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Frischluftverdunstungskühlschrank Die Erfindung bezieht sich auf Kühlschränke
o.dgl., deren Kühlraum von porösen Gewebebahnen umgeben ist, die von einem vorzugsweise
oben auf dem Schrank angeordneten Wasserbehälter aus befeuchtet werden und der Außenluft
so ausgesetzt sind, daß das Wasser auf der Obe,rflächie des porösen Gewebes verdunstet
wird.
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Die bekannten Verdunstungskühlschränke mit porösen Gewebebahnen als
Verdunstungskörper haben den wesentlichen Nachteil, daß sich die aus üblichen tierischen
oder pflanzlichen Fasern bestehenden Gewebe ziemlich schnell zersetzen bzw. in Fäulnis
übergehen. Die Haltbarkeit der im Kühlschrattk aufbewahrten Speisen ist dadurch
trotz des Zutritts von Frischluft vergleichsweise schlecht. Auch besitzen die porösen
Gewebebahnen nur eine verhältnismäßig geringe Lebensdauer, so daß sie häufig ersetzt
werden müssen, wenn der Kühlschrank ,betriebshereit bleiben soll.
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Die wesentliche Neuerung gemäß der Erfindung besteht nun darin, daß
die Kühlraumwände aus porösen Gewebebahnen gebildet werden, die aus einem gegen
bakterielle Einwirkungen (Fäulnis) und dem chemischen Angriff von Wasser und der
darin enthaltenen Bestandteile beständigen Faserstoff bestehen, wofür erfindungsgemäß
mineralische Fasern, vorzugsweise Glaswolle, gegebenenfalls auch beständige organische
Fasern, z. B. des Nylontyps, in Betracht kommen. Durch Anwendung derartiger Faserstoffe
ist es möglich, eine Verdunstungskühlung zu erzielen, bei der die bekannten Nachteile,
wie Zersetzung, Faulen und Brüchigwerden des Gewebes, beseitigt sind.
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Nach eitlem weiteren Merkmal der Erfindung
wird das
generell hier als inert zu bezeichnende poröse Gewebe bis in den Flüssigkeitsbehälter
geführt, vorzugsweise über dessen oberen Rand, so daß <las Gewebe aus der Füllung
des Behälters das Verdunstungswasser ähnlich wie ein Docht selbst ansaugt. Man kann
dabei erfindungsgemäß in dem Teil der Gewebebahn, der in den `'Wasserbehälter geführt
ist, die Fadenzahl verringern etwa dadurch, daß man lediglich die Kettfäden dochtartig
zusammenfaßt, nachdem man die Schußfäden ganz oder teilweise entfernt hat. Andererseits
ist es erfindungsgemäß aber auch möglich, zum Überführen des Verdunstungswassers
aus dem Vorratsbehälter auf die poröse Gewebebahn besondere Dochte aus einem inerten
Fasermaterial vorzusehen, deren Enden in geeigneter Weise mit der porösen Gewebebahn
verbunden, z. B. in diese hineingefl(xhten werden.
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Der Strom des Verdunstungswassers aus dem Wasserbehälter auf die poröse
Gewebebahn wird vorteilhaft regelbar gemacht. Zu diesem Zweck können erfindungsgemäß
nach Art der bekannten Quetschhähne ausgebildete Absperr- und Regelorgane vorgesehen
werden, die an elastischen zusammendrückbaren Verbindungsleitungen, etwa Gummischläuchen,
angeordnet sind, welche die Dochtrohre mit den Halterahmen der Gewebebahnen oder
den dazu führenden Leitungen verbinden.
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Der Frischluftverdunstungskühlschrank gemäß der Erfindung kann bei
geeigneter Ausführung der porösen Gewebebahnen auch als sogenannter Fliegenschrank
benutzt werden, beispielsweise wenn die Temperatur im Aufstellungsraum des Schrankes
so niedrig ist, daß, wie etwa in der kalten Jahreszeit, eine besondere Kühlung nicht
notwendig ist. Es ist erfindungsgemäß dabei vorteilhaft, die Vorder-und/oder Rückseite
des Schrankes aus Glasplatten oder einem anderen undurchlässigen Material zu bilden,
insbesondere die verschließbare Zugangstür.
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Ferner kann es unter Umständen vorteilhaft sein, den erfindungsgemäßen
Kühlschrank mit Mitteln zur künstlichen Luftbewegung auszustatten. In Betracht kommt
erfindungsgemäß hier namentlich ein unterhalb des Schrankes angeordneter Saugventilator,
der die Luft aus dem Innern des Schrankes abzieht, so daß .von außen ständig Frischluft
quer durch die porösen Gewebebahnen in (las Innere des Schrankes hineinbewegt wird.
Bei dieser Anordnung erhält man eine besonders wirksame Kühlung. Indessen ist es
auch möglich, die poröse Gewebebahn von außen mit einem künstlichen Luftstrom zu
beaufsehlagen, der etwa mit einem geeigneten Ventilator erzeugt wird.
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Die Erfindung umfaßt ferner noch die Kombination des neuen atmosphärischen
Verdunstungskühlschrankes mit einem Kühlaggregat, das bei erhöhtem Druck unter Umwandlung
von mechanischer Energie oder Wärme in eine Kälteleistung arbeitet. Die bekannten
Kühlschränke besitzen den Nachteil, daß die Luft in ihrem Kühlraum meist sehr ungünstig
in bezug auf die darin aufbewahrten 1_ebenstnittel o. dgl. ist. Auch ist die Temperatur
in den üblichen Kühlschränken häufig so niedrig, daß die darin aufbewahrten Lebensmittel
an Geschmack verlieren und austrocknen. Diese Nachteile können vermieden werden,
wenn man den Kühlraum solcher Kühlschränke etwa an einer Seite mit einer porösen
Gewebebahn gemäß der Erfindung ausstattet, so daß mäßig gekühlte Frischluft ständig
Zutritt zu dem kalten Kühlraum hat. Durch diese Kombination ergibt sich eine bedeutend
bessere `Wirkung in bezug auf die kühl oder frisch zu haltenden Lebensmittel, die
in dem Kühlraum aufbewahrt werden.
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Die Erfindung kann auch z. B. mit Vorteil für die Kühlung von transportablen
Kühlbehältern, etwa Eisenbahnkühlwagen, angewendet werden. In diesem Fall ordnet
man vorteilhaft poröse Gewebebahnen im Sinne der Erfindung im Fahrluftstrom an,
so daß während der Fahrt ständig oder periodisch Frischluft durch die poröse Gewebebahn
in den Kühlraum bewegt wird.
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In der Zeichnung ist in Abb. i ein erfindungsgemäßer Frischluftverdunstungskühlschrank
teils in Vorderansicht und teils in einem senkrechten Schnitt dargestellt; Abb.
2 zeigt den Kühlschrank nach Abb. i in Seitenansicht; Abb.3 gibt einen Schnitt durch
einen Teil des Kühlschrankes in größerem Maßstab wieder; Abb.4 zeigt eine Seite
einer porösen Gewebebahn nebst den dafür vorgesehenen Befestigungs-und Stützmitteln,
und Abb.5 zeigt schließlich einen Schnitt nach Linie V-V der Abb.4.
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Der in Abb. i und 2 dargestellte Kühlschrank besteht aus einem vorzugsweise
aus einem geeigneten Metall angefertigten Gestell i, das auf Stützen 2 angeordnet
ist. Die Vorderseite des Gestelles i wird vorteilhaft durch eine Tür 3 gebildet,
deren Füllung aus einer Glasscheibe ,4 besteht. Die nicht dargestellte Rückwand
des Schrankes besteht ebenfalls vorteilhaft aus einer Glasscheibe.
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Innerhalb des Kühlschrankes sind mehrere vorzugsweise verstellbare
und nach Art eines Rostes ausgebildete Ablagen > angeordnet, auf denen, wie angedeutet,
die zu kühlenden bzw. frisch zu haltenden Teile abgestellt werden können.
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Oben wird der Kühlschrank abgeschlossen durch einen Wasserbehälter
6, der mit einem abnehmbaren Deckel ? versehen ist.
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Die beiden Schmalseiten des Schrankes nach Abb. i und 2 werden von
je einer porösen Gewebebahn 1; gebildet, die an den Längs- und Querholmen des Gestelles
i in geeigneter Weise befestigt ist. Außen und gegebenenfalls auch innen wird, wie
bei 9 angedeutet, die Gewebebahn 8 durch ein großmaschiges Drahtnetz gehalten.
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Die poröse Gewelie1)alin setzt sich, wie bei io in Abb. i angedeutet,
in den Wasserbehälter 6 heberartig fort, wozu geeignete Rohre vorgesehen sind.
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Infolge dieser Anordnung wird Wasser aus dem Behälter über die dochtartige
Füllung io auf die Gewebebahn ü gebracht. Die auf der Gewebebahn sich gleichmäßig
verteilende Feuchtigkeit wird von
der Luft, die gegen die Gewebebahn
von außen trifft, verdunstet unter entsprechender Abkühlung.
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Die in Abb. 3 dargestellte bevorzugte Anordnung wendet U-förmige Rohre
i i an, die über eine Wand des Wasserbebä lters 6 geführt sind und in ein Stück
Gummischlauch 12 o. dgl. übergehen. %'on dem Gutntnischlauch 12 führt ein weiteres
Röhrchen 13 zu der porösen Gewebebahn 8, die in den Schmalseiten des Gestelles
i angeordnet ist.
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Ein Teil der Fäden der Gewebebahn 8 ist dochtartig durch das Röhrchen
13, den Gummischlauch 12 und (las U-förmige Rohr i i geführt, wie bei io
angedeutet. Das Lnde des Faserdochtes reicht hei 1.4 bis an die Enden des Wasserbehälters
6.
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Auf dein Gummischlauch 12 ist nun ein Quetschhahn 15 angeordnet, mit
dessen Hilfe der Gummischlauch 12 mehr oder weniger zusammengedrückt %%,erden kann.
um die durchfließende Wassermenge zu regeln.
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Auf die Breite der angeordneten Gewebebahn kann nian mehrere Dochtrohre
vorsehen. Bei der :\usfiihrungsform nach Abb. 2 werden vier Dochte i o angewandt.
Bei der Ausführungsform nach Abb..I zwei Dochte 16. Die poröse Gewebebahn 18 ist
bei der Anordnung nach Abb. 4 und 5 zwischen zwei Jletallrahmen 17 eingespannt,
die miteinander durch Schrauben icg oder in sonst geeigneter `''eise verbunden sind.
Die -Metallrahmen 17 halten ferner das grobmaschige 2'\letall(lrahtgewebe
2o, bestehend aus einem nicht korrodierenden Material. Die Drahtgewebe 2o stützen
die poröse Gewebebahn beiderseits und sichern dieselbe gegen mechanische Beschädigung.
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ach oben ist, wie insbesondere aus Abb. 5 ersichtlich, die Gewebebahn
18 aus dem Bereich des erweiterten Quersteges 21 der Rahmen 17 so herausgeführt,
(Maß ein fächerartiger Tei122 entsteht, der in die Rohre 16 einmündet. Die Teile
22 bestehen vorteilhaft nur ;ins den Kettfäden der Gewebebaliii, sofern (fiese so
angeordnet wird, daß die Schußfäden waagerecht in dem Rahmen verlaufen.
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Unter dem Kühlschrank nach Abb. i und 2 kann inan einen Saugventilator
23 anordnen, dessen Motor 24 beispielsweise mit der Lichtleitung des Aufstellungsraumes
verbunden wird. Im Boden des Schrankes ist hier eine Öffnung vorgesehen, so daß
mittels des Ventilators 23 Luft aus dem Innern des Schrankes abgesaugt werden kann.
Hierdurch kann man, wie durch die Pfeile 25 angedeutet, ständig oder periodisch
einen Frischluftstrom durch den Kühlschrank bewegen, welcher quer durch die feuchte
poröse Gewebebahn geht und infolgedessen eine stärkere Verdunstung herbeiführt.
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Diese Einrichtung ist besonders an sehr heißen Tagen oder in sehr
heißen Aufstellungsräumen vorteilhaft.
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An Stelle der Rohre 16 oder der Dochte io nach Abb. 4 bzw. 2 kann
man auch breite kanalartige Körper vorsehen, die die Gewebebahn auf ihrer ,ganzen
Breite oder einem größeren Teil derselben in den Wasserbehälter 6 führen.
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Es mag schließlich noch erwähnt sein, daß man die erfindungsgemäße
Kühleinrichtung auch dazu benutzen kann, die Luftfeuchtigkeit in geeigneter Weise
zu beeinflussen. Dieses Problem hat z. B. für bestimmte industrielle Zwecke, wie
etwa Weberei-und Spinnereibetriebe, Bedeutung.
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Man kann nach der Erfindung in solchen Fällen poröse Gewebebahnen
vorsehen, die, wie beschrieben, mit einem Wasserbehälter zusammenwirken und durch
welche auf Grund von künstlichem oder natürlichem Zug ständig oder periodisch Luft
bewegt wird, die von der porösen Gewebebahn Feuchtigkeit aufnimmt bis zu dem
ge-
wünschten Ausmaß.