DE72749C - Verfahren und Vorrichtung zum Entzinnen von Weifsblech - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Entzinnen von Weifsblech

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DE72749C
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Expired
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DENDAT72749D
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English (en)
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J. F. DUKE, 141 Great Suffolk Street in London, und F. REDMAN, 20 High Holborn in London
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Publication of DE72749C publication Critical patent/DE72749C/de
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B25/00Obtaining tin
    • C22B25/06Obtaining tin from scrap, especially tin scrap
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zweck vorliegender Erfindung ist die Abscheidung oder Wiedergewinnung von Zinn von Weifsblech, z. B. Abfällen oder aufser Gebrauch gesetzten verzinnten Gefäfsen; die Erreichung dieses Zweckes basirt auf der Thatsache, dafs Zinn eine gröfsere Affinität zum Blei zeigt als zum Eisen.
Vorliegende Erfindung besteht in erster Linie darin, dafs die Weifsbleche in einem oder mehreren geeigneten Gefäfsen der Wirkung geschmolzenen Bleies ausgesetzt werden, wobei die Temperatur gleich oder über dem Schmelzpunkt des Bleies gehalten wird; hierdurch legirt sich das Blei mit dem Zinn des Weifsbleches. Die geschmolzene Legirung läuft dann in ein geeignetes Gefäfs oder eine Form über.
Nach der einen Ausführungsweise der Erfindung werden die Weifsbleche nach erfolgtem mehr oder weniger starken Zusammendrücken in einem geeigneten Gefäfs auf eine Temperatur gebracht, die dem Schmelzpunkt des Bleies gleichkommt oder ein wenig über demselben liegt. Es wird dann nach (oder auch vor) dem Erhitzen der Weifsbleche geschmolzenes Blei in das' Gefäfs eingegossen, welches die Bleche überdeckt. Die Hitze wird eine geraume Zeit aufrecht erhalten, infolge dessen sich das Blei mit dem Zinn zu einer Legirung verbindet, während sich das Zinn vom Eisen abscheidet. Ist die Hitze eine genügend lange Zeit aufrecht erhalten worden, vielleicht etwa 30 Minuten, so wird ein am Boden des Gefäfses angebrachter Schieber geöffnet und die geschmolzene Zinn-Bleilegirung in einen Trichter oder Kanal übergeleitet, welcher dieselbe nach einer Form oder einem zweiten Gefäfs befördert. Es empfiehlt sich, das erste Erhitzungsgefäfs einige Minuten länger in der Erhitzungskammer stehen zu lassen, damit sämmtliche geschmolzene Legirung abfliefsen kann. Die so erhaltene Blei-Zinnlegirung kann man zum Löthen oder für andere Zwecke verwenden, oder es können beide Metalle durch bekannte Verfahren von einander getrennt werden. Das im Erhitzungsgefäfs verbleibende Eisen wird dann einem starken Druck ausgesetzt, um etwa noch an demselben haftende Legirung zu entfernen, und dann in einen zweiten Ofen eingebracht, der auf Schweifshitze erwärmt wird, worauf das stark erhitzte Eisen der Wirkung eines Dampfhammers oder einer Presse ausgesetzt wird, um es hier zu Stäben oder Blöcken umzuformen.
Fig. ι (Längsschnitt) und Fig. 2 (Querschnitt nach Linie x-x der Fig. 1) zeigen eine für die vorstehend gekennzeichnete Behandlung geeignete Vorrichtung.
α ist die Erhitzungskammer, welcher aus einem (in der Zeichnung nicht dargestellten) Ofen durch Kanäle b heifse Luft zugeführt wird, um die Temperatur in der Kammer auf oder über dem Schmelzpunkt des Bleies zu erhalten, c ist die an dem einen Ende der Erhitzungskammer vorgesehene Zuführungsthür, d die an dem anderen Ende' dieser Kammer befindliche Abführungsthür. e e sind Führungen oder Schienen für Behälter oder Kästen ff und g ein unter letzteren und zwischen den Schienen vorgesehener Kanal. Die Kästen/y sind mit zusammengedrückten Weifsblechabfällen
und mit geschmolzenem Blei angefüllt; sie werden durch die Thür c in die Erhitzungskammer α eingeführt und in Unterbrechungen nach dem anderen Kammerende weitergeleitet, wobei immer ein frisch beschickter Kasten bei c eintritt, wenn ein mit geschmolzener Blei-Zinnlegirung angefüllter Kasten bei rf. austritt. Jeder Kasten/ verbleibt etwa 30 Minuten in der Erhitzungskammer a, worauf der Ablaufschieber h am Boden eines jeden Kastens geöffnet wird, so dafs das Metall in den Ablaufkanal g fällt, welcher dasselbe aus der Kammer α heraus- und in eine geeignete Form oder einen Behälter überleitet. Jeder aus der Kammer α austretende Kasten / enthält Eisenabfälle, von welchen das Zinn zum Theil oder ganz entfernt worden ist. Der Kasten kann auf einer schrägen Bahn i nach abwärts rollen, auch kann das Eisen einer Pressung unterliegen, um etwa zurückgebliebene Legirung zu entfernen, oder es kann zu weiterer Behandlung und Verwerthung aus den Kästen herausgenommen werden, worauf die' Kästen der Reihe nach an das vordere Ende des Apparates geschoben werden, um nach erneuter Anfüllung mit zusammengedrückten Weifsblechabfällen und geschmolzenem Blei von neuem in die Erhitzungskammer α zurückgeleitet zu werden, k ist ein Ableitungskanal aus der Kammer α und / eine Klappe im Kanal zur Regelung der Hitze.
Es kann sich in manchen Fällen empfehlen, statt die zusammengedrückten Weifsbleche oder Abfälle nur einmal mit geschmolzenem Blei zusammenzubringen, eine abgeänderte Arbeitsweise zur Ausführung zu bringen, nach welcher die Weifsblechabfälle in einem und demselben Gefäfs mehrere Male und hinter einander mit geschmolzener Bleimasse zusammengebracht werden, wobei jede der ersten Bleimasse folgende Bleimasse mehr oder weniger mit Zinn legirt wird, das in den vorhergehenden Kästen durch geschmolzenes Blei von dem Eisen getrennt worden ist.
Diese abgeänderte Arbeitsweise kann durch die in Fig. 3 und 4 ersichtliche Anlage zur Ausführung gelangen. Diese Figuren stellen zwei rechtwinklig zu einander stehende Schnitte dar. Hier ist α die Erhitzungskammer, die in geeigneter Weise, beispielsweise durch. einen Gasbrenner b, geheizt werden kann. An der einen Seite ist eine Oeffnung c zum Einbringen der Kästen vorgesehen, welche auf einer Bahn oder Plattform d weitergeschoben werden. An der anderen Seite der Kammer a befindet sich eine Oeffnung zur Herausnahme der Kästen, die auf der Bahn oder Plattform/ herausgezogen werden. Diese Seite der Kammer ist mit Thüren g verschlossen, durch die man zu den Ablaufschiebern an den Kästen gelangen und dieselben öffnen kann, i Ϊ sind endlose Ketten, die oben über Kettenscheiben k k und unten über Kettenscheiben /1 geführt sind. Diese unteren Kettenscheiben sitzen auf einer Welle m, welche durch eine Kurbel nebst Rädergetriebe η in Drehung versetzt wird, um die Ketten weiterzubewegen. Statt der Kurbel kann auch jedwede andere Antriebsvorrichtung zur Verwendung gelangen.
Die Ketten i i sind mit nach innen vorstehenden Zapfen pp besetzt, auf welche die mit Schlitzen versehenen Augen oder Warzen q q an den Kästen r r aufgesetzt werden. ss sind Kettenführungen, am besten aus H-Eisen; t ist ein Sammelbehälter für die aus dem jeweilig unteren Gefäfs abfliefsende geschmolzene Legirung; aus diesem Behälter fliefst letztere durch Rohr μ ab. vv sind die unter jedem Kasten r vorgesehenen Schieber.
Der Apparat nach Fig. 3 und 4 wird wie folgt verwendet:
Jeder mit zusammengedrückten Weifsblechen und mit über letzteren stehendem geschmolzenen Blei gefüllte Kasten wird durch die Oeffnung c auf die Plattform d aufgeschoben. Bei der Bewegung der Ketten nach oben untergreifen je zwei aus letzteren nach innen vorstehende Zapfen ρ ρ die Augen q am Kasten r und heben letzteren von der Plattform ab. Der Kasten bleibt dann so lange zwischen den Ketten und auf den Zapfen hängen, bis er auf die Plattform/ auftrifft, worauf sich die Zapfen vom Kasten trennen und letzterer herausgezogen werden kann. Die Ketten werden nach etwa je 10 Minuten um den Betrag des Abstandes zwischen den Aufhängepünkten zweier Kästen weitergeschoben. Ist der Kasten in die Stellung 5, Fig. 4, gelangt, so hat die Hitze genügend lange Zeit (10 Minuten genügen im allgemeinen) gewirkt, damit sich das Blei mit dem Zinn zu einer Legirung vereinigen oder sich amalgamiren kann. Nimmt man an, dafs der Apparat schon einige Zeit im Betrieb ist und dafs sämmtliche Kästen in der Kammer gefüllt sind, so öffnet und schliefst man die Schieber ν der Kästen, so dafs man mit dem Oeffnen des Schiebers am Kasten in der Stellung 10 anfängt, denselben wieder schliefst und den Vorgang mit den Kästen der Reihe nach in den Stellungen 9, 8, 7, 6, 5 wiederholt, so dafs das geschmolzene Metall aus dem Kasten in der Stellung 10 in den untergestellten Behälter t und das Metall aus den Kästen 9 bis 5 immer in den zunächst darunter stehenden Kasten gelangt. Der die Stellung 10 einnehmende Kasten wird durch die Thür e herausgezogen.
In der Zeichnung ist dargestellt, dafs das geschmolzene Metall der Reihe nach in sechs verschiedene Kästen r, Fig. 3 und 4, gelangt, also jede Weifsblechabfallfüllung sechs verschiedenen Behandlungen durch geschmolzenes
Metall unterworfen wird. Ausgeschlossen ist natürlich nicht, die Zahl dieser Behandlungen nach Bedarf abzuändern.
Es soll nach vorliegender Erfindung auch eine Behandlung der Weifsblechabfälle eintreten, die vor deren Behandlung in dem Apparat nach Fig. ι und 2 oder demjenigen nach Fig. 3 und 4 vorgenommen werden soll. Durch diese vorherige Behandlung soll verhütet werden, dafs sich das Zinn durch die Hitze oxydirt, ehe das geschmolzene Blei an das Zinn herantritt und alle Theile des Weifsbleches, das zusammengeprefst und in die Kästen ff, Fig. 1 und 2, oder r r, Fig. 3 und 4, eingesetzt wird, überdeckt und schützt. Eine solche vorherige Behandlung besteht darin, dafs man das Weifsblech vor seinem Zusammendrücken zu einer compacten Masse in ein Bad geschmolzenen Bleies eintaucht; es werden hierdurch alle Theile des Weifsbleches mit Blei überdeckt und dieser Ueberzug schützt das Zinn gegen Oxydation während der nachfolgenden Behandlung. Besteht das Weifsblech aus nicht mehr verwendeten oder alten verzinnten Gefäfsen, wie Sardinenbüchsen und dergleichen, so hat dieses Eintauchen in geschmolzenes Blei den weiteren Vortheil, dafs es die Gefäfse in Theile zerlegt, da das an der Büchse vorhandene Loth mit dem geschmolzenen Blei vermischt wird.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche: ,
    i. Ein Verfahren zum Entzinnen von Weifsblech, darin bestehend, dafs man das Weifsblech der Einwirkung geschmolzenen Bleies aussetzt.
  2. 2. Die Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1., darin bestehend, dafs man das Weifsblech der Einwirkung mehrerer hinter einander, folgender geschmolzener Bleimassen aussetzt.
  3. 3. Als eine Vorbehandlung der mit den Verfahren nach Anspruch 1. und 2. zu entzinnenden Gegenstände das Ueberziehen der letzteren mit Blei durch Eintauchen derselben in ein Bad aus geschmolzenem Blei, zum Zwecke, die verzinnten Gegenstände vor ihrem Zusammenpressen zu einer compacten Masse gegen Oxydation zu schützen.
  4. 4. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i. eine Erhitzungskammer (a), in welche die mit zusammengedrücktem Weifsblech und geschmolzenem Blei angefüllten, auf Schienen fahrbaren Kästen (ff) eingefahren und intermittirend weiterbefördert werden, worauf nach Bildung der Zinn-Bleilegirung die letztere aus den Kästen in einen Kanal (g) abgelassen wird, welcher die Legirung zu weiterer Verwendung aus derErhitzungskammer herausbefördert (Fig. 1 und 2).
    Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2. eine Erhitzungskammer (a), durch welche die mit Weifsblech und geschmolzenem Blei angefüllten Kästen fr) der Reihe nach in auf- und absteigender Richtung hindurchgeführt werden und die in dem obersten Kasten sich bildende Blei-Zinnlegirung in den nächst darunter liegenden Kasten abgelassen wird, so dafs die Legirung von höchstem Gehalt am Boden der Kammer entnommen werden kann (Fig. 3 und 4).
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT72749D Verfahren und Vorrichtung zum Entzinnen von Weifsblech Expired DE72749C (de)

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