß das Bett nicht, wie üblich, offen, sondern als ein geschlossenes Gehäuse
ausgeführt ist, das seitlich einmal durch ein Fenster und dann durch lose Vorhänge
abgeschlossen wird. Die Kühlung erfolgt hierbei durch unmittelbare Zuführung eines
Kaltluftstromes in den Gehäuseinnenraum , der im Kreislauf an anderer Stelle wieder
abgesaugt wird. Abgesehen davon, daß derartige Einrichtungen sehr umständlich und
kostspielig sind, besteht auch hier der Nachteil, daß diese Art der Kühlung unangenehm
empfunden wird und durch Zuglufterscheinungen zu g--sundheitlichen Schäden führen
kann.
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Es besteht nun also die Aufgabe, eine Kühleinrichtung für Betten,
insbesondere zur Verwendung in den Tropen, zu schaffen, die eine ,möglichst einfache
-technische Lösung dieses Problems bringt, möglichst geringe Betriebskosten verursacht
und außerdem den tropischen Lebensbiedingungen möglichst .angepaßt ist. Eine wesentliche
Forderung besteht noch darin, daß die Abführung der Körperwärme ohne gesundheitliche
Schädigung -und ohne Zuglufterscheinungen erfolgt.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe mittels einer Einrichtung gelöst,
bei der außerhalb der den Körper umgebenden Teile, also z. B. unterhalb der :Matratze
und oberhalb der Decke des Bettes. schlauchartige, be-
wegliche Kanäle angeordnet
sind, die von g e 'kühlter, unter "Cherdruck stehender Luft durchströmt werden.
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Diese Kühleinrichtung wirkt allseitig gleichmäßig auf den Körper des
Schlafenden und gewährleistet daher eine wirksame und doch gesundheitlich einwandfreie
Abführung der erhöhten Körperwärme.
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Um die Diffusion der sich durch die Körperwärme bildenden Feuchtigkeit
nach außen zu gewährleisten, sieht man zweckmäßig zwischen den schlauchartigen Kanälen
Zwischenräume vor, die mit einem luft- oder wasserdampfdurchlässigen Stoff ausgefüllt
sind. Es ist weiterhin zweckmäßig, die Decken bzw. Matratzen und die Schlauchteile
nur lose miteinander zu verbinden, und zwar so, 'daß beliebig dicke oder dünne Decken,
bzw. dicke oder dünne Matratzen ausgewechselt werden können. Die verwendete Kühlluft
wird in bekannter Weise dadurch erzeugt, daß die von einem Gebläse angesaugte Luft
über einen Kühlkörper, insbesondere den Verdampfer einer Kältemaschine, geleitet
und dann in die Luftkanäle von einem oder mehreren Betten gepreßt wird. Um die Form
der Kanäle auch bei Belastung der Betten durch das Körpergewicht zu erhalten, werden
entweder schraubengangartig gewundene Metalldrähte in die Kanäle eingelegt, oder
es wird mit Hilfe einer Drossel. an der Austrittsstelle des Luftkanals ein bestimmter
übierdruck in den Kanälen aufrechterhalten. Temperatur und Druck der Kühlluft sowie
deren Durchflußmenge können durch Vorrichtungen geregelt werden, die am Eingang
zti den Kanälen angebracht sind. Eine weitere Regelung der Lufttemperatur kann äm
Kühlkörper bzw. an der KältQmaschine ohne weiteres vorgenommen werden.
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Die erfindungsgemäße Kühleinrichtung zeichnet sich gegenüber den bekannten
Anordnungen dadurch aus, daß sie die an sie gestellten Anforderungen restlos erfüllt.
Sie ist zunächst denkbar einfach in ihrem technischen Aufbau, erfordert geringe
Betriebskosten und arbeitet unter Vermeidung von Zugluft gesundheitlich einwandfrei.
Weiterhin hat die lösbare Anordnung der Kühlschläuche den besonderen Vorteil, daß
diese leicht anzubringen und wieder zu entfernen sind und außerdem leicht ausgewechselt
werden können. Außerdem hat die bewegliche Anordnung der Kühlschläuche noch den
Vorteil, daß je nach den jahreszeitlichen Verhältnissen die Matratzen und Decken
gegen schwerere oder leichtere ausgetauscht «erden können.