DE724736C - Anordnung zur Feststellung des Vorzeichens eines kurzzeitigen Vorganges in einem elektrischen Starkstromsystem - Google Patents

Anordnung zur Feststellung des Vorzeichens eines kurzzeitigen Vorganges in einem elektrischen Starkstromsystem

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DE724736C
DE724736C DES114800D DES0114800D DE724736C DE 724736 C DE724736 C DE 724736C DE S114800 D DES114800 D DE S114800D DE S0114800 D DES0114800 D DE S0114800D DE 724736 C DE724736 C DE 724736C
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voltage
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DES114800D
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Dipl-Ing Hermann Neugebauer
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/16Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R27/00Arrangements for measuring resistance, reactance, impedance, or electric characteristics derived therefrom
    • G01R27/02Measuring real or complex resistance, reactance, impedance, or other two-pole characteristics derived therefrom, e.g. time constant
    • G01R27/16Measuring impedance of element or network through which a current is passing from another source, e.g. cable, power line
    • G01R27/18Measuring resistance to earth, i.e. line to ground
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H83/00Protective switches, e.g. circuit-breaking switches, or protective relays operated by abnormal electrical conditions otherwise than solely by excess current
    • H01H83/02Protective switches, e.g. circuit-breaking switches, or protective relays operated by abnormal electrical conditions otherwise than solely by excess current operated by earth fault currents
    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
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Description

  • Anordnung zur Feststellung des Vorzeichens eines kurzzeitigen Vorganges in einem elektrischen Starkstromsystem In verschiedenen Fällen ist die Aufgabe gestellt, festzustellen, ob eine Schwingung mit einer positiven oder mit einer negativen Halbwelle beginnt, wobei eine konstante oder auch eine periodische Größe die Bezugsgröße sein kann. Halbwellen der.Schwingung oberhalb einer Nullinie seien bespielsweise die positiven Halbwellen genannt; die unterhalb der Nullinie liegenden Halbwellen sind dann die negativen Halbwellen. Die Schwingung selber kann einen gedämpften oder auch einen ungedämpften Verlauf haben Sie kann sogar so stark gedämpft sein, daß sie einen aperiodischen Verlauf nimmt. Auch dann kann man unterscheiden zwischen solchen Fällen, bei denen .das graphische Bild dieses aperiodischen Vorganges- oberhalb der Nulllinie verläuft, und solchen, bei denen les unterhalb der Nullinie liegt.
  • Als ein Bespiel für das Zustandekommen solcher Schwingungen sei der einphasige Erdschluß genannt. Der Erdschluß beginnt mit einem Uberschlag oder Durchschlag eines Isoliermittels. Er entsteht also regelmäßig in der Nähe des Spannungsmaximums des betreffenden Anlageteiles gegen Erde. Bei einer Drehstromleitung wird also beispielsweise die Phase V im Augenblick ihrer größten Spannung gegen Erde Erdschluß bekommen, d. h. in einem Zeitpunkt, in welchem der Leiter nahezu seine größte kapazitive Ladung gegen Erde besitzt. Der Erdschluß bewirkt dann eine Entladung dieser aufgespeicherten Elektrizitätsmenge, und es hat die Untersuchung solcher Erdschlüsse namentlich auch in Kabelnetzen ergeben, daß dabei hochfrequente Schwingungen des Erdschlußstromes entstehen. Der Entladestrom fließt zur Erdschlußstelle. Die erste Halbwelle ist in dem Leitungsabschnitt auf der einen Seite der Fehlerstelle positiv, während sie in dem Leitungsabschnitt auf der anderen Seite der Fehlerquelle entgegengesetzte Richtung hat, also negativ ist, bezogen auf dieselbe Bezugsgröße, beispielsweise die zugehörige Spannung. Es ist zur richtigen Erdschlußerfassung oder Erdschlußanzeige festzulegen, welches Vorzeichen die Schwingung des Ladestromes im Augenblick ihrer Entstehung besitzt.
  • Um das Vorzeichen eines kurzzeitigen Vorganges in einem elektrischen Starkstromsystem, insbesondere um das Vorzeichen von kurzzeitigen Erdschlußwischern festzustellen, werden erfindungsgemäß zwei von dem kurzzeitigen Vorgang mit entgegengesetztem Vorzeichen gesteuerte gas- oder dampfgefüllte Entladungsröhren in solcher Schaltung vorgesehen, daß jede von ihnen bei ihrer Zündung die andere unwirksam macht, so daß nur die als erste gezündete Entladungsröhre auf eine Anzeige- oder Relaiseinrichtung einwirkt. Dadurch ist es in einfacher und sicherer Weise möglich, das Vorzeichen eines kurzzeitigen Vorganges in einem Starkstromsystem zu erfassen.
  • Anordnungen, mit denen man die Polarität der ersten Halbwelle einer Schwingung oder die Polarität eines aperiodischen Stromstoßes feststellen kann, werden durch einige Figuren erläutert.
  • In Fig. I besteht die Anordnung aus zwei Entladungsgefäßen I und 2 mit je einer Anode 3 und 4, je einer Kathode 5 und 6 und je einem Steuergitter 7 und 8. Als Anodenspannung ist eine Gleichstromquelle vorgesehen. Die Röhren sind gleichsinnig parallel geschaltet, und ihre Kathoden werden von einem gemeinsamen Heiztransformator I0 geheizt. Die Steuergitter 7 und 8 sind über die Wicklung eines Wandlers 11 miteinander verbunden. Die Wandlermitte ist angezapft und mit einem Punkt eines Widerstandes 12 verbunden, wodurch die Gitter eine negative Vorspannung gegenüber der Kathode erhalten.
  • Sobald auf die Primärwicklung des Wandlers 1 1 ein Impuls trifft, wird je nachdem, welches Vorzeichen die erste Halbwelle der durch den Impuls hervorgerufenen Sekundärspannung dieses Wandlers hat, das Gitter 7 oder das Gitter 8 gegenüber der zugehörigen Kathode positiv. Dabei ist angenommen, daß die Sekundärspannung ausreicht, die negative Vorspannung des Gitters 7 bzw. 8 aufzuheben. Je nachdem also, in welcher Richtung der erste Stromstoß über die Primärwicklung des Wandlers verläuft, wird die Röhre I oder die Röhre 2 gezündet. Aus der Anodenspannungsquelle wird der Stromdurchgang durch das Rohr, welches gezündet hat, aufrechterhalten. Die Spannung zwischen Anode und Kathode sinkt auf den Betrag (Brennspannung), der für die Aufrechterhaltung des Stromdurchganges notwendig ist. Da die beiden Röhren I und 2 parallel liegen, liegt an beiden dieselbe Spannung, so daß also auch die Anodenspannung der nicht gezündeten Röhre auf den Betrag der Brenuspannung sinkt. Diese Spannung liegt unter der für die Zündung notwendigen Spannung, so daß das zweite Rohr auch dann nicht zum Ansprechen kommt, wenn nachträglich, d. h. also bei der zweiten Halbwelle der Sekundärspannung des Wandlers 11, sein Gitter ein gegenüber der Kathode positives Potential erhält. Es wird also in Abhängigkeit von dem Vorzeichen der ersten Halbwelle der Sekundärspannung des Wandlers II nur die eine oder nur die andere der beiden Entladungsrohre gezündet.
  • Infolge des erhöhten Stromdurchganges durch den Widerstand 12 wird ferner auch die negative Vorspannung der Steuerelektro den oder Zündelektroden 7 und 8 erhöht. Die Spannungserhöhung entspricht dem Spannungsabfall, den der Strom durch die eine der beiden Entladungsröhren einerseits in dem Teil des Widerstandes I2, der zwischen den beiden Anzapfstellen liegt, und anderseits in einem zusätzlichen Strombegrenzungswiderstand 13 hervorruft. Es wird also das Zünden der zweiten Röhre gleichzeitig durch zwei Maßnahmen unterdrückt, nämlich einmal dadurch, daß die Anodenspannung nahezu auf die Brennspannung der anderen Röhre sinkt, und ferner dadurch, daß die negative Gittervorspannung erhöht wird.
  • In Fig. 2 ist eine Anwendung der in Fig. 1 angegebenen Anordnung zweier Entladungsröhren bei Wechselstromnetzen dargestellt.
  • Die zwei Entladungsgefäße 1 und 2 liegen wiederum parallel an einer gemeinsamen Gleichspannungsquelle, die Steuerelektroden 7 und 8 sind wieder über die Sekundärwicklung eines Zwischentransformators 1 1 miteinander verbunden und mit Hilfe eines Strombegrenzungswiderstandes I2 sowie eines zusätzlichen einstellbaren Widerstandes 14 wird normalerweise eine negative Vorspannung der Steuerelektroden aufrechterhalten. Im Anodenkreis liegen aber nicht zwei getrennte Relais, sondern ein Relais mit einer Doppelwicklung, die entgegengesetzte Felder hervorrufen, wenn sie vom Strom durchflossen sind.
  • Mit diesen beiden Spulen 15 und I6 wirkt ein Richtfeld zusammen, das von einer Spule I7 hervorgerufen ist, welches von einer periodischen Spannung, nämlich der Sekundärspannung eines Spannungswandlers oder Transformators I8, erregt ist. Der Transformator 11 wird von einem Stromwandler 19 mit einem Nebenschluß 20 gespeist. Besonders vorteilhaft kann hier die Anwendung eines Zwischenwandlers sein, der schon bei kleiner Erregung gesättigt ist und eine konstante Spannung liefert. Man kann die Sekundärspannung des Wandlers II auch durch bekannte Mittel, z.B. Glinunlampen, auf der Primärseite oder Sekundärseite begrenzen.
  • Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist bezüglich der beiden Gasentladungsröhren 1 und 2 die gleiche wie bei der Anordnung in Fig. 1; sobald die Sekundärspannung des Wandlers 11 dazu ausreicht, wird die negative Vorspannung der Zündelektrode der Röhre I oder der Röhre 2 überwunden, so daß eine dieser beiden Röhren zum Ansprechen kommt. Infolgedessen wird dann entweder die Spule 16 oder die Spule 15 von einem Gleichstrom durchflossen und je nachdem, ob in diesem Augenblick die Netzspannung, die am Transformator I8 abgenommen wird, sich im positiven oder negativen Halbwellenbereich befindet, ergibt das Instrument I5, I6, I7, welches ein Wattmeter darstellt, einen ersten Ausschlag nach links oder nach rechts.
  • Dadurch wird entweder über die Kontakte 21 ein Relais 22 oder über die Kontakte 23 ein Relais 24 angeworfen. Jedes Relais steuert ein darunter als halbschraffiertes Viereck angedeutetes Signalgerät. Außerdem besitzt jedes Relais zwei Kontakte, von denen einer einen Selbsthaltekreis für das betreffende Relais bedeutet, während der andere im Erregerkreis des zweiten Relais liegt und eine nachträgliche Erregung dieses zweiten Relais verhindert. Wenn die Relais eine Fallklappe auslösen, kann der Selbsthaltekontakt entbehrt werden. Die gegenseitige Verriegelung ist vorgesehen, weil die Wattmeterkontakte 21 und 23 im Rhythmus der Frequenz der vom Transformator 28 entnommenen Spannung abwechselnd geschlossen werden. Wenn beispielsweise die Stromrichtung im Augenblick der Entstehung des Fehlers derartig ist, daß zunächst der Kontakt 2I geschlossen wird, so öffnet das Relais 22 zunächst einen Kontakt 25 im Stromkreis des - Relais 24.
  • Umgekehrt wird, wenn zuerst Ider Kontakt 23 geschlossen wird, die Magnetspule 24 eingeschaltet, die mittels eines Kontaktes 27 das Relais 22 abschaltet. Es wird bei dieser Anordnung also, je nachdem, ob der erste Einsatz des periodischen oder aperiodischen Fehlerstromes das Entladungsrohr I oder das Entladungsrohr '2 zündet, das Relais 22 oder nur das Relais 24 angeworfen, und es kommt darin zum Ausdruck, ob der Stromstoß mit Bezug auf die Phasenlage der Netzspannung positive oder negative Richtung hatte.
  • In Fig. 3 ist die Anwendung der Erfindung für eine Erdschlußschutzeinrichtung dargestellt. Bei dieser Anordnung sind zwei Paare von Entladungsröhren angewendet, von denen das eine Paar durch den Summenstrom und das andere Paar durch die Nullpunktsverlagerungsspannung gesteuert wird. Nach den Beschreibungen der anderen Figuren versteht sich die Wirkungsweise auch ohne allzu eingehende Darstellung. Je nach der Richtung des Einsatzes des Summenstromes wird ein Entladungsgefäß 3I oder ein Entladungsgefäß 32 gezündet. Der Zündtransformator II ist dabei an die bekannte Summenschaltung dreier Stromwandler 33 angeschlossen.
  • Die Nullpunktsverlagerungsspannung steuert die Entlandungsgefäße 34 und 35 mittels eines Zündtransformators III. In Abhängigkeit von der Polarität des Einsatzes der Nullpunktsverlagerungsspannung kommt nur die Röhre 34 oder nur die Röhre 35 in Betrieb.
  • Es wirken nun die Röhren 3I und 34 einerseits und die Röhren 32 und 35 anderseits zusammen derart, daß ein Signal oder eine Schaltwirkung nur dann zustande kommt, wenn entweder das Röhrenpaar 31, 34 oder das Röhrenpaar 32, 35 gezündet hat.
  • Beim Ansprechen der Röhre 31 wird ein Relais 40 erregt, welches seinen Kontakt 41 schließt. In entsprechender Weise bewirkt das Zünden des Entladungsgefäßes 34 die Erregung eines Relais 42 und auf diese Weise die Schließung eines Kontaktes 43. Wenn die Kontakte 41 und 43 geschlossen sind, kommt eine Signal- oder Schaltvorrichtung 44 zum Ansprechen.
  • Die von den Röhren 32 und 35 gesteuerte Signalvorrichtung oder Schaltvorrichtung besteht beispielsweise aus einem Relais 45 mit zwei Wicklungen, die zusammen ein wattmetrisches Drehmoment nur dann ergeben, wenn sie gleichzeitig erregt sind.
  • Die in Fig. 3 dargestellte Anordnung hat die Wirkung eines unverzögerten Erdschlußrichtungsrelais, welches nur dann anspricht, wenn die Fehlerstelle vom Relaisort aus auf einer bestimmten Seite liegt. Wie für den Erdschluß läßt sich die Anordnung bei entsprechender Erregung der Steuertransformatoren II und III auch als Richtungsrelais für den Kurzschluß schutz verwenden.
  • Man kann auch erreichen, daß je nachdem, ob die Fehlerstelle links oder rechts vom Relaisort liegt, ein erstes oder ein zweites Signal- oder Schaltgerät in Tätigkeit tritt.
  • Zu diesem Zweck wird das Vorzeichen der Schwingungen des Summenstromes mit Bezug auf das Vorzeichen des Momentanwertes der Spannung festgestellt. Hierzu kann man beispielsweise die vom Leitungsstrom oder Fehlerstrom gesteuerte Anordnung 3I, 32 und II in Verbindung mit den von der Spannung getrennten Röhren 34, 35 benutzen.
  • Durch den Anodenstrom der Röhren 31 und 32 wird beispielsweise je ein Kontakt geschlossen, während durch den Anodenstrom der Röhren 34 und 35 je zwei Kontakte geschlossen werden.
  • Ein Schema einer derartigen Schaltung zeigt Fig. 4. Mit J+, 1-, E+ bzw. E-sind die Kontakte bezeichnet, die beispielsweise unter Zuhilfenahme von Relais in den Anodenkreisen der einzelnen Röhren bei positivem oder negativem Vorzeichen des Einsatzes von Strom bzw. Spannung geschlossen werden. Bei dieser Anordnung steuert, wie man sieht, jedes vom Strom gesteuerte Entladungsgefäß einen Kontakt, jedes von der Spannung gesteuerte Entladungsgefäß dagegen zwei Kontakte. Man kann selbstverständlich die Anordnung auch umgekehrt treffen, so daß also in den Anodenkreisen der vom Strom gesteuerten Entladungsgefäße zwei Kontakte liegen, während die von der Spannung gesteuerten Röhren nur je einen Kontakt steuern.
  • In Fig. 5 ist eine Anordnung gezeichnet, die dasselbe Ergebnis liefert wie die Anordnung in Fig. 4, die aber im Gegensatz zu dieser gar keine Kontakte in den Anodenkreisen benötigt. Die Anodenkreise der vom Strom erregten Röhren sind über zwei Wattmeterspulen geführt, derart, daß beispielsweise die eine Entladungsröhre 32 zwei Stromspulen6I und 62 speist, während das andere Entladungsgefäß 3I zwei Stromspulen 63 und 64 mit Strom versorgt. Der Strom in den Spulen 61 und 62 erzeugt ein Feld der einen Richtung, der Strom in den Spulen 63 und 64 erzeugt in jedem Wattmeter ein Feld der anderen Richtung. Jedes Wattmeter besitzt dann noch eine Spannungsspule 65 und 66, die aus den beiden Entladungsgefäßen 34 und 35, die von der Spannung gesteuert werden, den Strom erhalten. Wenn z. B. das Entladungsgefäß 3I vom Strom gezündet wird, entsteht ein wattmetrisches Drehmoment nur in demjenigen Wattmeter, dessen Spannungsspule gleichzeitig erregt wird.
  • Das ist aber je nach der Phasenlage zwischen Strom und Spannung entweder nur die Spannungsspule65 oder nur die Spannungsspule 66. Infolgedessen wird entweder nur der Wattmeterkontakt 69 oder nur der Wattmeterkontakt 70 eingestellt. Jedes Wattmeter kann nach zwei Seiten ausschlagen. Die Gegenkontakte kann man daher paarweise zusammenschalten, wenn man lediglich die Fehlerrichtung erfassen will. Daran, ob der Kontakt 69 oder der Kontakt 70 geschlossen wurde, erkennt man auch, ob der Fehler mit positivem oder negativem Stromstoß einsetzte und ob er bei positiver oder negativer Spannung entstanden ist.
  • Bei diesem Ausführungsbeispiel in Fig. 5 sind die wattmetrischen Relais mit zwei Stromspulen und nur je einer Spannungsspule ausgestaltet. Die Anordnung arbeitet ebenfalls richtig, wenn die in der Figur vom Strom gesteuerten Entlasdungsgefäße statt dessen von - der Spannung gesteuert werden und die Röhren 67 und 68 statt von der Spannung vom Strom gesteuert werden.
  • Röhren mit Gas- oder Dampffüllung können mit kalter oder geheizter Kathode arbeiten. Für die Gasfüllung kommen außer Luft von atmosphärischer Zusammensetzung vor allem Edelgas, wie Helium und Neon, oder Mischungen beider sowie Wasserstoff oder Stickstoff bei geeignet gewähltem Druck in Betracht. Mit Vorteil können auch Quecksilberdampfröhren mit innenliegender oder außenliegender (kapazitiver) Zündelektrode verwendet werden. Man wählt zweckmäßig solche Elektrodenformen, welche der auftretenden Stromstärke und Dauer angepaßt sind.
  • Bei -Röhren mit kalter Kathode wird durch Wahl geeigneter Elektrodenformen der Zündverzug praktisch gänzlich vermieden. Röhrenschaltungen ohne Hilfszündung sind bis zu den höchsten Frequenzen, welche hierfür Bedeutung haben, brauchbar; sie können fast im ganzen Bereich der Tonfrequenzen angel wendet werden. Wenn eine ausreichend hohe Steuerspannung zur Verfügung steht, was z. B. beim Anschluß der Schaltung an Stromwandler wohl stets der Fall sein dürfte, kann man Anodenspannung und Steuerspannung oder Zündspannung gegeneinander vertauschen. Die Wandlersekundärspannung wird dann zur Anodenspannung, und die Steuerelektroden erhalten eine positive Vorspannung. Im Augenblick der Zündung der einen Röhre wird ein Gitterkondensator z. B. durch den Spannungsabfall des Anodenstromes des zuerst gezündeten Rohres stark negativ geladen. über einen hohen Wilderstand geht diese negative Aufladung nur langsam verloren. In der Zwischenzeit kann die erste Röhre ein Relais mit Fallkontakt oder Selbsthaltekontakt erregt haben, welches beide Röhren kurzschließt oder abtrennt. Rasch aufeinanderfolgende Zündungen des ersten Rohres sind dabei durchaus möglich, wenn die Zeitkonstante des Kondensatorkreises der anderen Röhre groß genug ist.

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Anordnung zur Feststellung des Vorzeichens eines kurzzeitigen Vorganges in einem elektrischen Starkstromsystem, insbesondere zur Feststellung des Vorzeichens von kurzzeitigen Erdschlußwischern, dadurch gekennzeichnet, daß zwei von dem kurzzeitigen Vorgang mit entgegengesetzten Vorzeichen gesteuerte gas- oder dampfgefüllte Entladungsröhren in solcher Schaltung vorhanden sind, daß jede von ihnen bei ihrer Zündung die andere unwirksam macht, so daß nur die als erste gezündete Entladungsröhre auf eine Anzeige- oder Relaiseinrichtung einwirkt.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenspannung des einen Entladungsgefäßes infolge der Zündung des anderen Entladungsgefäßes herabgesetzt wird.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Entladungsröhren parallel, jedoch in Reihenschaltung mit einem gemeinsamen Vorwiderstand an derselben Gleichspannungsquelle liegen.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Vorspannung des Zündkreises oder Steuerkreises vom Augenblick des Stromdurchganges durch eine von den beiden Entladungsgefäßen an vergrößert wird.
  5. 5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame Vorwiderstand mit dem einen Ende an den Kathoden liegt, während die Steuer- <oder Zündelektroden unter Zwischenschaltung einer zweckmäßig einstellbaren negativen Vorspannung an das andere Ende dieses Widerstandes angeschlossen sind.
  6. 6. Anordnung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame Vorwiderstand ständig von einem Strom durchflossen wird und daß der Spannungsabfall in diesem Widerstand für den Zünd- oder Steuerkreis eine negative Vorspannung ergibt.
  7. 7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Anodenkreis jedes Entladungsgefäßes die Spule eines Relais liegt, welches eine Signal-oder Schaltvorrichtung auslöst und das andere Entladungsgefäß elektrisch oder mechanisch verriegelt.
  8. 8. Anordnung nach Anspruch I oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Anodenkreis der beiden Entladungsgefäße je eine Wicklung eines Zweiwicklungsrelais enthält.
  9. 9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Anodenkreisen liegenden Wicklungen des Doppelwicklungsrelais Felder entgegengesetzter Richtung erzeugen, welche mit einem für beide Wicklungen gemeinsamen Hilfsfeld konstanter Richtung oder gleicher Wechselfrequenz ein Drehmoment erzeugen.
  10. 10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung eines periodischen Hilfsfeldes von den Kontakten dieses Relais weitere Relais gesteuert -werden, die sich gegenseitig derart verriegeln, daß nur das zuerst eingeschaltete Relais ansprechen kann.
  11. II. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feststellung einer Störung, z. B. eines Erdschlußwischers, in einer Wechselstromanlage einerseits durch den Strom, z. B.
    Summenstrom, andererseits durch die Spannung, z. B. Nullpunktspannung, je ein besonderes Paar von Entladungsröhren gesteuert wird.
  12. 12. Anordnung nach Anspruch II dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige-oder Schaltrelais von dem Ansprechen je eines vom Strom und eines von der Spannung gesteuerten Entladungsgefäßes abhängig sind.
  13. 13. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis des Signal- oder Schaltrelais zwei Kontakte in Reihe liegen, die nur bei Ansprechen zweier bestimmter Entladungsgefäße geschlossen werden (Fig. 3).
  14. 14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Entladungsgefäß bei seiner Zündung eine Kontaktschließung bewirkt und daß solche Kontakte, deren gleichzeitige Schließung bedeutet, daß die Fehlerstelle auf derselben Seite des Relaisortes liegt, zur Betätigung desselben Anzeige- oder Schaltrelais zusammengeschaltet sind (Fig. 4).
  15. 15. Anordnung nach Anspruch II, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenkreise der vom Strom und der von der Spannung gesteuerten Entladungsgefäße ein oder zwei Wattmeter enthalten und daß das Ansprechen eines Wattmeters die Richtung, in welcher der Fehlerort zu suchen ist, markiert (Fig. 5).
    I6. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Strom einer zu schützenden Anlage gesteuerten Entladungsgefäße Relais mit je zwei Kontakten, die von der Spannung gesteuerten Entladungsgefäße Relais mit je einem Kontakt oder umgekehrt beeinflussen und daß in zwei von den vier möglichen Kombinationen, in welchen je ein vom Strom und je ein von der Spannung gesteuertes Entladungsgefäß ansprechen kann, die eine oder die andere von zwei Anzeigen oder die Erregung des einen oder des anderen von zwei Signalen oder Schaltrelais erfolgt.
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