DE723864C

DE723864C - Verfahren zur Erhoehung des Wirkungsgrades speichernder Bildzerlegerroehren mit Kathodenstrahlabtastung und zusaetzlicher Beeindruckung der einseitigen Mosaikelektrode mit Elektronen

Info

Publication number: DE723864C
Application number: DEF82748D
Authority: DE
Inventors: Ulrich Knick; Dr Hans-Wolfgang Langenwalter
Original assignee: Fernseh GmbH
Current assignee: Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH
Priority date: 1937-03-28
Filing date: 1937-03-28
Publication date: 1942-08-12
Also published as: FR835751A

Description

Der schlechte Wirkungsgrad der bekannten Bildzerlegerröhren mit Ladungsspeicherung hängt vor allem mit der geringen Absaugspannung für die Photoelektronen zusammen. Diese Spannung· ist gleich der Differenz zwischen dem vom Abtaststrahl erzeugten Mosaikpotential und der Anodenspannung und liegt in der Größenordnung von bestenfalls 5 V. Das bedeutet, daß die Mosaikelemente sich bei der Belichtung im höchsten Fall auf 5 V aufladen können. Ein größeres Aufladeintervall würde naturgemäß eine höhere" Emp⁷ findlichkeit der Anordnung ergeben.

Es ist zwar möglich, diesen Nachteil durch eine doppelseitige Mosaikplatte oder durch Verwendung eines elektronenoptischen Zwischenbildes zu beseitigen, da in beiden Fällen vor der lichtempfindlichen Schicht ein starkes Zugfeld erzeugt werden kann. Dadurch werden aber soAvohl die Röhre als auch die Bßtriebsschaltungen verwickelter.

Es ist ferner bekannt, den Mosaikelementen zusätzlich zum Abtaststrahl Elektronen zuzuführen, die gleichmäßig über die ganze Mosaikfläche verteilt werden sollen. Die Zusatzelektronen sollen dabei entweder während der Zeit des Bildrücklaufs des Abtaststrahls oder "während der Zeilenrückläufe oder ununterbrochen wirken. Abgesehen davon, daß eine wirklich gleichmäßige Verteilung der Elektronen praktisch kaum erzielt werden kann, tritt beim erstgenannten Verfahren der

Nachteil auf, daß die Speicherzeit entweder für verschiedene Elemente ungleich ist oder nur sehr kurz sein kann, während die beiden anderen Möglichkeiten insofern ungünstig sind, als sich bei ihnen die volle Absaugspannung erst allmählich im Laufe der Bildperiode einstellt. Es wäre erwünscht, das hohe Zugfeld sofort nach der Abtastung zu erzeugen, so daß die Ladungsspeicherung mit ίο hoher Absaugspannung über die ganze Bildperiode ausgedehnt werden kann.

Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß jedes Mosaikelement kurz nach der Abtastung nochmals von einem Kathoden-"5 strahl überstrichen und auf ein gegen die Absaugelektrode stark negatives Potential gebracht wird. Von diesem Potential aus kann es sich dann durch Photoemission positiv aufladen, wobei die hohe Absaugspannung praktisch während der ganzen Bildperiode vorhanden ist.

Bei der einen Überstreichung muß dann das Potential der Elemente ins Positive, bei der anderen dagegen ins Negative verschoben werden.

Zur Durchführung der Erfindung kann ein zweiter Kathodenstrahl benutzt werden, der dem Abtaststrahl um wenige Zeilen nacheilt. In diesem Fall müssen die Geschwindigkeiten der Strahlen so gewählt werden, daß der eine mehr, der andere dagegen weniger als 100 o/₀ Sekundärelektronen auslöst.

Ein anderer Weg besteht darin, daß die Zeilenrückläufe des normalen Abtaststrahls zur negativen Aufladung der Speicherelemente ausgenutzt werden. Damit diese Rückläufe den Abtastvorgang nicht stören, werden sie zweckmäßig um einige beispielsweise fünf Zeilen zurückverlegt. L^Tm die Mosaikelemente trotz der großen Rücklaufgeschwindigkeit sicher auf das gewünschte Potential zu bringen, kann der Abtaststrahl während des Zeilenrücklaufs verstärkt werden. Wenn die die Elektronen vom Mosaik absaugende Anode normalerweise ein Potential von 1000 V besitzt, so erhält sie bei diesem Verfahren während der Rückläufe z. B. eine Spannung von nur 950 V. Die Mosaikelemente werden dann kurz nach der Abtastung durch den zurücklaufenden Strahl auf ein Potential von etwa 950 V gebracht und laden sich von diesem Potential aus durch Photoemission positiv auf. Der Abtaststrahl, der wie gewöhnlich das Bildsignal erzeugt, bringt sie dann wieder auf ein Potential von etvra 1000 V. Gegebenenfalls kann der Strahl während der Rückläufe noch verbreitert (defokussiert) werden, z. B. durch Änderung der Ruhespannimg an : den Ablenkplatten.

Die Erfindung wurde vorstehend an Hand einer Speicherelektrode mit voneinander isolierten Mosaikteilchen beschrieben. Sie ist selbstverständlich in genau der gleichen Weise auch bei Verwendung einer reinen Isolierfläche zur Ladungsspeicherung anwendbar.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Erhöhung des Wirkungsgrades speichernder Bildzerlegerröhren mit Kathodenstrahlabtastung und zusätzlicher Beeindruckung der einseitigen Mosaikelektrode mit Elektronen, dadurch gekennzeichnet, daß kurz nach der Abtastung der Mosaikelementladung jedes Mosaikelement nochmals von einem punktförmig gebündelten Kathodenstrahl überstrichen und dadurch auf ein gegen die Absaugelektrode stark negatives Potential gebracht wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die negative Aufladung der Mosaikelemente verursachende zweite Kathodenstrahl eine andere Elektronengeschwindigkeit besitzt als der eigentliche Abtaststrahl und diesem um einige Bildzeilen nacheilt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeilenrückläufe des Abtaststrahls zur negativen Aufladung der Speicherelemente ausgenutzt werden und daß der Strahl während derselben gegebenenfalls eine erhöhte Stromstärke erhält.
4. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß der Abtaststrahl während der Zeilenrückläufe z. B. durch Änderung der Ruhespannung der Ablenkplatten weniger scharf gebündelt wird.
5. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeilenrücklauf um einige beispielsweise fünf Zeilen zurückverlegt wird.
6. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß während der Zeilenrücklaufe das Potential der für die Raumladung vor der Speicherelektrode maßgebenden Elektroden herabgesetzt wird.