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Verfahren zum Aufbereiten von Brennereimaischen Die durch Verzuckerung
und Vergärung stärkehaltiger Stoffe gewonnenen Maischen enthalten feste Stoffe in
Suspension, die man als sog. Treber von der Schlempe, die den Destillationsrückstand
bildet, abtrennt.
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Üblicherweise werden die Schlempen in bekannten Filterpressen filtriert;
dabei werden die in der Schlempe suspendierten festen Stoffe als mehr oder -weniger
wasserhaltiger Kuchen gewonnen, die als sog. Treberpreßlinge zur Viehfütterung verwendet
werden.
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Diese suspendierten festen Stoffe geben in den Maischen stärkehaltiger
Stoffe häufig zu Verstopfungen der Destillationskolonnen und demzufolge zu schweren
Störungen beim Betrieb derselben Veranlassung. Dieses Vorgehen ist, wie .der Fachkundige
weiß, kostspielig, verwickelt und namentlich dann beschwerlich, wenn Stärke oder
unvollständig umgewandelte Dextrine vorhanden sind. In allen Fällen ist Handarbeit
in erheblichem Umfange neben einem hohen Verbrauch an Filtertüchern erforderlich.
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Es -wurde nun .gefunden, daß es wesentlich vorteilhafter ist, für
die Abtrennung der Treber nicht von den den Destillationsrückstand bildenden Schlempen,
sondern von den vergorenen Maischen selbst vor deren Eintritt in die Destillationsanlage,
also den noch nicht entgeistigten Maischen, auszugehen. Wie festgestellt wurde,
stören Stärke und nicht umgewandelte Dextrine unter solchen Umständen nicht.
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Zur Ausübung der Erfindung hat die Patentinhaberin ein Verfahren entwickelt,
das kontinuierlich mittels bekannter Vorrichtungen ausgeführt werden kann. Diese
Maßnahmen sind im wesentlichen folgende: r. Die vergorenen Maischen werden auf Dreh-
oder Schüttelsieben filtriert. Diese sind
mit so feinen Filtertüchern
belegt, daß die Treberteilchen zurückgehalten werden, di@° Flifssigkeit jedoch hindurchfließen
kann.
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z. Die alkoholhaltigen Treber werden mit Wasser beispielsweise in
einer Anlage ausgzwaschen, die aus mehreren Diffusionselementen, sog. Coletteelementen,
besteht.
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3. Die Treber werden beispielsweise in einer kontinuierlichen Presse,
etwa in einer Colinpresse, gepreßt; sie sind am Ende des Waschsystems entgelstigt,
jedoch noch zu wasserhaltig, um so, wie sie sind, gehandhabt und geliefert zu werden.
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Alle diese Maßnahmen können ununterbrochen und ohne jegliche zusätzliche
Handarbeit aufeinanderfolgen, wie sich an Hand der weiter unten zu beschreibenden
Zeichnung ergibt.
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Die Hauptvorteile der Erfindung sind: a) Jegliche Handarbeit und Beschaffung
von Filtertüchern, die bislang für die G.ew innung von Treberpreßlingen benutzt
wurden, kommt in Fortfall.
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b) Der Destillation werden alkoholische Flüssigkeiten unterworfen,
die von festen Substanzen befreit sind, welche die Gefahr von Verstopfungen der
Destillationskolonnen oder von Störungen des Betriebes derselben mit sich bringen;
dies kommt häufig vor, z. B. bei alkoholischen Maischen, die durch das sog: Amyloverfahren
erhalten werden.
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c j Die anfallenden Treber haben einen weit höheren Nährwert als die
in bekannter Weise nach der Destillation erhaltenen Treber. da die Vitaminfaktoren
der Alkoholhefen beispielsweise durch die starke Erwärmung der Destillationskolonnen
nicht zerstört werden und die Hefeeiweißstoffe noch in nativem Zustand vorliegen.
Im Hinblick auf die leichtere Verdaulichkeit kommt diesem Umstand ernährungsbiologisch
besondere Bedeutung zu.
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d) Treber von mittels Mineralsäuren verzuckerten stärkehaltigen Stoffen
werden hierdurch zu einem für die tierische Ernährung geeigneten Zustand überführt.
Durch das Auswaschen gemäß vorliegender Erfindung werden die Treber vollständig
entsäuert, so daß eine schädliche Wirkung der Säuren nicht mehr zu befürchten ist.
Nach Angaben im Schrifttum treten bei dem Reini,gungsvorgang vor der Vergärung regelmäßig
Alkoholverluste auf, da noch vergärbare Stoffe der Gärung entzogen werden-Wie im
Schrifttum weiter ausgeführt ist, v-ürde die Reinigung der Maische nach der Gärung
auch Alkoholverluste ergeben, weil beim Aussieben der festen Teile auch Flüssigkeit
mit Alkohol abgeführt wird. Daraus ist ersichtlich, daß das Problem des Abtrennens
der festen Teile ohne Entstehung von Alkoholverlusten noch nicht gelöst war, denn
in dein neueren Schrifttum wird die Lösung zur Behebung der Schwierigkeiten darin
gesehen, die festen Teile zu zerkleinern und in der Maische zu belassen.
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Das Ausführungsbeispiel nebst Zeichnung macht die Ausführung der Erfindung
ohne weiteres verständlich.
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Maische stärkehaltiger Stoffe wird von aus dem Sieb T zugeführt. Die
von Trebern befreite Flüssigkeit geht bei D@ zur l»stillation.
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Bei B ziehen die abgelaufenen und noch Alkohol enthaltenden Treber
ab und gehen zum Wäscher C, beispielsweise von der Bauart Colette; dort werden sie
durch Waschen mit Wasser, das von E kommt und durch die Pumpe p in Zirkulation gehalten
wird, entgeistigt.
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Die entgeistigten und entsäuerten Treber verlassen die Anlage C und
werden in der Presse P gepreßt, wo sie teilweise entwässert werden. Das ab gepreßte
Wasser kehrt im Kreislauf mittels Pumpep in den Wäscher C zurück. Die am Kopf von
C extrahierte alkoholische Flüssigkeit zieht durch das RohrS ab und gelangt nach
Vermischen mit der bei D abfließenden Hauptmenge der alkoholischen Flüssigkeit zur
Destillation.