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Sende-Empfangsgerät für drahtlose Telegraphie, insbesondere für Auto-Signal-Zwecke
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein umschaltbares Sende-Empfangsgerät,
welches aus der Niedervoltanlage eines Fahrzeuges gespeist wird und zur Signalgebung
vom Fahrzeug aus bzw. zwischen Fahrzeugen gleicher Art verwendet werden soll.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Übertragung eines Signals
von einem überholenden Fahrzeug auf das vorausfahrende Fahrzeug Zeichen mittels
elektromagnetischer Wellen zu geben. Hierzu muß jedes Fahrzeug mit Sender und Empfänger
ausgerüstet sein. Um den Platzaufwand und die Kosten möglichst niedrig zu halten,
verwendet man zweckmäßig ein einziges auf Senden oder Empfang umschaltbares Röhrengerät,
welches in der Empfangsschaltung mindestelis eine Gleichrichterstufe und eine Niederfrequenzstufe
besitzt. Im einfachsten Fall wird man ein Zweiröhrengerät benutzen und beim Empfang
das erste Rohr als Audio-n und das zweite als Niederfrequenzverstärker schalten.
Die Heizspannungen entnimmt man, gegebenenfalls unter Vorschaltung von Widerständen,
unmittelbar der Bordbatterie des Fahrzeuges. Die Anodenspannungsfrage kann man auf
zwei verschiedenen Wegen lösen. Entweder man versieht das Gerät mit Raumladegitterröhren
und kommt dabei mit der Spannung der Bordbatterie (6 oder 1z Volt) als Anodenspannung
aus oder man verwendet normale Röhren und ist allerdings dann gezwungen, mit Hilfe
eines Gleichstrom-Gleichstrom-Umformers höhere Anodenspannung zu erzeugen. In der
Praxis haben sich Zerhacker mit nachfolgender oder gleichzeitiger Gleichrichtung
bewährt.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Sende-Empfangsgerät, das insbesondere
für Autosignalzwecke dienen kann und als dessen Empfänger eine Audionstufe und eine
über einen -; iederfrequenztransformator angekoppelte Niederfrequenzverstärkerstufe
- gegebenenfalls mit vorhergehender Hochfrequenzverstärkung - verwendet wird, und
als dessen Sender die rückgekoppelte Audionstufe dient. Die Erfindung besteht darin,
daß zwecks Aussendung tonmodulierter Wellen die Niederfrequenzstufe als Tongenerator
dient, indem die Primärseite des N iederfrequenztransformators wechseIstrommäßig
als Rückkopplungsspule in den Anodenkreis der Niederfrequenzstufe geschaltet wird.
Diese Schaltung hat den besonderen Vorteil, daß die notwendigen
Umschaltungen
infolge der bereits bestehenden Transformatorkopplung zwischen cier rückgekoppelten
Audionstufe und dein Tongenerator beim Vbergang vom Senden auf Empfangen besonders
vereinfacht sind.
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Die Mehrfachverwendung einzelner Schaltungselemente in Gegensprechanlagen
ist an sich bekannt, z. B. auch die Benutzung der Niederfrequenzrölire des Empfängers
während des Sendens als Trägerfrequenzerzeuger.
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Es ist weiterhin bekannt, für Tonempfang im Niederfrequenzteil ein
weitgehend entdämpftes Tonaudion zu verwenden. Dabei wird jedoch die Rückkopplung
der als Verstärker arbeitenden N iederfrequenzstufe nicht so stark gewählt, daß
tonfrequente Schwingungen in dieser Stufe erzeugt werden.
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Es ist bereits bekannt, bei einer Sende-Empfangs-Schaltun- einen Niederfrequenztransformator
zur Erzeugung der tonfrequenten Modulationsschwingung zu verwenden, und zwar die
eine Wicklung allein. Dieser Transformator ist jedoch zusätzlich zu den Kopplungstransformatoren
zwischen den N iederfrequenzröhren vorgesehen und dient beim Empfang zur niederfrequenten
Rückkopplung. Die tonfrequenteModulationsschwingung wird nicht in einer der N iederfrequenzröhren,
sonclern in der Senderöhre zugleich mit der hochfrequenten Schwingung erzeugt. Bei
dieser Schaltung bestellt nicht der bei der Erfindung vorhandene obengenannte Vorteil
der einfachen Umschaltung.
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In den Abb. t und 2 sind beispielsweise Schaltungen zur Durchführung
des Erfindungsgedankens dargestellt. In Abb. t stellt eine Antenne dar, die sowohl
zum Senden als auch zum Empfangen benutzt wird. D ist eine Demodulatorstufe, deren
Eingangskreis auf die hoclifrequenteTrägerwelle abgestimmt ist. Cl, ist ein Rückkopplungskondensator,
der eine Rückkopplung erzeugt, die die Demodulatorstufe zur Selbsterregung bringt.
Diese Rückkopplung wird durch einen Schalter Si, unterbrochen, wenn mit der Schaltung
empfangen werden soll. Mit dieser Demodulatorstufe D ist eine Niederfrequenzverstärkerstufe
1- über einen Transformator T gekoppelt, Der Ausgang dieser Niederfrequenzstufe
ist gegebenenfalls über einen Ausgangstransformator mit einem Lautsprecher L verbunden.
Der Niederfrequenzverstärker ist mit einem Rückkopplungskondensator C,1 versehen,
durch welchen eine tonfrequente Rückkopplung bewirkt werden. kann. Die Frequenz
der hierdurch erzeugten Modulationsspannung hängt voll den Konstanten der angeschlossenen
Schaltelemente ab und kann durch zusätzliche Mittel auf einen gewünschten Wert gebracht
werden. Auch hier ist ein Schalter S" vorgesehen, mit dem man während des Empfangzeitabschnittes
die Erzeugung einer Tonfrequenz unterbindet.
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Das Audion kann während des Empfanges mittels derselben Rückkopplung
oder einer ztisä tzlichen Rückkopplung entdänipft werden.
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Sollen mit dieser Anordnung nach Abb. r Signale gegeben werden, so
müssen leide Schalter geschlossen werden. Das Audionrohr wird zum rückgekoppelten
Sender, und (ler Niederfrequenzverstä rker wird zum Tongenerator, der den Sender
moduliert. Durch einen weiteren Schalter kann gleichzeitig mit der Umschaltung auf
Senden der hinter dem Verstärker liegende Lautsprecher abgeschaltet oder besser
kurzgeschlossen werden. Geschieht das nicht, so wird das gesendete Zeichen im eigenen
Lautsprecher hörbar.
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Vor diese Zweiröllrenanordnung kann gegebenenfalls eine abgestimmte
Hochfrequenzstufe geschaltet sein, welche nur die hochfrequenten Schwingungen verstärkt
und die von Gien elektrischen Einrichtungen des Fahrzeuges herrührenden niederfrequenten
Störgeräusche vom Empfänger fernhält. Bei dieser erweiterten Schaltung muß die zum
Senden dienende hochfrequente Rückkopplung von der Anode des Audionkreises in an
sich bekannter Weise auf den vor dem Hochfrequenzverstärker liegenden Kreis erfolgen,
damit auch in diesem Falle die hochfrequenten Schwingungen mit der Tonfrequenz moduliert
«-erden.
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In Abb. 2 ist eine ähnliche Schaltung dargestellt. Die beiden Schalter
S,, und S" sind zu einem Schalter S,. zusammengefaßt. dessen Funktion dieselbe ist
wie in der Schaltung nach Abb. i.