DE72541C - Formpresse für die Herstellung längsdurchbohrter Rohrstücke - Google Patents
Formpresse für die Herstellung längsdurchbohrter RohrstückeInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
(Staat New-York, V. St. A.).
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Lösevorrichtung für den den Stützkopf
haltenden Bajonnetverschlufs bei der unter Nr. 419793 in den Vereinigten Staaten von
Nordamerika patentirten Formpresse zur Herstellung längsdurchbohrter Röhren, die sich besonders
zur Aufnahme von elektrischen Leitungsdrähten und zu ähnlichen Zwecken eignen.
In der Zeichnung bedeutet:
Fig. ι einen Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt und Ansicht,
Fig. 3 eine Unteransicht des Stützkopfes,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine fertige Röhre.
Das Gestell dieser Maschine besteht aus vier Eckpfosten a, die in einem Stützring b an ihren
oberen Enden von dem Ringe b zusammengehalten und unten auf der Grundplatte c befestigt
sind.
Diese wird von den Ankerbolzen d auf dem Fundamente gehalten, während das durch die
Eckpfosten α gebildete Gestell eine pyramidenartige Gestalt zeigt. Von dem Stützring b wird
der Wasserdruckcylinder getragen, der an seinem oberen und unteren Ende mit einem Flantsch
und den Deckplatten e und f versehen ist, an welch letzteren der Flantsch g des Formcylinders
C befestigt ist. Dieser besitzt zwei sich gegenüberstehende U-förmige Winkelträger
/j, deren fest mit diesen verbundene Träger i auf den Querbalken j ruhen, welche
ihrerseits an den Eckpfosten a des Gestelles befestigt sind. Das untere Ende des Formcylinders
C ist etwas erweitert und endet in einen kurzen cylindrischen Ansatz k von
gröfserem Durchmesser als der des Cylinders. In dem Theil k sind bajonnetförmige Einschnitte
vorgesehen, welche die Arme eines Stützkopfes m in sich aufnehmen.
Dieser Stützkopf besteht aus zwei sich kreuzenden Armen / und /', Fig. 3 ; von diesen
ragen die mit den Ansätzen 0' versehenen Arme / über die Cylindererweiterung k hervor.
Die Befestigung des Stutzkopfes im unteren Ende des Formcylinders ist bajonnetartig.
Ersterer wird mitsammt der auf ihm ruhenden Prefsscheibe 0 von dem Gestell D getragen,
welches aus den schrägen Stützen ρ besteht, welche mit ihren Ansätzen q in den Gleitbalken
r sich bewegen können. Die mit paarweise angeordneten Seilen oder Ketten t versehene
Windevorrichtung E dreht sich in den über den Führungen r angeordneten Lagern s.
Diese Seile t sind an dem Gestell D befestigt, um die Trommel der Windevorrichtung gewickelt
und über die am Träger j aufgehängten Seilscheiben u geführt und an ihren freien
Enden mit Gewichten ν beschwert. Die Windevorrichtung ist mit einem Handrad w versehen
und kann durch eine Handkurbel a' in Bewegung gesetzt werden.
In den Deckel f des Wasserdruckcylinders sind Stäbe b1 eingesetzt, derart, dafs sie durch
den Formcylinder hindurch bis fast an das untere Ende desselben reichen, wo sie kegelförmig
angespitzt sind, um in entsprechenden Vertiefungen der Prefsscheibe 0 hineinzupassen,
welche mit Erhöhungen und Vertiefungen versehen ist, durch welche die erweiterten Ver-
tiefungen C" an den Enden der Leitungsröhren geformt werden (Fig. 4).
Im Cylinder B bewegt sich durch den Druck des Wassers ein Kolben d', welcher durch
zwei Stangen e1 mit dem Kolben/' des Formcylinders
C starr verbunden ist. Dieser Kolben /' ist ebenfalls mit abgestumpften kegelförmigen
Vertiefungen g' versehen, durch welche die in die Aussparungen c" passenden
Ansätze c' an dem geformten Rohr F gebildet werden (Fig. 4). Der Cylinder B ist mit seitlichen
Rohrstutzen V i2 versehen, durch welche das Druckwasser zu- bezw. abgeleitet wird.
Die Kolbenstangen e' gehen durch Stopfbüchsen im Deckel / so dafs Wasser unter
den Kolben d' treten kann, ohne in den Formcylinder einzudringen. Die Kolbenstange j',
welche mit dem Kolben d' fest verbunden ist, geht durch eine Stopfbüchse im Deckel e des
Cylinders B und ist an ihrem oberen Ende mit einem Querhaupt k' versehen. An diesem
Querhaupt k' sind die zur Lösung des den Stützkopf haltenden Bajonnetverschlusses dienenden
Stangen /" befestigt. Diese Stangen, welche längs der beiden Cylinder B und C nach abwärts
gehen, sind in Führungen m', welche an den Cylindern angebracht sind, geführt und
besitzen an ihren unteren Enden Keile n'. Beim Abwärtsgehen des Druckkolbens d', mit
welchem gleichzeitig der Formkolben, das Querhaupt k' und die Stange /" mit den
Keilen n' nach abwärts gehen, gelangen diese Keile n' mit Vorsprüngen o' in Eingriff. Diese
Vorsprünge 0' sind an die Stützarme / angegossen. Der Stützkopf m wird an dem unteren
Theil des Formcylinders in der Weise befestigt dafs· er an die Bodenfläche angedrückt
wird, wobei Ansätze in Nuthen des Theiles k dieses Cylinders eingreifen und hierauf so gedreht
wird, dafs die Ansätze des Stützkopfes in den Nuthen gleiten. Da nun diese Nuthen
bajonnetförmig sind, so ist es klar, dafs der Stützkopf dadurch festgehalten wird.
Zur Lösung dieser Verbindung zwischen Stützkopf und Formcylinder durch die Formpresse
selbst gelangen die Keile n' mit den ebenfalls keilförmig gestalteten Vorsprüngen o'
der Stützarme / in Contact und bewirken dadurch eine Zurückdrehung des Stützkopfes, so
dafs dessen Ansätze in den Nuthen weitergleiten und die Verbindung gelöst ist.
Die Bewegung des Stützkopfes auf dem Theil k des Formcylinders ist die des sogenannten
Bajonnetverschlusses.
Zur Füllung des Formcylinders mit Thon wird entweder die in der amerikanischen
Patentschrift oder die in der beiliegenden Zeichnung ausgeführte Construction angewendet.
An der Seite des Formcylinders C ist eine Oeffnung p' vorgesehen (Fig. 2), welche die
Mündung eines trichterförmigen Rohrstutzens q' bildet, dessen anderes Ende mit dem Füllcylinder
r" in Verbindung steht. Dieser trägt an seiner oberen Seite einen Trichter f, durch
dessen Oeffnung s' die Füllung bewirkt wird. Am äufseren Ende des Cylinders r" ist ein
Wasserdruckcylinder G befestigt, in welchem sich ein durch die Stangen v' mit dem Kolben
w' des Fülltrichters verbundener Druckkolben u' bewegt, dessen Kolbenstange χ durch
den oberen Deckel des Cylinders G hindurchgeht. Der Füllcylinder r" und der Wasserdruckcylinder
G werden durch Balken y' und Streben a" getragen, während die Balken y'
durch weitere Streben b" gegen die Eckpfosten« des Gestelles abgestützt sind.
Im Folgenden sei die Arbeitsweise obengenannter Maschine mit dieser Lösevorrichtung
zusammengestellt.
Während der Kolben d' sich im oberen Theil des Cylinders B befindet und demgemäfs
der Kolben/' des Formcylinders oberhalb der Oeffnung p' steht, wird der Stützkopf m in den
Formcylinder eingeführt und dort vermittelst der Arme / im Bajonnetverschlufs befestigt.
Auch der Kolben u' ist dann ganz zurückgezogen und mithin auch der Füllcylinderkolbenjj''
(Stellung Fig. 2). Der vorbereitete Thon wird sodann durch den Trichter t' in den ■ Füllcylinder
gebracht, bis letzterer völlig mit losem Material angefüllt ist, worauf das hinter den
Kolben u' durch den Rohrstutzen c'" eingelassene Druckwasser die Kolben u' und w'
nach unten gegen den Formcylinder C drückt und der Thon in denselben eingeprefst wird.
Dann wird Druckwasser in den oberen Theil des Cylinders B durch das Rohr i" eingelassen
und dadurch der Kolben d' heruntergedrückt, so dafs auch mif diesem gleichzeitig der Kolben
/' nach unten geht, einen starken Druck auf den im Formcylinder C befindlichen Thon
ausübt und auf diese Weise das Formstück mit den gewünschten Aushöhlungen herstellt.
Wenn nun der Kolben/' dem Ende seines Hubes nach unten sich nähert, so stofsen die
Keile n' an die Vorsprünge ο' der Arme /, so
dafs der Stützkopf m dadurch genügend gedreht wird, um die Arme / aus dem hakenförmigen
Einschnitt im unteren Theil des Formcylinders C zu lösen, wie im Vorstehenden schon
erläutert.
Die Kolben d'f vollenden dann ihre Abwärtsbewegung und drücken auf diese Weise
das fertig gestellte Rohr aus dem Formcylinder heraus. Die Löcher, welche durch die Stangen
b hergestellt werden, bilden die Kanäle für elektrische Leitungen, so dafs das aus dem
Formcylinder C austretende, in Fig. 4 im Höhenschnitt dargestellte Formstück nur getrocknet,
gebrannt und glasirt zu werden braucht, um ein zweckmäfsiges, zur Kabelleitung vorzüglich
geeignetes Material abzugeben.
Nachdem man das fertig geprefste Rohr von der Prefsscheibe ο abgenommen hat, bringt
man den Stützkopf wieder in seine Anfängstellung zurück und befestigt ihn durch Drehen
der Arme /, wie vorher beschrieben. Die Bewegung des Stützkopfes m und der Prefsscheibe
ο wird durch den Aufzug D und die Windevorrichtung E bewirkt.
Dadurch, dafs Druckwasser in das untere Ende des Cylinders B durch das Rohr V eintritt,
werden die Kolben d' f gehoben und die Maschine kann jetzt wieder eine neue
Füllung erhalten. Der Deckel f ist so eingerichtet, dafs er Stangen b' von verschiedenem
Durchmesser erhalten kann; auch können verschieden geformte Prefsscheiben ο bezw._/' angebracht
werden, so dafs Röhren von verschiedenem Querschnitt hergestellt werden können. Der Formcylinder C kann entweder
einen runden Querschnitt haben, wie in den Zeichnungen angedeutet, oder kann auch eine
viereckige oder sonst beliebige Form haben.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei einer Formpresse für die Herstellung längsdurchbohrter Rohrstücke eine Lösevorrichtung für den den Stützkopf haltenden Bajonnetverschlufs, gekennzeichnet durch die in Führungen den Bewegungen der Druckkolben entsprechend gleitenden und mit den Keilen n' versehenen Stangen /", welche bei ihrer Abwärtsbewegung den' Stützkopf drehen und aus seinem Verschlüsse lösen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE72541C true DE72541C (de) |
Family
ID=345756
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT72541D Expired - Lifetime DE72541C (de) | Formpresse für die Herstellung längsdurchbohrter Rohrstücke |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE72541C (de) |
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