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Auf Wechselströme unterschiedlicher Frequenzen ansprechende Vorrichtung
Es ist ein Zungenfrequenzrelais mit wenigstens zwei verschieden abgestimmten, getrennt
ansprechenden Zungen bekannt, die voneinem mit einem Kondensator verbundenen und
von einer Steuerstromqu°lle gespeisten Elektromagneten erregt werden. Der von den
Ziurgen gesteuerte Teil ist mit einer Vorrichtung verbunden, die nach Vollendung
der durch die Zunge hervorgerufenen Schaltbewegung selbsttätig jeweils den Schwingungskreis
auf die Frequenz der anderen Zunge abstimmt. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß jede Zunge über einen Hammer und eine Schaltklinke auf ein zugehöriges Klinkenrad
einwirkt, das nur am halben Umfang gezahnt ist. Sollein Schaltvorgang ausgeführt
werden, so wird die zugeordnete Frequenz ausgesandt, wodurch die eine Zunge ins
Schwingen gerät und über die zugehörige Klinke das einQ Klinkenrad so lange for
tschaltet, bis die Klinke dem nichtgezahnten Teil dieses Rades gegenübersteht; dann
ist die Welle des Klinkenrades so weit gedreht worden, daß ein auf dieser Welle
.angeordneter Nocken den Schaltvorgang ausgeführt hat. Die zugehörige Frequenz wird
also für. eine gewisse Zeit ausgesandt, bis angenommen wird, daß das Klinkenrad
die angegebene Stellung erreicht hat. Gleichzeitig wird über einen von der Welle
des Klinkenrades betätigten Kontakt die bisher erregte Spule von den Netzklemmen
abgeschaltet, so daß auch aus diesem Grunde eine weitere Fortsetzung bzw. erneute
Aussendung derselben Frequenz keine Wirkung haben kann. Wird nun die andere Frequenz
ausgesandt, so wird in der gleichen Weise wie bisher, jedoch über die andere Spule
und die andere Zunge, ein weiteres Klinkenrad fortgeschaltet, so daß die Welle der
Klinkenräder erneut in Drehung versetzt und daldurch der erwähnte Schaltvorgang
rückgängig gemacht wird. Die bekannte Einrichtung ist lii dieser Form nur für zwei
Schaltvorgänge verwendbar, die immer abwechselnd aufeinanderfolgen müssen. Mehr
als zwei Schaltvorgänge können mit der bekannten Einrichtung nicht ausgeführt werden.
Durch Verwendung von zwei Spulen, deren jede eine abgestimmte Zunge zugeordnet ist
und deren jede mit einer anderen Frequenz erregt wird, stellt die bekannte Einrichtung
nichts weiter dar als eine bauliche Vereinigung zweier Frequenzr.elais mit
je einer Zunge. Da allein schon infolge der Ausbildung der hlinken'-r äder
eine Fortsetzung der Aussendung ein und derselben Frequenz über eine bestimmte Zeit
hinaus keinen Zweck hat, ist die in diQ-sem Zusammenhang angewendete Umschaltvorrichtung
zur Veränderung der Abstimmung pnakti.sch wirkungslos.
Eine solche
Umschaltvorrichtung zur Veränderung der Abstimmung gewinnt aber dann an Bedeutung,
wenn sie, wie dies bei der vorliegenden Erfindung der Fall ist, in Verbindung mit
einem Relais verwendet wird, das nach dem Impulszahlverfahren betrieben wird. Die
Erfindung betrifft eine auf Wechselströme unterschiedlicher Frequenzen ansprechende
Vorrichtung, die im Ruhezustand auf eine bestimmte Frequenz abgestimmt ist und nach
dem Impulszahlverfahren betrieben wird.
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Erfindungsgemäß ist hierbei ein auf die vorgesehenen Frequenzen nicht
abgestimmter Anker vorhanden, der in Abhängigkeit von dem Eintreffen einer größeren
Zahl von Impulsen dieser Frequenz eine U`nschaltung auf eine andere Frequenz bewirkt,
und in dieser Stellung wird mit einer Verzögerung, die größer ist als der Zeitabstand
zwischen zwei auf -einanderfolgenden Fortschaltimpulsen der Schaltvorgang ausgeführt.
Zunächst ergibt eine solche Vorrichtung eine Vereinfachung hinsichtlich des Aufbaues
und der Herstellung, weil nur ein Anker vorhanden ist,-der außerdem nicht besonders
abgestimmt zu werden braucht. Darüber hinaus wird die Empfangsvorrichtung nach dem
Impulszahlverfahren betrieben, d. h. durch jeden Impuls einer bestimmten Frequenz
wird eine Weiterschaltung bewirkt. Ist die richtige Anzahl von. Impulsen empfangen
worden, dann hat ein Element der Vorrichtung, beispielsweise ein Steigrad, eine
solche Stellung erreicht, daß, hier der Schaltvorg arg mit einer Verzögerung ausgeführt
werden kann. Da aber gleichzeitig eine Umschaltung bzw. Veränderung der Abstimmung
vorgenommen wird, ist es möglich, sofort anschließend weitere Impulse mit der der
neuen Abstimmung entsprechenden Frequenz auszusenden, worauf die Weiterschaltung
von neuem beginnt. Wenn die Pause. zwischen den aufeinanderfolgenden Impulsfolgen
kleiner ist als die Verzögerungszeit, dann wird der erste Schaltvorgang nicht ausgeführt,
und es ist durch Wiederholung der angegebenen blaßnähmen möglich, einen beliebigen
von mehr als zwei Schaltvorgängen auszuführen, wobei man nicht an einen blestimmten
Zyklus dieser Schaltvorgänge gebunden ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es ist R ein auf eine bestimmte Frequenz/ ansprechendes Resonanzrelais,
dessen Frequenz durch die Induktivität des Relais R und durch die Kapazität Cl bestimmt
ist: Dieses Relais treibt beispielsweise vermittels einer schwingenden Zunge und
ein Steigrad ein Schrittschaltwerk an. Die einzelnen Impulse, die das Schrittschaltwerk
zum Weiterschreiten veranlassen, können entweder vom Sender ausgesandt sein oder
auch von dem Relais R selbst in einer Selbstunterbrecherschaltung erzeugt werden.
Bei dem Beispiel in der Abbildung arbeitet die Zunge Z mit einer Schaltklinke z
auf ein Steigrad St. Auf der Welle dieses Steigrades sitzt ein Kollektor K, der
bei einer ganz bestimmten Stellung des Steigrades St zunächst den Kondensator C2
p@ rallel zum Kondensator Cl schaltet, und zwar dadurch, daß der Kontakt k1 geschlossen
wird. In diesem Augenblick spricht das Relais R auf die Frequenz/ nicht mehr an.
In Abhängigkeit von der erreichten Einstellung des Steigrades St führt die Welle
in dieser Stellung den gewünschten Vorgang aus. Erstnach Eintreffen der neuen Frequenz
1" die der Kapazität C, und C2 in Verbindung mit der Induktivität
des ResonanzreIais R entspricht, kommt die Zunge Z wieder zum Schwingen und schaltet
das Steigrad St weiter, so lange, bis dann auch der Kontaktk2 geschlossen wird,
wodurch den Kapazitäten Cl und C2 nun auch noch die Kapazität C; parallel geschaltet
wird. Der Kollektor kann beispielsweise hierfür so ,aufgebaut sein, daß in einem
aus Isoliermaterial bestehenden Rotationskörper verschieden lange Metallstreifen
eingesetzt sind, die die Schleifbürste k bei der Drehung des Steigrades St nacheinander
berühren, um am Ende des Durchlaufes des Steigrades sie gleichzeitig oder nacheinander
wieder zu verlassen. Statt des Zu- und Abschaltens von Kondensatoren kann selbstredend
auch die Wicklung des Relais R in verschiedenen Stufen durch die Kontakte k geschaltet
werden. Da nun der Frequenzwähler nicht in jeder eingenommenen Stellung schalten
darf, sondern nur dann, wenn die eingenommene Wählerstellung mit dem Kommando übereinstimmt,
das gerade :erwünscht ist, so wird die in Abhängigkeit von dem Steigrad St gesteuerte
Schaltvorrichtung bzw, werden die einzelnen Schaltvorri.chtungen,mit Verzögerung
versehen sein, wobei die Schaltverzögerung größer gewählt wird als die Pause zwischen
den Schritten, die zur aufeinanderfolgenden Betätigung der Kontakte k" k2 usw. führen.
Wenn dann beispielsweise am Kontakt k, kein Kommando gewünscht wird, sondern nur
ein Kommando für die Frequenz f ,2 entsprechend dem geschlossenen Kontakt k., so
muß die Fr@e<-quenz f2 in einem Zeitabstand nach der Frequenz/, gegeben werden,
der kleiner ist als die Verzögerungszeit der einzelnen Schaltvorgänge. Die Schaltvorgänge
können von der Achse des Steigrades St entweder auf elektrischem oder mechanischem
Wege bewirkt werden, auch kann auf der Achse des Steig; rades ein Wählerarm angebracht
werden ähnlich den bekannten Schrittschaltwerken der automatischen Telefonie. Wenn
keine durchaus
freie Wahl der einzelnen Schaltvorgänge bezweckt
werden soll, sondern die einzelnen Betätigungsvorgänge in cyclischer Reihenfolge
ausgeführt werden sollen, so brauchen die Schaltvorrichtungen. nicht mit einer Verzögerung
ausgerüstet zu werden. Das Schritt!-schaltwerk gemäß der vorliegenden Erfindung
wird zweckmäßig so ausgebildet, daß innerhalb jeder Frequenz erst eine bestimmte
größere Anzahl von einzelnen Impulsen gegeben werden muß, bevor das Schrittscha@twerk
zum Ansprechen kommt. Jeder neue Schritt wird daher erst nach einer verhältnismäßig
großen Impulszahl eingenommen, was den Vorteil hat, daß auch in der Nähe seiner
Resonanzfrequenz liegende andere Resonanzrelais, die' auf einen kontinuierlichen[
Impuls ansprechen, betätigt werden können, ohne daß @es zu einem urverwünschten
B,etäti:-gungsvorgang für den Fr.equenzwähler kommt.