DE7265C - Verfahren zur Konservirung von Leichen, Kadavern, Pflanzen und einzelnen Theilen derselben - Google Patents

Verfahren zur Konservirung von Leichen, Kadavern, Pflanzen und einzelnen Theilen derselben

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J. WlCKERSHEIMER in Berlin
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Description

1879.
Klasse 30.
JEAN WICKERSHEIMER in BERLIN. Verfahren zur Conservirung von Leichen, Cadavern, Pflanzen und einzelnen Theilen derselben.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. April 1879 ab.
Ich bereite eine Flüssigkeit, mit der ich die zu conservirenden Stoffe je nach ihrer Natur und dem Zweck, den ich im Auge habe, auf verschiedene Weise imprägnire, oder in welcher ich sie aufbewahre. Die Leichen von Menschen und Thieren behalten durch diese Behandlung vollkommen ihre Form, Farbe und Biegsamkeit. Nach Jahren können an denselben noch wissenschaftliche oder criminalgerichtliche Sectionen vorgenommen werden; ■ die Fäulnifs und der dadurch verursachte üble Geruch fallen ganz fort; das Muskelfleisch zeigt beim Einschneiden ein Verhalten wie bei frischen Leichen ; die aus einzelnen Theilen gefertigten Präparate, wie Bänderskelette, Lungen, Gedärme und andere Weichtheile behalten ihre Weiche und Biegsamkeit, so dafs Hohltheile wie Lungen, Gedärme etc. selbst aufgeblasen werden können; Käfer, Krebse, Würmer etc. bleiben ohne Herausnahme der Eingeweide beweglich; die Farben bleiben, wenn gewünscht, vollkommen erhalten, sowohl bei animalischen als vegetabilischen Körpern.
Die Conservirungsflüssigkeit wird folgendermafsen bereitet:
In 3000 g kochendem Wasser werden 100 g Alaun, 25 g Kochsalz, 12 g Salpeter, 60 g Potasche und 10 g arsenige Säure aufgelöst. Die Lösung läfst man abkühlen und fütriren. Zu ι ο 1 der neutralen färb- und geruchlosen Flüssigkeit werden 4 1 Glycerin und 1 1 Metyl-Alkohol zugesetzt.
Das Verfahren, mittelst derselben Leichen von Menschen, todte Thiere jeder Art und Vegetabilien, sowie einzelne Theile derselben zu conserviren, bestellt im allgemeinen in der Tränkung und Imprägnirung jener Körper. Im einzelnen Falle führe ich dasselbe aber, wie schon gesagt, nach der Natur der zu behandelnden Körper und nach dem Zwecke, den ich dabei im Auge habe, in verschiedener Weise aus.
Sollen Präparate, Thiere etc. später trocken autbewahrt werden, so werden dieselben je nach ihrem Volumen 6 bis 12 Tage in die Conservirungsflüssigkeit .gelegt, dann herausgenommen und an der Luft getrocknet. Die Bänder an Skeletten, die Muskeln, Krebse, Käfer etc. bleiben dann weich und beweglich, so dafs an ihnen jederzeit die natürlichen Bewegungen ausgeführt werden können.
Hohlorgane, wie Lungen, Därme etc. werden vor der Einlage in die Conservirungsflüssigkeit erst mit derselben gefüllt. Nach dem Herausnehmen und Ausgiefsen ihres Inhaltes werden sie getrocknet, wobei es rathsam ist, z. B. Därme aufzublasen.
Kleinere Thiere, wie Eidechsen, Frösche, Vegetabilien etc., bei denen es darauf ankommt, die Farben unverändert zu erhalten, werden nicht getrocknet, sondern in der Flüssigkeit aufbewahrt.
Sollen Leichen oder Cadaver von Thieren für längere Zeit liegen bleiben, ehe sie zu wissenschaftlichen Zwecken gebraucht werden, so genügt schon ein Injiciren derselben mit der Conservirungsflüssigkeit, und zwar wende ich je nach der Gröfse des Objectes dazu 1 '/2 1 (zweijähriges Kind) bis 5 1 (Erwachsenen) an. Das Muskelfleisch erscheint dann, selbst nach Jahren, beim Einschneiden wie bei frischen Leichen. Wenn injicirte Leichen an der Luft aufbewahrt werden, so verlieren sie zwar das frische Ansehen und die Epidermis wird etwas gebräunt, es kann aber selbst das vermieden werden, wenn die Leiche äufserlich mit der Conservirungsflüssigkeit eingerieben und dann möglichst luftdicht verschlossen gehalten wird. Dieseletztere Behandlungsweise empfiehlt sich für Leichen, welche öffentlich ausgestellt oder doch längere Zeit erhalten werden sollen, ehe sie begraben werden, da letztere anstatt den gewöhnlichen abstofsenden Anblick zu gewähren, dann die Gesichtszüge und Farben unverändert und frisch zeigen, und nicht den geringsten Geruch haben.
Zum wirklichen Einbalsamiren injicire ich die Leiche zuerst, lege sie dann einige Tage in die Conservirungsflüssigkeit, reibe sie ab und trockne sie, schlage sie in ein mit Conservirungsflüssigkeit angefeuchtetes Leinen oder Wachstuch und bewahre sie in luftdicht schliefsenden Gefäfsen auf.
Die Behandlung in den einzelnen Fällen wird sich ganz nach den Umständen richten, die Zusammensetzung der Conservirungsflüssigkeit aber bleibt dieselbe.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Die Herstellung einer Conservirungsflüssigkeit für todte menschliche und thierische Körper und Vegetabilien, die aus den in der Beschreibung genannten Ingredienzien in den angegebenen Verhältnissen und in der beschriebenen Weise hergestellt wird.
  2. 2. Das Verfahren, todte menschliche und thierische Körper und Vegetabilien, sowie deren Theile durch Imprägniren und Injiciren mit der vorher angegebenen Conservirungsflüssigkeit oder Aufbewahren in derselben für kürzere oder längere Zeit zu erhalten, ausgeführt, den verschiedenen Umständen und Zwecken entsprechend, wie beschrieben.
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