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Einrichtung zum Gegensprechen auf gerichteten kurzen oder ultrakurzen
Wellen Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Gegensprechen auf
kurzen oder ultrakurzen Wellen für Anlagen, bei welchen mindestens eine Station
beweglich ist und die Lage der Gegenstation vor einer Nachrichtenübertragung durch
Peilung erst festgestellt werden muß.
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Das Auffinden und Anrufen einer beweglichen Station, welche mit scharf
gebündelten Richtstrahlern zum Senden und Empfangen arbeitet, ist beim Fehlen einer
optischen Sicht (nachts und bei Nebel) sehr schwierig.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zu diesem Zweck die Richtstrahler
mit Mitteln zur Verbreiterung des Ausstrahlwinkels zu versehen. Aber auch durch
diese Vorkehrungen kann die gestellte Aufgabe nicht immer in zufriedenstellender
Weise gelöst werden, besonders .dann, wenn zwei bewegliche Stationen, z. B. eines
Expeditionskorps, ihre Positionen dauernd und in unberechenbarer Weise ändern. Die
Richtstrahler müssen dann zum Aufsuchen der Gegenstation geschwenkt werden, und
es kann sehr leicht vorkommen, daß beide Stationen ihre Richtstrahler gerade in
einem solchen Rhythmus schwenken, daß sich ihre Strahlungsdiagramme nicht überdecken
können. Durch die erfindungsgemäße Einrichtung soll in diesem Punkte Abhilfe geschaffen
werden. Weiterhin werden in der vorliegenden Erfindung Mittel angegeben, um die
Aufrechterhaltung einer einmal eingestellten Nachrichtenverbindung zu gewährleisten
und um .das Abhören der Nachrichten zu verhindern bzw. zu erschweren.
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Es ist bereits eine Schaltungsweise von Anrufvorrichtungen .der drahtlosen
Telegraphie und Telephonie bekannt, bei der die Anrufvorrichtung mit einem von dem
Empfangsschwingungskreis unabhängigen besonderen
Schwingungskreis
verbunden ist; dessen Wellenlänge von dem Empfangsschwingungskreis verschieden ist.
Außerdem sind Gegellt sprechanlagen bekannt, welche mit SetxM, und Empfangsspiegeln
arbeiten und bei detJ; diese beiden Spiegel mechanisch miteinander gekoppelt sind,
so daß sie stets beide in die gleiche Richtung weisen. Hierdurch soll ein Gegensprechverkehr
bei beweglichen Stationen möglich gemacht werden. Gemäß der Erfindung ist eine Einrichtung
zum Gegensprechen auf gerichteten kurzen oder ultrakurzen Wellen für Anlagen, bei
welchen mindestens eine Station beweglich ist und die Lage der Gegenstation vor
einer Nachrichtenübermittlung durch Peilung erst festgestellt werden muß, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Peilung von einer oder von beiden Stationen eine längere
Welle mit Hilfeeiner Rundstrahlantenne abgestrahlt wird und daß ein. gemeinsamer
Zwischenfrequenzempfänaer für die langen und die kurzen Wellen auf jeder Station
verwendet wird und daß dazu die Sendewellen des Nachrichtenteiles und des Anrufteiles
beider Stationen sich je um die gemeinsame Zwischenfrequenz unterscheiden.
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Die Verwendung zweier verschiedener Wellen zum Anrufen und zur Nachrichtenübertragung
- die an sich bekannt ist - bietet im vorliegenden Fall .den Vorteil, daß eine andere
Station, die- den Anruf zufällig gehört hat und ihr Gerät auf die Anrufwelle abgestimmt
hat, das Gespräch selbst nicht abhören kann, da es auf einer anderen Welle mit scharf
gebündelter Richtstrahlung übertragen wird.
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Die Möglichkeit eines unbefugten Abhörens kann man weiterhin noch
verhindern und zugleich einen technischen Vorteil .erreichen dadurch, daß man in
an sich bekannter Weise einen Überlagerungsempfang durchführt und die Betriebswellen'
der beiden miteinander korrespondierenden Stationen um einen bestimmten Betrag,
nämlich den Betrag der Zwischenfrequenzwelle, voneinander abweichen läßt. Dieselbe
Maßnahme wird man auf die Oszillatorröhren .des Anrufteiles anwenden. Zweck mäßigerweise
wird man beide Hochfrequenzteille (Nachrichtenteil und Anrufteil) mit derselben
Frequenzdifferenz arbeiten lassen, um nur einen einzigen Zwischenfrequenzeinpfänger
bzw. -vierstärker auf jeder Station zu benötigen.
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Im folgenden soll eine Einrichtung gemäß vorliegender Erfindung an
Hand der Zeichnung beschrieben werden. Die Abbildung zeigt im Schema den Aufbau
des elektrischen Teiles eine Station. Es ist natürlich selbstverständlich, daß die
einzelnen Bauteile konstruktiv so zusammengesetzt werden, daß sich je nach dem Verwendungszweck
ein leicht zu bedienendes und leicht transportierbares Gerät ergibt.
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Zur Nachrichtenübertragung ist eine L lirarzwellenrichtantenne z.
B. in Form einer . Zchendipolantenne FL, die vor einem Reflekta'fspiegel
Sp aufgebaut- sein kann, vorgesehen. Diese Antenne erhält über eine Energieleitung
L ihre Hochfrequenzenergie von einem Ultrakurzwellenoszillator Hit, welcher
z. B. auf einer Welle von a = _#o cm arbeitet. Dieser Oszillator Hir liefert gleichzeitig
die Überlagererschwingungen und wirkt als Mischröhre, welche aus den Empfangsschw
-ingungen der Gegenstation und den eigenen Überlagererschwingungen die Zwischenfrequenz
bildet. Die Zwischenfrequenz wird über einen Umschalter L'ra dem Zwischenfrequenzernpfänger
E zugeführt, -welcher beispielsweise aus drei Zw-ischenfrequenzverstärkerstufen
Zwf, einem Zw-ischenfrequenzdetektor D und einer Niederfrequenzstufe _\" besteht.
An den Ausgangskreis des Einpf2ingers I` ist ein beliebiger Indikator J, z. B. ein
Telephon, angeschaltet. Die Modulation sschwingungen liefert ein 1Zociiilationsgeriit
llod.
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Zum Auffinden und Anrufen einer Gegenstation ist ein weiterer Hochfrequenztcil
vorgesehen, welcher z. B. auf einer Welle d =4in arbeitet. Diese Anrufwelle soll
ungerichtet ausgestrahlt werden (Rundstrahlung), eine Forderung, die unumgänglich
ist, wenn der Ort der gesuchten Gegenstation völlig unbekanait ist. Die Anrufwelle
wird in. einem Oszillator Ha erzeugt und über z. B. eine vertikale Stabantenne.St
ausgestrahlt. Zum Suchen einer auf den Anruf antwortenden Gegenstation ist eine
kleine Richtantenne, z. B. in Form einer kleinen Rahmenspule R.
vorgesehen.
Gegebenenfalls kann man beim Aufsuchen (Empfang) einer Gegenstation die Stabantenne
St mit der Rahmenspule R zusammen (gleichzeitig) wirken lassen. Man erhält dann
ein einseitig gerichtetes Empfangsdiagramm (Cardioide). Der Anrufoszillator Ha,
liefert ebenfalls die Schwingungen zur Bildung einer Zwischenfrequenz, die über
einen Umschalter L'a einem Empfänger zugeführt wird. Zweckmäßigerweise wird nian.
wie anfangs erwähnt, die Frequenzdifferenzen zwischen den Nachrichtenwellen und
den Anrufwellen so wählen, daß sich ein und dieselbe Zwischenfrequenz ergibt. Ist
diese Bedingung erfüllt, dann kann zum Empfang ein gemeinsamer Zwischenfrequenzempfänger
bzw. -vierstärker E verwendet --erden. Da der Empfangswirkungsgrad einer Langwellenanlage
von z. B. ), = .4 m meist größer ist als der einer Ultrakurzwellenanlage, so kann
man in vielen Fällen für den Anrufteil mit einer geringeren Zwischenfrequenzverstärkung
auskommen.
Zu diesem Zweck wird man den Anrufteil erst an der zweiten oder dritten Zwischenfrequenzverstärkerstufe
anschließen. Den übrigen Teil des Zwischenfrequenzverstärkers wird man abschaltbar
machen, um während der Anruf- und Suchperiode @ die Batterien des. Gerätes schonen
zu können.
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Es können getrennte Modulationsgeräte oder auch ,ein gemeinsames Mo:dulationsgerät
1,7od vorgesehen sein. Um ein .schnelles Umschalten der Hochfrequenzteile beim Richten
der Ultrakurzwellenantenne zu ermöglichen, wird man gegebenenfalls die Empfangsumschalter
Ua und Uzz des Anruf- und Nachrichtenteiles zwangsläufig miteinander koppeln, derart,
daß bei Anschaltung des einen Teiles .der andere Teil abgeschaltet wird. In vielen
Fällen wird es nicht beim ersten Einstellen auf die Richtung der Gegenstation gelingen,
die Hauptrichtungen der Strahlungsdiagramme der korrespondierenden Antennen genau
in Einklang zu bringen. Um dies zu erreichen, wird man mehrmals zwischen Anrufwelle
und Nachrichtenwelle wechseln müssen, um der Gegenstation entsprechende Weisungen
zukommen lassen zu können.
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Die Kopplung zwischen den Umschaltern hat weiter folgenden Vorteil:
Setzt aus irgendeinem Grunde ein Ultrakurzwellenteil aus (Röhrendefekt) oder wird
die Ultrakurzwellenverbindung durch eine andere äußere Ursache gestört, so besteht
sofort die Möglichkeit, auf *die Anrufwelle überzugehen und auf dieser Welle das
Gespräch weiterzuführen oder zumindest die Gegenstation davon zu verständigen, daß
eine Störung eingetreten ist. In solchen Fällen erweist es sich wieder als äußerst
zweckmäßig, für beide Teile dieselbe Zwischenfrequenzwelle zu wählen.
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Der Gedanke der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen
und dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.