DE19531900C2 - Verfahren zum Reduzieren der Population von Hausstaubmilben - Google Patents

Verfahren zum Reduzieren der Population von Hausstaubmilben

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren der Population von Hausstaubmilben in Wohn- und/oder Schlafräumen.
Es ist bereits bekannt, daß es vor allem für Hausstaub-Allergiker und insbesondere Hausstaub-Asthmatiker vorteilhaft ist, wenn die Population von Hausstaubmilben soweit wie möglich reduziert wird. Obwohl aus dem DE-Buch Henne, "Luftbefeuchtung", R. Olderibourg Verlag München/Wien 1995, 4. Auflage, S. 58 bekannt ist, daß bestimmte Werte der Luftfeuchtigkeit Einfluß auf chemische Abläufe und das Wachstum biologischer Organismen und dabei auch Krankheitserreger haben und dabei für den Menschen akzeptable Werte zwischen 40% und 60% relativer Luftfeuchtigkeit liegen, verschiedene biologische Organismen wie Bakterien, Vieren, Pilze und Milben aber in diesem Feuchtigkeitsbereich ungünstige Wachstums- oder Lebensverhältnisse haben, wird bisher versucht, die Population von Hausstaubmilben dadurch zu reduzieren, daß man textile Böden und auch textile Tapeten und Vorhänge weitestgehend vermeidet und für Matratzen und Zudecken synthetisches Material verwendet, das häufig gewaschen werden muß.
Es hat sich jedoch erwiesen, daß dadurch nur begrenzt und bei äußerst großem Reinigungsaufwand ein gewisser Erfolg erzielt werden kann. Schon bei geringfügigen Nachlässigkeiten beim Wechseln der Bettwäsche und Reinigen der Matratzen und Zudecken tritt die Hausstaubmilbe bereits wieder so stark auf, daß die Allergiesymptome wieder provoziert werden.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die Hausstaubmilbe effektiv soweit zurückgedrängt oder beseitigt werden kann, daß Allergie-Symptome vermieden werden können, wobei aber der Aufwand dafür möglichst gering sein soll.
Die überraschende Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Luft des jeweiligen Wohn- und/oder Schlafraumes mittels eines Kondensa­ tions-Lufttrockners unter einen Wert relativer Luftfeuchtigkeit getrocknet wird, der für die Lebensbedingungen der Hausstaubmilbe erforderlich ist, und daß die so verminderte relative Luftfeuchtig­ keit durch eine kontinuierliche Weitertrocknung oder durch inter­ vallartiges Wiederholen der Trocknung unterhalb diesem Wertgehalten wird, wobei die Luft zunächst unter etwa 50% Luftfeuchtigkeit getrocknet und dann nach einiger Zeit auf eine relative Luftfeuchtig­ keit von 50% bis 60% eingestellt und dabei gehalten wird.
Versuche haben gezeigt, daß nach einer längeren Trocknungszeit und Beibehaltung der relativen Luftfeuchtigkeit unter dem genannten Grenzwert die Hausstaubmilben derart zurückgedrängt werden, daß bei Hausstaub-Allergikern und -Asthmatikern die Häufigkeit von allergischen Reaktionen und insbesondere auch der Schweregrad der lungenfunktionellen Einschränkung erheblich gesenkt werden kann.
Durch die zunächst erfolgende erste Trocknung unter etwa 50% Luftfeuchtigkeit kann der Trocknungsprozeß beschleunigt werden. Dadurch wird der angestrebte Wert relativer Luftfeuchtigkeit schneller erreicht und somit können vorhandene Hausstaubmilben schneller unschädlich gemacht werden.
Besonders günstig ist es dabei, wenn die Luft auf eine relative Luftfeuchtigkeit von weniger als 60%, insbesondere 50% bis 55% getrocknet und auf diesem Wert gehalten wird. Einerseits genügt ein solcher Trocknungsgrad, um das Klima für Hausstaubmilben weitestgehend ungeeignet zu machen, und andererseits bleibt doch noch eine gewisse Luftfeuchtigkeit erhalten, die für die Atemluft und das subjektive Wohlbefinden des oder der Bewohner oder Benutzer der Räume vorteilhaft ist.
Da das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Trocknungsgerät zum Auskondensieren von Feuchtigkeit aus Raumluft durchgeführt wird, kann das Verfahren sehr preiswert durch die Verwendung handels­ üblicher Kondensations-Lufttrockner durchgeführt werden.
Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Wohn- und/oder Schlafraumes mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Reduzierung der Population von Hausstaubmilben durch Trocknung der Raumluft und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Trocknung der Raumluft, aus der die Funktionsweise der Vorrichtung ersichtlich ist.
In Fig. 1 ist ein Wohn- und/oder Schlafraum 1 angedeutet, in dem das erfindungsgemäße Verfahren zur Reduzierung der Population von Hausstaubmilben angewendet wird. Dazu befindet sich in dem Raum eine Vorrichtung 2 zur Trocknung der Raumluft, im folgenden auch Trocknungsgerät 2 genannt.
Mit diesem Trocknungsgerät 2 wird die Luft in dem Raum 1 unter einen Wert relativer Luftfeuchtigkeit getrocknet, der für die Lebensbedingungen der Hausstaubmilbe erforderlich ist. Die so verminderte relative Luftfeuchtigkeit wird durch eine kontinuierli­ che Weitertrocknung oder durch intervallartiges Wiederholen der Trocknung unterhalb diesem Wert gehalten.
Vorteilhafterweise wird die Luft auf eine relative Luftfeuchtigkeit von weniger als 60%, insbesondere etwa 50% bis 55% getrocknet und auf diesem Wert gehalten. Bei diesen Werten relativer Luftfeuchtigkeit sind Hausstaubmilben kaum noch oder nicht mehr vermehrungs- und/oder lebensfähig, so daß vorhandene Haus­ staubmilben allmählich aussterben und/oder abgetötet werden und das Aufkommen neuer Hausstaubmilben verhindert wird.
Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, kann die Luft zunächst unter etwa 50% Luftfeuchtigkeit getrocknet und dann nach einiger Zeit auf eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% bis 60% eingestellt und dabei gehalten werden. Dadurch wird der angestrebte Wert relativer Luftfeuchtigkeit schneller erreicht und somit die vorhandenen Hausstaubmilben schneller unschädlich gemacht.
Das Trocknungsgerät 2 ist in Fig. 2 detaillierter dargestellt. Die feuchte Raumluft, dargestellt durch die Pfeile 3, wird über einen Ventilator 4 angesaugt und zunächst über einen Luftfilter 5 geführt. Anschließend wird die Luft mittels eines Verdampfers 6 abgekühlt. Die Luft gelangt weiter an einen Kondensator 7, an dem wenigstens ein Teil ihrer Feuchtigkeit auskondensiert. Das Kondenswasser 8 wird in einer Wasserauffangwanne 9 gesammelt, von wo es in einen Vorratsbehälter 10 geleitet wird. Dieser Vorratsbehälter 10 kann bei Bedarf entnommen und entleert werden. Die Luft, die am Kondensator 7 getrocknet und durch den Trocknungsvorgang zugleich gekühlt wurde, wird jetzt, dargestellt durch die Pfeile 11, durch den Ventilator 4 in den Raum 1 zurückbefördert. Dabei kann die Luft zunächst insbesondere an dem warmen Teil des Kondensators 7, der als Kühlaggregat wirkt, wenigstens etwas aufgewärmt werden.
Der gewünschte Grad der Trocknung der Raumluft kann über einen eingebauten Feuchtigkeitsregler 12 eingestellt werden. Dieser Regler 12 verfügt über einen nicht näher dargestellten Feuchtig­ keitsfühler oder Hygrometer, der mit der Steuerung des Antriebes des Trocknungsgerätes 2 verbunden ist. Mit einer Einstellvor­ richtung 13 kann ein Grenzwert eingestellt werden, oberhalb welchem der Antrieb des Trocknungsgerätes 2 eingeschaltet ist und/oder eine vorgegebene Nennleistung abgibt.
Wird also auf diese Art die Luftfeuchtigkeit des zu behandelnden Raumes 1, beispielsweise mit dem erwähnten Feuchtigkeitsfühler gemessen und dieser Meßwert als Steuer- oder Regelgröße für den Prozeß der Lufttrocknung verwendet, bedarf es keiner manuellen Nachregelung an dem Trocknungsgerät 2, um den gewünschten Trocknungsgrad zu erreichen und beizubehalten.
Die Population von Hausstaubmilben in Wohn- und/oder Schlafräumen 1 wird durch ein Verfahren reduziert, bei dem die Luft des jeweiligen Wohn- und/oder Schlafraumes 1 unter einen Wert relativer Luftfeuchtigkeit getrocknet wird, der für die Lebensbedingungen der Hausstaubmilbe erforderlich ist. Die so verminderte relative Luftfeuchtigkeit wird durch eine kontinuierliche Weitertrocknung oder durch intervallartiges Wiederholen der Trocknung unterhalb diesem Wert gehalten. Dabei wird die Luft auf eine relative Luftfeuchtigkeit von weniger als 60%, insbesondere 50% bis 55% getrocknet. Das Verfahren zum Reduzieren der Population von Hausstaubmilben wird durchgeführt mit dem Trocknungs- oder Entfeuchtungsgerät 2 zum Auskondensieren von Feuchtigkeit aus Raumluft.

Claims (2)

1. Verfahren zum Reduzieren der Population von Hausstaubmilben in Wohn- und/oder Schlafräumen, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft des jeweiligen Wohn- und/oder Schlafraumes mittels eines Kondensations-Lufttrockners unter einen Wert relativer Luftfeuchtigkeit getrocknet wird, der für die Lebensbedingungen der Hausstaubmilbe erforderlich ist, und daß die so verminderte relative Luftfeuchtigkeit durch eine kontinuierliche Weiter­ trocknung oder durch intervallartiges Wiederholen der Trocknung unterhalb diesem Wert gehalten wird, wobei die Luft zunächst unter etwa 50% Luftfeuchtigkeit getrocknet und dann nach eini­ ger Zeit auf eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% bis 60% eingestellt und dabei gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft auf eine relative Luftfeuchtigkeit von weniger als 60%, insbesondere etwa 50% bis 55% getrocknet und auf diesem Wert gehalten wird.
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