DE7241103U - Vorrichtung zum entgiften und neutralisieren von industriellen abwaessern und restkonzentraten sowie spalten von oelemulsionen und aufbereiten von abwaessern aus dem grafischen gewerbe - Google Patents

Description

Betrifft: Vorrichtung zum Entgiften und Neutralisieren von

industriellen Abwässern und Restkonzentraten sowie Spalten von ölemulsionen und Aufbereiten von Abwässern aus dem grafischen Gewerbe.

Die Entgiftung und Neutralisation von Abwässern tewie die Spaltung von dismulsicnen ist i« Chargen-^ Durchlauf- und Ianengu*tau«ch-Verfahren bekannt. Die bisher handelsüblichen Anlagen erfassen ausschließlich größere Abwassermengen.der Metallverarbeitenden Industrie.

Eine Anzahl von Klein- und Mittelbetrieben werden automatisch in das Umweltschutzproblem mit einbezogen. Es fallen z.B. in einer Grafischen Kunstanstalt - je nach Größe der vorhandenen Ätzmaschine entsprechend große Restkonzentrat-Mengen an, die aus Salpetersäure, Flankenschutzmittel (auf der Basis von Dioctyläther) und Metallanteilen von geätzten Zinkplatten bestehen. Der Zink-Gehalt kann bis zu 40 g/l betragen. Der Ätzvotgang wird in sogenannten Dow-Ätzmaschinen durchgeführt, wobei in einem 2-stündigen Arbeitsprozeß 40 - 200 1 des vorgenannten Restkonzentrates einschließlich Spülung anfallen.

Sigt.-Fnwrtodi Wiener Str. 13 Tedon »5 35 G-v-Koaw Nr. 86 Pomdudc Stuttgart Nr. 32138

till I · · · · ·

INSTITUT tut A¹NkhWA'NDlB fcHJBMIii _

6TUTTGAHt-IBUBRBACH ■ WIBNBK STKASSB 1}

_a. - 2 - .... Deutsches Patentamt, München, vom 30.10.1972

Blatt ium Sdireiben en: '.. f.

Auch in anderen Industriezweigen müssen konzentrierte Säuren- und Laugenreste mit entsprechender Giftstoffmenge einer Entgiftung zugeführt werden. Insonderheit hat sich gezeigt, daß in Forschungsinstituten und -laboratorien Restkonzentrate anfallen. So enthalten z.8. Fotoabwässer Silber, verbrauchte Desinfektionsmittel Silber und Quecksilber und Pflanzenschutzmittel Metallkationen. Der Aufwand wäre zu groß, diese Abwässer und Restkonzentrate in einer Sammelkläranlage zu entgiften, und aus diesem Grunde ist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine echte Lückenschließung.

In der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das zu entgiftende Abwasser bzw, Restkonzentrst über den Einfülldeckel (1) in den Reaktionsraum (I¹) eingefüllt und dort durch Preßlufteinwirkung mittels Kompressor (4) gemischt, wobei Über pH-Elektroden (6) der EingangspH-Wert in Elektroden-Schaltschrank (5) registriert wird. Je nach Abwasserart werden aus den Dosierbehältern (2) über die Dosierkugelhähne (3) pH- und reaktionsgesteuert die entsprechenden Entgiftungs-Medien in den Reaktionsraum (I¹) zudosiert. Alle beim Reaktionsvorgang entstehenden Gase und Dämpfe gelangen über den Zweiwegekugelhahn (8) - je nach Art - in Dosierbehälter (2¹) oder (2¹¹)· So werden z.B. nitrose Gase in Anidosulfosäure quantitativ zerstört und abgebaut. Die Entgiftungsmedien in Dosierbehälter (2¹) oder (2") werden in der Endverbrauchsstufe in den Reaktionsraum (I¹) abgelassen und neutralisiert. Hier ist ein Dauernachfüllbedarf fUr die Entgiftung erforderlich, so daß zur Zerstörung der Reaktionsgase ein immer genügend hoher Wirksamkeitsgrad zur Verfügung steht.

Ii Il · · · · · · I

INSTITUT PÜP ANGBW^NDtB

■it ι · t · »ti

STUTTGART-PBUBRBACH . WIBNBR STRASSB IJ

1-

Blatt -...?....-.. zumSAreibenan:PeutiSCheS Patentamt

In Reaktionsraum (1*) schlägt sich durch den eingestellten pH-Wert und das zudosierte Schnellflockungsmittel der Hydroxidschlamm nieder. Das Überstehende Klarwasser wird direkt Über den Klarwasserablauf (10) in die Kanalisation obgeleitet oder Über einen Filterkasten (12) vorfiltriert. Der Schlamm wird Über Schlammablauf (11) in die perforierten Filterkästen (12) mit den Filterpapierzuschnitten geleitet. Als Spritzwasser dient eine Klarsicht-PVC-Platte (7). Das Filtrat fließt direkt zum Kanal, kann aber bei eventuellem Filter->apierbruch Über eine in der Skizze nicht dargestellte Pumpe in den Reaktionsraum (1*) zurückgepumpt werden. Die Gesamtanlage kenn stationär oder fahrbar mittels Rüder (13) an dem jeweiligen Bedarfsort aufgestellt werden.

Bei stark ölhaltigen Abwässern oder ~ itkonzentraten mit Flankenschutzmitteln aus Dow-Ätzmaschinen empfiehlt es sich, dieselben in dem Sammelbehälter (14) aufzufangen. Der Sammelbehälter (14) ist soweit zu füllet., daß die Überstehende Olschicht in den Altölbehälter (17) fließt und einer separaten Behandlung zugeführt werden kann. Das Abwasser wird Über Pumpe (16) in den Reaktionsraum (1*) geleitet und entgiftet. Handelt es sich um eine ölemulsion, so kann diese vor der Behandlung im Reaktionsraum (1*) im Sammelbehälter (14) durch Zugabe der entsprechenden Elektrolyten und durch Einbringen eines Sei neilrühre rs (15) in eine Wasser- und ölphase getrennt werden.

Claims (7)

I · t 9 fc INSTITUT *ÜK ANGBW/iNDTB t lit ■ · · t STUTTGART-EEUBRBACH · WIENER STRASSB 1} Blatt... -.. ..4 ...α zum Schreiben an: ...P.e.M.tίSC.h.e.$....Pα.teMg.ιnt.#....MUn.ch.en./....yQnιι...30....l.QA.1972... ANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zum Entgiften und Neutralisieren von industriellen Abwässern und Restkonzentraten sowie Spalten von Ölemulsionen und Aufbereiten von Abwässern aus dem grafischen Gewerbe dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktionsraum (i*) die Entgiftung und Neutralisation durch die in den Dosierbehältern (2) enthaltenen Entgiftungsmedien eingeleitet wird, wobei pH-Elektrode (6) den Gesamtvorgang Überwacht./

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß alle bei der Entgiftung entstehenden Gase in die DosierbehÜlter (2¹) und (2^(>) abgedruckt und dort quantitativ abgebaut werden. Eine Entlüftung dieser Behälter erfolgt über den Entlüftungsstutzen (9 ). /

3„ Vorrichtung nach Anspruch 1 - 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Entgiftung der Abwässer im Reaktionsraum (1*) mit den Entgiftungsmedien aus Dosierbehälter (2) über Lufteinwirkung mittels Kompressor (4) vorgenommen wird, wobei sich die Lufteinbringung bei Ölemulsionen besonders wirksam zeigt. /

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 3 dadurch gekennzeichnet, daß die für den Klarwasserablauf (10) und Schlammablauf (11) vorgesehenen Kugelhahne in die Gesamtvorrichtung versenkt sind, so daß die Vorderfront eine glatte Einheit bildet und vor Schlag und Stoß (Bruchgefahr) geschützt sind. /

INSTITUT SUS A-NpEWANDTE CKSMIJF

ti f t « f Λ # ' ^ 9 ■ " «

STUTTGART-FEUERBACH ■ WIENER STRASS? 13

Blatt -.5 - zum SAreiben an: Deutsches Patentamt, München, vom 30. IQ. 1972

5. Vorrichtung nach Anspruch 1-4 dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Reaktionsraum (1⁽) und den Dosierbehältern (2) auch die Filterkästen (12) in auswechselbarer Form mit Filterpapierzuschnitten eine Einheit bilden. •

6» Vorrichtung nach Anspruch 1-5 dadurch gekennzeichnet, daß fUr die Behandlung von Ölemulsionen oder Abwässern mit überstehender ölschicht eine VorUlärung in Sammelbehälter (14) und eine ölaufnahme in Altölbehälter (17) erfolgen kann, wobei das zu entgiftende Abwasser über Pumpe (16) in Reaktionsraum (I¹) geleitet wird. /

7. Vorrichtung nach Anspruch 1-6 dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Apparatur aus gummiertem Stahl, PVC oder GFK hergestellt werden kann.y