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Vorrichtung zum Herstellen von Schleuderbetonrohren Die im Schleuderverfahren
bekanntgewordene Erzeugung von kurzen Betonrohrkörpern, bei welchen die mörtelgefüllte,
einteilige Rohrform waagerecht in den auf Schleuderrollen lagernden Umfassungsbehälter
durch Schub eingeführt und nach dem Schleudern herausgezogen wird, läßt sich bei
größeren Durchmessern (in der Regel von 30 cm Lichtweite aufwärts) nicht
mehr durch Handkraft durchführen: Ein Verschieben durch mechanische Kraft ist auch
nur dann zu bewerkstelligen, wenn es sich um Rohre mit geraden Außenflächen handelt.
Dagegen gestattet z. B. die auf einem Fördergerät aufliegende Rohrform mit Glockenmuffe
keine Schubbewegung vom Gerät in den Behälter, weil der beim Einführen am Formende
befindliche Glockenteil größer als der Rohrquerschnitt ist und daher nicht in sachgemäßer
Weise waagerecht verschoben werden kann.
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Ein weiterer Nachteil bildet bei allen vor der Schleuderstelle gefüllten
Rohrformen der Umstand, daß das Füllgut sich im Formboden ansammelt und daher die
Anfangsumdrehungen derartig hemmt, daß erst -nacheiner geraumen Umlaufzeit eine
für das Schleudern brauchbare Verteilung des Füllgutes stattfindet. . Die vorliegende
Erfindung beseitigt diese Übelstände, in dem an Stelle eines ortsfest gelagerten
und den Formmantel umschließenden Behälters eine bewegliche Vorrichtung benutzt
wird, welche die Rohrform von innen durch ein im Schleuderhohlraum untergebrachtes
und mit Verteilstegen versehenes Stahlrohr mit den beiden äußeren Rändern der Formenden
zwischen Laufköpfe einspannt. Vor dem Verspannen erfolgt die Füllung in aufrechter
Lage des starren Teiles der Vorrichtung. Ferner besitzt die Vorrichtung überstehende
gummierte Rollkränze, so daß die Vorrichtung nacheinander zum Füllen, Schleudern
und zur Ablage in einem durchgehenden Arbeitsgang benutzt werden kann. Hierdurch
werden die Schwierigkeiten waagerechter Bewegungen bzw. schwer zu handhabender Fördervorrichtungen
oder nicht zentrische Füll:gutans:ammlungen behoben.
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Die Vorrichtungsteile der Erfindung sind in neun Abbildungen dargestellt.
Abb. r und 6 zeigen die Vorrichtung im Längsschnitt mit der eingespannten Rohrform,
Abb. a und 7 deren- Querschnitt. Abb. 3 stellt die Ablaßöffnung mit Ausschwenkblech
und Abb. q. das obere Füllende des starren Teiles der Vorrichtung dar. Abb.8 veranschaulicht
die
Außenansicht eines Laufkopfes mit Ansatz für Laufausgleich und
Abb. 9 eine Ablagevorrichtung.
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Der zum Füllen bestimmte starre Teil der Vorrichtung wird aus einem
dickwandigen Stahlrohr a und dem Laufkopf b gebildet; beide Teile sind durch
Nieten miteinander verbunden. Das Stahlrohr a ist mit drei auf den Umfang verteilten
Längsstegen c versehen. Dieser Füllteil wird mit dem Rohr a nach oben gerichtet,
aufrecht gestellt und der Rand der Rohrform d in die mit Gummi ausgekleidete Einsenkung
c hineingestellt. Zum Schutz gegen Mörtelhaftung des am Rohr a eingeschraubten Anschlagringes
f sowie des innen am Stahlrobrende befindlichen Gewindes g, welches entgegengesetzt
der Schleuderbewegung verläuft, wird eine Blechkappe h (Abb. .I) auf das Rohrende
gelegt und danach die Rohrform d mit der erforderlichen Mörtelmenge gefüllt. Der
spannbare Teil der Vorrichtung besteht aus dem Laufkopf i sowie der Gewindekappe
j, welche mit einem mit Vierkant versehenen Hebel k angezogen wird. Im Laufkopf
i ist eine Schlitzöffnung L zum Ablassen des überschüssigen Mörtelwassers
nach dem Schleudern vorgesehen. Diese Öffnung L ist von einem Ausschwenkblech
in überdeckt, welches gemäß Abb.3 durch eine Senkniete beweglich gehaltert und am
Ausschwenkende für den Durchlaß einer Senkschraube ausgeklinkt ist. Die Betätigung
des Ausschwenkens erfolgt durch Lösen einer Flügelmutter um einige Gewindegänge.
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Die Längsstege c dienen zum zentrischen Verteilen des eingebrachten
Füllstoffes, um beim späteren Umlegen der Vorrichtung in die W aagerechtlage bei
den Anfangsumdrehungen Laufhemmungen durch einseitige Füllstoffansammlungen zu vermeiden.
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Die Laufköpfe b und i sind an der Umfassungsfläche, an der eine Berührung
mit der Rohrform rl oder mit dem Füllstoff stattfindet, mit einer Gummischicht o
ausgekleidet, ebenso der Außenmantel des Stahlrohres a. sowie die Verteilungsstege
c. Diese Gummischicht o hat bei L eine mit dem Schlitz übereinstimmende Unterbrechung.
Ferner wird der Gummibandring p gemäß Abb. 5 zum Durchlaß eines überfalzten, einteiligen
Formbleches oder bei Verwendung eines zweiteiligen Formbleches für die Einfügung
der Schraubenflansche unterbrochen. Durch die Laufköpfe erhält der Formling an den
Stoßrändern n. eine Abschlußform, die nach Art des Rohrkörpers glatt oder gefalzt
sein kann. Beide Laufköpfe besitzen innerhalb der Umfassung im Durchmesser der Vorrichtung
überstehende Rollkränze q, die mit einem Weichgummiring r- überzogen sind. Für die
bei Dinrohren unsymmetrisch wirkenden Betonvolumen s der Rohrsohle (Abb. 7 und 8)
sind beide Laufköpfe an ihrer Außenseite, der Sohle entgegengesetzt, mit Metallansätzen
t zum Schleuderlaufa.usgleich versehen.
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Nach der Mörtelfüllung und Aufbringen der Spannteile wird die Vorrichtung
mittels zweier am Rollkranz q eingehangener Klauen und eines schwenkbaren Seilzuges,
wobei der Laufkopf b zum Verteilen des Mörtels etwas höher gezogen wird, auf die
Schleuderrollen z, aufgelegt. --Nach Beendigung der Schleuderung wird die Vorrichtung
auf die gleiche Weise abgehoben und auch hierkei der Laufkopf b etwas höher hängend
gezogen, um das durch die Schleuderung äusgepreßte Anmachwasser durch die Öffnung
L abzulassen, nachdem zuvor das Blech in ausgeschwenkt ist. Die Entfernung des Formlings
erfolgt durch Handkraft, in dem die Vorrichtung durch Umdrehung über die Weichgummiringe
r der Rollkränze fortbewegt wird. Der Förderweg endet auf zwei bereitgestellten
Holzkeilen 7v, die eine schräge, einige Zentimeter ansteigende Anrollfläche x, beginnend
in Höhe der Unterkante der Rohrform d, besitzen. Nachdem die Rohrform über das Ende
dieser schrägen Fläche gerollt ist, liegt sie fest auf der Einkerbung y, während
die Laufkränze vom Boden abstehen und damit die Lösung der Vorrichtungsteile von
der Rohrform d gestatten. Bei Dinrohren sind die Keile zu so zu stellen, daß die
Anrollfläche x vom runden Formteil berührt wird.
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Während des Abtransportes kann bereits eine zuvor schleuderfertig
vorbereitete zweite Vorrichtung aufgelegt und geschleudert oder nach Bedarf eine
weitere gefüllt werden, so daß je Arbeitskreislauf zwei bis drei gleiche Vorrichtungen
benutzt werden können.