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Erdanker für Luftfahrzeuge Zur Verankerung von Luftfahrzeugen o. dgl.
dienende Vorrichtungen sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekanntgeworden
und bestehen im allgemeinen aus einer Schraube mit am oberen Ende angeordneter Öse
und unterhalb dieser vorgesehenem, auf dem Schraubenschaft verschiebbaren plattenförmigen
Widerlager, das sich entweder flach auf das Erdreich legt oder senkrecht in den
Boden getrieben wird.
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Alle diese Erdanker sind mit dem Nachteil der schlechten Übertragbarkeit
der ruckweise in den verschiedensten Richtungen auftretenden waagerechten Querkräfte
des Ankerzuges behaftet. Durch die mehr oder weniger hoch über dem Erdboden wirkenden
Ankerzüge entstehen am oberen. Enid'e. der Ankerschraube große Bodendrücke, unter
denen das Erdreich nach kurzer Zeit nachgeben muß. Die Folge ist ein: Lockern des
Ankers und damit eine Verminderung bzw. Aufhebung der Ankerzugkraft. Die flach auf
dem Erdboden liegende Widerlagerplatte wirkt dem nur wenig oder gar nicht entgegen,
während die in den Boden getriebene Platte lediglich die quer zu ihr auftretenden
Kräfte einigermaßen günstig aufnimmt. Bei Flugzeugverankerungen ist diese Bauart
jedoch nicht verwendbar, weil hier Kräfte auftreten, die richtungs- und größenmäßig
sich sehr oft und rasch ändern.
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Demgegenüber sieht -die Erfindung vor, das in den Boden eintreibbare
plattenförmige Wnderlager an den freien Enden mit quer befestigten Spaten zu versehen,
wodurch es zu einem Erdreich umgreifenden Flächengestell wird.
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Bei der einfachen Ausführungsform des Gestelles mit zur Ankerschraube
symmetrischen Plattenteilen werden gegenüberliegende Erdmengen U-förmig umfaßt,
wobei die
beiden Spaten quer zu den Plattenteilen stehende Stützflächen
bilden. Wirken, nun auf den Anker Zugkräfte quer zu der im Boden befindlichen Platte,
dann werden sie von dieser unter Verhinderung des örtlichen Ausweichens des umfaßten
Erdreiches aufgenommen. Wirkt die Ouerkraft in der Ebene der Platte, dann erfolgt
ihre Aufnahme durch die beiden Spaten, von .denen der eine sich gegen die umfaßte
Erdmenge, der andere sich gegen das außerhalb des Gestelles liegende Erdreich abstützt.
Bei Ouerkräften, deren Richtung zwischen diesen Grenzpfählen liegt, tritt eine Gemeinschaftswirkung
der Widerlagerplatte und ihrer Spaten ein.
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Bildet man in weiterer Vervollkommnung der Erfindung das Flächengestell
aus Metallbandwinkeln kreuzgestellartig aus, dann ergibt sich eine im allgemeinen
ausreichende Befestigung im Boden schon durch das Eintreiben der Spaten, von denen
bei beliebig gerichtetem seitlichem Zug einige immer quer zur Zugrichtung stehen.
Ein solcher Erdanker läßt sich besonders leicht einsetzen und lösen, weil die Widerlagerplatten
nicht besonders tief bzw. überhaupt nicht in die Erde eingetrieben zu werden brauchen.
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Zu einem erheblichen Teil ist die günstige Wirkung des Erfindungsgegenstandes
durch das Zusammenhalten des Erdreiches durch die Spaten und des dadurch ermöglichten
Verdichtens des Bodens beim Eindrehen der Ankerschraube begründet.
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Die Erfindung hat ferner den Vorteil einer besonders guten Übertragung
von. Biegemomenten durch die Spaten, da diese außenliegend an einem großen Hebelarm
wirken, und zwar werden nicht nur Druckkräfte, sondern auch Zugkräfte an den einzelnen
Spaten aufgenommen. Dadurch findet eine weitere Verminderung des Bodendruckes aus
den waagerechten Kräften am Anker statt.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Es zeigt Abb. i die Einschraubstellung, Abb. a die Arbeitsstellung und Abb.3 die
Draufsicht der einen Ausführungsform, Abb. 4. die Arbeitsstellung und Abb. 5 den
Grundriß der anderen Ausführungsform.
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Der Erdanker besteht aus der eigentlichen Ankerschraube
a mit oberer Öse b und einem die Schraube verschiebbar umfassenden
plattenförmigen Widerlager f. Letzteres ist als Flächengestell ausgebildet, indem
an den freien Plattenenden Spaten g quer befestigt sind.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 3 hat das Flächengestell die
Form eines Kreuzgestelles, das aus Metallbandwinkeln zusammengesetzt ist, die in
der Gestellmitte einen Ringkranz e bilden. Bei der Bauart nach Abb.4 und 5 liegt
der zylindrische Ankerschaft in der Mittelebene der Widerlagerplatte, und zwar in
einer Führung, die au: einer Ausbauchung der Platte f und einem fest aufgesetzten,
ausgebauchten Decklappen besteht.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 3 sind Schraube a und Öse
b fest von einer eine Ösenäffnung frei lassenden Hülse c umgeben, deren Außendurchmesser
mit der lichten Weite des Ringkranzes e übereinstimmt. Die Hülse c ist außen in
solcher Höhenlage mit einem auf das Kreuzgestell drückenden Bund d versehen, daß
das untere, eine Zuschärfung aufweisende Ende nach unten aus dem Kreuzgestell heraustritt.
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Um den Erdanker gemäß Abb. i bis 3 im Boden festzumachen, wird zunächst
das Gestell e, f, g auf den Boden gesetzt und in der Weise durch Darauftreten
mit Füßen oder durch Schlagen mit einem Hammer niedergebracht, daß die Spaten und
die Gestellplatten fest in das Erdreich dringen. Dann wird die Ankerschraube a,
b durch die Öffnung des Ringes e hindurchgesteckt und in den Boden hineingeschraubt.
Hierbei legt sich einerseits der Bund d fest auf den Ring e und preßt das Gestell
e, f, g in den Boden, während andererseits das untere Hülsenende c weiter
in das Erdreich eingreift. Dadurch wird die gesamte Ankerschraube a unter Druck
gesetzt, der sich nach oben hin in einem Böschungswinkel i fortpflanzt, dessen Größe
jeweils von der Beschaffenheit des Erdreichs abhängig ist.
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Der so in den Boden eingesetzte Anker nimmt sämtliche seitlichen,
senkrechten oder in Richtung des eingezeichneten Pfeiles la auftretenden Beanspruchungen
eines Verankerungsseiles auf. Selbst lang andauernde rüttelnde Beanspruchungen vermögen
ihn nicht wie bisher aus dem Erdreich zu lösen.
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Der Erdanker nach Abb. q. und 5 wird in der Weise in den Boden gebracht,
daß man erst die Schraube a, einschraubt und dann die Spaten g und die Platte f
eintreibt.
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Die dargestellten Bauarten des Erdankers sind nur Ausführungsbeispiele.
So ist es u. a. denkbar, dem eigentlichen Anker die bisher bekannte Form aus Rundeisen
mit daran befestigten Schraubblättern zu geben und den in Abb. i bis 3 dargestellten
Bund a' in anderer Weise auf das Flächengestell wirken zu lassen. Auch ist es möglich,
das Flächengestell in anderer Ausführung, beispielsweise in Ringform, herzustellen.
Alle diese Abänderungen fallen unter den Erfindungsgedanken.