DE1668187B2 - Verfahren zur katalytischen hydrierung von 1,4-butindiol zu 1,4-butandiol - Google Patents
Verfahren zur katalytischen hydrierung von 1,4-butindiol zu 1,4-butandiolInfo
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Description
Gefrierpunkt
),4-Butandiol
Carbonylzahl
APHA-Farbe
Wasser
18,64°C 97,58% 1,10
20
0,33%
Die Erfindung; betrifft ein verbessertes Verfahren zur katalytischen Hydrierung von 1,4-Butindiol zur 1,4-Butandiol
bei erhöhter Ausbeute und verbesserter Qualität.
Die Hydrierung von 1,4-Butindiol zu 1,4-Butandiol in Gegenwart einer Anzahl verschiedener Katalysatoren
und durch verschiedene Verfahren ist in der Technik gut bekannt. Ein kommerzielles, kontinuierliches Hochdruckverfahren
mit einer Jahreskapazität von 4,5 Millionen kg arbeitet mit der Verdünnung von vorbehandeltem 1,4-Butindiol mit einem rohen Reaktionsprodukt
(partiell hydriertes 1,4-Butindio!) im Verhältnis 1 :2 im Umlauf, wobei das Gemisch auf eine
Temperatur von 40 bis 8O0C vorgewärmt und in einem röhrenförmigen Reaktionsgefäß über ein Katalysatorbett,
enthaltend Kupfer, Nickel und Mangan auf granuliertem Kieselgel als Träger, gepumpt wird.
Gleichzeitig wird Wasserstoffgas in das Reaktionsgefäß gedrückt, das durch den Katalysator strömende
1,4-Butindiol reagiert mit dem Wasserstoff bei einer Temperatur von 40 bis 14O0C und einem Wasserstoffdruck
von 140 bis 210 kg/cm2 unter Bindung von 1,4-Butandiol. Das aus dem Reaktionsgefäß austretende
Gas-Flüssigkeits-Gemisch wird getrennt, das Gas mit dem in das Reaktionsgefäß einströmenden Wasserstoff
vereinigt, das flüssige Produkt teilweise zur Verdünnung von frisch zugeführtem Butindiol verwendet und
teilweise zum Destillationssystem zur Gewinnung von 1,4-Butandiol v/eitergeführt. In diesem Hochdruck-Systern
variieren die Arbeitsbedingungen mit dem Alter des Katalysators.
Bei Benutzung eines neuen Katalysators ist die Vorheizung des zufließenden Materials nicht notwendig,
denn die Reaktionswärme erhöht die Temperatur do am Boden des Reaktionsgefäßes auf 120 bis 14O0C. Bei
einem älteren Katalysator kann, um eine Endtemperatur von 120 bis 140° C zu erreichen, eine Vorerwärmung des
Eingangsmaterials auf 60 bis 8O0C notwendig sein. Die Aufrechterhaltung eines Wasserstoffdrucks von 140 bis
210 kg/cm2 wird durch einen Kompressor bewirkt.
Aus den deutschen Patentschriften 8 90 944 und 8 97 553 sind bereits Verfahren zum Hydrieren von
Obwohl bei diesem kontinuierlichen Verfahren der Reaktionsablauf befriedigend ist, kann das System den
Erfordernisse!, der Wärmeabführung nicht gerecht werden. Darüber hinaus kann nach diesem kontinuierlichen
Verfahren nur zu Beginn der Arbeitsperiode eines Katalysators 1,4-Butandiol mit den vorstehenden
Charakteristiken erhalten werden, nicht jedoch gegen deren Ende.
Des weiteren ist aus der deutschen Patentschrift 8 58 094 ein Hydrierungsverfahren von gegebenenfalls
substituierten 1,4-Butandiolverbindungen bekannt, das
unter Verwendung bestimmter Katalysatoren auch bei gewöhnlichem Druck durchgeführt werden kann. Bei
einem derartigen diskontinuierlichen Niederdruckverfahren wird in einer vollständig getrennten Einheit zur
Darstellung von 1,4-Butandiol vorbehandeltes 1,4-Butindiol bei einem Druck von 14 bis 21 kg/cm2 Chargen weise
mit einem Katalysator vom Raney-Nickcl-Typ hydriert.
Nach der Hydrierung jeder Partie läßt man den Katalysator im Hydriergefäß absitzen und dekantiert
über einen Filter vor der Destillation des 1,4-Butandiols
in ein Lagergefäß. Jede Partie wurde unter zwei verschiedenen Bedingungen behandelt: Im ersten
Schritt wird der Hauptanteil der Reaktion bei 50 bis 6O0C durchgeführt, beim zweiten Schritt wird die
Temperatur auf 120 bis 1400C erhöht, wobei die Hydrierung vervollständigt wird und die Verunreinigungen
entfernt werden. Bei diesem Verfahren kann der Katalysator 20- bis 40mal wiederbenutzt werden, bevor
er verworfen werden muß.
Dieses diskontinuierliche, alternative Verfahren befriedigt im Hinblick auf die Wärmebilanz, kann aber
nicht weitgehend genug hydrieren, um ein Produkt hoher Güte zu garantieren, und erbringt eine Jahreskapazität
von etwa 4,1 Millionen kg, eine Ausbeute von annähernd 88% der Theorie und etwa der gleichen
Durchschnittszusammensetzung wie oben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung eines Verfahrens zur katalytischen Hydrierung
von 1,4-Butindiol zu 1,4-Butandiol, bei dem die obengenannten Nachteile der bekannten Verfahren
nicht in Kauf genommen werden müssen. Insbesondere soll sich das Verfahren für einen großtechnischen
Betrieb eignen, wobei die Jahreskapazität verbessert
und keine Verschlechterung der erhaltenen Ergebnisse bei längerem Betrieb in Kauf genommen werden muß.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 1,4-Butandiol du-ch katalytische
Hydrierung von 1,4-Butindiol, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine wäßrige Lösung von 1,4-Butindiol
in einer Konzentration von 35 bis 40% bei einem pH zwischen 6,5 und etwa 7,5 bei einer Temperatur von
etwa 50 bis 6O0C und einem Druck von 14 bis 21 kg/cm2
in Gegenwart eines Nickelkatalysators vom Raney-Typ mit Wasserstoff behandelt und den Katalysator durch
Filtration entfernt und das Filtrat bei einer Temperatur von 120 bis !4O0C und einem Druck von 140 bis
210 kg/cm2 in Gegenwart eines Kieselgel-Katalysators, der 14 bis 16Gew.-% Nickel, 4 bis 6 Gew.-% Kupfer
und 0,5 bis 1,0 Gew.-% Mangan trägt, hydriert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Kieselgelkatalysator ein solcher verwendet,
der 4-6 Gew.-% Kupfer enthält.
Es wurde nun gefunden, daß durch Vereinigung der im vorhergehenden beschriebenen Nieder- und Hochdruckverfahren
in zwei aufeinanderfolgende Schritte eines einzigen Verfahrens eine Jahreskapazität von
7,7 Millionen kg, bei einer Ausbeute von 90 bis 91% der Theorie und folgender Durchschnitlszusammensetzung
erreicht werden kann:
Gefrier- 1,4-Butan- Carbonyl- APHA-punkt
diol zahl Farbe
Wasser
19,26° C 98,30% 0,29
0,20%
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird am besten durch Beschreibung des Fließdiagramms interpretiert.
Es zeigt die diskontinuierliche Hydrierung: Überführung der wäßrigen Lösung von 1,4-Butindiol
(35- bis 40%ig), aus der Formaldehyd durch das Verfahren, beschrieben im USA-Patent 29 93 708,
entfernt wurde, pH der wäßrigen Lösung 6,5 bis 7,5, durch Pumpe / in das Niederclruck-Reaktionsgefäß 2,
enthaltend einen Katalysator vom Raney-Nickel-Typ (beschrieben im USA-Patent 16 38 190), der bequem
durch Behandeln einer Alumiumlegierung mit Ätznatron, wobei das Aluminium herausgelöst wird, und
Nickel in sehr feinzerteilter Form veroleibt, erhalten werden kann. Die Katalysatormenge, die dem Reaktionsgefäß
2 durch die Katalysatorleitung la zugeführt wird, ist nicht kritisch, weil diese durch die Hydrierung
nicht desaktiviert wird und vor seiner Entfernung 20- bis 40mal benutzt werden kann. Im allgemeinen sollen aber
1 bis 4 Gewichtsprozent Nickel-Katalysator, bezogen auf die Menge des eingesetzten 1,4-Butindiols verwendet
werden. Nach der Beschickung mit 1,4-Butandiol-Lösung
wird das Reaktionsgefäß durch nicht eingezeichnete heiz- oder kühlbare Röhren auf einer
Temperatur von 50 bis 60°C und durch eine Wasserstoff-Druckleitung mit Kompressor 3 auf einen
Wasserstoffdruck von 14 bis 21 kg/cm2 gehalten. Die
Vermischung von Katalysator und 1,4-Butindiol-Lösung
wird durch den Rührer 4 ermöglicht, und die Hydrierung wird so lange weitergeführt, bis die gewünschte
Partialhydrierung des 1,4-Butandiols, erkennbar am Aufhören der Wasserstoffabsorption, gemessen am
Durchflußmesser 14 erreicht ist.
Man läßt das Reaktionsgemisch sedimentieren, das partiell hydrierte Produkt wird vom Katalysator durch
ίο den Dekantierstutzen 15 über einen Filter 5 in ein
Lagergefäß gegeben, von wo aus es in den Hochdruckteil des Systems gepumpt wird. Jede Katalysator-Charge
kann 20- bis 40mal benutzt werden, dann muß der Katalysator erneuert werden. Vom Lagergefäß wird die
partiell hydrierte Lösung mittels der Pumpe 6 über einen Dampferhitzer 7 durch den kontinuierlichen
Hochdruckreaktor 8 gedrückt, wo eine Temperatur von 120 bis 140°C herrscht und in dem durch einen
Wasserstoffstrom über die Kompressoren 9 und 10 ein
ίο Druck von 140 bis 210 kg/cm2 aufrechterhalten wird.
Der Wasserstoffdruck geht über den Einlaß des kontinuierlichen, vertikalen, röhrenförmigen Reaktionsgefäßes 8, das vorher mit einem festen Katalysatorbett
gefüllt wurde, welches aus 14 bis 16 Gewichtsprozent Nickel, 4 bis 6 Gewichtsprozent Kupfer und 0,5 bis 1,0
Gewichtsprozent Mangan auf einen Kieselgel-Träger beschickt wurde.
Das vollständig hydrierte Produkt wird in einen gewöhnlichen Separator 11 gedrängt, der Wasserstoff
ίο wird mit dem Anfangsstrom vereinigt und über den
Kompressor 10 in das Reaktionsgefäß 8 zurückgepumpt. Das abgedrängte flüssige Produkt wird auf
Zimmertemperatur mittels Wasserkühler 12 gebracht und dem Tank für das Rohprodukt zugeführt, von wo
is aus eine konventionelle Destillation ausgeführt und das
fertige 1,4-Butandiol in einer Ausbeute von durchschnittlich 90,5% gewonnen wird.
Beim ersten Lauf unter diesen Arbeitsbedingungen ergab eine Katalysator-Charge im kontinuierlichen
Hochdruck-Reaktionsgefäß 8 eine Leistung von etwa 5,4 Millionen kg 1,4-Butandiol. Bei der folgenden
Durchsetzung zeigte sich eine geringere Leistungsfähigkeit des Katalysators von einigen zehntausend bis
vierhunderttausend Kilogramm. Es wurde gefunden, daß die verminderte Leistungsfähigkeit des Katalysators
durch Verstopfung des Katalysatorbetts im oberen Drittel des Reaktionsgefäßes 8 verursacht wird. Um die
Verstopfung zu vermeiden, wird zwischen Dampferhitzer 7 und Reaktionsgefäß 8 ein Ausweichventil 13
installiert, um das Einleiten des partiell hydrierten Produkts unterhalb des Kopfdrittels in das Katalysatorbett
des kontinuierlichen Reaktionsgefäßes 8 bei der gleichen Temperatur, d.h. bei 120 bis 140°C, zu
ermöglichen. Durch diesen Behelf wird die nachfolgende Aktivität des Katalysators bei einer Leistung von 1,4
bis 1,8 Millionen kg 1,4-Buiandiol oder einer Gesamtleistung
von 7,7 Millionen kg 1,4-Butandiol pro Jahr, bei einer Ausbeute von 90 bis 91 % der Theorie erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1,4-Butandiol durch katalytische Hydrierung von 1,4-Butindiol bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart eines Nickelkatalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man
t) eine wäßrige Lösung von 1,4-Butindiol in einer Konzentration von 35 bis 40% bei einem pH |Q zwischen 6,5 und etwa 7,5 bei einer Temperatur von etwa 50 bis 600C und einem Druck von 14 bis 21 kg/cm2 in Gegenwart eines Nickelkatalysators vom Raney-Typ mit Wasserstoff behandelt und den Katalysator durch Filtration entfernt und - 2) das Filtrat bei einer Temperatur von 120 bis 14O0C und einem Druck von 140 bis 210 kg/cm2 in Gegenwart eines Kieselgel-Katalysators, der 14 bis 16Gew.-% Nickel, 4 bis 6 Gew.-°/o Kupfer und 0,5 bis 1,0 Gew.-% Mangan trägt, hydriert.gegebenenfalls substituierten 1,4-Butindiolverbindungen bekannt, die unter Verwendung von gegebenenfalls modifizierten Nickel- oder Kobaltkatalysatoren unter erhöhtem Druck vorgenommen werden. Diese bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß sie als kontinuierliche Verfahren Im industriellen Maßstab eine relativ begrenzte Produktionskapazität aufweisen und daß eine gute Reinheit des gewünschten Hydrierungsproduktes nur zu Beginn der Verwendung des Katalysators erhalten werden kann. Die Aktivität des Katalysators wird im Laufe der Verwendung wesentlich vermindert.Das beschriebene, kontinuierliche Hochdruckverfahren hat bei der in der Technik üblichen Ausführung eine Produktionskapazität von etwa 3,2 Millionen kg pro Jahr bei einer Ausbeute von 85% der Theorie 1,4-Butandiol mit folgender Durchschnittsanalyse:
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