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Kontrollgerät für die Feilenführung beim Erlernen des Feilens Um eine
gerade Fläche zu feilen, ist es notwendig, daß die Feile in genau waagerechter Lage
über das im Schraubstock eingespannte Werkstück hin und her geführt wird, d. h.
es ist der Fehler zu vermeiden, daß die Feile beim Vorstoßen am vorderen Ende unter
die Waagerechte gesenkt und beim Zurückziehen über diese gehoben wird, so daß die
zu bearbeitende Fläche vorn und hinten tiefer abgefeilt wird als in der Mitte, also
eine gewölbte anstatt einer geraden Fläche entsteht.
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Den bisher bekannten Vorrichtungen, welche den Zweck haben, das Erlernen
des Geradefeilens zu erleichtern, haftete grundsätzlich der Mangel an, daß in Richtung
der Feilenführung sowohl hinter, gegebenenfalls: auch noch vor dem Werkstück bzw.
der dieses ersetzenden Feilenauflage eine weitere feste, als Schiene oder Rolle
ausgebildete Führungsauflage für die Feile angeordnet ist. Diese festen Feilenführungsauflagen
vor und hinter dem Werkstück veranlassen den Lernenden; die Feile möglichst waagerecht
zu führen; sie nehmen ihm aber die Möglichkeit, jederzeit den Fehler seiner Feilenführung
zu erkemnen, denn dem einen Lernenden wird es beispielsweise zu eigen sein, beim
Vorstoßen der Feile das vordere Ende derselben zu heben, dem anderen, dieses Ende
zu: senken. usw., und sich diesen Fehler abzugewöhnen. Hieran ändert ,auch nichts,
daß bei einer dieser bekannten Vorrichtungen beim Berühren der Feilenführungsauflage
ein Klingelzeichen ertönt, weil der Lernende nicht die Möglichkeit hat, weder während
des Vorstoßens noch des Zurückziehens der Feile seine Feilenlage zu kontrollieren,
noch weniger aber diese augenblicklich richtigzustellen.
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Von den bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich nun das Kontrollgerät
der Feilenführung
nach der Erfindung dadurch, daß außer der Meilenauflage
eine zusätzliche Führungsauflage für die Feile überhaupt nicht vorhanden ist, sondern
an Stelle einer solchen sich ein Taster ständig gegen, die Feile. anlegt, der in
einem Abstand von einem in einem Einspannkörper eingespannten, zu befeilenden Körper
angeordnet ist und über einen Hebel die jeweilige Winkellage der Feile zu der Bearbeitungsfläche
auf einer Ablesrevorrichtung anzeigt. Da dem Lernenden hierdurch die jeweilige Winkelstellung
der Feile zur Waagerechten sichtbar gemacht wird, hat er die möglichkeit, schon
wahrend des von ihm ausgeführten Feilstriches den Fehler, welchen er ungewollt macht,
sofort wieder auszugleichen, indem er sich bemüht, die Feile so zu halten, daß der
Zeiger der Kontrollvorrichtung in die Nullstellung zurückgeht. Die den Erfindungsgegenstand
bildende Kontrollvorrichtung erleichtert nicht nur das Erlernen des Geradefeilens,
sondern darüber hinaus macht sich der Lernende rasch einen flotten, langen Feilstrich
bei richtiger Meilenlage zu eigen.
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Auf der Zeichnung ist das den Erfindungsgegenstand bildende Kontrollgerät
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen Abb. i einen senkrechten Schnitt
durch das Gerät mit eingespanntem prismatischem Körper als Meilenauflage, während
in Abb. 2 diese Meilenauflage durch eilte Rolle ersetzt ist.
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Abb. 3 stellt das Gerät in der Vorderansicht dar.
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Die Vorrichtung besteht aus dem in einen Schraubstock einzuspannenden
Bock i und der in diesem eingespannten, das Werkstück ersetzenden prismatischen
Meilenauflage 2, welche, wie die Abb.2 zeigt, auch durch eine in dem Bock i drehbar
gelagerte Auflagerolle 3 ersetzt sein kann. Unterhalb der Meilenauflage, beim Ausführungsbeispiel
in der senkrechten Mittelachse desselben, ist in dem Bock i der beispielsweise U-förmig
ausgebildete Taster 4., welcher die drehbare Tastenolle 5 trägt, schwenkbar gelagert.
Mit der Drehachse des Tasters ¢ ist die Zeigerzunge 6 verbunden, welche über eine
Skaleneinteilung 7 gleitet. Diese ist so gewählt, daß sich die Zeigerspitze bei
vorschriftsmäßiger, also waagerechter Lage der Feile mit dem 0-Strich eindeckt,
während die Skalenstriche j rechts und links desselben den Grad des Verkippens der
Feile, also ihrer Winkellage zur Waagerechten angeben. Die Anordnung der Tasterrolle
5 zu der Meilenauflage 2 oder 3 ist so getvählt, däß in der 0-Strich-, also in der
Minenstellung, der senkrechte Abstand der Tasterrolle von der Waagerechten, welche
durch die Meilenauflage geht, der Stärke der auf der Zeichnung angedeuteten übungsfeile
8, welche keinen Hieb aufweist, ein-,spricht.
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Die Benutzungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
Der Bock i des Kontrollgerätes wird in einen Schraubstock eingespannt. Die Übungsfeile
8 wird beim Auflegen auf das Flächen- bzw. Strichzuflager 2 bzw. 3 unter die Tastenolle
5 geschoben. Die auf das freie Ende der Feil aufzulegende linke Hand greift über
den "Taster .l Hinweg. Die Tasterrolle 5 legt sielt infolge der eigenen Schwere
und durch den Tasterbügel belastet auf die Oberfläche der Feile auf. Befindet sich
die Feile 8 in der vorschriftsmäßigen waagerechten Lage, dann steht die Zunge des
Tasterzeigers 6 über dein 0-Strich der Skala, also in der Mittettstellung, schlägt
aber bei jeder Neigung der Feile nach der einen oder anderen Seite aus. Der Lernende,
welcher während der Meilenführung den Kontrollzeiger ständig zu beobachtenhat, muß
nun bestrebt sein, während des Hinundherbewegens -der Feile diese so zu führen bzw.
so zu halten, daß der Zeiger 6 des Tasters möglichst über dem 0-Strich sich befindet.
Dasselbe gilt auch, wenn die Bearbeitungsfläche schräg liegt.
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Dieses Kontrollgerät kann außer als Übungsgerät zum Erlernen der vorschriftsmäßigen
Meilenführung auch als Prüfgerät der Handfertigkeit im Feilen benutzt werdest.