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Schleusenschieber für Vakuumapparate zum Behandeln von rieselfähigem
Gut mit Mitteln zum Auf- und Absetzen des Schiebers Die Erfindung bezieht sich auf
einen Schleusenschieber für Vakuumapparate mit Mitteln zum Auf- und Absetzen des
Schiebers zwangsläufig mit einer Schließ- und Öffnungsbewegung.
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Derartige Schieber .sind bekannt. Die Erfindung unterscheidet sich
von diesen dadurch, daß der mechanisch aufgesetzte Schieber durch die Wirkung .des
Atmosphärendrucks äuf die Dichtung gepreßt wird. Diese Maßnahme ist besonders vorteilhaft
bei der Behandlung von rieselfähigem Gut, z. B. von Körnerfrüchten, die unter Vakuum
getrocknet, gekühlt oder konditioniert werden sollen.
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Die Schieberanordnung gemäß der Erfindung hat den weiteren Vorteil
daß ein sicherer Abschluß bei Verwendung einfachster Mittel und bei geringer Bauhöhe
erreicht wird.
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Im Bild r ist mit a der Auslauf eines Behälters bezeichnet, aus welchem
das Trockengut in den Vakuumbehälter b eingeschleust werden soll. c ist der obere
Flachschieber, welcher in bekannter Weise mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder
elektrisch betätigt wird. d ist der untere in gleicher Wese ausgebildete Flachschieber.
Beim Einschleusen wird zuerst der Schieber c geöffnet bis sich der Zwischenraum
zwischen den Schiebern mit Trockengut gefüllt-hat, und sodann wieder geschlossen.
Dann wird der Zwischenraum .durch eine Luftpumpe e besaugt, bis dasselbe Vakuum
wie im Innern des Vakuumbehälters b erreicht ist, sodann der Schieber
geöffnet,
das Gut eingeschleust und der Schieber wieder geschlossen. Beim Ausschleusen -wird
sinngemäß in gleicher Weise -\-erfahren.
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Bild :2 zeigt die konstruktive Durchbildunh eines solchen Flachschiebers.
Hierin ist mit der Flachschieber bezeichnet, welcher in diesem Falle hydraulisch
betätigt wird. g ist eine ringförmige, elastische Dichtung, welche auf den Flachschieber
aufgeklebt oder in sonst geeigneter Weise befestigt ist. li. ist ein feststehender
Ring aus Eisen oder sonst geeignetem Material, welcher am oberen Ende des Schleusenbehälters
bzw. Vakuumbehälters angeordnet ist. Beim unteren. der beiden Flachschieber ist
die Anordnung für die livdraulische Betätigung in den Schleusenraum bzw. in den
unter Vakuum stehenden Raum mit einbezogen.
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In Bild 3 ist eine weitere konstruktive Ausbildung des Schiebers dargestellt.
i bezeichnet einen Winkeleisenrahmen mit schrägen Schlitzen, welcher auf einer U-förmig
gebogenen Führungsschiene l läuft und von einer hydraulischen Einrichtung betätigt
wird. Auf dem Schieber f sitzen Backen in., welche einen Bolzen n tragen.
Diese Bolzen greifen in die schrägen Schlitze des Winkeleisenrahmens ein. Wird nun
der Winkeleisenrahmen i nach rechts gezogen, so wird der Schieber f mittels der
Bolzen ra von dem Dichtungsring lt erst angehoben, und zwar bis er über die
Gegenlage o zu stehen kommt. In dieser Stellung haben sich die Bolzen n in die Ausnehmung
p
der Schrägschlitze gelegt, so daß der Schieber nicht mehr in diesen nach
unten gleiten kann. Bei der weiteren Bewegung des Winkeleisenrahmens nach rechts
wird der Schieber mitgenommen und gibt .die Durchlauföffnung frei. Umgekehrt wird
beim Schließen des Schiebers dieser gegen die Gegenlage q gedrückt und dabei die
Bolzen aus der Vertiefung p der Schrägschlitze über deren Scheitelpunkt angehoben
und bei der weiteren Bewegung des Winkeleisenrahmens i durch die Schrägschlitze
in denselben mittels der Bolzen auf den Dichtungsring h. angepreßt. Die Schrägschlitze
lassen in dieser Stellung für die Bolzen ii. nach unten noch so viel Spiel, daB
bei fortschreitender Erhöhung des Vakuums das weitere Zusammenpressen der Gummidichtung
durch die Atmosphäre ermöglicht wird. Diese Ausbildung des Schiebers nach Bild 3
wird angewendet für den unteren der beiden Flachschieber in Bild ?, während für
den oberen derselben auf den Winkeleisenrahmen i. eine Schieberplatte
l-
aufgelegt wird, so daß dadurch ein Doppelschieber nach Bild :I entsteht.
Diese obere Schieberplatte r hat den Zweck, den Druck dies Getreides vom Zulaufbehälter
des Trockengutes aufzunehmen, so daß die Schieberplatte f unabhängig davon von ihrer
Dichtung, wie vorher beschrieben, abgehoben werikti kann.
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Bei der Ausbildung des oberen Schieber als Doppelschieber nach Bild
4 kann das .'l.'rockengut in der Regel nicht direkt aus dein Behälter entnommen
werden, sondern es muß ein Meßraum ,s, dem eigentlichen Schleusenraum, nach Bild
> vorgeschaltet werden. Die Betätigung dieser Einrichtung erfolgt dann so, daß zuerst
der Zuteilschieber t gezogen und nach Füllung des 2#Ießraunies s mit Trockengut
wieder geschlossen wird, worauf die weitere Betätigung des oberen und unteren Flachschieber,
wie vorhin bescliriel>eit. vor sich geht. Zweckmäßigerweise wird hierbei über dem
unteren Flachschieber. welcher als einfacher Schieber ausgebildet ist, ein in der
Höhe verstellbarer Ring u angeordnet, uni einerseits das Anheben dieses Schiebers
zu ermöglichen, andererseits das Trockengut durch die Durchschleusöffnung zu führen.
Bei den Auslaufschleusen wird sinngemäß die Anordnung in der Weise getroffen, daß
die Gummidichtung oberhalb der Schieherplatte ortsfest angeordnet wird. Bei der
Betätigung der Schieber wird auch hier derselbe zuerst durch die schrägen Schlitze
der Führungen gegen die Dichtungsfläche gepreßt und dann durch die Atmosphäre weiter
angedrückt.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß an Stelle
der vorher beschriebenen Dichtungsringe h aus Metall oder anderem festen Material
Dichtungsringe aus weichem Gummi, insbesondere sogenanntem Moosgummi, verwendet
werden. Es hat sich durch Versuche gezeigt, daß verhältnismäßig breite Dichtungsflächen
aus Moosgummi, bei welchen also beide Dichtungsringe g und li aus diesem Material
hergestellt sind und eine Breite von 3 bis 5 cin besitzen, Teils des Trockengutes,
welche auf diesen Ringelt liegenbleiben, allseitig von dem weichen Gummi umschlossen
werden, so daß auch unter solch schwierigen Bedingungen eine absolute Abdichtung
erreicht «erden kann. Außerdem ist insbesondere bei dieser Ausbildung die Anordnung
von Bürsten an den Flaclischi.ebern vorteilhaft, welche diese Dichtungen bei der
Bewegung der Schieber abbürsten. Die Anordnung dieser Bürsten 1-eschieht zweckmäßig
in der Weise, daß eine Bürste in der Mitte und eine zweite Bürste am Ende derselben
auf der der Dichtung zugewendeten Seite der Schieber befestigt werden. Bei der Ausbildung
der Auslaufschleusen, bei welchen die Dichtungen ortsfest angeordnet sind, wird
der in Bild 5 dargestellte Ring it als Ringbürste ausgebildet.
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Die beschriebenen Ausführungen sollen mir als Beispiele für die konstruktive
Durchbildurig
nach der Erfindung dienen, und es kann insbesondere
die Betätigung .des Anhubes bzw. des Anpressens auch in anderer geeigneter Weise,
z. B. mit Hilfe von Rollen, welche auf schrägen Ebenen gleiten, oder mittels Exzenter,
welche gedreht werden können, oder schließlich auch elektrisch oder hydraulisch
erfolgen. Bei letzterer Ausbildung würden geeigneteDruckkolben so mit der hydraulischen
Längsbetätigung des Schiebers gekoppelt sein, daß vor Beginn bzw. nach Beendigung
der Seitenverschiebung des Schiebers die Höhenbewegung desselben betätigt wird.