DE729949C

DE729949C - Luftfahrzeug mit Einrichtungen zur Beeinflussung der Stroemungsgrenzschicht

Info

Publication number: DE729949C
Application number: DEJ63125D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Georg Backhaus
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1938-12-09
Filing date: 1938-12-09
Publication date: 1943-01-05

Description

Luftfahrzeug mit Einrichtungen zur Beeinflussung der Strömungsgrenzschicht Die Erfindung erstreckt sich auf Luftfahrzeuge mit Einrichtungen zur Beeinflussung der Strömungsgrenzsobicht in Tragwerksbereic'hen, die in Strömungsrichtung hintereinanderliegen. Einrichtungen dieser Art sind bekannt. Bei !einer bekannten Ausgestaltung wird sowohl im vorderen als auch im hinteren Tragwerksbereich Luft abgesaugt, während biet seiner anderen bekannten Einrichtung im vorderen Tra,awerksbereich Luft abgesaugt und diese .abgesaugte Luft im hinteren Tragwerksbereich ausgeblasen wird. Diesen bekannten Einrichtungen haftet der Nachteil an, daß in jedem Falle große Luftmengen gefördert werden müssten, um die envünschte' Wirkung, nämlich eine über einen größeren Anstellwinkelbereich wirksame Erhöhung des Auftriebswertes des Tragwerkes, zu erreichen. Ist es aber erforderlich, verhältnismäßig große Luftmengen zu fördern, so müssen die Fördereinrichtungen hinreichend leistungsfähig ausgebildet sein. Derart große Fördereinrichtungenerfordern nicht nur hohe Antriebsleistungen, sondern bedingen außerdem einen hohen Giewichtsaufwand und benötigen größere Räume zu ihrer Unterbringung.
Durch die Erfindung wird nun eine Einr idhtung 1, zur Beeinflussung Z, der Strömungs- ib grenzsAicht in hintereinanderliegenden Tragw erksbereic'hen geschaffen, durch die erreicht wird, daß bei verhältnismäßig geringen geförderten Luftmengen eine wirksame Erhöhung des Auftriebswertes des Tragwerkes in einem großen Anstellwinkelbereich herbei,-geführt wird. Zu diesem Zweck ist die Ausgestaltung gemäß der Erfindung so getroffen, daß die Luftmengen, die durch im vorderen Trapverksbereich angeordnete Öffnungen abgesaugt und in einem anderen Tragwerksbereic'h ausgeblasen werden, durch eine andere Luftfördereinrichtung gefördert werden als die Luftmengen, die im hinteren, Tragwerksbereich abgesaugt und ausgeblasen werden. Durch eine solche Anordnung wird es nämlich ermöglicht, die Fördereinrichtung für die Luftförderung im vorderen Tragwerksbereich mit Rücksicht auf die in diesem Tragwerksbereich besonders großen Unterdrücke und Luftgeschwindigkeiten zu gestalten und dadurch die günstigste Ausnutzung der von der Luftfördereinrichtung verbrauchten Leistung zu :erreichen. Damit wird die Aufgabe gelöst, bei kleinstem Gewichts-, Raum- und Leistungsaufwand mit einer verhältnismäßäg geringen geförderten Luftmenge eine wirksame Erhöhung des Auftriebsbeiwertes des Tragwerkes m einem großen Anstellwnkelberech :herbeizuführen. Die im vorderen Tragwerksberei.ch abgesaugte Luftmenge kann dabei dem äußeren hinteren Tragwerksbereich zugeführt und dort ausgeblasen werden, vorteilhaft jedoch wird die im vorderen Tragwerksbereich abgesaugte Luft in anderen Tragw erlsberei hen, in denen die Strömung durch am Tragwerk angeordnete Vorbauten, wie z. B. Motorvorbauten, gestört ist, ausgeblasen.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Abbildung in einem Ausführungsbeispiel veranr schaulicht. Im Innern des Tragflügels i sind zwei Fördergebläse 2 und 2' angeordnet, welche von dem zugleich zur Erzeugung der Vortriebskraft dienenden Motor 3 angetrieben werden. Das Fördergebläse 2 saugt durch die im vorderen Tragwerksbereidh angeordneten Öffnungen .4 und 5 Luft der Strömungsgrenzschicht an und fördert diese angesaugten Luftmengen zu den Öffnungen b, aus denen sie mit größerer Geschwindigkeit austreten als die Geschwindigkeit der relativen Strömung. Die öffnungen 6 befinden sich in einem Tragwerksbereich, in welchem die Strömung, wenn keine Beeinflussung der Strömungsgrenzschicht stattfinden würde, durch den Motorvorbau 7 gestört sein würde. Im hinteren Tragwerksbereich wird durch das Fördergebläse 2' Luft aus der Öffnung S in der Tragwerksbeplankung abgesaugt und durch die öffnung g ausgeblasen, die vor dem Querruder io liegt.
Gemäß den vorstehenden Ausführungen erfolgt die Förderung der Luftmengen beim Ausführungsbeispiel in der in der Abbildung durch ausgezogene Pfeile veranschaulichten Weise. Es kann indessen die Förderung auch umgekehrt erfolgen, wie dies in der Abbildung durch gestrichelte Pfeile angedeutet ist. In jedem Falle soll jedoch durch die Öffnung 9 nicht Luft abgesaugt, sondern stets ausgeblasen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Luftfahrzeug, das mit kraftgetriebenen Einrichtungen zur Beeinflussung der Strömungsgrenzschicht in Tragwerksbereichen, die in Strömungsrichtung hintereinanderliegen, versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftmengen, die im vorderen und im 'hinteren Tragwerksbereich abgesaugt und m einem anderen Tragwerksbereich ausgeblasen werden, durch besondere, den verschiedenen Druckgefällen angepaßte Luftfördereinrichtungen gefördert werden.