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Empfänger für modulierte Hochfrequenz Bei den bisher üblichen Empfängern
für modulierte -Hochfrequenz strebt man für den Verstärkerteil vom Empfängereingang
bis zum Empfangsgleichrichter eine rechteckige Resonanzkurve an, wie sie die gestrichelte
Kurve; I in Abb. i - darstellt: Diese Resonanzkurve soll einerseits :eine ungeschmälerte
übertragung auch der höchsten Modulationsfrequenzenermöglichen, andererseits die
Übertragung der unerwünschten Nachbarsender möglichst verhindern.
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Die praktisch erreichten Resonanzkurven haben jedoch auch unter Verwendung
mehrerer zweikreisiger Bandfilter meist eine von der Rechteckform mehr oder weniger
stark abweichende Form, wie sie die Kurve II in Abb. i wiedergibt. Bei einer solchen
Form der Resonanzkurve schlagen die Nachbarsender wegen des flachen Abfalls der
seitlichen Äste immer noch etwas durch, während andererseits die-hohen Modulationsfrequenzen
bereits -etwas vernachlässigt - werden. Man könnte zwar, sogar unter Verwendung
eines einzigen oder sehr weniger zweikreisiger Bandfilter, eine Resonanzkurve mit
fast senkrecht abfallenden Flanken .erzielen, wenn man das oder die Bandfilter bei
verhältnismäßig enger Kopplung sehr wenig dämpft. Den dann auftretenden Resonanzverlauf
zeigt die Kurve III in Abb. i. Praktisch ist ein üblicher Empfänger mit einer derartigen
Resonanzkurve jedoch nicht verwendbar, da wegen der gleichzeitig auftretenden starken
Einsattlung .in der Mitte (welche der Trägerfrequenz f, entspricht) starke Verzerrungen
bei der-Gleichrichtung auftreten und man aus diesem Grunde bisher die Bandfilter
immer so stark gedämpft hat, daß eine Einsattlüng der Resonanzkurve vermieden wurde.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung läßt sich eine ausgezeichnete Trennschärfe
unter bester Wiedergabe der hohen Modulationsfrequenzen und unter gleichzeitiger
Vermeidung von nichtlinearen Verzerrungen dadurch
erreichen, daß
mindestens ein zweikreisiges Bandfilter im Empfänger vorhanden ist, v,elches derart
stark überkritisch gekoppelt und schwach gedämpft ist, daß die Resonanz-5.
kurve im Hochfrequenzteil des Empfäng-, rs steil abfallende Flanken und eine ausgeprägte
mittlere Einsattlung besitzt, und daß die Demodulation unter additiver oder multiplika.-tiver
Mischung mit einem mit den jeweiligen Trägerschwingungen frequenzgleichen Zusatzträger
erfolgt.
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Es ist zwar an sich bekannt, eine Demodulation mittels additiver oder
multipl.ik,ativer Mischung mit einem Zusatzträger, dessen Frequenz mit der des Nachrichtenträgers
übereinstimmt (Homoenempfang ), zu er7ielen. Das Neue der vorliegenden Erfindung
besteht jedoch in der Kombination einer derartigen Demodulationsart mit einer Resonanzkurve
des vor dem Demodulator liegenden Empfängerteiles, wie sie die Kurve III in Abb.
i darstellt. Bei dieser Kombination treten nämlich die obenerwähnten nichtlinearen
Verzerrungen, wie sie der übliche Empfangsgleichrichter liefern würde, nicht auf.
Im Fall der additiven Mischung ist es möglich, die Trägeramplitude vor der eigentlichen
Gleichrichtung durch den Trägerzusatz gegenüber den Seitenbandamplituden auf die
genügende Höhe zu bringen. Im Fall der multiplikativen Mischung ist der im Empfano,#sspektrum
enthaltene Träger für die Demodulation überhaupt unwichtig, da die niederfrequente
Schwingung nur durch Kombination des Zusatzträgers mit den Seitenbändern des Nachrichtenträgers
:entsteht.
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Ein Ausführungsbeispiel, der Erfindung zeigt Abb. 2. Die von der Antenne
El aufgenommene und durch den Hochfrequenzverstärker H verstärkte Schwingung wird
in der Mischstufe M mit der Schwingung des überlägerers O überlagert. Die entstehende
Zwischenfrequenz -wird in dem min oder mehrere überkritisch gekoppelte und schwach
gedämpfte Bandft ter enthaltenden Zwischenfrequenzverstärker Z verstärkt und darauf
dem Demodulator D zugeführt. Dieser ist als mul,tiplikativer Demodulator ausgebildet
und enthält beispielsweise eine Röhre mit zwei durch ein Schirmgitter getrennten
Steuergittern. An das eine Steuergitter wird die zwischenfrequente Empfangsschwingung
und an das andere die Schwingung eines auf den Sollwert der Zwischenfrequenz fest
abgestimmten örtlichen Zusatzträgergenerators 01
über einen Phasenschieber
I' gelegt. Der Zusatzträgergenerator 0l und die in der Mischstufe M gebildete Zwischenfrequenz
sollen auf i irgendeine Weise miteinander genau in Tritt gehalten werden. Dies kann
z. B. durch Mitnahme des Generators 0l durch die ankom mende Zwischenfrequenz geschehen.
Im vorliegenden Fall ist angenommen, daß die ankommende Zwischenfrequenz und die
S.cli-%#-in-,suno-, des Generators 0, in einer besonderen , b
Misch-
oder Nachstimmsteuerstufe G zur Mischung bzw. Gleichrichtung gebracht werden. wobei
etwa in an sich bekannter Weise einem Gleichrichterpaar die eine Schwingung im Gleichtakt,
die andere Schwingung im Gegentakt zugeführt wird. Die :entstehende Schv-ebung,
die bei Frequenzübereinstimmung in eine wen der Phasenabweichung abhängige
Gleichspannung übergeht, dient über die ModulatorstufeF zur Frequenzregelung des
Überlagerers O bzw. zu dessen dauernder Nachstimmung. Wenn die Frequenzen genau
übereinstimmen und im Gleichrichter G eine Phasenverschiebung von go° besitzen,
entsteht im Ausgang von G die Gleichspannung Null.
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Der Phasenschieber P muß im Falle amplitudenmodulierter Empfangsschwingungen
eine zusätzliche Phasenverschiebung von go° bewirken, so daß die Schwingungen am
Demodulator D gleich- oder gegenphasig sind. Im Fall von frequenzmodulierten 'Schwingungen
kann hingegen der Phasenschieber P fortgelassen oder unwirksam gemacht werden. Natürlich
kann der Phasenschieber auch in eine der beiden Zuleitungen zum Gleichrichter G
eingeschaltet -werden. , Die am Ausgang der Demodulatorstufe entstehende unverzerrte
Niederfrequenz wird über den Niederfrequenzverstärker N dem Lautsprecher L zugeführt.
Gegebenenfalls kann man die Bevorzugung der höhen Tonfrequenzen, die häufig erwünscht
sind, durch Klangregler der üblichen Art wieder ausgleichen. Ein wesentlicher Unterschied
zwischen dem Übertragungsmaß der sehr tiefen Tonfrequenzen (5o Hz) und dem der mittleren
Tonfrequenzen (iooo Hz) besteht bei der normalerweise vorhandenen Form der Resonanzkurve
nicht, so @daß ein Anheben der sehr tiefen Tonfrequenzen nicht notwendig ist.
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Die abstimmbaren Hochfrequenzkreise des Verstärkers H und der Mischstufe
M können natürlich gegebenenfalls auch Resonanzkurven mit steil abfallenden Flanken
und ausgeprägter mittlerer Einsattlung besitzen.